Dan Cooper GA

[Alice vom See]

Stimmt natürlich auch. Damals hat kein Erwachsener Comics gelesen, im Gegensatz zu heute, wo kaum noch Jugendliche Comics lesen. Die Autoren recherchieren heute deswegen auch besser. Aber im Prinzip geht es ja um die Geschichten und nicht um Realismus, sonst dürfte man auch keine Filme mehr anschauen.

[Mick Baxter]

Bei einer Serie, in der 1955 eine fertiggedstellte Raumstation vorkommt, darüber zu diskutieren, ob die Flugzeuge realistisch dargestellt sind, ist schon ein wenig lächerlich.

[Starocotes]

Bei einer Serie, in der 1955 eine fertiggedstellte Raumstation vorkommt, darüber zu diskutieren, ob die Flugzeuge realistisch dargestellt sind, ist schon ein wenig lächerlich.

Der Punkt ist doch gerade das ab dem Zeitpunkt wo Jean-Michel Charlier Albert Weinberg ein wenig unter die Arme gegriffen hat dieser in Dan Cooper sehr viel realistischer wird. Die Sachen mit Antigrav Antrieb und Raumstationen sind vergessen und es werden nahezu nur noch Flugzeuge gezeigt die es tatsächlich gibt. Ab dem 3. Band der GA werden fast nur noch Flugzeuge eingesetzt die es gibt und auch ihre gezeigten Fähigkeiten sind keine Sci-Fi.

[Couper]

Das mit den Flugzeugen war und ist für mich auch nicht wichtig. Im Vordergrund stand / steht immer das Abenteuer.

[franque]

Letzten Endes waren die frankobelgischen Comics zunächst mal Schund-/Pulp-/Wegwerfgeschichten. Von den Autoren damals ist wohl keiner davon ausgegangen, dass die Stories 60 Jahre später noch publiziert bzw. von erwachsenen Lesern analysiert würden.

Ich gebe aber zu bedenken, dass im frühen Zack immer die Kolumne "Leser fragen - Experten antworten" enthalten war, in der es meistens um tatsächliche Flugzeug- und Rennsporttechnik ging. Da haben offenbar schon Leute gezielt aufgrund von Tangy/Cooper/Vaillant nachgefragt. Die frühen Stories waren zwar z.T. unterrepräsentiert, aber nicht immer.

[Alice vom See]

Ab dem 3. Band der GA werden fast nur noch Flugzeuge eingesetzt die es gibt und auch ihre gezeigten Fähigkeiten sind keine Sci-Fi.

Doch, ist immer noch Sci-Fi. Die X-15 (Kangaroo in der Geschichte) wird geflogen als sei es ein normales Flugzeug. In Wirklichkeit ist es ein Raketenflugzeug um das Fliegen in raumnahen Höhen zu erforschen. Das Triebwerk brannte nur kurz. Das Trägerflugzeug ist eine Victor (Boomerang in der Geschichte) und war ein britischer Bomber, der die X-15 auch kaum in seinem Bauch hätte tragen können. Interessant ist, dass auch Charlier der Faszination der damaligen Forschungsflugzeuge erlegen war, als er die damalige X-1, das erste Flugzeug das die Schallmauer durchbrochen hat, für seine Geschichte zu einem normalen Flugzeug gemacht hat, zu einem künftigen Jäger der US-Luftwaffe. So ähnlich hat es auch Weinberg mit der X-15 gehalten. Naja, die technikaffinen Magazine dürften damals viel über diese Flieger geschrieben haben, sodass der Begeisterungsfunke auch auf Charlier und Weinberg gesprungen ist und man diese Dinger unbedingt in Geschichten integrieren wollte. Leider nur nicht wirklich realistisch. Eine ähnliche Geschichte wie die von Charlier und der X-1 gab es auch als Film mit Humphrey Bogart als Pilot. Wer wohl von wem abgeschaut hat?

[BobCramer]

Ich gebe aber zu bedenken, dass im frühen Zack immer die Kolumne "Leser fragen - Experten antworten" enthalten war, in der es meistens um tatsächliche Flugzeug- und Rennsporttechnik ging. Da haben offenbar schon Leute gezielt aufgrund von Tangy/Cooper/Vaillant nachgefragt. Die frühen Stories waren zwar z.T. unterrepräsentiert, aber nicht immer.

Das war allerdings in den 70er Jahren, als die Ansprüche an Realismus und Authentizität gestiegen und die Leser insgesamt bereits viel besser informiert waren. Es gab mittlerweile viel mehr Möglichkeiten, sich zu informieren, zum Beispiel über Bücher, Zeitschriften oder TV-Sendungen. Von Technik-Comics wie Vaillant oder Cooper wurde erwartet, dass sie auf fundierter Recherche beruhten.

[Starocotes]

Doch, ist immer noch Sci-Fi.

Ich würde das nicht Sci-Fi nennen sondern künstlerische Freiheit. Das mit der Raumstation und der Reise zum Mars war definitiv Sci-Fi aber der "falsche" Einsatz von realistischen Flugzeugen sicher nicht. Sonst müssten wir bei Michel Vaillant ja auch einige Alben als Sci-Fi ansehen weil die Autor so nicht fahren könnten oder ähnliches.

Schließlich sind das Abenteuergeschichten und keine Dokumentationen.

[cochran]

Als ich die Geschichten als Jugendlicher zum erstenmal gelesen habe, hab ich über solche Sachen gar nicht nachgedacht. Jetzt als Erwachsener fallen mir natürlich viele Sachen auf, die ich damals nicht bemerkt habe, einfach weil ich es nicht besser wusste. Ich lese die Geschichten aber trotzdem gerne, gerade weil ich mich dann zurückerinnere wie es war als ich sie damals zum erstenmal gelesen habe (Dan Cooper Kurzgeschichten in den Zack Pocket Heften von 1980/81). Ich bin mal gespannt ob die auch noch erscheinen.

[Starocotes]

Wieso wird das Cover zu Band 4 bei Splitter und Amazon unterschiedlich abgegeben?

Splitter:


Amazon:

[Raro]

Das von Amazon war der erste Entwurf, der aber später geändert wurde.

[Manx cat]

Der erste Entwurf war schöner.

[Starocotes]

Der erste Entwurf war schöner.

Ja, mag die klaren Sachen auch lieber als zu viel Chaos.

Fand den Band insgesamt sehr gut bis auf den konstruierten Anfang der ersten Geschichte. http://nerdenthum.de/index.php/2017/...ausgabe-4-deu/

[Alice vom See]

Lustig. Die Kritiker sind erst bei Band 4 und ich lese schon den Band 6 gerade fertig und auch dort kommen noch leichte Sci-Fi Elemente vor, von denen der Kritiker meint, sie würden langsam auslaufen. In Band 6 läuft er sogar blau an. War wohl so eine Angst vor unbekannten Krankheiten aus dem Weltraum und etwas Kritik doch etwas vorsichtiger zu sein, weil man damals ja gerade dabei war den Sprung auf den Mond zu wagen. In Band 5 fand ich ganz nett, wie die UFO-Manie dieser Jahre in einer Geschichte eingebunden wurde. Es war aber nicht eine dieser Geschichten wo er selbst im Weltraum herum flog, sondern die Begegnung der unbekannten Art. Fast schon wie eines der vielen Filme mit dem Thema, die es in den 60ern/70ern gab. Aber man merkt schon, das wird immer mehr zum Randthema. Das irdische Abenteuer nimmt sich immer mehr Raum...

[BobCramer]

Welche Cooper-Kurzgeschichten werden eigentlich in der Gesamtausgabe erscheinen?

Ich hatte erwartet, dass alle Tintin-Selection-Geschichten abgedruckt werden, und zwar chonologisch korrekt. In der GA 6 ist nun die erste ("Piraten auf zwei Uhr") und in der GA 7 die dritte ("Freier Fall") dieser Geschichten erschienen. Nr. 2 ("Der Robinson der Wüste") wurde ausgelassen. Da stellt sich die Frage, weshalb. Die Selection-Geschichten gehören meiner Auffassung nach zum klassischen Cooper-Kanon. Es wäre sehr schade, wenn die nicht alle abgedruckt würden.

[horst]

Hi Bob

das passt gut, das du den Cooper ansprichst, denn wir haben
vor einer Stunde eine Entscheidung getroffen, die eine
"Plan-Änderung" herbeiführt, die aber sicher bei Cooper-Fans
gut ankommen wird.

Zuerst zu deiner Frage (die indirekt auch mit dem folgenden
Thema zu tun hat). Wir wollen und werden , "was geht" in
der GA intgerieren, weil wir nur so von einer GA sprechen,
die imho den Namen auch verdient und die dem französischen
Intégrale auch "überlegen" sein wird.

Das heißt aber: uns "quillt"! der Dan Cooper so auf, dass
wir immer längere Making Ofs bekommen. Deswegen werden
wir alle Kurzgeschichten peu à peu integrieren.

Unser Dan Cooper hat z. B. in der Nummer 7 ganze 40 Seiten
Making Of, während die Franzosen deren nur 4 hatten! Das heißt
wiederum: wir werden am Schluss wohl auch mehr GA-Alben machen,
wie die Franzosen.

Dabei halten wir bei allen "großen" Geschichten (auch den kürzeren)
die Chronologie ein ... müssen aber die Einseiter und Pokets
gemischt unterbekommen (und das so, wie sie zum Produktionstermin
auch "greifbar" sind). Hier ist das Making Of also zu "90%" chronologisch,
aber nicht zu 100%!

So, und nun zur "Großen" Ändeurung! Wir haben beim 8. Band jetzt schon
über 60 Seiten Making Of, die wir unterbringen könnten/müssten - haben
aber das Material und die Freigaben so spät reinbekommen, dass wir
Heute beschlossen haben, den 8. Band um einen Monat* zu verschieben -
bzw. davon dann auch die letzte Geschichte (Programm F 18) auf die
Folgenummer "9".

"Dafür" aber kommen wir (das läuft jetzt in die Phase rein, wo Weinberg
z. B. auch exklusiv für Zack zeichnete) auch so einige Geschichten
rein, die die Franzosen nicht einmal im Blickfeld hatten. Diese GA wird die
umfassenste und am liebvollsten restaurierte Fassung weltweit werden.
Wenn auch nur mit 9x%iger Chronologie.


Wir hoffen, das bekommt so eure Zustimmung.





* Der wird für die Komplettierung und die Restauration des
Materials verwendet.

[PhoneBone]

Zustimmung!

[jo.wind]

[historyhunter93]

Super!!

[BobCramer]

Das hört sich alles sehr gut an. Wenn die elf Selection-Stories zu 90 % chronologisch, auf jeden Fall aber komplett erscheinen, bin ich ja zufrieden. Ich hatte, nachdem ich heute den siebten GA-Band in der Hand hielt, bloß die Befürchtung, dass womöglich Geschichten ausgelassen werden. Und das wäre doch sehr schade. Die Selection-Stories haben ja anders als z.B. die Blueberry-Kurzgeschichten keine inhaltliche Chronologie, insofern ist es nicht ganz so wichtig, sie in der Publikationsreihenfolge abzudrucken.

[Berkut]

Super!

[Alice vom See]

Passt.

[Raro]

Band 7 ist wieder mal ein unbeschreiblich tolles Buch geworden. Habe direkt mein Lieblingsalbum gelesen, Apollo ruft Sojus. Die Fülle an tollem Sekundärmaterial macht die Reihe zur besten DC Ausgabe aller Zeiten. Die Franzosen sollten an eine Neuauflage denken, denn im Vergleich sind die zwölf französischen Ausgaben, die ich habe, mehr wie belanglose Sammelbände angelegt.

[cochran]

Gesamtausgabe 7 ist wirklich klasse geworden. Besonders Apollo ruft Sirius und die Minos Geschichte fand ich super.
Freu mich schon jetzt auf den nächsten Band. Von mir aus können mehr als 12 Bände kommen.

[franque]

"Apollo ruft Sojus" konnte ich aus ungeklärten Gründen noch nie ab, selbst nicht 1973 in Zack.