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  1. #201
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    Zitat von zaktuell:
    Gene sind a.) nur ein Teilaspekt und b.) ziehlte meine (und Morgensterns Aussage nach meinem Verständnis) nicht nur auf das Betrachten von Frauen oder generell Menschen sondern ganz Allgemein: Kunstwerke, Natur,... eben alles, was man lieben und/oder schön finden kann. Jedenfalls spielt neben den Genen und ('gelernten') kulturellen Aspekten beim Schönheitsempfinden auch die Sympathie des Betrachtenden für das Betrachtete eine Rolle. Nach meinem Dafürhalten die entscheidende.
    Ich habe die Gene nicht ohne Hintergedanken in die Diskussion gebracht. Gleich mehr dazu.

    Morgensterns "Schön ist eigentlich alles, was man mit Liebe betrachtet" ist auf unsere Diskussion übertragen eher hinderlich, denn
    1. vermischt es die Begriffe Liebe und Schönheit, die wahrlich nicht immer Hand in Hand gehen und
    2. ist der Spruch - so ansprechend, weil romatisch, er sich auch liest - selbst bei großzügiger Auslegung nicht richtig.

    Zu 2.: Es gibt Menschen, die lieben Unvollkommenes.
    Auf Haustiere bezogen hat sicher schon jeder mal einen Spruch wie "ich liebe dieses hässliche Viech" gehört.
    Ich kenne ähnliche Aussagen meiner Mitmenschen über ihre Liebsten (und damit meinen sie manchmal auch ihre Lebensabschnittsgefährten).

    Und damit hat sich 1. eigentlich auch schon erledigt:
    Liebe macht blind. Ist es ratsam auf das ästhetische Urteil eines derart Erblindeten zu vertrauen?
    Insofern versperrt uns auch die von Dir ebenfalls ins Spiel gebrachte "Sympathie" nur den ohnehin kaum zu erreichenden neutralen Blick auf das, was schön ist, anstatt selbigen zu schärfen.
    Schließlich zielt ein Begriff wie Sympathie eher auf das, was man manchmal "innere Schönheit" nennt, wir betrachten bei der Bewertung der Hermannschen Frauenfiguren aber eher deren "äußere Schönheit" (es geht hier ja nicht nur um die weiblichen Sympathieträger, sondern ebenso um die berechnenden Biester usw.).
    Von "Good girl art" redet man ja auch nicht charakter- sondern darstellungsbezogen.

    Und nun zurück zu den Genen:
    Wenn Gene - wie vermutet - überkulturell unser ästhetisches Empfinden leiten, dann heißt das, dass es auch ein objektives oder objektivierbares Mass für Schönheit gibt. Und wenn uns unsere Gene dahingehend manipulieren, dass wir uns in der Bewertung der Schönheit eines Menschen über dessen Proportionen, Symmetrie und den goldenen Schnitt orientieren, dann ist es auch möglich, halbwegs vernunftgesteuerte Aussagen über die Schönheit Hermannscher Frauenzeichnungen zu machen.
    Mit einem "liegt im Auge des Betrachters" ist man hingegen der völligen Beliebigkeit ausgeliefert und könnte dem unfähigsten aller Zeichner Genialität bescheinigen. Dann aber würde sich jede Diskussion erübrigen.

    Zitat von horst:
    Können oder wollen?

    Hermann selbst sagt in Interviews eigentlich immer,
    dass er keine Püppchen "zeichnen mag" - nicht, dass er
    es nicht kann (was sowieso total unlogisch wäre, da
    er "alles andere" perfekt zeichnen kann).

    Glatte Püppchen hängen ihm "zum Halse heraus" (so wörtlich).
    "Seine Frauen" sind vom Leben gezeichnet und habe
    anderes zu erfüllen, als einem - "ihm befremdlichen" -
    Schönheits-Ideal zu entsprechen.
    So sehr ich Hermanns zeichnerische Fähigkeiten bewundere, perfekt würde ich sie nicht nennen. Er selbst übrigens auch nicht.

    Wie geschrieben: ich habe jetzt wirklich nicht die Musse, einen Satz aus dem mir massig vorliegendem Hermann-Sekundärzeug herauszusuchen, aber da ich das von mir angeführte Zitat in Schtroumpf 44 zu finden glaubte, habe ich das dortige Interview gestern abend noch mal quer gelesen. Auf die von mir gesuchte Aussage bin ich dabei zwar nicht gestoßen, wohl aber auf eine über seine zeichnerischen Unvollkommenheiten.
    Hermann meint im dort abgedruckten Interview, dass er seine "Köpfe ein bisschen zu groß gezeichnet" habe und sich davon erst "vor zwei Jahren freimachen" konnte (das Interview erschien 1980; weiter räumt er ein, Schwierigkeiten bei der Darstellung von Autos gehabt zu haben: sie seien ihm oft zu klein geraten).

    Den in überschwenglicher Bewunderung ausgegebenen Satz eines Kritikers als "gesetzt" anzusehen und seine Argumentation darauf aufzubauen (Zitat: "was sowieso total unlogisch wäre, da er "alles andere" perfekt zeichnen kann"), halte ich für nicht sonderlich überzeugend. Da spricht wohl eher der Fan in Dir.

    Nun mögen Hermann "glatte Püppchen" zwar zum Halse heraushängen, doch wirst du mir sicher Recht geben, wenn ich behaupte, dass nicht jede schöne Frau ein "glattes Püppchen" ist.
    Also entweder hat Hermann eine eingeschränkte Wahrnehmung ("jede schöne Frau ist ein glattes Püppchen") oder er will grundsätzlich keine schönen Frauen in seinen Comics haben (warum eigentlich nicht? sie existieren ja auch in realiter; will er nicht realistisch sein?) oder aber er kann sie nicht zeichnen ...

    Zitat von BobCramer:
    Da ist er dann ja bei den alten Frankobelgiern nicht allein. Man denke nur an die puppenartigen Geschöpfe bei z.B. Hergé, Graton, Martin, Leloup... It's a man's world.
    ... wobei viele Zeichner natürlich auch keine besonders gut aussehenden Männer zu Papier bringen können (nur ist das den meisten männlichen Lesern herzlich egal).

    Zitat von Mick Baxter:
    Zeichner entwickeln oft eine bestimmte Art, Gesichter zu zeichnen. Bei Horus sitzen z.B. die Augen immer viel zu hoch, Hermann zeichnet fast immer sehr breite Kiefer. Das ergibt sehr kernige Männer, aber wenig attraktive Frauen.
    Ich glaube, da liegt des Pudels Kern.

    Gewisse stilistische Eigenheiten begünstigen oder erschweren (man denke nur an die Ligne Claire) die Darstellung attraktiver/schöner Menschen.
    Hermann neigt zu einer gewissen Grobschlächtigkeit, was - wie Mick völlig richtig bemerkt - seinen Männern durchaus zu gute kommen kann ("raue Schönheit"), bei Frauen aber eher zum Handicap wird.
    Geändert von felix da cat (18.04.2010 um 13:48 Uhr)

  2. #202
    ist irgendwie doch wieder zaktuell Avatar von ZAQ
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    Nur zwei Anmerkungen, denn ich will das hier wirklich nicht ins OT vertiefen:
    1.) Der von mir angeführte Morgenstern war allgemein gemeint und nicht in Bezug auf die Hermann-Diskussion hier. Dafür ist er allein deshalb schon nicht hilfreich, da es wohl kaum in Hermanns Absicht liegt, dass man seine Comics -oder einzelne Figuren darin- 'liebt'.
    2.) Dass es Menschen gibt, die 'Unvollkommenes' lieben, wird durch den Spruch -den ich weiterhin für zutreffend halte- ja nicht tangiert. Denn 'Unvollkommenes' kann man ja trotzdem -zuweilen grade deshalb- 'schön' finden. Was übrigens auch die Wissenschaft bestätigt, denn es ist zwar so, dass wir Symethrie als 'harmonisch' und damit oft auch als 'schön' empfinden, tatsächlich sind es aber grade die Abweichungen, die etwas 'interessant' machen, so dass auch Unsymetrisches als 'schön' empfunden wird, während 'perfekte Symethrie' langweilt und mit Gleichgültigkeit (statt Liebe) quittiert wird.
    Summa summarum: Es gibt tatsächlich keine objektive Schönheit, sondern nur 'Objekte', die von mehr oder weniger grosser Mehrheit als 'schön' oder 'nicht schön' empfunden werden. Aber egal, wie sich das Empfinden statistisch verteilt, es bleibt immer ein subjektives Empfinden. Und dieses ergibt sich aus mehreren Faktoren, von denen die genetische Disposition nur eine ist.
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  3. #203
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  4. #204
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    Zitat Zitat von felix da cat Beitrag anzeigen
    ...................Nun mögen Hermann "glatte Püppchen" zwar zum Halse heraushängen, doch wirst du mir sicher Recht geben, wenn ich behaupte, dass nicht jede schöne Frau ein "glattes Püppchen" ist.....................
    wie man bei "Comanche" auch recht gut sehen kann !

    Man kann auch als "Laie" recht sturr sein

  5. #205
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    Zitat Zitat von Kaifalke Beitrag anzeigen
    Hey, das ist ja echt interessant! Danke für den link!

    Zitat Zitat von felix da cat Beitrag anzeigen
    Gewisse stilistische Eigenheiten begünstigen oder erschweren (man denke nur an die Ligne Claire) die Darstellung attraktiver/schöner Menschen.
    Hermann neigt zu einer gewissen Grobschlächtigkeit, was - wie Mick völlig richtig bemerkt - seinen Männern durchaus zu gute kommen kann ("raue Schönheit"), bei Frauen aber eher zum Handicap wird.
    Hm, da muss ich jetzt widersprechen: Das Problem bei Hermanns Frauenfiguren ist nicht nur eine gewisse "Grobschlächtigkeit" - das passt ja zu den übrigen Zeichnungen und fügt sich damit gut in die Geschichte. Das ist nicht der Aspekt, der - zumindest mich - stört. Aber die Frauen sehen sich alle so extrem ähnlich. Die Blondinen sehen alle ziemlich gleich aus (siehe - wie oben schon gesagt: Die Frau aus der neuen Geschichte und die Suzie aus "Anschlag auf die Cormoran") und die Asiatinnen ebenfalls (die ähneln zwar nicht den Blondinen, aber zB Lotusblüte aus "General Satan" und Shan-Tungs Tochter aus "Festung im Nebel" könnten locker Schwestern sein). Comanche kommt für mein Gefühl eher auf die Asiatinnen raus.

    Das macht auf mich schon den Eindruck, dass die Bandbreite bei den Frauenfiguren eher eingeschränkt ist - er also Frauen nicht gut zeichnen kann.

  6. #206
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    Zitat Zitat von felix da cat Beitrag anzeigen
    So sehr ich Hermanns zeichnerische Fähigkeiten bewundere, perfekt würde ich sie nicht nennen. Er selbst übrigens auch nicht.
    .
    Klar kann man den Begriff anzweifeln... kommt halt auch darauf
    an, wie man ihn versteht. Nur fiele mir dann (streng genommen)
    auch überhaupt kein anderer "perfekter" Künstler ein.

    Ich selbst sehe es schon als "perfekt"an , das Hermann gerade eben
    diesen Begriff nicht auf sich anwenden will, denn er stellt ein Leben
    lang "jede" seiner Arbeiten in Frage (nicht nur die Frauen ). Würde
    er das nicht tun, so wäre keine so weitreichende Entwicklung und
    keine persönliche Interpretationsfähigkeit enstanden.

    Zitat Zitat von felix da cat Beitrag anzeigen
    Wie geschrieben: ich habe jetzt wirklich nicht die Musse, einen Satz aus dem mir massig vorliegendem Hermann-Sekundärzeug herauszusuchen, aber da ich das von mir angeführte Zitat in Schtroumpf 44 zu finden glaubte, habe ich das dortige Interview gestern abend noch mal quer gelesen. Auf die von mir gesuchte Aussage bin ich dabei zwar nicht gestoßen, wohl aber auf eine über seine zeichnerischen Unvollkommenheiten. .
    s. o. bzw. "Quelle" s. u.


    Zitat Zitat von felix da cat Beitrag anzeigen
    Den in überschwenglicher Bewunderung ausgegebenen Satz eines Kritikers als "gesetzt" anzusehen und seine Argumentation darauf aufzubauen (Zitat: "was sowieso total unlogisch wäre, da er "alles andere" perfekt zeichnen kann"), halte ich für nicht sonderlich überzeugend. Da spricht wohl eher der Fan in Dir. .
    Ich meinte das schon eher fachmännisch, denn "fanisch", denn
    Hermann beherrscht so viele "schwierigere" Spielarten der Darstellung,
    (in jedem Falle schwieriger, als schmalere und rundere "Kinnladen" ... und
    zwar alle erdenklichen Perspektiven, die Kunst der Reduktion, die der
    strukturellen Darstellung, seine spielend einfach wirkende filmischen
    Layouts, die perfekten Bewegungsabläufe etc. etc.) all das bringt
    mich eigentlich nicht auf die Idee, ihm etwas in der Darstellungs"fähigkeit"
    abzusprechen, was er einfach "nicht darstellen möchte".

    Bei dem Thema "Frauen" wäre meine aktuellste Quelle schlicht und
    einfach sein "Frauen-Portfolio" (wie passend ), wo er noch einmal
    deutlich macht, wie wenig er geneigt ist, ein Frauenbild umzusetzen
    welches "außenstehende visuelle Vorstellungen" erfüllt.


    Zitat Zitat von felix da cat Beitrag anzeigen
    Nun mögen Hermann "glatte Püppchen" zwar zum Halse heraushängen, doch wirst du mir sicher Recht geben, wenn ich behaupte, dass nicht jede schöne Frau ein "glattes Püppchen" ist.
    Also entweder hat Hermann eine eingeschränkte Wahrnehmung ("jede schöne Frau ist ein glattes Püppchen") oder er will grundsätzlich keine schönen Frauen in seinen Comics haben (warum eigentlich nicht? sie existieren ja auch in realiter; will er nicht realistisch sein?) oder aber er kann sie nicht zeichnen ...
    Alles "vor dem oder aber" sehe ich ähnlich!

    Zitat Zitat von felix da cat Beitrag anzeigen
    Gewisse stilistische Eigenheiten begünstigen oder erschweren (man denke nur an die Ligne Claire) die Darstellung attraktiver/schöner Menschen.
    Hermann neigt zu einer gewissen Grobschlächtigkeit, was - wie Mick völlig richtig bemerkt - seinen Männern durchaus zu gute kommen kann ("raue Schönheit"), bei Frauen aber eher zum Handicap wird.
    Handicap? Für was? Das man sich in "solche Frauen"
    nicht verlieben kann?

    Diese Grobschlächtigkeit ist imho kein Unvermögen,
    sondern der persönliche Stil, der (in meinen Augen) auch
    die Frauen zu etwas ganz Besonderem macht.

  7. #207
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    ..sehr gut retourniert..

  8. #208
    ist irgendwie doch wieder zaktuell Avatar von ZAQ
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    Ich denke, wir sind an nem Punkt, an dem keine weitere Annäherung mehr stattfindet. Während die einen meinen, er kann nicht anders, bleiben die anderen bei 'will nicht' (was man noch zu 'will nicht können' vereinen könnte ). Und dann gibt es noch das 'Minderheitenvotum', das sagt, 'ja, wieso, kann er doch!?!' (Comanche...). Für die Mehrheit bleibt aber wohl festzuhalten, dass er's schlicht nicht tut.
    Unstrittig ist dabei aber wohl auch, dass Hermann -auch wenn er nicht alles 'perfekt' zeichnen kann- einer der ganz grossen seiner Zunft ist. Ich persönlich bewunder vor allem, seine Fähigkeit, mit 'starren Bildern' Bewegung darzustellen, horst hat einige weitere Punkte angesprochen... - Das absolut Genialste aber ist bei Hermann mMn, wie er es schafft, 'innere Vorgänge' durch 'sich reimende Panels' darzustellen... - ich denke da an eine Sequenz bei Bois-Maury... Zum Niederknien!

    Wobei ich das ja nie 'wissenschaftlich' untersucht hab, aber 'gefühlt' hab ich den Eindruck, dass sich seine Serien Jeremiah und Bois-Maury auch in der Art der bildlichen Erzählweise unterscheiden: Jeremiah ist eher die 'filmische Art', Comics zu machen, Bois-Maury die 'literarische' (siehe oben: 'sich reimende Panels'). Dieser Unterschied wird auch sehr schön in den Fachbeiträgen deutlich, man vergleiche mal den Beitrag im Comic Jahrbuch (90?, 91?,...?), wo's -ich glaube am Beispiel von der Kurzgeschichte 'Späte Rache'- um seine Bewegungsdarstellung geht und den 'Tritt zur Seite'-Beitrag in der Reddition, wo analysiert wird, wie Hermann etwas zu Hörendes ohne(!) Text (Lautmalerei) visualisiert. Das ist schon ganz grosses Tennis. Wer will da noch nach seiner Darstellungsfähigkeit schöner Frauen fragen!?!
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  9. #209
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    Zitat von zaktuell:
    2.) Dass es Menschen gibt, die 'Unvollkommenes' lieben, wird durch den Spruch -den ich weiterhin für zutreffend halte- ja nicht tangiert. Denn 'Unvollkommenes' kann man ja trotzdem -zuweilen grade deshalb- 'schön' finden. Was übrigens auch die Wissenschaft bestätigt, denn es ist zwar so, dass wir Symethrie als 'harmonisch' und damit oft auch als 'schön' empfinden, tatsächlich sind es aber grade die Abweichungen, die etwas 'interessant' machen, so dass auch Unsymetrisches als 'schön' empfunden wird, während 'perfekte Symethrie' langweilt und mit Gleichgültigkeit (statt Liebe) quittiert wird.
    Summa summarum: Es gibt tatsächlich keine objektive Schönheit, sondern nur 'Objekte', die von mehr oder weniger grosser Mehrheit als 'schön' oder 'nicht schön' empfunden werden. Aber egal, wie sich das Empfinden statistisch verteilt, es bleibt immer ein subjektives Empfinden. Und dieses ergibt sich aus mehreren Faktoren, von denen die genetische Disposition nur eine ist.
    Sorry, aber Du wirfst hier wieder alles durcheinander.
    Dadurch, dass man etwas liebt, wird es nicht schön(er), auch wenn es jemand in Verblendung so empfinden mag.
    Und wie ich bereits geschrieben habe: Liebe macht blind.
    Liebe ist vor allem aber auch parteiisch. Und Parteilichkeit ist so ziemlich das letzte, was man gebrauchen kann, wenn man zu einem sachlichen, möglichst neutralem Urteil kommen will.

    Und natürlich gibt es objektive/objektivierbare Maßstäbe für ästhetisches Empfinden. Sonst könntest Du Dir nicht nur den Kunstunterricht in den Schulen ersparen, das Kunststudium auf den Unis, Du könntes auch jeden Zeichenlehrer in die Tonne hauen. Denn was sollten die Dir denn beibringen, wenn jegliches ästhetische Verständnis mit dem Hinweis, "anders wäre es aber genauso gut, liegt nur im Auge des Betrachters" ad absurdum geführt werden kann?

    Fällt Dir eigentlich gar nicht der Widerspruch in Deinen Aussagen auf:
    Zu der Überzeugung, dass Hermann schöne Frauen nicht zeichnen kann, kannst Du doch nur gelangen, wenn Du davon ausgehst, dass es für die Schönheit einer Frau irgendein zumindest halbwegs allgemeingültiges Maß gibt. Anderenfalls könnte Deine Feststellung mit Deinem eigenen Hinweis, "es läge alles im Auge des Betrachters", hinweg gewischt werden.
    Zitat von Ditte:
    Hm, da muss ich jetzt widersprechen: Das Problem bei Hermanns Frauenfiguren ist nicht nur eine gewisse "Grobschlächtigkeit" - das passt ja zu den übrigen Zeichnungen und fügt sich damit gut in die Geschichte. Das ist nicht der Aspekt, der - zumindest mich - stört. Aber die Frauen sehen sich alle so extrem ähnlich. Die Blondinen sehen alle ziemlich gleich aus (siehe - wie oben schon gesagt: Die Frau aus der neuen Geschichte und die Suzie aus "Anschlag auf die Cormoran") und die Asiatinnen ebenfalls (die ähneln zwar nicht den Blondinen, aber zB Lotusblüte aus "General Satan" und Shan-Tungs Tochter aus "Festung im Nebel" könnten locker Schwestern sein). Comanche kommt für mein Gefühl eher auf die Asiatinnen raus.

    Das macht auf mich schon den Eindruck, dass die Bandbreite bei den Frauenfiguren eher eingeschränkt ist - er also Frauen nicht gut zeichnen kann.
    Da muss ich Dir widersprechen: Wir widersprechen uns doch gar nicht (siehe Deinen letzten Satz).
    Du gibst mir ja recht, dass seine Figuren eine gewisse Grobschlächtigkeit auszeichnet und ich würde Dir nie widersprechen, wenn Du schreibst, dass er den gleichen Frauentyp zu häufig recycelt.

    Zitat von horst:
    Klar kann man den Begriff anzweifeln... kommt halt auch darauf
    an, wie man ihn versteht. Nur fiele mir dann (streng genommen)
    auch überhaupt kein anderer "perfekter" Künstler ein.

    Ich selbst sehe es schon als "perfekt"an , das Hermann gerade eben
    diesen Begriff nicht auf sich anwenden will, denn er stellt ein Leben
    lang "jede" seiner Arbeiten in Frage (nicht nur die Frauen ). Würde
    er das nicht tun, so wäre keine so weitreichende Entwicklung und
    keine persönliche Interpretationsfähigkeit enstanden.
    Perfekt heißt vollkommen.
    Vollkommen bedeutet fehlerlos.
    Das lässt relativ wenig "Verhandlungsspielraum".
    Es kommt daher nicht drauf an wie, sondern ob man den Begriff versteht.
    Du strapazierst ihn schlicht und einfach unzulässig bzw. setzt Dich über seine Bedeutung hinweg.

    Zitat von horst:
    all das bringt
    mich eigentlich nicht auf die Idee, ihm etwas in der Darstellungs"fähigkeit"
    abzusprechen, was er einfach "nicht darstellen möchte".
    Dass Hermann über außergewöhnliche zeichnerische Fähigkeiten verfügt, wird ihm niemand absprechen, aber wenn er selbst - wie dem Zitat aus Schtroumpf zu ersehen - der Ansicht ist, Köpfe zu groß gezeichnet zu haben, dann hat das definitiv eine Auswirkung auf die Attraktivität seiner Figuren. Insofern hat er schon mit diesem Zitat eingeräumt, dass (auch) seine Frauen nicht ganz so aussehen wie er sie gern haben wollte ... er räumt also diesbezüglich ein Unvermögen ein ... was beweist, dass Deine Einschätzung falsch ist, dass alles, was er zu Papier bringt auch genau so von ihm gewollt war.

    Außerdem kann ich nur aufwärmen, was zaktuell bereits geschrieben hat: Wenn das Szenario den Auftritt einer schönen Frau vorsieht, dann sollte man schon so leserdienlich zeichnen, dass diese auf Anhieb als solche zu erkennen ist. Alles andere wirkt nur irritierend (und das wollte Hermann zu Andy Morgan-Zeiten ganz sicher nicht sein).

    Zitat von horst:
    Handicap? Für was? Das man sich in "solche Frauen"
    nicht verlieben kann?
    Ich denke, man muss schon seeehr einsam sein, um sich in eine Comicfigur zu verlieben (soll's aber alles geben).

    Ums Verlieben geht's doch gar nicht.
    Handicap im Sinne von s.o.: Wenn das Szenario eine schöne Frau vorsieht (und ich denke mal, einige Andy Morgan-Frauen sollten schön sein), sollte man auch eine schöne Frau zeichnen können.

    Zitat von horst:
    Diese Grobschlächtigkeit ist imho kein Unvermögen,
    sondern der persönliche Stil, der (in meinen Augen) auch
    die Frauen zu etwas ganz Besonderem macht.
    Jepp, zu grobschlächtigen, unansehlichen Hermann-Frauen. Das ist ja was Besonderes.
    Geändert von felix da cat (19.04.2010 um 16:37 Uhr)

  10. #210
    Mitglied Avatar von Derma R. Shell
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    Gruß Derma

  11. #211
    ist irgendwie doch wieder zaktuell Avatar von ZAQ
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    Zitat Zitat von felix da cat Beitrag anzeigen
    Sorry, aber Du wirfst hier wieder alles durcheinander.
    Dadurch, dass man etwas liebt, wird es nicht schön(er), auch wenn es jemand in Verblendung so empfinden mag.
    Und wie ich bereits geschrieben habe: Liebe macht blind.
    Liebe ist vor allem aber auch parteiisch. Und Parteilichkeit ist so ziemlich das letzte, was man gebrauchen kann, wenn man zu einem sachlichen, möglichst neutralem Urteil kommen will.

    Und natürlich gibt es objektive/objektivierbare Maßstäbe für ästhetisches Empfinden. Sonst könntest Du Dir nicht nur den Kunstunterricht in den Schulen ersparen, das Kunststudium auf den Unis, Du könntes auch jeden Zeichenlehrer in die Tonne hauen. Denn was sollten die Dir denn beibringen, wenn jegliches ästhetische Verständnis mit dem Hinweis, "anders wäre es aber genauso gut, liegt nur im Auge des Betrachters" ad absurdum geführt werden kann? (...)
    Es fällt Dir sehr schwer, zu verstehen, dass wir von unterschiedlichen Begriffsverständnissen von 'Schönheit' ausgehen, oder!? Und zu akzeptieren, dass Dein Begriffsverständnis den Allgemeingültigkeitsanspruch, den Du ihm zubilligst, so nicht besitzt, fällt Dir auch nicht leicht, ne?! - Sei's drum. Hier geht's um den brandneuen Andy Morgan und philosophische Fragen der Ästhetik führen mir hier definitiv zu weit ins OT. Daher von mir hier keine weitere Gegenrede oder Stellungnahme mehr dazu. Immerhin sind wir uns ja insoweit einig als Hermanns Frauen weder nach meinem noch nach Deinem Begriffsverständnis 'schön' sind. Und das ist dann doch zumindest on topic.
    Gruss!,liver - Du bist von mir genervt? Kotz Dich hier aus!
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  12. #212
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    Zitat Zitat von Derma R. Shell Beitrag anzeigen
    Inzwischen ist das Cover von Album 18 online: http://www.stripspeciaalzaak.be/StripFacts.php
    Offenbar ist das aber nur ein vorläufiger Entwurf für das Cover, der noch nicht endgültig sein soll. Schreibt jedenfalls Yves H.: http://www.hermannhuppen.be/forum/vi...hp?id=235&p=10 Und wundert sich, das das gute Stück im Internet steht.

  13. #213
    ist irgendwie doch wieder zaktuell Avatar von ZAQ
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    Cover war hier zuletzt Thema, die Frau aus 'Anschlag' war auch bereits erwähnt...- beides miteinander kombiniert führt hierhin:
    http://www.hermannhuppen.com/galerie...8192904_11.jpg
    - mWn die erste, grössenmässig gute und vollständige (Vor- und Rückseite) Präsentation dieses Umlaufcovers und das auch noch auf Hermanns eigener HP. Siehe auch hier: http://www.onliver.de/zaxxene/zaxxen...uif_cov.html#4
    Gruss!,liver - Du bist von mir genervt? Kotz Dich hier aus!
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  14. #214
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    Zitat von zaktuell:
    Es fällt Dir sehr schwer, zu verstehen, dass wir von unterschiedlichen Begriffsverständnissen von 'Schönheit' ausgehen, oder!? Und zu akzeptieren, dass Dein Begriffsverständnis den Allgemeingültigkeitsanspruch, den Du ihm zubilligst, so nicht besitzt, fällt Dir auch nicht leicht, ne?!
    Naja, wer hier nicht verstehen will ...

    Dann lass mich das Thema auch abhaken, aber mit 'ner kleinen Anekdote, die vielleicht doch noch verdeutlicht, dass man die Begriffe nicht so wild durcheinander wirbeln sollte, wie hier geschehen:
    Zitat von zaktuell:
    Was übrigens auch die Wissenschaft bestätigt, denn es ist zwar so, dass wir Symethrie als 'harmonisch' und damit oft auch als 'schön' empfinden, tatsächlich sind es aber grade die Abweichungen, die etwas 'interessant' machen, so dass auch Unsymetrisches als 'schön' empfunden wird, während 'perfekte Symethrie' langweilt und mit Gleichgültigkeit (statt Liebe) quittiert wird.
    Ein Freund von mir war mal etwas überrascht als er seine Freundin mit einer neuen Frisur erblickte, meinte - etwas unsicher, wie er darauf reagieren sollte -, das neue Haarsetting sei "interessant", woraufhin die Dame ihn ziemlich erzürnt angeguckt hat ... was wohl daran liegt, dass sie den Unterschied zwischen "interessant" und "schön" verstanden hat.
    Und, ach ja, lieben tut er sie trotzdem.

    Dass auch Asymetrisches schön sein kann, habe ich im Übrigen nie bestritten, nur in Gesicht und Körperbau kommt's in der Regel nicht allzu gut rüber.
    Geändert von felix da cat (20.04.2010 um 15:31 Uhr)

  15. #215
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    Zitat Zitat von felix da cat Beitrag anzeigen
    (...) Dass auch Asymetrisches schön sein kann, habe ich im Übrigen nie bestritten, nur in Gesicht und Körperbau kommt's in der Regel nicht allzu gut rüber.
    Tja, was ist da die Regel? Mir gefällt Ellen Barkin grade deshalb besser als alle Julia Robertse, Sandra Bullocks, Claudia Schiffers u.Ä. zusammen...
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  16. #216
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    Zitat Zitat von felix da cat Beitrag anzeigen
    Perfekt heißt vollkommen.
    Vollkommen bedeutet fehlerlos.
    Das lässt relativ wenig "Verhandlungsspielraum".
    Es kommt daher nicht drauf an wie, sondern ob man den Begriff versteht.
    Du strapazierst ihn schlicht und einfach unzulässig bzw. setzt Dich über seine Bedeutung hinweg.
    Wenn Du den Begriff so eng gestrickt sehen möchtest!?
    Dann gibt es aber auch kein "Perfektes Dinner",
    keinen "perfekten Mord" etc. etc.. Am besten streicht
    man das Wort aus dem deutschen Sprachgebrauch,
    denn "fehlerlos" ist dann an "interpretierenbaren"
    Eigenschaften praktisch gar nichts mehr ...

    ... perfekt beschränkt sich dann auch auf richtig gelöste
    Matheaufgabe und ähnliche Fälle!

    Zitat Zitat von felix da cat Beitrag anzeigen
    Dass Hermann über außergewöhnliche zeichnerische Fähigkeiten verfügt, wird ihm niemand absprechen, aber wenn er selbst - wie dem Zitat aus Schtroumpf zu ersehen - der Ansicht ist, Köpfe zu groß gezeichnet zu haben, dann hat das definitiv eine Auswirkung auf die Attraktivität seiner Figuren. Insofern hat er schon mit diesem Zitat eingeräumt, dass (auch) seine Frauen nicht ganz so aussehen wie er sie gern haben wollte ... er räumt also diesbezüglich ein Unvermögen ein ... was beweist, dass Deine Einschätzung falsch ist, dass alles, was er zu Papier bringt auch genau so von ihm gewollt war.
    Nun, wie gesagt: ich habe selbst eine Quelle genannt, die das eigentlich
    anders beschreibt und die "explizit von Hermann" ist und sich explizit
    nur und ausschliesslich um das Thema "schöne Frauen" dreht.

    Aber nehmen wir mal seine Zitate und seine eigene Aussagen (die ich
    selbst eher als rethorische Floskeln sehe), als Basis für Deine Argumentation.
    Hermann schreibt, er "möchte" keine schönen Frauen zeichnen und
    Du schreibst, dass seine Aussage dahingehend eher weniger zu bewerten ist,
    als der Blick (oder Dein Blick) auf die von ihm gezeichneten Frauen.
    Und es folgt die zwingende Ableitung: "ich" (felix da cat) finde diese Frauen
    nicht schön - also "kann" Hermann keine schönen Frauen zeichnen.

    Seine Aussage zu den zu "großen Köpfen" und den "kleinen Autos" passt
    dann wiederum in den Kram und schon ist Hermanns Aussage ideal zur
    Unterstützung der eigenen These und hat auch den Gewichtungsgrad einer
    allgemein gültigen Aussage. Also: mal so und mal so in der Wertung ...!
    Wie es einem halt passt!

    Ich frage mich nur (und Dich natürlich auch), warum dann innerhalb der
    letzten 40 Jahre diese "offensichtliche Tatsache" der Hermannschen Schwächen
    im Zeichnen von Köpfen und Autos eigentlich nie und nirgendwo groß
    thematisiert wurde?

    Ist es nicht vielleicht doch so, dass man hier etwas anders auf das Thema
    bzw. die Zeichnungen schauen sollte, als mit der totalitären Keule?


    Zitat Zitat von felix da cat Beitrag anzeigen
    Handicap im Sinne von s.o.: Wenn das Szenario eine schöne Frau vorsieht (und ich denke mal, einige Andy Morgan-Frauen sollten schön sein), sollte man auch eine schöne Frau zeichnen können.
    Nun, da Layout, Zeichen- und Erzählstil vorrangig so präsentiert
    werden sollten, dass alles ein passendes Ganzes ergeben, schaue
    ich bei der Beurteilung natürlich auf die Gesamtwirkung... und kann
    dem Hermannschen Universum nur eine "absolut herausragende"
    zusprechen und bei dem "geleckte Püppchen" eigentlich nur störend
    gewesen wären. Oder anders herum argumentiert: ich kenne von
    andern "knallharten" Comic-Serien der Hermannschen Generation
    natürlich auch die anderen Beispiele (z. B. die Frauen von Vance in
    Blueberry oder XII oder auch von Giraud in Blueberry) ... kann sie
    aber in sich "nicht stimmiger" oder "höher bewerten".

    Nachfolgender Gedanke zu Giraud (ein weiterer großer Künstler seiner
    Zunft und mit folgendem Text keineswegs als Künstler "hinter" Hermann
    gestellt) ... aber seine Chihuahua Pearl (das Western-Püppchen schlechthin)
    reitet mit Mike tagelang durch Steppen und Staub, schießt sich gegen Banditen
    durch und ist die einzige Person, an derem visuellen Äußeren die
    Strapazen der Handlung fast vollkommen vorbei gehen. Red, Mc Clure und
    Mike schwitzen und stinken, der Bart wächst und jeder Kampf hinterlässt
    tiefe Furchen in der Gesichtern. Und mitten in der Handlung (einem Engel
    gleich und doch visuell eher an Barbie-Puppen erinnernd) scheint diese
    Schönheit davon vollkommen unberührt. So opfert man die "Glaubwürdigkeit"
    der Figur dem Schönheits-Ideal und so sind diese schöne Frauen nichts anders,
    als die "retuschierten" Schönheiten heutiger Unterhaltungsmagazine. Schönheit
    wird also auch nicht durch "besseres" zeichnen erreicht, sondern durch
    das reduzieren auf das "interpretierbare Wenige" (z. B. Stupsnäschen und porenreine
    Haut*). Dies ist Hermanns Sache nicht.

    Nein, keine Barbie - seine "schönen" Frauen sind dann doch eher wie eine
    Jeanne d'Arc in Erscheinung und auch in visueller Absicht. Eine Eloise von
    Montgri ist dann auch etwas wunderschönes und wo in "meinen Augen"
    viel mehr visuelle Harmonie entsteht. Die Erscheinung ist erhaben, bildschön
    und integriert sich perfekt in das Gesamtbild.

    ...Muss ich dabei auch noch erwähnen, dass mich dort auch die Erotik deutlich
    mehr anspricht? In jedem Fall würde ich die Nacht in der Hütte mit Eloise
    (in "Der Schäfer" ... was für ein Körper! ... was für eine Frau! ), dem "auf
    Hollywood gekünstelten Beischlaf Blueberrys mit Pearl (in Arizona Love) vorziehen.

    Die Hüfte, das Becken, die Bauchdecke, der Nabel und der schwungvolle Po von
    Eloise - das ist Schönheit. ... und es tut mir leid, aber Pearl hat hier eindeutig nur
    "schwerelose" Silicon-****** zu bieten und der Kuss ist "üblicher" unerotischer
    Hollywood Style (zusammengepresste Lippen in Clark Gable-Umarmung).








    * Zur Veranschaulichung dazu empfehle ich das Lesen und
    "Betrachten" der Original-Inkal-Reihe von Moebius. Er spielt
    innerhalb der Albenfolge geradezu mit diesem Umstand:
    Reduktion zur Erreichung von Schönheit!
    Geändert von horst (21.04.2010 um 12:24 Uhr) Grund: Grammatik und Details

  17. #217
    Mitglied Avatar von Mingamanga
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    Zitat Zitat von horst Beitrag anzeigen
    Muss ich dabei auch noch erwähnen, dass mich dort auch die Erotik deutlichmehr anspricht? In jedem Fall würde ich die Nacht in der Hütte mit Eloise (in "Der Schäfer" - was für ein Körper, was für eine Frau! ), dem "auf Hollywood gekünstelten Beischlaf Blueberrys mit Pearl (in Arizona Love) vorziehen. Die Hüften, das Becken, die Bauchdecke, der Nabel und der schwungvolle Po von Eloise - das ist Schönheit. ... und es tut mir leid, aber Pearl hat hier eindeutig nur Silicon-****** zu bieten und der Kuss ist "üblicher" Hollywood Style (zusammengepresste Lippen in Clarke Gabel-Umarmung).
    YES! Volle Zustimmung! Wobei ich mich allerdings frage, ob da überhaupt was Tiefergehendes zwischen den beiden war.

    Wenn ich mich nämlich recht erinnere (oder täusche ich mich?), war Pearl damals komplett nackt, während Blueberry bis zum Schluß und auch noch am Morgen danach die Hosen anbehalten hat ...

  18. #218
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    Zitat Zitat von zaktuell Beitrag anzeigen
    Tja, was ist da die Regel? Mir gefällt Ellen Barkin grade deshalb besser als alle Julia Robertse, Sandra Bullocks, Claudia Schiffers u.Ä. zusammen...
    Wenn Du noch einmal was gegen "Claudia" sagst, Vor der hat sogar "Klaus" Respekt

  19. #219
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    Zitat Zitat von fulbecomics Beitrag anzeigen
    Wenn Du noch einmal was gegen "Claudia" sagst, Vor der hat sogar "Klaus" Respekt
    Ach Quatsch, ich meinte natürlich den Karl (wie konnte ich denn nur)

  20. #220
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    Zuerst wollte ich die Frage schon im Hitparaden-Thread stellen, aber sie passt wohl doch besser hierhin: Ich kenn mich ja nicht damit aus, aber kann man tatsächlich aus einer Waffe, die eine Zeitlang im Wasser gelegen hat, noch etwas abfeuern?

    Ich denke an die Szene in der neuen Folge, als Ali seinen Verfolger aus dem Wasser heraus erschießt. Ist das realistisch oder haben die Herren Huppen da zuviel Phantasie an den Tag gelegt?

    Vielleicht nicht allzu wichtig, aber ich krieg die Frage nicht mehr aus dem Kopf.

  21. #221
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    Soweit ich das Niederländische richtig verstehe, ist laut dieser Meldung:
    http://www.stripspeciaalzaak.be/StripFacts.php#Prince

    ...es vom Verkauf des neuen Andy Morgan-Albums abhängig, ob es ggf. sogar noch ne weitere Fortsetzung der Serie gibt.
    ...es durchaus denkbar, dass -entsprechenden Druck der Fans vorausgesetzt- er auch Comanche wieder aufnimmt.
    ...Hermann derzeit an der Arbeit für ein neues Jeremiah-Album.

    Aber das Beste, wenn ichs richtig verstehe: Der neue Andy Morgan war der letzte, den Hermann in Direkt-Colorierung gemacht hat. Bereits beim neuen Jeremiah kehrt er zur 'klassischen' Arbeitsweise zurüch (s/w-Zeichnung, die seperat coloriert wird). Auf hermannhuppen.com sind wohl bereits die ersten acht Jeremiah-Seiten in s/w verfügbar. - Hat ja lang genug gedauert, bis er eingesehen hat, dass er mit dem Stil in ne künstlerische Sackgasse gekommen war...
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  22. #222
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    @zaktuell: Soweit richtig verstanden, aber dein zweiter Punkt scheint ja eher eine Mutmaßung des News-Autors zu sein, kein Statement von Hermann.

    Ich fänd's schade, wenn er keine Couleur directe-Alben mehr machen würde, mir gefällt dieser Stil bei ihm nämlich sehr gut. Das neue Jeremiah-Abenteuer erinnert mich stark an das erste Valerian-Album.

  23. #223
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    Zitat Zitat von HerrHase Beitrag anzeigen
    @zaktuell: Soweit richtig verstanden, aber dein zweiter Punkt scheint ja eher eine Mutmaßung des News-Autors zu sein, kein Statement von Hermann. (...)
    Ja, aber ein logischer Schluss: Wenn Hermann sagt, dass er seine zukünftige Arbeit daran orientiert, wie sich was verkauft und damit in letzter Konsequenz am 'Kunden-Wunsch', dann ist diese 'Autoren-Mutmassung' ja ne folgerichtige Überlegung.
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  24. #224
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    Zitat Zitat von zaktuell Beitrag anzeigen
    Hat ja lang genug gedauert, bis er eingesehen hat, dass er mit dem Stil in ne künstlerische Sackgasse gekommen war...

    "Vielleicht" haben wir auch einen kleinen Anteil dazu beigetragen, denn
    wir haben ihm zwei Verträge angeboten (davon einen exklusiv und vorab
    nur für eine in ihm "schwebende neue Comicidee"), wohinter aber der
    explizite Wunsch nach "no color directe" stand (auch vom Autor).

    In jedem Fall kann ich bestätigen, dass Hermann die letzten Wochen
    erst richtig mitbekommen hat, wie groß die Fanbase für den alten
    Hermann-Stil noch ist - und er macht sich seine Gedanken darüber.

    Aktuell ist er vor ein paar Tagen in den Urlaub aufgebrochen um genau
    darüber noch einmal mit Abstand nachzudenken (so "sinngemäß"
    seine Worte).

  25. #225
    Mitglied Avatar von Huckybear
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    Zitat Zitat von horst Beitrag anzeigen
    "Vielleicht" haben wir auch einen kleinen Anteil dazu beigetragen, denn
    wir haben ihm zwei Verträge angeboten (davon einen exklusiv und vorab
    nur für eine in ihm "schwebende neue Comicidee"), wohinter aber der
    explizite Wunsch nach "no color directe" stand (auch vom Autor.
    Ihr werdet ja mit solchen Exclusivverträgen ja regelrecht zum neuen Koralleverlag ?
    Neben euren Eigenproduktionen leistet Ihr dadurch einen weiteren wichtigen Schritt und Meilenstein zur Weiterentwicklung des deutschen Comicmarktes und seiner Comicgeschichte.

    Ansonsten Hermann mit Feder war und ist wahrscheinlich auch immer noch wesentlich Kraftvoller in seinen Personen und Naturzeichnungen als alles was danach von Ihm je ansatzweise kam.
    Man sollte aber auch daran denken, dass nicht nur der alte Zeichenstil wichtig war und einen großen Reiz seiner Alben ausmachte, sondern auch ein so genialer Autor wie Greg seinen Beitrag leistete.
    Ihm einen Vertrag mit einem anderen jungen derzeit erfolgreichen Autoren neben seinem Sohn Yves vorzuschlagen,würde wahrscheinlich auch keinen grossen Sinn machen, oder ?

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