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Thema: Bouncer bei Schreiber und Leser

  1. #251
    Ex-Exphilosoph Avatar von Jovis
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    Super! Und total interessant. Vielen Dank. Ich entschließe mich jetzt, daraus gar keine Konsequenzen zu ziehen, sondern weiterhin die Buchhandlung meines Vertrauens mit Bestellungen zu versorgen und einfach zu gucken, wann ich was bekomme. Und eilige Titel wie immer direkt beim Verlag. So wie neue Druuna-Bände.

  2. #252
    Ex-Exphilosoph Avatar von Jovis
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    Mein Bouncer GA 1 ist heute bei meinem Buchhändler eingetroffen, also 10 Tage nach Bestellung. Ich finde, das geht ja noch. Aber...

    Nicht nur bei S+L, auch bei Splitter und anderen wichtigen Verlagen finde ich die bibliographischen Angeben sehr mangelhaft und jetzt bei Bouncer sogar unter aller Würde. Ich finde das TOTAL ärgerlich. Der Band gibt vor, die erste Auflage von 2018 zu sein und der Originalausgabe mit Copyright von 2016 zu entsprechen. Das mag ja eine rechtlich relevante Angabe zu sein. Für mich als Sammler interessant ist aber vielmehr, WANN jedes einzelne Album entstand bzw. als Album erstmalig veröffentlicht wurde. Möglichst mit Monat! Diese Angabe würde ich in meine bibliographische Liste meiner frankobelgischen Comics eintragen. Bei GAs von Serien, die mal in einem Magazin vorabgedruckt wurden, sind diese Angaben relativ selbstverständlich mit aufgenommen. Aber Adele und Bouncer bei S+L, Bourgeon etc. bei Splitter, uvm., das kratzt doch den Verleger nicht. Jetzt ist es aber leider so, dass Bouncer auch im Netz nicht besonders gut gepflegt ist. Bei Jodorowsky steht "Bouncer (2001)". Jam, super. Danke. Damit wird wohl Album 1 gemeint sein. Ich persönlich finde es schon doof, im Netz überhaupt danach suchen zu müssen! Meine Quelle für alle Informationen bezüglich meiner Comics möchte ich gerne IN den Bänden selbst drin haben. Und dass sie das nicht sind empfinde ich als wertmindernden Makel.

    Da es aber nun mal so ist: Kann mir da jemand helfen?

    Solche Angaben mit in künftige VÖs zu übernehmen... ist das zuviel verlangt?
    Geändert von Jovis (25.08.2023 um 12:12 Uhr)

  3. #253
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    ... oder vielleicht selber nachsehen im "Comic Guide"?
    Comic Guide: Bouncer

  4. #254
    Papiertiger Avatar von OK Boomer
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  5. #255
    Ex-Exphilosoph Avatar von Jovis
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    Zitat Zitat von wwwuddel Beitrag anzeigen
    ... oder vielleicht selber nachsehen im "Comic Guide"?
    Comic Guide: Bouncer
    Danke! Auch dir, OK Boomer. Ja, mit dem selber nachgucken... das habe ich getan und nur Jodorowsky Bouncer 2001 gefunden. Ich bin da nicht so gut im gugeln. Mit "Bouncer Jodorowsky Alben Veröffentlichung" komme ICH jedenfalls zu keinem Ergebnis und ich finde auch, dass ich das nicht tun muss, wenn der Verlag seine Arbeit macht und mir Infos gibt, die er selbst dann auch verifiziert hat. Denn das ist ja beim 'Selbernachforschen' das nächste Problem, dass man keine oder viele verschiedene Antworten bekommt. Und, Boomer, "ist ganz einfach rauszufinden" ist vor allem eins: leicht gesagt. Ich habe andere Qualitäten.

    Und wuddel: Das ist auch nicht die Regel, dass der Comic Guide Original- UND deutsche VÖ-Daten angibt, wenn überhaupt.

    Ich wiederhole aber nochmal: ich möchte diese Informationen schon gerne in haptischer Form und die Buch-VÖs bieten sich einfach an, das als Standard anzubieten.
    Geändert von Jovis (25.08.2023 um 13:28 Uhr)

  6. #256
    Papiertiger Avatar von OK Boomer
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    Es ist bei französischen und belgischen Comics wirklich ganz einfach. (Fast) alle sind mit Erstveröffentlichungsdatum (Dépot légal) bei www.bdgest.com eingetragen.
    Geändert von OK Boomer (25.08.2023 um 13:32 Uhr)

  7. #257
    Ex-Exphilosoph Avatar von Jovis
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    Hab ich jetzt mal gebookmarked, aber ich möchte nach wie vor darauf bestehen, dass die Verlage diese Angaben in die Bücher drucken. Irgendwann ist die Welt da draußen verschwunden und ich sitze mit meinen Büchern bei Kerzenschein in meinem Lesesaal und möchte die Daten verfügbar haben. Haptische Orientierung bei Lesestoff. Wenn ich das täglich hier posten muss, damit man es irgendwann versteht, dann sagt ruhig Bescheid und ich mach es.

    Ich finde das auch überhaupt nicht zu viel verlangt oder weird von meiner Seite aus. Wenn bei Filmen Angaben gemacht werden, ist das ganz selbstverständlich das Produktions- bzw. Erstveröffentlichungsjahr. Und nicht das Jahr oder Datum der letzten Fernsehausstrahlung.
    Geändert von Jovis (25.08.2023 um 14:34 Uhr)

  8. #258
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    Hi Jovis,

    die Jahreszahl im Impressum ist zuallererst eine rechtliche Information, die das Copyright betrifft und da wird bei Lizenznahme vom Lizenzgeber vertraglich festgelegt, was wir da reinzuschreiben haben.
    Manchmal liefern in unseren Gesamtausgaben ja Vorworte weitere Informationen zur Veröffentlichungsgeschichte (wenn diese einigermaßen interessant ist). Manchmal ist es allerdings auch einfach sehr unübersichtlich und das wären wohl die Fälle, die einen Sammler am ehesten interessieren dürften und die wir am ehesten ausklammern würden, weil es uns zu ungenau oder zu umfangreich ist, das alles abzuhandeln

    Viele Grüße,
    Philipp

  9. #259
    Mitglied Avatar von Robedoor
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    Nochmal zu den Buchhandlungen. Ich arbeite selbst in einer unabhängigen Buchhandlung. Wir beziehen Kundenbestellungen tatsächlich hauptsächlich über die Barsortimente über Nacht. Wie das funktioniert wurde hier ja schon von Phillip Schreiber erläutert. Der Verkaufsraum selbst wird, zu besseren Konditionen, dann über die Verlage bestückt. Die haben ihre Auslieferungen wie VVA, Prolit, GVA usw. da sind viele Verlage in einer handvoll dieser Gruppen gebündelt und wir können beim Versand usw. Geld sparen.

    PPM ist dann eine eigene Auslieferung, eben auf Comics spezialisiert.
    Kundenbestellungen über diesen Vertrieb sind dann eben auch weniger wirtschaftlich für uns, wegen der Portokosten, Mehraufwand usw. und wegen der Remissionsvorgaben. Wenn wir einen Kunden haben, der den Comic dann doch nicht will und wir ihn auch nicht im Laden verkaufen können (weil zu Special Interest) müssen wir ihn an PPM rücksenden, das klappt auch alles, aber bei der Kosten/Nutzen und Risikoabwägung ist das einfach zu viel. Und das Lager jetzt mit PPM Titel zu bestücken ist eben auch leider eher utopisch. Die sind einerseits recht teuer und haben auch weniger öffentlichkeitswirksame Besprechungen. Ich liebe den Bouncer auch, aber den bekomme ich in zehn kalten Wintern nicht verkauft. (Ein paar Comics probiere ich immer mal über das BS, läuft aber nicht).

    Daher haben Buchhandlungen auch eher mal Comics von Carlsen, Avant oder Reprodukt auf Lager. Die haben Auslieferungen bei denen wir eh bestellen. Avant hat sogar zwei Auslieferungen, einmal PPM und dann für uns Buchhandlungen noch GVA.
    Und Zeitfracht als Barsortiment ist da wirklich ...traurig. Von Panini etwa Worlds Finest usw, die im Juli erschienen sind, sind dort noch immer mit Meldenummer gesetzt.

  10. #260
    Ex-Exphilosoph Avatar von Jovis
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    Philipp: Vielen Dank für die Antwort. Ja? Ist das so unübersichtlich? Hätte ich nicht gedacht. Alles was man im Netz findet ist unübersichtlich, aber bei der direkten Kontaktlinie zum Rechteinhaber hätte ich das nicht gedacht. Ich finde solche Angaben halt relevant zur künstlerischen Einordnung eines Werkes. Das mit der Jahreszahl im Impressum hatte ich ja genau so auch schon oben erwähnt. Das sind rechtliche Notwendigkeiten. Aber die Entstehung des Werkes ist künstlerisch viel relevanter. Eine Kurzgeschichte wie Moebius' "Umleitung", die im direkten Zusammenhang mit einer künstlerischen Krise bei Blueberry steht, da wird so eine Angabe sogar unabdingbar. Ich würde das schon gerne als Standard sehen.

  11. #261
    Ex-Exphilosoph Avatar von Jovis
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    Danke, Robedoor. Ich selber würde jetzt gar nicht auf die Idee kommen über Buchhandlungen und PPM nachzudenken, weil ja 30 Jahre lang die Comicbestellungen problemlos über besagte Barsortimente funktioniert hat. Man braucht ja an einem funktionierenden System nicht herumzudoktoren. Interessant ist doch aber, dass plötzlich sich Dinge ändern. Ich bestelle bei meinem Händler 7 Bände, der will die im Barsortiment bestellen und dort sind 5 von 7 Titeln 'gerade nicht lieferbar', was sie allerdings beim Verlag und bei Amazon z.B. eben doch sind. Die Bände sind also nicht vergriffen, sondern die Barsortimente finden es nicht mehr relevant, sie über Nacht liefern zu können. Da ich mich mit diesen Prozessen nicht auskenne, kann ich nicht mal Vermutungen anstellen. Diese Bestellung ist jetzt 10 Tage her und von den 7 Bänden sind 5 inzwischen eingetroffen. Das Problem ist damit kleiner als es zuerst aussah, als mein Buchhändler mir sagte die Beschaffung könnte 2 bis 4 Wochen ausmachen.

    EDIT: Mein Buchhändler hat ausdrücklich KEINERLEI Comics in seinem Laden. Das ist kein Artikel für ihn, sprich: Kauft keiner.
    Geändert von Jovis (25.08.2023 um 15:54 Uhr)

  12. #262
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    und dann lügen sie alle an mit der info "nicht mehr lieferbar" ??????? kann auch nicht sein

  13. #263
    Ex-Exphilosoph Avatar von Jovis
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    Nee, die Formel ist "gerade nicht lieferbar". Das zeigt wohl an, dass der Band nicht morgen da ist, sondern eben eine unbekannte Zeit braucht. Ist aber natürlich trotzdem keine gute Werbung dafür, seine Comics im Buchhandel zu bestellen.

    Siehe in Post 250 für Details.

  14. #264
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    Also, ich habe vorgestern den Ticonderoga in meiner Stadtteilbuchhandlung bestellt (weil der einzige hier verbliebene Comicladen ihn nicht da hatte) und konnte ihn gestern abholen. Und avant ist nun sicher auch nicht so der Großverlag. Kann natürlich sein, dass die Buchhandlung über ein anderes Barsortiment bestellt als deine, Jovis.

  15. #265
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    Was den beruhigenden Schluss erlaubt, dass da kein System hinter steckt.

  16. #266
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    Aber nochmal zur Bouncer GA: gelesen habe ich ihn noch nicht, aber er ist wunderschön. Mit einem Nachwort und hinzugefügten Großbildern, davon einige ausklappbar. Das ist schon ein luxuriös schöner Band und eine wahre Zierde für die Sammlung. Und er sieht inhaltlich sogar etwas freundlicher aus als der herkömmliche Jodorowsky, aber da muss ich erstmal reinlesen. (Lust und Glaube war ja auch schon überraschend anders,weil sehr komödiantisch. Da halte ich ja auch die S+L GA in Ehren.)

  17. #267
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  18. #268
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    Zitat Zitat von Jovis Beitrag anzeigen
    Danke, Robedoor. Ich selber würde jetzt gar nicht auf die Idee kommen über Buchhandlungen und PPM nachzudenken, weil ja 30 Jahre lang die Comicbestellungen problemlos über besagte Barsortimente funktioniert hat. Man braucht ja an einem funktionierenden System nicht herumzudoktoren. Interessant ist doch aber, dass plötzlich sich Dinge ändern. Ich bestelle bei meinem Händler 7 Bände, der will die im Barsortiment bestellen und dort sind 5 von 7 Titeln 'gerade nicht lieferbar', was sie allerdings beim Verlag und bei Amazon z.B. eben doch sind. Die Bände sind also nicht vergriffen, sondern die Barsortimente finden es nicht mehr relevant, sie über Nacht liefern zu können. Da ich mich mit diesen Prozessen nicht auskenne, kann ich nicht mal Vermutungen anstellen. Diese Bestellung ist jetzt 10 Tage her und von den 7 Bänden sind 5 inzwischen eingetroffen. Das Problem ist damit kleiner als es zuerst aussah, als mein Buchhändler mir sagte die Beschaffung könnte 2 bis 4 Wochen ausmachen.

    EDIT: Mein Buchhändler hat ausdrücklich KEINERLEI Comics in seinem Laden. Das ist kein Artikel für ihn, sprich: Kauft keiner.
    Die Barsortimente haben wie viele andere Branchen zu kämpfen. Wenn die sich zum Beispiel einen "teuren" Bouncer 50mal ins Lager legen, damit im nächsten halben Jahr garantiert alle Kund*innenbestellungen in Buchhandlungen über nacht versorgt werden können, verursacht das halt Kosten, die sie nicht mehr aufbringen können und/oder wollen. Die Barsortimente sind krampfhaft bemüht, den Bedarf zwar zu decken, aber nicht zu viel Ware im Lager rumliegen zu haben, weil das Kosten verursacht. Deswegen geht seit drei bis fünf Jahren diese "Kurzfristig nicht lieferbar"-Seuche um. Ich arbeite auch in einer Buchhandlung, und das macht oft keinen Spaß mehr. Manchmal bekommt man wichtige Neuheiten schon am Tag des Erscheinens nicht mehr übers Barsortiment, weil es die Mengen zu knapp kalkuliert und dann die "überraschende" Bestellnachfrage nicht mehr bedienen kann. Dasselbe gilt dann auch für die Auflagen der Verlage. Da kommt es inzwischen auch häufiger vor, dass Bücher im Grunde am Tag nach dem Erscheinungstermin vergriffen sind und nachgedruckt werden müssen, weil die Verlage eine Heidenangst vor zu hohen Auflagen haben.

  19. #269
    Ex-Exphilosoph Avatar von Jovis
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    Interessant, @kormoran. Wie sieht denn das im Vergleich mit der Vergangenheit aus? Ich denke immer, dass es heute ja kaum noch Printmedien gibt. In den 80ern, 90ern, da gab es Leo Malet, Conan von Heyne, Sartre, Kant Aristoteles und andere Philosophen, oder frühere 'Standardwerke' wie Cyberspace oder Illuminati-Trilogie... das gibt's ja heute alles fast gar nicht mehr überhaupt. Sind die Lager da kleiner geworden? Oder täusche ich mich und es gibt zwar keine Standardwerke mehr, aber dafür jede Menge Krimskrams, also das was da in den Auslagen rumliegt und zu Tausenden an Omas, Opas und Tanten, Onkels verschenkt wird? Gut Greifenau Bände 1-6?

  20. #270
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    Na ja, es werden schon noch Unmengen von Büchern gedruckt, aber Dein Eindruck ist m.E. schon zutreffend, dass so Klassiker und Standards nicht mehr in dem Maße bzw nicht mehr so selbstverständlich verfügbar sind wie früher. Das liegt aber auch daran, dass Deutschland seine Buchkultur weitgehend abgeschafft hat und Verlage so gut wie immer draufzahlen müssen oder auf irgendwelche Förderungen angewiesen sind, wenn sie Klassiker rausbringen, weil das halt niemanden mehr interessiert. (Ausnahmen wie Frankenstein, Lovecraft und Jane Austen, die man im Halbjahresrhythmus neu auflegen kann, bestätigen die Regel). Da Du Heyne erwähnst: Die versuchen es ja immer mal wieder mit SF-Klassikern, und so kommt alle paar Jahre mal eine Neuausgabe von Ian Banks' "Bedenke Phlebas", dem ersten seiner Culture-Romane. Verkauft sich genau so okay, dass man nach vier, fünf Jahren eine Neuausgabe wagen kann. Aber ich glaube nicht, dass wir eine Neuausgabe der anderen Culture-Romane erleben werden (es sei denn, die Lizenz landet einmal bei einem selbstausbeuterischen Kleinverlag). Diese Misere resultiert natürlich aus einem Wechselspiel von Verlagen und Publikum. Die Verlage bringen gerne auch Klassiker raus, aber dafür müssen sie halt auch gekauft werden. Aber je vorsichtiger die Verlage werden und je weniger sie in der Richtung anbieten, desto mehr erziehen sie das Publikum dazu, erst gar nicht nach Klassikern zu suchen.

  21. #271
    Ex-Exphilosoph Avatar von Jovis
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    Das heißt, die Quantität blieb für die Barsortimente also gleich, weil sogar mehr (also verschiedene) Bücher gedruckt werden, die aber nicht mehr dauerhaft verfügbar sind?

  22. #272
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    Zitat Zitat von kormoran Beitrag anzeigen
    Na ja, es werden schon noch Unmengen von Büchern gedruckt, aber Dein Eindruck ist m.E. schon zutreffend, dass so Klassiker und Standards nicht mehr in dem Maße bzw nicht mehr so selbstverständlich verfügbar sind wie früher. Das liegt aber auch daran, dass Deutschland seine Buchkultur weitgehend abgeschafft hat und Verlage so gut wie immer draufzahlen müssen oder auf irgendwelche Förderungen angewiesen sind, wenn sie Klassiker rausbringen, weil das halt niemanden mehr interessiert. (Ausnahmen wie Frankenstein, Lovecraft und Jane Austen, die man im Halbjahresrhythmus neu auflegen kann, bestätigen die Regel). Da Du Heyne erwähnst: Die versuchen es ja immer mal wieder mit SF-Klassikern, und so kommt alle paar Jahre mal eine Neuausgabe von Ian Banks' "Bedenke Phlebas", dem ersten seiner Culture-Romane. Verkauft sich genau so okay, dass man nach vier, fünf Jahren eine Neuausgabe wagen kann. Aber ich glaube nicht, dass wir eine Neuausgabe der anderen Culture-Romane erleben werden (es sei denn, die Lizenz landet einmal bei einem selbstausbeuterischen Kleinverlag). Diese Misere resultiert natürlich aus einem Wechselspiel von Verlagen und Publikum. Die Verlage bringen gerne auch Klassiker raus, aber dafür müssen sie halt auch gekauft werden. Aber je vorsichtiger die Verlage werden und je weniger sie in der Richtung anbieten, desto mehr erziehen sie das Publikum dazu, erst gar nicht nach Klassikern zu suchen.
    Stimmt! Ich hoffe schon seit vielen Jahren auf eine Neuauflage von Shogun von James Clavell. Für mich der beste Abenteuerroman den ich je lesen durfte. Ich habe zwar immer noch die gebundene Ausgabe von 1976, aber die Schrift ist leider so klein, das meine Augen heute das nicht lange mitmachen würden. Ich habe immer auf eine 2-Bändige Paperbackausgabe gehofft, oder wenigstens eine Ausgabe für mein Kindle.
    LG
    Mollari
    Verkaufe Comics.

  23. #273
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    Zitat Zitat von Jovis Beitrag anzeigen
    Das heißt, die Quantität blieb für die Barsortimente also gleich, weil sogar mehr (also verschiedene) Bücher gedruckt werden, die aber nicht mehr dauerhaft verfügbar sind?
    Das kann ich nicht beurteilen, bzw habe ich da keine Zahlen. Es gibt aber immer wieder die Forderung von irgendwelchen Schlipsträger*innen im Buchhandel, dass man die Menge der lieferbaren Bücher doch gefälligst auf eine bestimmte Anzahl gut laufender, schnell drehender Titel beschränken solle, weil die Diversität sich nicht lohnt. Dass also im Gesamtbuchhandel ungefähr das umgesetzt wird, was wir Comicfreund*innen bei Egmont und Carlsen (seit zwei, drei Programmen immerhin nicht mehr in dem krassen Maße) beobachten konnten, nämlich dass (so gut wie) alles, wovon man nicht sicher und schnell 5.000 Exemplare verkauft, nicht mehr gemacht wird. Die Manager*innengehirne im Buchhandel hätten also gerne, dass Splitter und Cross Cult nur noch die fünf Titel im Jahr bringen, die sich 5k+ verkaufen und dass die anderen Verlage einfach gar nichts mehr rausbringen, weil es die buchhändlerische Mühe nicht wert ist. (Wohlgemerkt, das sehen viele selbständige Buchhandlungen und natürlich Verlage nicht so; während Thalia- und Hugendubel-Filialen gemäß dieser Denke zu 90% von einem Zentraleinkauf bestückt werden.) Diese Strateg*innen verfolgen im Grunde ein wirtschaftliches Ziel, das am Ende die begünstigte Mehrwertbesteuerung von Büchern nicht mehr rechtfertigen würde.

  24. #274
    Premium-Benutzer Avatar von HerrHase
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    Zitat Zitat von kormoran Beitrag anzeigen
    Die Manager*innengehirne im Buchhandel hätten also gerne, dass Splitter und Cross Cult nur noch die fünf Titel im Jahr bringen, die sich 5k+ verkaufen und dass die anderen Verlage einfach gar nichts mehr rausbringen, weil es die buchhändlerische Mühe nicht wert ist. (Wohlgemerkt, das sehen viele selbständige Buchhandlungen und natürlich Verlage nicht so; während Thalia- und Hugendubel-Filialen gemäß dieser Denke zu 90% von einem Zentraleinkauf bestückt werden.) Diese Strateg*innen verfolgen im Grunde ein wirtschaftliches Ziel, das am Ende die begünstigte Mehrwertbesteuerung von Büchern nicht mehr rechtfertigen würde.
    Ja, ganz schlimm bei diesen Ketten. Auch bei P&B. Seit die den D'dorfer Bahnhofsbuchhandel übernommen habe, wurde das Angebot an Albencomics (und GN) so absurd reduziert: Im Grunde nur noch Carlsen, Egmont und Panini (weil sie den Verlag wohl von den Superhelden kennen, die fast komplett ausliegen), dazu Walking Dead und ganz wenige Splitter-Alben. Alles andere findet nicht mehr statt. Früher, als der Laden noch inhabergeführt war, gab es fast alles von S&L, Reprodukt, Edition Moderne, Edition 52, etc., ganz früher sogar Epsilon (nur Salleck-Titel hatten sie glaube ich skurrilerweise nie).

    Ansonsten denke ich, dass es in der Belletristik ähnlich ist wie im Comicmarkt: Viele (sinkende) Kleinauflagen und wenige Bestseller, wobei letztere, wenn man sich die Regale in den Ketten anguckt, zu 80 Prozent Krimis sein müssten.

  25. #275
    Ex-Exphilosoph Avatar von Jovis
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    Gerade "Bouncer 2 - Die Gnade der Henker" gelesen in der S+L GA Band 1:

    Das geht erstaunlich weiter. Ein guter Erzähler ist Jodorowsky ja eh. Und er kann auch was heute nicht mehr viele können: sich darauf fokussieren, was er eigentlich erzählen will und es zu einem Ende bringen. Während jüngere Erzähler vor lauter Gefallsucht manchmal aus den Augen verlieren, warum sie eigentlich etwas zu erzählen hatten. Die Geschichte der Brüder verliert in Episode 2 deutlich an Gewicht. Eher wird doch noch, wie nach meiner ersten Rückmeldung schon angemerkt wurde, die Mutterrolle und die Frau an sich thematisiert, ohne dabei aber zu früh in Klischees zu verfallen. Entlang des Weges wird dann aber doch noch schnell von Peyote gesprochen, das allerdings muss schon als Klischee bewertet werden, doch in solcher Flüchtigkeit, dass ich das locker durchgehen lasse.

    Das Wichtigste an dieser 2. Folge ist es, dass ein Episodencharakter sichtbar wird anstatt einer durchgängigen Oper der Gewalt (so wird ja "Spiel mir das Lied vom Tod" stets genannt). Die Schwere ist da, aber auch die Bereitschaft, das Thema der Serie nicht zu früh oder ganz und gar im ersten Akt schon preiszugeben. (Schließlich und immerhin sind ja alle bislang angefallenen Fragen zumindest vorläufig beantwortet!) Das gefällt mir sehr gut, denn dadurch wird das Ende unvorhersehbar und umso mehr verwandelt sich mein Grundgefühl in Neugier. Es gibt keine besseren Geschichten als die, welche die Neugierde in uns wecken. Das macht Bouncer dann sogar erotisch, etwas womit Jodorowsky zumindest in serinen eigenen Geschichten bislang stets griße Probleme hatte.
    Geändert von Jovis (28.08.2023 um 14:54 Uhr)

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