Lange hat es gedauert, bis ich mir Tapestry geholt habe. Tapestry hat einen Civ-Anstrich, aber davon kommt thematisch im Spiel nicht viel rüber. Deshalb habe ich es erst links liegen gelassen. Unabhängig vom Thema sol es aber ein gutes Spiel sein, sodass ich doch neugierig geworden bin.

Damit es sich lohnt, habe ich natürlich das Grundspiel mit zwei Erweiterungen geholt. Derzeitig befindet sich aber nur das Grundspiel auf dem Tisch.



Entgegen meiner Gewohnheit habe ich zunächst versucht, das Solo-Spiel mit einem Automa zu spielen. Hinzu kam noch ein dritter Schein-Mitspieler (das Schattenreich), der in einem Zwei-Spielerspiel empfohlen wird. Anfangs mit einem Automa zu spielen, wenn man das Spiel noch nicht kennt, funzt bei mir nicht. ERst muss ich die Mechanismen in Ruhe kennlernen. Also habe ich den Automa wieder weggepackt und meinen imaginären Mitspieler rausgekramt. Mit zwei aselber gespielten Völkern kann man viel schneller herauskriegen, welche Taktik im Spiel funktioniert. Meine Frau wirft mir ab und zu mal vor, dass ich dadurch im Spiel mit ihr einen großen Vorteil hätte. So ganz Unrecht hat sie nicht.

Aufgebaut sieht das Grundspiel wie folgt aus:



Hier noch mit Automa:



Auf der Karte entkundet und erobert man. Aber das ist im Vergleich zu anderen "Erkundungsspielen" eher nebensächlich. So konnte aber ein großer Spielplan mit verkauft werden.



Ähnlich kritisch kan man die im Spiel einzusetzenden Wahrzeichen sehen. Diese sind unpassend hergestellt und sehen meines Erachtens auch seltsam aus. Aber gefallen tun sie mir trotzdem. Auch dies macht das Spiel teurer als es sein müsste.







Mein Probespiel hat mir sehr gefallen und es läuft sehr flüssig. Die Anleitung besteht aus wenigen Seiten, ist aber bedauerlicherweise komplizierter geschrieben als das Spiel eigentlich ist:

1. Spielziel

Spielziel ist es, die meisten Siegpunkte zu erreichen. Dafür gibt es eine Siegpunktleiste. Im ersten Spiel habe ich "nur" ca. 140 Punkte erreicht und war im Vergleich zu Youtubern (ca. 260 Punkte) richtig schlecht.


2. Spielmechanik


Ihr habt zwei Aktionen pro Runde zur Auswahl von der ihr immer nur eine machen könnt:

entweder

a) Einkommenzug

oder

b) Voranschreiten auf einer der 4 Leisten


3. Einkommenszug

Auf eurem eigenem Spieltableau ist per Icons angegeben, welche Schritte im Einkommenszug abzuhandeln sind. Dabei wird zwischen den einzelnen Äras (Zeitalter) unterschieden, in der ihr euch befindet. In der ersten Ära bekommt ihr nur Einkommen, das euch eurer Spieltableau vorgibt.

3. Voranschreiten auf den vier Leisten

Die eigentliche Spielsteuerung erfolgt über die vier Leisten (Wissenschaft, Technologie, Entdeckung, Militär). Dort schaltet ihr die "wirklichen" Aktionen frei. Diese bestehen grundsätzlich daraus, dass ihr eine oder mehrere Ressourcen von eurem Spielertableau ausgebt, um das nächste Feld auf einer Leiste zu erreichen. Dort gibt es Belohnungen, ggf. Boni und Wahrzeichen.

4. Weitere Spielmechaniken

a) Völkerkarte

Jeder hat eine individuelle "Völkerkarte" (Händler, Anführer, Alchemist etc. - also Volk ist was anderes ). Diese wird im Einkommenszug aktiviert und man kriegt irgendeinen Bonus.

b) Hauptstadtkarte

Jeder bekommt eine individuelle "Hauptstadtkarte" (Wald, Wüste etc. - also Hauptstadt ist was anderes ) Auf dieser Karte kann man mit Häuschen, die man von seinem Spielertableau nimmt, Plätze abdecken (das gleiche mit den größeren Wahrzeichen). Hat man Reihen oder Spalten abgedeckt, bekommt man ggf. Siegpunkte. Das ist ein kleiner Puzzleanteil (siehe Uwe Rosenberg-Spiele).

c) Karte auf dem Spielbrett

Ein kleines Puzzlespiel und eine "vermeintliche" Kampfzone ist die große Karte auf dem Spielbrett (Alternativen für 1 bis 3 Spieler und ab (?) 4 Spieler). Hier kan man Plättchen auslegen und seine Außenposten positionieren. "Area-Kontroll-Spiel für Arme".


Jetzt muss ich los, arbeiten. Sorry. Bisher klingt es negativer, als es ist. Bisher ist der Ersteindruck gut. Macht Spaß, braucht aber noch mehr, um Spieltaktiken rauszufinden.

Fortsetzung folgt ...


Ciao
Martin