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Thema: Zdenek Burian

  1. #1
    Mitglied Avatar von Tilberg
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    Zdenek Burian

    Und schon habe ich eine neue Frage. Immer wieder lese oder höre ich, daß das Buch "Tiere der Urzeit" von Josef Augusta mit Illustrationen von Zdenek Burian für die Evolutionsserie benutzt wurde. Ist diese Aussage belegt? Haben sich die Zeichner von damals entsprechend geäußert?

    Der Hintergrund ist einfach: Ich habe mir das Buch jetzt angeschafft, und in der Tat sind ganz doll viele Urzeitviecher darin abgebildet, auch solche, die im Mosaik auftauchen. Doch das Aussehen dieser Tiere im Mosaik und ihre Körperhaltung sowie die Komposition der entsprechenden Bilder gehen meines Erachtens auf "Die Welt in der wir leben" zurück. Eine ähnlich umwerfende Übereinstimmung zwischen Mosaik und Burians Bildern ist mir bisher nicht aufgefallen.

    Ich werd mir alles nochmal genau anschauen, aber vielleicht weiß ja jemand von euch etwas dazu.

  2. #2
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  3. #3
    Mitglied Avatar von Tilberg
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    Okidoki. Siehste, steht schon mehr in der MP, als ich weiß...

    Hat sie - schmunzelnderweise - noch weitere Beispiele erwähnt?

  4. #4
    Mitglied Avatar von gbg
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    wie immer Kramer
    MMM S. 271ff

    Mit den dann folgenden Planetenabenteuern und der parallel verlaufen-den Technikserie hoffte man auf Glättung der Wogen der Kritik. Dräger stürzte sich, als für das „Mosaik“ die Urzeit-Thematik zur Diskussion stand, mit Feuereifer an die Arbeit. Er konnte stets darauf verweisen, daß man sich bei der Beschreibung der Evolutionsgeschichte inhaltlich doch in groben Zügen an die Lehrpläne für Biologie und Geographie des Ministeriums für Volksbildung der DDR hielt und sich in Übereinstimmung mit Erziehungszielen des Staates befand. Der Vorschlag, die Digedags die Evolution aus materialistischer Sicht verfolgen zu lassen, kam ja gerade im Sommer 1958 nicht von ungefähr. Die Vermittlung eines materialistischen Bildes der Entstehung und Entwicklung des Lebens auf der Erde gehörte ja zu den Grundanliegen erwähnter Fächer. Literatur gab es dazu auch außerhalb des regulären Unterrichts genug. Der „Kampf um die Köpfe“ galt auch der Überwindung der mit einer wahrhaft kommunisti-schen Erziehung unvereinbaren Bräuche der Kommunion bzw. Konfirma-tion. Zu diesem Behufe war eine Tradition freireligiöser Gemeinden und linker politischer Organisationen, die Jugendweihe, 1954 wieder ins Leben gerufen worden. Jeder Vierzehnjährige, der sich daran beteiligte, bekam anläßlich dieses Ereignisses das Buch „Weltall. Erde. Mensch“ verehrt. Der Inhalt des großformatigen Bandes war informativer als es der Anlaß der „Verleihung“ erwarten ließ. Dafür sorgten z.B. Beiträge des späteren Regimekritikers Robert Havemann, vor allem aber die Illustrati-onen des tschechischen Malers Zdenek Burian. Dank dieses Künstlers – übrigens ein profilierter May- und Cooper-Illustrator – wurden auf aus-klappbaren Tafeln Brontosaurus und Mammut lebendig. Es gab zu jener Zeit zwei Vorworte; eines stammte von Walter Ulbricht; eines von Erich Honecker...

    ....Bei der praktischen Arbeit ignorierte man sie dann einfach und ließ sich von einer bewährten Westquelle inspirieren. Es handelte sich um das von Dräger im Zitat bereits erwähnte Werk „Die Welt in der wir leben“, welches nicht nur seine Phantasie erneut in Richtung längst untergegangener Karbonwälder lenkte, sondern v.a. von den Graphikern und der Farbabteilung des „Mosaik“ als Hauptvorlage genutzt wurde. 1957 erschien das von der Redaktion LIFE und Lincoln Barnett heraus-gegebene Buch in der Übersetzung und Textgestaltung von Fritz Bolle erstmals auf deutsch. Hegen und Dräger dürften es dann auf der Leipzi-ger Buchmesse entdeckt haben. Bereits während der Vorbereitungsphase zur Neos-Serie illustrierten die „Mosaik“-Künstler Heinz Handschick, Horst Boche, Joachim Arfert und Nikolai Dimitriadis 1958 das Buch „Auf dem Weg zu fernen Welten“ von Karl Böhm und Rolf Dörge. Auf-schlußreich der Hinweis im Impressum: „Ausstattung: Kollektiv unter Leitung von Hannes Hegen.“ Damit wird bestätigt, daß die Illustratio-nen für dieses Buch direkt in der „Mosaik“-Redaktion entstanden. Bei der Darstellung von Planetenbahnen, Milchstraße und der Marslandschaft griff man auf die Abbildungen des LIFE-Bildbandes als Vorlage bis in Details zurück. Als schließlich 1960 vor dem „Mosaik“-Kollektiv die An-forderung stand, die Evolutionsstufen der Erde anhand der Erlebnisse auf verschiedenen Planeten zu erklären, ignorierte man die DDR-Quellen und orientierte sich an den Farbtafeln des LIFE-Bandes. Für den Einstieg in die Urweltabenteuer ließ man sich im Februarheft 1961 „Im Zeichen des Wassermanns“ etwas recht Originelles einfallen: Das Raumschiff steuert den Planeten Archaikon an. Da es auf ihm noch kein Leben gibt, also Saurierjagden und ähnlicher Klamauk ausfielen, mußte eine skurrile Handlung für Stimmung auf tristem Fels sorgen. Dazu wählte man ein Filmteam, welches sich v.a. aufgrund der Unfähigkeit des Regiseurs Quintilius Quick in gefährliche Situationen manövriert. Raumschiffkom-mandant Bhur Yham sucht auf den ersten Seiten von Nummer 51 diesen extrovertierten Künstler von der Spannung wissenschaftlicher Tatsachen zu überzeugen. Dazu präsentiert er einen großformatigen Bildband (!), in dem sich Illustrationen aus „Die Welt in der wir leben“ fast photogra-phisch genau abgebildet finden. Der Kommandant erklärt:

    Redaktion LIFE; Lincoln Barnett (Hg.), Die Welt in der wir leben. Die Naturgeschichte unserer Erde. München 1956; Vgl. dazu auch Andreas Baum, „Die Welt, in der wir leben“ - Ein „West-Klassiker“ als MOSAIK-Vorbild. In: alex. MOSAIK-FANZINE AUS JENA. Nr. 21. Jena 1999, S. 3-7


    also noch mal nachlesen!
    gbg

  5. #5
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    Die Kramerstellen kenne ich und habe sie auch im Mosapedia-Artikel zur "Welt in der wir leben" erwähnt... einfach nochmal nachlesen...

    Es ging mir speziell um direkte Aussagen der Beteiligten, die hat Ptero dankenswerterweise schon geliefert. Trotzdem danke für den Hinweis.

    A propos Pteroman: Du hast doch mal eine Seite aus der "Welt in der wir leben" für einen Aprilscherz benutzt, sagt Scheuch. Kannst du mir davon ein Bild zukommen lassen?

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