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Thema: Under Suspicion – Mörderisches Spiel [ Stephen Hopkins ]

  1. #1
    Mitglied Avatar von NikiMaus
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    Under Suspicion – Mörderisches Spiel [ Stephen Hopkins ]

    Untertitel: "Ein mörderischer Verdacht" ... oder so.

    Diesen Film mit Morgan Freeman, Gene Hackman, Monics Bellucci und Thomas Jane habe ich am Sonntag (war es Sonntag?) in der Free-TV-Premiere gesehen und fand ihn zwar sehr gut, aber er hat mich etwas ratlos zurückgelassen. Wer diesen Film, die Erstverfilmung oder die Buchvorlage kennt, kann mir vielleicht sagen: Deute ich das richtig, dass Henry Hearst so mächtig, aber so labil war, dass man ihm letztlich einreden konnte, dass er der Mörder sei? Oder fühlte er sich mit dem vermeintlichen Gedanken, so eine Macht zu besitzen „besser“? Dass er diesen Hang zu jungen Mädchen hatte, war ja offensichtlich und je mehr er von sich preisgegeben hat, umso mehr hätte man es dem Staranwalt ja auch zugetraut – wüsste man nicht, dass solche Filme meist auf ein ganz anderes Ende abzielen .

    Die Entwicklung von Hearsts Figur wurde gut vermittelt und gerade dieser Wechsel der Schauplätze, ohne einen Wechsel der beteiligten Figuren (Verhörzimmer, Tatorte) machte das alles zu einer Art Kammerspiel - und gerade Hackman und Bellucci haben darin absolut brilliert. Freeman fand ich etwas blass (nein, das meine ich nicht diskriminierend ) und Jane wirkte ein bisschen sehr Bad-Cop-klischeebeladen und dadurch aufgesetzt – auch wenn das vielleicht beabsichtigt war.

    Abgesehen von diesem kleinen Fragezeichen in meinem Gesicht, fand ich den Film jedoch gut aufgebaut, sehr interessant, nur vielleicht stellenweise etwas lang gezogen.

  2. #2
    Mitglied Avatar von NikiMaus
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    Talking

    Hm. Da ich wohl nicht wirklich davon ausgehen sollte, dass jemand obigen Text liest, aber doch wohl davon ausgehen darf, dass hier Leser existieren, die diesen Film, die Erstverfilmung oder die Buchvorlage kennen, arbeite ich der Einfachheit halber die Zeilen mit meiner Frage noch einmal fein säuberlich heraus:
    Deute ich das richtig, dass Henry Hearst so mächtig, aber so labil war, dass man ihm letztlich einreden konnte, dass er der Mörder sei?
    Natürlich, eigentlich kann nur das des Rätsels Lösung sein, aber vielleicht weiß jemand doch mehr und möchte mich an ihrem/seinem Wissen oder ihrer/seiner Theorie teilhaben lassen.


    P.S. Außerdem baut es mich auf, dass dieser Thread nun schon eine Antwort zu verzeichnen hat .

  3. #3
    Mitglied Avatar von dr_edgard
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    Dann erbarme ich mich mal.

    Der Film ist in der Beziehung ziemlich offen, weshalb es auch diverse Interpretationsmöglichkeiten gibt. So bin ich ja der Meinung, dass er sich, nachdem ihm dämmert, dass er von seiner Frau verraten wurde, in sein (falsches) Schicksal fügt, weil er in seinem Leben keine Perspektiven mehr sieht. Frau weg, pädophile Veranlagung entdeckt, Job wahrscheinlich los, Leben zerstört. Deshalb will er das Verfahren so schnell wie möglich hinter sich bringen und legt ein falsches Geständnis ab.

    Ich erhebe allerdings keinen Anspruch darauf, die einzig wahre Wahrheit gepachtet zu haben.
    Look at me! I've got a signature!

  4. #4
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    Cool Untertitel: Mörderisches Spiel

    Denke mir, Hearst sah sich selbst in einer solch schlimmen Lage (Ruf zerstört, Frau weg), dass er den Mord halt zugegeben hat. Auch wenn ich das Ende etwas seltsam fand und Hackmans "Entscheidung" nicht ganz nachvollziehen konnte.
    Ansonsten war es ein spannender Krimi mit gewohnt guten Schauspielern. Besonders die schnellen Schnitte haben mir gefallen, so wurde noch mehr Spannung erzeugt.
    Und endlich mal wieder ein Krimi, welcher ohne Explosionen oder sonstiges auskam, sondern sich ganz auf das Geschick der Protagonisten konzentrierte.
    Fazit: Guter und ruhiger Krimi im "Columbo" - Stil (man kennt den Möder von Anfang an), mit kleineren Schwächen.

  5. #5
    Mitglied Avatar von NikiMaus
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    Untertitel: Mörderisches Spiel
    Das war es, jep. Ich danke Dir. Und mein untertänigster Dank nochmal an Euch beide Niki-erbarmenden Seelen.

    Dass Hearst die Morde einfach aus einer Perspektivlosigkeit heraus zugegeben hat, kann ich mir ja fast gar nicht vorstellen. Als solch einflussreicher Mann, müsste sich doch die Gelegenheit ergeben, das Ganze auf irgendeine Art vertuschen oder abmildern zu lassen.
    Aber dann bin ich ja schon beruhigt, dass die Erklärung des Endes nicht vor einem auf dem Boden liegt und man sich nur danach bücken muss, sondern durchaus unterschiedliche Interpretationen zulässt.

  6. #6
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    Original geschrieben von NikiMaus

    Dass Hearst die Morde einfach aus einer Perspektivlosigkeit heraus zugegeben hat, kann ich mir ja fast gar nicht vorstellen. Als solch einflussreicher Mann, müsste sich doch die Gelegenheit ergeben, das Ganze auf irgendeine Art vertuschen oder abmildern zu lassen.
    Ja, das dachte ich mir anfangs (oder immer noch) auch. Aber mir erschließt sich keine andere Lösung...vielleicht wollte er vor seiner Frau eine Art "Stolz" bewahren, wenn er halt zugibt, dass er die Mädchen ermordete...

  7. #7
    Mitglied Avatar von Michael Tomiak
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    "Under Suspicion" ist auch für mich ein sehr starker Film, mit herausragenden Leistungen seiner beiden Hauptdarsteller. Nachzulesen u.a. auch hier : http://www.splashmovies.de/html/auf_...icion_home.php

    Das Zumsammenbrechen von Gene Hackmans Charakter am Ende hat in meinen Augen sehr viele Gründe. Und was letzten Endes zählt wird die Masse der Angriffe sein. Ein Mensch kann noch so stark nach außen hin wirken, (und so stark wie er sich gab, war er auch nicht), irgendwann ist bei jedem der Punkt erreicht, wo er sich einfach nicht mehr wehren kann und auch nicht mehr will.

    Entscheidend war für mich der Punkt, als der Notar erkennen muss, dass seine Frau keine Liebe mehr für ihn empfindet. Er hat vieles ertragen und die Anschudligungen versucht zu entkräftigen, aber als seine Frau sich eindeutig von ihm weg bewegte war vorbei. Sie war ja der eindeutige Fixpunkt in seinem Leben und ohne sie machte sein Dasein keinen Sinn mehr und er wusste scheinbar auch nicht, wofür er noch kämpfen sollte.

  8. #8
    Mitglied Avatar von NikiMaus
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    Original geschrieben von Michael Tomiak
    Und was letzten Endes zählt wird die Masse der Angriffe sein.
    Das erklärt sich mir etwas besser, als die Perspektivlosigkeit. Stundenlanges Verhör, Zermürben, Zutagebringen von gesellschaftlich unangenehmen Seiten und letztlich so lange in den Umständen der Ehe wühlen, bis Hearst - sicher zum ersten Mal - klar ausspricht, dass seine Ehe eigentlich nicht mehr existiert ... das dürfte ihm den Rest gegeben haben.

    Fazit, er hat die Taten nicht zugegeben, weil er schlussendlich selber daran geglaubt hat - bei den ständigen Widersprüchen, in die er sich verstrickt hat, wäre es allerdings kein Wunder gewesen, wenn er nicht mehr gewusst hätte, was er getan und was er nicht getan hat -, sondern er hatte schlicht keine Kraft mehr? Ja, möglich.

    Meine andere Theorie
    Oder fühlte er sich mit dem vermeintlichen Gedanken, so eine Macht zu besitzen „besser“?
    kommt mir nach kurzem weiteren Nachdenken jetzt eh unlogisch vor, denn hätte er die Morde aus einem Machtgefühl heraus zugegeben, wäre er sicher nicht so zermürbt und zerstört gewesen, sondern in seiner Art eher auftrumpfend.

    Nette Rezi .


    Kennt denn außer Micha jemand "Das Verhör" mit Michel Serrault und Lino Ventura? Soll ja eventuell atmosphärisch noch etwas dichter sein - und auch etwas kürzer.

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