Da ich jetzt schon in einigen Gesprächen und auch Threads hier im Comicforum (gerade frisch hier, Posts #613-617 und hier, ab Post #126, etwas älter hier, #4-15 undhier, Posts #57 und 58) sehr unterschiedliche Meinungen zumThema "Rezensionen - ehrlich sein oder lieber gar nichts schreiben" gelesen habe, würde ich gerne mal Eure Meinung zu dem Thema hören. Anscheinend scheint es ja viele zu beschäftigen.
Bei Comicgate haben wir die Einstellung, dass man auf jeden Fall seine Meinung schreibt, diese aber natürlich mit Beispielen untermauern soll. Dass diese trotz der Sorgfalt, die man dabei an den Tag legen sollte, im Endeffekt nur subjektiv sein kann, ist wohl klar. Schließlich sind die Geschmäcker nun mal verschieden (natürlich gibt es auch objektive Kriterien, die man mit in die Bewertung reinnehmen kann wie Papierqualität, Druck etc.).
Nun hört man hin und wieder an anderen Stellen allgemeine Aussagen wie " Kein Schreiberling kann wirklich ohne Maulkorb mal etwas verreißen", andererseits aber auch "die Szene ist doch eh schon so klein, da muss man sich nicht noch gegenseitig fertig machen", man spricht von inzestuösen Verhältnissen oder "Prostitution" in Bezug auf die Versorgung mit Rezensionsexemplaren.
Zu letzterem muss ich sagen, dass ich verlagsseitig noch nie eine beleidigte Reaktion oder gar die Liefereinstellung von Rezensionsexemplaren erlebt habe, nur weil man eine negative Kritik geschrieben hat. Das wäre in meinen Augen auch nicht professionell. Wer Produkte der Öffentlichkeit vorstellt und anderen Leuten zum Verkauf anbietet, also Geld dafür verlangt, der muss sich auch gefallen lassen, dass diese Produkte bewertet werden.
Natürlich lesen die Macher lieber Lob (und das bekommen sie auch, wenn es nach Meinung des Rezensenten gerechtfertigt ist), aber negative, im besten Fall konstruktive, Kritik ist meiner Meinung nach nichts verwerfliches.
Wie ist denn Eure Einstellung, sowohl als Rezensent, als Leser als auch als Verlagsmitarbeiter/Künstler, zu dem Thema? Hat man als Rezensent eine Verantwortung, und wenn ja, wem gegenüber? Sich selber, dem zahlenden Leser, dem Verlag, den Künstler?
Lesezeichen