Ja, man fragt sich schon, warum die nen Comic besprechen den die meisten von denen gar nicht gelesen haben.
Oh Gott, was gibt es bei Chaland nicht zu verstehen?
Es ist Satire, Homage und Überspitzung, Gesellschaftskritik, Liebe, Verlangen, Abenteuer und die Entstehung der Nouvelle Ligne Claire.
Chaland wird nicht als Autor gefeiert?
Von mir schon.
Wenn schon jemand Spawn besser als Spirou findet...
Und immerhin hab ich mich seit Anfang an durch 100 Hefte geschlagen, weiß wovon ich spreche.
Mir ging es beim Gucken des Videos so wie den Lesern.
Habe noch vor der Hälfte aus Fremdscham und geballter Ignoranz aufgehört.
Geändert von dino1 (14.04.2018 um 19:28 Uhr)
Ja, man fragt sich schon, warum die nen Comic besprechen den die meisten von denen gar nicht gelesen haben.
Zumindest Ingo und Volker sollten doch erkennen, daß es bei Chaland um Satire geht. Vielleicht hätten die auch mal "Bob Fish" lesen sollen, um Chaland einschätzen zu können ("Captivant" gibt es ja leider nicht auf Deutsch). Und wer vermutet, "Freddy Lombard" sei für Kinder gedacht, hat von der Veröffentlichungsgeschichte ja nun gar keine Ahnung (was Volker nicht passieren sollte, der das zwar nicht postuliert hat, aber auch nicht widersprochen).
Geändert von Mick Baxter (15.04.2018 um 02:44 Uhr)
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Ich bin auch der Meinung, dass die Anmoderation schon einen Fehler macht, indem sie ausschließlich Ligne Claire als Vorbild sieht. Für mich ist da viel, sehr viel Ecole Marcinelle dabei, gerade wegen der athmosphärisch deutlichen Anlehnung an Tillieux fand ich Chaland immer so spannend.
Für mich ist das nicht auszuhalten, der erste Blick auf HvS und die ersten Sätze von dem Sp..., dessen namen ich schon vergessen habe und raus der Nummer.
Besonders toll die Werbung für die Carlsen GA, die Stelle mit dem Zusatzmaterial.
Das war nix die Folge. Da muss man doch zumindest EINEN hinsetzen, der das Werk auch verstanden hat und dafür glüht. Davon sollte es doch genug geben. So bleibt die Veranstaltung völlig belanglos.
Chalands Comics sind nicht selbsterklärend, wie man mit 35 Jahren Abstand feststellen muss. Im Zusammenhang mit Musik, Malerei und Design der frühen 80er Jahre ist das alles nachvollziehbar, aber ohne Vorwissen bleibt nur die banale Oberfläche: Altmodische Figuren verhalten sich rätselhaft.
Zur Zeit wird die Erinnerung an die 80er Jahre umgeschrieben, mit Serien wie "Stranger Things" und Filmen wie "Ready Player One", so dass in Zukunft die Chaland-Ära noch schwerer einzuordnen sein wird.
@Hate
Nun ja, so ganz jetzt nicht, aber mit Kunst muss man sich schon etwas beschäftigen.
Gerade Budapest und F-52 kann man sehr gut ohne Kenntnisse lesen.
Jeder der schon mal verliebt war den Komet. Für die Comicleser und ewigen Jungfrauen gibt es die Kriminalhandlung im Band.
Das Testament ist eine satirische Homage an die Magazine von Lombard und Dupuis.
Dass das jetzt keine Comics für 8 jährige sind ist uns wohl allen bewusst.
Hm, das klingt hier jetzt aber schon ein wenig so, als ob wir da eine leichte Majestätsbeleidigung begangen hätten.
Vermutlich hat @Borusse gar nicht lang genug geschaut, um zu sehen, dass ich die Ecole Marcinelle ja gleich in meinem ersten Kommentar erwähnt habe. Ebenso, dass die späteren Bände dann besser lesbar sind.
Dass jemand, der mit den US-Comics aus der Boom-Phase der 90er sozialisiert wurde die francobelgische Comic-Kunst dann erstmal eher etwas fad und betulich findet ist halt gar nicht so selten der Fall und auch mit der Einstellung darf jemand in der Runde sitzen. Zu deren Konzept es halt gehört, dass neben einem Kreativen aus der Comic-Branche auch stets jemand aus einem anderen Bereich eingeladen wird, der dann auch kein echter Kenner oder Spezialist ist sondern vor allem erstmal ein grundsätzliches Interesse am Medium mitbringt.
@Hate: Ich finde nicht, dass die Erinnerung an die 80er durch Serien und Filme wie "Stranger Things" oder "Ready Player One" wirklich "umgeschrieben" wird. Comics wie die von Chaland waren ja nie ein Massenphänomen, schon gar nicht hierzulande. Und für Viele stehen die 80er halt in erster Line für Dinge wie Zauberwürfel, Neue deutsche Welle, bestimmte Marken etc.
Hella kennt in der Tat auch längst nicht alles, erweitert aber stet ihren Comic-Horizont und hat sich zuletzt z.B. sehr für die ihr bis dahin unbekannten Enrico Marini und Baru begeistert. Der nächste Comic Talk findet dann übrigens auf dem Comic-Salon in Erlangen statt, man wollte uns von Seiten der Veranstalter tatsächlich gerne dabei haben.
Wer sich also mal eine komplette Sendung (und nicht nur die kurzen Ausschnitte auf You Tube) anschauen oder sich auch einfach nur persönlich beschweren möchte - dort wäre die Gelegenheit.
Och, Chaland kann das ab. Aber die Teilnehmer des Comictalk haben sich leider unglaublich blamiert.
Immerhin ist Hella ja der leise Verdacht gekommen, es könne sich um eine Parodie handeln. Das hätte sich aber leicht überprüfen lassen (ein Blick in den Wikipedia-Eintrag hätte schon geholfen). Auch daß die Serie nicht für Kinder ist, ist ja kein schwer zu lüftendes Geheimnis.
Im übrigen beruft sich Chaland auf Jijé und nicht auf die klassische École Marcinelle, die eher mit Franquin, Peyo und Tillieux verbundeen wird.
Geändert von Mick Baxter (16.04.2018 um 22:49 Uhr)
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Warum, weil eine Handvoll Hardcore-Fans das so empfindet?
Die Bewertungen & Kommentare vor Ort, auf unserem Portal und selbst auf You Tube lassen diese Einschätzung jedenfalls nicht als feststehenden Fakt erscheinen (und bei You Tube muss man eigentlich sogar noch den "Rayk Anders"-Faktor rausrechnen, da einige aufgrund dessen politischer Äußerungen grundsätzlich alles in dem er auftaucht mit "Daumen runter" bewerten).
Man darf doch zu dem Schluss kommen, dass die Freddy Lombard-Geschichten für einen selbst weder als ernstgemeinte Storys noch als Parodien irgendeinen Lesegenuss bieten. Woran der Künstler sich orientiert hat und was er damit erreichen wollte ist die eine Seite, ob es für den Rezipienten dann funktioniert die Andere. Es gibt einen (überschaubaren) Kreis von Leuten, die Chaland ganz großartig finden und wenn ich berücksichtige was ich von Deinen eigenen Comics kenne gehörst Du natürlich dazu, Mick. Wenn man das Zeug aber jemandem vorsetzt, der nicht von vornherein zur sehr spitzen Zielgruppe dieses Künstlers gehört, dann kann das Urteil auch so ausfallen wie in diesem Fall geschehen. Das sollte man dann aber ohne Schaum vorm Mund verkraften können, denn auch Chaland würde es ja abkönnen, wie Du schreibst. Ein wenig elitär und wissend dürfen die Verehrer seiner Kunst sich ja trotzdem gerne fühlen.
Etwas albern, sich über die Nehmerqualitäten von Chaland auszutauschen. Oder ist die Kenntnis über sein Ableben schon als elitär zu werten? :Smiley mit Figur die Öl in Feuer giesst:
Wer Chaland nicht bewundert, hat Comics nicht verstanden. Und das ist nicht Hommage, das ist nicht Parodie; es ist pure reine Liebe zum Comic was Chaland gemacht hat.
Und dann noch die Kombination Chaland und Yann beim Kometen.. ein bis heute ein unübertroffenes Meisterwerk!
Also spätestens wenn da mal der Kleine Albert besprochen wird, sollte ein Chalandversteher eingeladen werden.
Geändert von Mr.Hyde (17.04.2018 um 02:21 Uhr)
Ok, dann hab' ich Comics nicht verstanden. Gerade den retro Spirou fand ich nahezu unerträglich. Da kann man reininterpretieren was man will, und ich interpretiere gern wo was rein, aber da bin ich echt froh, dass er nicht noch mehr Spirou fabriziert hat. Freddy Lombard ist da eine andere Nummer, die ersten Geschichten etwas verkopft aber durchaus lesenswert. Der Zeichenstil hat mich dabei übrigens weniger angesprochen, nicht Fisch nicht Fleisch. Wäre interessant, wo Chaland heute stehen würde. Superstar oder doch nur einer von Vielen?
Übrigens: dass das kein Kindercomic ist hätte eigentlich jeder in der Runde erkennen müssen.
Weil das hier nun schon mehrfach als Vorwurf kam, habe ich jetzt nochmal nachgeschaut wo denn in der Runde Freddy Lombard als "Kindercomic" bezeichnet wurde.
Und ok, Rayk Anders sagt einmal "vielleicht eher für jüngere Leser gedacht". Das hatte ich gar nicht so registriert und richtig, da hätte ich gleich widersprechen können bzw. sollen. Aber im weiteren Verlauf sprechen wir dann ja schon von einer Hommage und diskutieren inwieweit es eher eine Parodie oder Satire ist - da wird dann doch klar, dass wir das nicht als Comic für Kinder betrachten, wird es nicht?
Eldorado, du musst das auch gar nicht verteidigen.
Die Geschmäcker sind ja doch unterschiedlich, ich fand Chaland immer schon großartig, andere eben weniger.
Die Kritik rührt wohl eher daher, dass wir 'Altleser' eben stärker in der Materie drin sind.
Eigentlich ist die Perspektive eines völlig unbedarften Lesers immens interessant, nur im ersten Beissreflex, gerade wenn es um meinen verehrten Chaland geht, schnappt man dann zu.
Das ist wohl war. Bis zur dt. #50 hab ich auch durchgehalten, danach wurde mir das zu doof, weil der Toddster ja auch von seinem Konzept eines geplanten Endes (mit dem Counter, der runterzählt) abgewichen ist. Zudem ist McFarlane wohl ein Arsch vor'm Herrn, den muss ich dann nicht unterstützen.
Meine SAMMLUNGEN: [ Comics || Bücher || Filme/Serien || Musik || Video Games ]
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Jetzt krieg ich glatt Lust den Freddy nochmal zu lesen.
Ich fand es mal interessant, Freddy Lombard aus der bildungsfernen Perspektive gespiegelt zu sehen.
Für mich war das sehr unterhaltsam. Sie haben natürlich ihre vollkommene Ahnungslosigkeit zur Schau gestellt.
Habe Chaland auch erst in den 90ern gelesen und Spawn.
"Das spricht dafür, dass es keine Parodie ist"
Oh Gott.
Nun ja, interessant. Spawn verhält sich zu Chaland wie Indiana Jones zu Fellini.
"Die Kritik rührt wohl eher daher, dass wir 'Altleser' eben stärker in der Materie drin sind."
Auch Jungleser. Das hat eher etwas mit Bildung zu tun. Chaland ist für Intellektuelle.
Ich würde sagen, Chaland ist zeit- aber nicht geistlos.
Und natürlich hat Chaland besonders in Der Elefantenfriedhof Erzählstrukturen parodiert. Das war mir sogar als unter 20 Jährigem schon klar, dass z. B. in Le testament de Godefroid de Bouillon direkt Bezug auf Peyos Johann & Pfiffikus' Dramaturgien genommen wurde. Und das sind nur die vordergründigen Banalitäten.
Besprecht mal Corto Maltese :-)).
Geändert von schlampischlumpf (17.04.2018 um 22:44 Uhr)
Wenn eine Literaturjury oder das Moderatorenteam einer Literursendung nicht weiß, wer Theodor Mommsen ist, ist das auch unheimlich peinlich, selbst wenn das den Zuschauern gar nicht auffällt.
Was hilft denn die Rezension eines 30 Jahre alten Comics, wenn die Rezensenten gar nicht in der Lage sind, das Werk zu beurteilen, weil sie es kulturhistorisch und stlistisch nicht einordnen können? Ob die Bewertung dabei positiv oder negativ ausfällt, spielt dabei überhaupt keine Rolle.
Wenn jemand Tardis illustrierte Fassung von Célines "Reise ans Ende der Nacht" bespricht, erwarte ich auch, daß er weiß, wer Céline war und wo er politisch stand, und daß das auch in die Rezension einfließt.
Geändert von Mick Baxter (18.04.2018 um 03:13 Uhr)
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Haben sie bereits letztes Jahr getan. https://youtu.be/MyGDYfzV-XI
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