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Thema: Die ungarische Blutgräfin

  1. #1
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    Die ungarische Blutgräfin

    Nachdem wir beim Mittelalterfest auf der Burg Lockenhaus bei der Führung auch einiges über die Geschichte Ungarns erfahren haben, möchte ich folgende News hier rein schreiben:


    Elisabeth Báthory aus dem 17. Jahrhundert inspiriert die Gemüter der Filmschaffenden gleich für zwei neue Projekte. Somit dürfte die ungarische Gräfin doch noch zu Unsterblichkeit und ewiger Jugend gelangen. Bekanntheit erlangte sie, nach ihrem Tod im Jahr 1614, als Horrorfigur in verschiedenen Ost-Europäischen Mythen. Sie wurde auch als Blutgräfin betitelt und gilt als eine der ersten Serienmörderinnen der Geschichte, auch wenn bis heute detaillierte Fakten fehlen. Die Adlige gilt als Sadistin, die gerne junge Frauen, bevorzugt Jungfrauen, zu Tode folterte und sich von deren Blut ewige Jugend erhoffte. Die mysteriöse Frau soll bis zu 400 Frauen grausam ermordet haben, um in deren Blut zu baden.

    Nun entstehen gleich zwei Streifen, die sich der Gräfin annehmen. Zum einen Bathory, die slowakische Version von Juraj Jakubisko (An Ambiguous Report About the End of the World) mit Anna Friel (Goal II) in der Hauptrolle und zum anderen eine französische mit Julie Delpy (2 Tage Paris). Beide betrachten die mächtige Frau aus verschiedenen Blickwinkeln. Delpys The Countess, das sie auch selbst verfasst hat und eine Rolle übernehmen wird, entsteht an Originalschauplätzen in Ungarn und der Slowakei.
    Episch versucht es Jakubisko. Dieser zeigt das Leben der Blutgräfin von ihrem zehnten Lebensjahr bis zu ihrem Tod 35 Jahre später. Dabei sollen Schlachtszenen, 20 verschiedene Schlösser und 120 Sprechrollen zum Einsatz kommen. Die Produktion gilt mit einem Budget von 14,5 Millionen Dollar, als die teuerste der Slowakei und Tschechische Republik seit 1989.

    Quelle: moviemaze

    Hochinteressant. Wieder einmal wird ein und dasselbe historische Thema ziemlich gleichzeitig umgesetzt. Das hatten wir ja schon öfters. Bin gespannt, welche von den beiden Produktionen wohl mehr Erfolg haben wird. Delpy ist ja wenigstens ein bißchen bekannt, ob eine tschecho/slowakische Gemeinschaftsproduktion international punkten kann, muß wohl erst abgewartet werden. Spätestens im TV sieht man die Kriminalgeschichte aus der Vergangenheit dann doch.

  2. #2
    Mitglied Avatar von Lost Johnny
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    Jedem Menschen mit Heavy-Metal-Background dürfte das Leben der Bade-Elsbeth gut bekannt sein, schließlich gab es in den letzten 20 Jahren doch eine ganze Reihe von Songs über ihre Vorlieben - und sogar eine (nach dem Tod des einzigen Mitglieds "Quorthon" inzwischen nicht mehr existente) Band namens Bathory.

    Ob die Gräueltaten der Dame zu mehr taugen als zu einem wohligen 4-Minuten-Kurzschaudern, wird sich dann allerdings auf der Leinwand bzw. im TV zeigen müssen ... ich glaube ja fast, dass mit "die Gräfin badete offenbar gern in Jungfrauenblut" schon so ziemlich alles Interessante über sie gesagt ist, lasse mich aber durch die Filme auch gern eines Besseren belehren.

  3. #3
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    Ach, das wird schon. Aus dem Stoff läßt sich schon mehr rausholen als ein Heavy Metal - Song.
    Man muß nur ein bißchen Vampirflair in den Film bringen, die Historie ein wenig aufpeppen, sich auf die erste Serienmörderin der Geschichte fixieren und schon funktioniert so eine Gruselgeschichte. Die "eiserne Jungfrau" wird vielleicht ausgeborgt und wer das Teil gesehen hat, weiß, wie fies das gewesen sein muß.

    Julie Delpy soll übrigens selbst in "The Countess" die Blutgräfin spielen und laut Datenbank sind auch Daniel Brühl und Ethan Hawke mit dabei.

    Wobei ich abwarte, ob Hawke nach Sunrise und Sunset sich echt darauf einlassen wird.

    Die tschechoslowakische Produktion schätze ich dokumentarischer und seriöser sein. Kann mich aber auch irren.

  4. #4
    Mitglied Avatar von Lost Johnny
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    Die Eiserne Jungfrau war in den 80ern natürlich auch ein Standardthema bei Metal-Songs.

    Original geschrieben von Huxley
    Vampirflair
    Das würde mich dann aber sehr stören - es gibt so viele schrecklich-schöne Gruselgeschichten aus Osteuropa, da muss man doch nicht alles um jeden Preis auf den schwerstens überstrapazierten Dracul-Mythos ummünzen ... Aber das ist ja vorerst nur Spekulation.

    Dennoch: Wenn deine Vermutungen stimmen, gilt mein Interesse - auch wegen Frau Delpy - eher der slowakischen Variante des Stoffes.

  5. #5
    Mitglied Avatar von Marcus
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    Was Wikipedia über die Blutgräfin zu berichten weiß, ist geradezu beängstigend. Wenn nur ein Bruchteil dieser Horrorgeschichten über Folterung und Massenmord tatsächlich der Wahrheit entspricht (diesbzgl. ist bei Wikipedia ein wenig gesunde Skepsis nie verkehrt, aber davon abgesehen scheint das genaue Ausmaß der Greueltaten sowieso ungeklärt), brauchen die Filmmacher kaum mehr fantastische Elemente hinzu zu dichten.

    Verwesende Leichen unter den Betten...! Man stelle sich das einfach mal vor.

    Eine derart morbide Faszination, wie sie von dem Stoff ausgeht - da ist es ein Wunder, daß das nicht schon eher verfilmt wurde. Oder gibt es da schon was?

  6. #6
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    Laut der Filmdatenbank gab es zuletzt 2000 eine Verfilmung des blutigen Stoffs. Ich vermeine mich auch zu erinnern, daß ich davon ein klitzekleinwenig gesehen habe.
    2008 mit zwei Produktionen gleichzeitig gibt es sicher einiges an Presseinformation. Trotzdem denke ich, daß beide Werke nicht sonderlich Publikumszuspruch haben werden. Ich lasse mich aber auch gerne vom Gegenteil überraschen.

    Morbide und beängstigend sind die Gruselgeschichten aus der Vergangenheit allemal. Wenn auch einiges an Sagen und Mären hinzu gedichtet worden sein wird, wild getrieben hat es die Dame auf alle Fälle.

  7. #7
    Mitglied Avatar von Michael Tomiak
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    Original geschrieben von Marcus
    Eine derart morbide Faszination, wie sie von dem Stoff ausgeht - da ist es ein Wunder, daß das nicht schon eher verfilmt wurde. Oder gibt es da schon was?
    Sogar schon recht lange. 1971 entstand der Film Comtesse des Grauens, der eine spannungsarme Horrorgeschichte präsentierte, die lose auf dem Leben der Blutgräfin basiert. Muss man aber nicht wirklich gesehen haben

  8. #8
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    Scheint recht trashig zu sein, diese Umsetzung aus dem Jahre 1971. Ich schätze, daß man den Film echt nicht gesehen haben muß. Dafür gibt es unermüdliche Rezensenten.

    Ein bißchen geschichtlicher und psychologischer Background würde mich bei den neuen Umsetzungen überhaupt nicht stören. Die ganze eklige blutige sadistische Schlächterei ausführlichst dargebracht, würde mir sowieso nur auf das Gemüt schlagen. Das ist nämlich nicht mein Genre.

  9. #9
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    Original geschrieben von Lost Johnny
    [B] ich glaube ja fast, dass mit "die Gräfin badete offenbar gern in Jungfrauenblut" schon so ziemlich alles Interessante über sie gesagt ist,/B]
    Somit reicht es im Prinzip, wenn man sich den Mord des ersten Girls in Hostel 2 anschaut. Bin mir sicher, diese nette Szene wurde direkt von der Idee der Blutgräfin geklaut...

    Hab aber mal ein Buch über Massenmörder von damals bis heute gelesen. Und da war die nette Dame auch für mich eine der ekligsten Kandidaten in diesem Buch. Mal schauen, ob der Film dazu nicht eine reine Blutoper wird...
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