75 Jahre Topolino libretto - normalerweise wird ja nur alle 10 Jahre groß gefeiert, aber 75 ist auch eine schöne Zahl, und so gibt es einen durchaus interessanten redaktionellen Teil zum Topolino allgemein, den vielen neuen Bewohnern Entenhausens dank der italienischen Produktion - einige davon hatten noch gar keinen Auftritt in Deutschland, einige Figuren mit einer Handvoll Auftritte fehlt auch. Und das legendäre Cover der Nummer 1 ist, wenn auch etwas anders als vor fünf Jahren, mal wieder variiert worden, dieses Mal von Andrea Freccero.

Dazu kommen erst drei Geschichten, dann drei futuristische Einseiter mit Tick, Trick und Track (die im Code an die Stelle der Geschichte Nr. 4 treten), dann noch eine Geschichte. Drei davon sind im langfristigen Kontext wichtig.

La Ciurma del Sole Nero
I TL 3567-1
Rapsodia in verde
(S+Z: Marco Gervasio, K: Irene Fornari, 32 Seiten)

Mit diesem sechsten Teil erreicht die "Schwarze Sonne" nach 256 Seiten ihr Ziel - wohlgemerkt nicht das ursprüngliche, aber die Odyssee im Weltall endet. Bis dahin muss Kapitän Micky Morgen noch ein paar paradoxe Entscheidungen treffen und die Crew, die ihr bis dahin ziemlich konsequent nicht in seine Gedanken eingeweiht, um Vertrauen bitten.
Trotzdem habe ich das Gefühl, dass entweder offene Handlungsstränge offen geblieben sind oder ich was verpasst hatte. Der Abdruck im Topolino hat sich über 2½ Jahre gestreckt, auch das ist nicht optimal. 256 Seiten Maus sind allerdings auch eher undankbar für einen Abdruck am Stück, bei dem man außerdem die Unterschiede im Design bei Cristian Canfailla (erste drei Teile) und Marco Gervasio (letzte drei Teile) sehen würde.

Il Mondo di Ghiaccio
I TL 3567-2P
Amelia oceanica contro le streghe vulcaniche
(S: Bruno Enna, Z: Giuseppe Facciotto, K: Manuel Giarolli, bislang 32 Seiten)

Es gibt ein Wiedersehen mit den Vulkanhexen aus Enten-Edition 81, zumindest mit den meisten und vor allem mit Sigrun, der isländischen Hexe. Diese ist zum Ätna versetzt worden, findet doch einen Brief mit Gundels Handschrift und ein paar Samen, die sie einpflanzen soll. Das tut sie und löst damit einen gefährlichen Vereisungsprozess der Welt aus. Deshalb werden Gundel und sie vom Hexenkongress angeklagt und verlieren ihre Hexenfähigkeiten. Gundel schwört allerdings Stein und Bein, nichts mit dem Brief zu tun zu haben und organisiert die Flucht - in das Innere des Geldspeichers, wohin keine Hexe gelangen kann.
Drei Fortsetzungen folgen.

I TL 3567-3
Paperina, Paperino e l'arte della pignatta
(S: Giulio Gualtieri, Z: Ottavio Panaro, K: Martina Andonova, 18 Seiten)

Daisy hat sich für einen Kochwettbewerb bei einem Fernsehkoch angemeldet, der einen eigenen Supertopf (um nicht zu sagen: Übertopf) entwickelt hat und vertreibt. Genau dieser ist Daisy aber kaputt gegangen. Kann Oma Duck ihr helfen?
Vorhersehbar.

Qua & i Bumpers
I TL 3567-5
Un chitarrista di troppo
(S: Giorgio Salati, Z: Mattia Surroz, K: Ilaria Castagna & Chiara Bonacini, 30 Seiten)

Aus eigener Erfahrung dürfte Giorgio Salati wissen, dass in einer Nachwuchsband auch schon mal Umbesetzungen anstehen. Bei den Bumpers betrifft das Keyboarder Peter, dessen Interesse sich zum Programmieren hin verlagert hat. Allerdings hat Track einen neuen Mitschüler namens Eddie, der auch ein guter Musiker ist, allerdings an der Gitarre. Nun funktionieren Bands auch mit Gesang, Bass, Schlagzeug und zwei Gitarren (das wäre zum Beispiel die Besetzung der Toten Hosen oder, mit singenden Gitarristen, der Beatles). Allerdings ist Track der Platzhirsch, Songwriter, Gründer und Kopf der Band, Eddie aber eine Rampensau...
Klingt alles durchaus realistisch. Bis auf das Ende, wo es zu viereinhalbt weitergeht. Ob das Bestand hat, muss die nächste Geschichte zeigen. Falls ja, muss ich wohl erklären, was mit dem halben Bandmitglied gemeint ist.

Nächste Woche kommt schon die nötige Fortsetzung der Karlo-Geschichte von letzter Woche (beide Teile), auf die wir gespannt sein können. Und dann steht in zweiten Woche schon der Prolog der neuen Casty-Geschichte (aus der Atlantis-Saga mit Tabea nach "nur" 7½ Jahren!) an.