Bundestagswahl 2005: Wen werdet ihr wählen?

[Der Letter-Man]

Achso, und diese beiden Menschen reichen dir um zu behaupten, dass alle Hausbesitzer reich sind und die ohne arm. Klar.

Gegenbeweis: Meine Mutter. Alter: 64. eigene Wohnung im Münchner Zentrum ja, aber schuldefrei erst mit 91 Jahren. Von wegen sichere Altersvorsorge... von wegen "reiche Hausbesitzer" - Schulden werden mein Bruder und ich eines Tages erben, Schulden, nichts als Schulden. Aber wenigstens hat Muttern so lange ruh vor ihrem Vermieter, der ist sie nämlich selbst!

[Kollege Blech]

... mache ich es wie in den vergangenen 15 Jahren: zu Hause bleiben und das Kasperletheater nicht mal an der Glotze verfolgen.

Ja, aber damit belohnst du doch die Parteien trotzdem. Dank des Parteienfinanzierungsgesetz bekommen die ja sogar Geld für deine nicht abgegebene Stimme. Dann besser hingehen und ein großes Kreuz über den Wahlzettel machen. Damit übt man dann wirklich Protest an der bestehenden Politik aus und trifft die Parteien an der empfindlichsten Stelle - an der Kohle, die sie dann für dich nicht bekommen bzw. für deine ungültige Stimme.
Würden die ca. 50 % der Nichtwähler hingehen und ihre Stimme, wenn auch ungültig gemacht, abgeben, wäre das eine finanzielle Katastrophe für die Parteien.

Übrigens fehlt diese Möglichkeit in der Abstimmung.

[Der Letter-Man]

Naja, Kryr, Corran hat irgendwo schon recht. Wenn ich - der ich mir langsam aber sicher abgewöhne, immer jeden Preis in DM umzurechnen - durch die Läden renne, sehe ich schon öfter mal Preise, von denen ich mir denke: "Mensch, das hat ja zu DM-Zeiten dasselbe gekostet" - in absoluten Zahlen! Will heißen: Teuerung um 95% seit Euro-Einführung. Da gibt es einiges, was nicht unter Luxusgut fällt, was ein wenig teuer geworden ist.

Ich hätte da auch noch einen netten Vorschlag: Wie wär`s mit der Einführung einer gleichen Steuer für alle? Für alle den gleichen Prozentwert gemessen am Bruttoeinkommen, KEINE Steuerausnahmen und - zum Schutze des Berufsstandes - den Steuerberaterzwang einführen. Dann weiß jeder was Sache ist und ich muss mich nicht mehr kümmern, mehr oder weniger konstruierte Verluste zu fahren (Finanzbeamte, das lest ihr jetzt hier nicht!), um nicht doch noch über die EinkSt-Grenze zu rutschen, denn dann kann ich beim derzeitigen Einkommen und dem derzeitigen Eingangssteuersatz gleich Konkurs (sorry: Insolvenz) anmelden.

Also eben doch die Steuererklärung à la März. Und zwar sofort und rigoros, ohne 10.000 Jahre Übergangsregelungen, bis diverse Herrschaften und Damschaften diverse Schwarzgelder in diverse nicht der EU zugehörige Schweizer Bankhäuser haben verschwinden lassen!!!

Wenn mich nicht alles täuscht, gibt es diese Art des supersimplen Steuersystems bereits in einer der ehemaligen GUS-Republiken, ich glaube einer der drei baltischen Staaten hat einen Satz von 18% auf alles, wenn ich das recht erinnere, was ich unlängst mal wo gelesen habe (wo, weiß ich nicht mehr).

Ich würd`s für sinnvoll halten. Denn wenn ich 1 Euro verdiene, um bei den 18% zu bleiben, tut es mit genauso weh, dass ich nur 82 cent habe, als wenn ich 100 Euro bekomme, von denen mir nur 82 bleiben... das wäre wahres Solidarprinzip.

Und erzähle mir keiner, dass dann in absoluten Zahlen für den Herrn Eichel weniger raus käme! Immerhin gäbe es ja dann keine Schlupflöcher mehr, denn dann gäbe es nur noch: angeben oder hinterziehen und nicht mehr die uferlose Grauzone des Steuerrechtes, wie wir sie jetzt haben und wie sie jeder von uns nutzt, wetten!

Gestern erst erzählte Stoiber in den Tagesthemen, dass für den Fall des Wahlsieges mit der Streichung (nun kommt KEIN TIPP FEHLER, fünf Nullen hinten) von 20-30000 Steuerbestimmungen zu rechnen sei.
Leute, die diesen Quatsch gerade studieren, werden jubeln: endlich mehr Freizeit, weil weniger zu lernen!

[Marko]

Ich hätte da auch noch einen netten Vorschlag: Wie wär`s mit der Einführung einer gleichen Steuer für alle? [...] Denn wenn ich 1 Euro verdiene, um bei den 18% zu bleiben, tut es mit genauso weh, dass ich nur 82 cent habe, als wenn ich 100 Euro bekomme, von denen mir nur 82 bleiben... das wäre wahres Solidarprinzip.

Ähöm:

http://www.comicforum.de/showpost.ph...1&postcount=32

Hatten wir doch grad, die Diskussion...

[horst]

... von wegen "reiche Hausbesitzer" - Schulden werden mein Bruder und ich eines Tages erben, Schulden, nichts als Schulden....

Willst Du das nicht noch einmal etwas genauer durchdenken?
Ansonsten überschreibt mir doch einfach die Wohnung
Eurer Mutter!

Gruss

[horst]

Wie wär`s mit der Einführung einer gleichen Steuer für alle? Für alle den gleichen Prozentwert ...

Der Verzicht auf eine Steuerprogression ist bei derzeitigem
Sachstand der restlichen Belastungen der Bürger unsozial.

Gruss

[comicfreak]

Warum wählt man sie dann?

Außerdem braucht die Union die FDP nicht, wenn denn die aktuellen Umfragen Wirklichkeit werden.

Ich werde SPD wählen.

Weil ich einfach der Meinung bin, das die FDP ins Parlament muss. Das Parlament darf nicht nur aus den beiden großen Parteien bestehen, es müssen auch kleinere Parteien rein. Und daher halt:
FDP

Und wer weiß, wie es aussieht, wenn gewählt wird. Da kann sich noch einiges ändern.

[Lola65]

hab mal einen Einwurf zwischendurch, is mal wieder die Rede von Gegenfinanzierung, wenn von Steuersenkungen die Rede is

für mich ein Riesenschwachsinn

denn:

0 bleibt 0

wenn mir in die linke Tasche 50 euro gegeben wird und um dieses zu finanzieren aus der rechten Tasche 50 euro rausgenommen wird, habe ich wieder 0 euro

wo bleibt da der Sinn einer Senkung?????

also völliger Blödsinn und umsonst, man kann sich diese Senkung dann eigentlich sparen

oder anders gefragt:

wenn man Steuern senken würde ohne Gegenfinanzierungen, was dann?

bliebe da wirklich ein Riesen Minus??

denn wenn wir mehr Geld in den Taschen haben, geben wir auch mehr aus, hätte der Staat z.b mehr Steuereinnahmen (Umsatzsteuer z.b.)

was meint ihr?

[Markus]

Weil ich einfach der Meinung bin, das die FDP ins Parlament muss. Das Parlament darf nicht nur aus den beiden großen Parteien bestehen, es müssen auch kleinere Parteien rein. Und daher halt:
FDP

Und wer weiß, wie es aussieht, wenn gewählt wird. Da kann sich noch einiges ändern.

also ich hab' ja nix dagegen, wenn die beiden "Großen2 mal an der 5%-Hürde scheitern, aber ich versteh nicht, wieso du dich so auf die FDP fixierst, wenn es dir darum geht, die "Kleinen" drin zu haben? Da kannst du genauso Grüne, PDS und WASG wählen.

[Markus]

Ich hätte da auch noch einen netten Vorschlag: Wie wär`s mit der Einführung einer gleichen Steuer für alle? Für alle den gleichen Prozentwert gemessen am Bruttoeinkommen, KEINE Steuerausnahmen und - zum Schutze des Berufsstandes - den Steuerberaterzwang einführen.

Wenn es keine ausnahmen usw. mehr gibt, weiß ich nicht, wofür der Steuerberater noch gut sein soll. Gleicher Prozentsatz für alle ist NICHT gut, weil hier die Geringverdiener gegenüber Spitzenverdienern benachteiligt werden. Ich hab nix gegen eine vereinfachung des Steuerrechts, aber die lineare Progression (mit einem Spitzensteuersatz, der den Namen wiedr verdient) muß sein.

Also eben doch die Steuererklärung à la März. Und zwar sofort und rigoros, ohne 10.000 Jahre Übergangsregelungen, bis diverse Herrschaften und Damschaften diverse Schwarzgelder in diverse nicht der EU zugehörige Schweizer Bankhäuser haben verschwinden lassen!!!

Der schreibt sich "Merz" und sein Vorschlag ist demagogisch, weil er unter dem Schlachtruf der "Steuervereinfachung" ein Steuerkonzept anstrebt, das massivst obere Einkommen entlastet und "unten" alles aufbürdet bzw. auf "schlanken Staat " macht. Nichts gegen Vereinfachung wie der Abschaffung der Steuerklassen (wird aber nicht mit der CDU zu machen sein ) und wegen mir stattdessen gerne noch die Abschaffung der MWSt.dazu , aber die Vorschläge von Merz/Westerwelle/Kirchhof wollen was ganz anderes...

[comicfreak]

@Markus
Liegt an meiner politischen Prägung. Ich bin konservativ (wenn auch gottseidank kein NeoCon ), mit einer starken liberalen Prägung. Und daher wähle ich halt FDP!

[Der Letter-Man]

Willst Du das nicht noch einmal etwas genauer durchdenken?
Ansonsten überschreibt mir doch einfach die Wohnung
Eurer Mutter!

Gruss

Genau durchdacht, mein Bester, heißt das: WENN sie die Statistik erfüllt und 80.9 Jahre alt wird, dann hat sie jetzt noch 15 Jahre und ein paar MOnate, in denen sie zahlt. Dann bleiben Schulden übrig, die mein Brüderlein und ich wohl los werden, wenn wir die Wohnung (was nicht soooo schwer sein dürfte) gut vermieten.

AAAAABER (soviel zum Durchdenken): Glaubst Du vielleicht, die Schulden werden vom Wert der WOhnung abgezogen, wenn sie belastet vererbt wird? Nenene, da wird hübsch der Verkehrswert angesetzt und der besteuert (selbst durch zwei geteilt) würde mich derzeit (was weiß ich, was in xy Jahren ist) in den Ruin treiben und ich müsste das Erbe auf jeden Fall ablehnen. Soviel zum durchdenken und den reichen Hausbesitzern...

[Der Letter-Man]

Der Verzicht auf eine Steuerprogression ist bei derzeitigem
Sachstand der restlichen Belastungen der Bürger unsozial.

Gruss

Das ist eine Behauptung.
Wo und wie ist die Begründung?

[horst]

Genau durchdacht, mein Bester, heißt das: WENN sie die Statistik erfüllt und 80.9 Jahre alt wird, dann hat sie jetzt noch 15 Jahre und ein paar MOnate, in denen sie zahlt. Dann bleiben Schulden übrig, die mein Brüderlein und ich wohl los werden, wenn wir die Wohnung (was nicht soooo schwer sein dürfte) gut vermieten.

AAAAABER (soviel zum Durchdenken): Glaubst Du vielleicht, die Schulden werden vom Wert der WOhnung abgezogen, wenn sie belastet vererbt wird? Nenene, da wird hübsch der Verkehrswert angesetzt und der besteuert (selbst durch zwei geteilt) würde mich derzeit (was weiß ich, was in xy Jahren ist) in den Ruin treiben und ich müsste das Erbe auf jeden Fall ablehnen. Soviel zum durchdenken und den reichen Hausbesitzern...

Tut mir leid ... Deine Denke ist (nur in diesem Fall?) ideologiezerfressen
und völlig daneben. Wenn das nicht ausgerechnet eine 30 Zimmer-
Wohnung mit Schlosspark im Hintergrund ist, dann bekommt ihr diese
geerbte Wohnung im aktuellen Recht absolut steuerfrei! Und das garantiert!

Sei es eine Berechnung zum Verkehrswert oder eine Berechnung nach
den Freigrenzen in der gesetzlichen Erbfolge für Kinder!

So ganz vom Mond bin ich ja nun auch nicht!

Gruss

[horst]

Das ist eine Behauptung.
Wo und wie ist die Begründung?

Ein Aufhebung der derzeitigen Steuerprogression würde z. B.
Geringverdiener und Familien schwerer belasten. Für Letztere
liegt z. B. derzeit beim Verfassungsgericht ein Urteil vor,
nach dem der Staat für eine langfristige Entlastung sorgen muss.
Sollte sich also nur die Steuer ändern (ohne z. B. einen Ausgleich
durch mehr Kindergeld), so wäre das eine Belastung und würde
somit vom Verfassungsgericht schnellstmöglich gekippt werden.

Ist das Begründung genug?

Gruss

[snow]

Herr Buchstabe,
würdest Du wirklich ein Steuersystem bevorzugen/als gerecht empfinden, bei dem nicht einmal das (wie nun auch zu definierende) Existenzminimum steuerfrei wäre ?!?
Was wäre denn mit Sozialhilfe - abschaffen, besteuern oder wie ?

Markus,
mit Abschaffung der USt. (wir haben im deutschen Steuersystem eine Umsatz-, keine Mehrwertsteuer) wären die öffentlichen Haushalte ganz einfach pleite.

Gerechtfertigt fände ich eine Abschaffung der Umsatzbesteuerung auf Nahrungsmittel (und eigentlich nur für die), dafür kann der Rest ruhig mit 20-25% besteuert werden - wer Geld für was anderes hat, kann davon auch einen Teil Steuern abdrücken.

[cpt.Hook]

Ich würde auf Arbeitsstellen setzen die nicht sofort von der Technik wegrationalisiert werden wie die Kleidungs- und Schuhproduktion. Das würde ich Staatlich organisieren so das der Gewinnmaximierungsansatz den ja alle Konzerne fahren wegfällt.

[snow]

Mit dem Lohnniveau, was in China in derartigen Betrieben üblich ist?

[Der Letter-Man]

Ist das Begründung genug?

Gruss

Ja

[Der Letter-Man]

Herr Buchstabe,
würdest Du wirklich ein Steuersystem bevorzugen/als gerecht empfinden, bei dem nicht einmal das (wie nun auch zu definierende) Existenzminimum steuerfrei wäre ?!?
Was wäre denn mit Sozialhilfe - abschaffen, besteuern oder wie ?

Markus,
mit Abschaffung der USt. (wir haben im deutschen Steuersystem eine Umsatz-, keine Mehrwertsteuer) wären die öffentlichen Haushalte ganz einfach pleite.

Gerechtfertigt fände ich eine Abschaffung der Umsatzbesteuerung auf Nahrungsmittel (und eigentlich nur für die), dafür kann der Rest ruhig mit 20-25% besteuert werden - wer Geld für was anderes hat, kann davon auch einen Teil Steuern abdrücken.

Herr Schnee, ja so ein Steuersystem fände ich gerechter - ALG2&SH natürlich nicht besteuern und natürlich erst ab gewissen Freibeträgen überhaupt besteuern, aber das war`s dann auch schon mit AUsnahmen...

Die Idee mit der MwSt/USt würde aber auch Comics (be)treffen, das ist Dir hoffentlich klar, dass das dann alles um die 10% teuer würde

[snow]

Herr Schnee, ja so ein Steuersystem fände ich gerechter - ALG2&SH natürlich nicht besteuern und natürlich erst ab gewissen Freibeträgen überhaupt besteuern, aber das war`s dann auch schon mit AUsnahmen...

Die Idee mit der MwSt/USt würde aber auch Comics (be)treffen, das ist Dir hoffentlich klar, dass das dann alles um die 10% teuer würde

1. dann bin ich ja etwas beruhigt ...

2. Klar, aber Comics sind nunmal ein Hobby und nicht lebensnotwendig, sonst jammern doch alle wegen gerade ihrem Interesse.

[Markus]

Markus,
mit Abschaffung der USt. (wir haben im deutschen Steuersystem eine Umsatz-, keine Mehrwertsteuer) wären die öffentlichen Haushalte ganz einfach pleite.

Gerechtfertigt fände ich eine Abschaffung der Umsatzbesteuerung auf Nahrungsmittel (und eigentlich nur für die), dafür kann der Rest ruhig mit 20-25% besteuert werden - wer Geld für was anderes hat, kann davon auch einen Teil Steuern abdrücken.

...der Staat wäre dann nicht pleite, wenn er dieses fehlenden Einnahmen mit entsprechend erhöhten direkten Steuern kompensieren würde. Der Punkt ist, daß die Mehrwertsteuer jeden gleichermaßen und damit Einkommensschwache stärker trifft, als direkte Steuern, die einer linearen Progression unterliegen.
Momentan ist es leider so, daß Rot-Grün und CDU einvernehmlich wieder mal Unternehmenssteuern noch vor der Wahl senken wollen und zugleich über fehlendes Geld jammern. Das dann ausgerechnet die Idee der MWST-Erhöhung (oder wegen mir USt) kommt, ist eben in diesem Zusammenhang gesehen, zynisch, verlogen und trifft in besonderem Maße wieder die Schwächsten.

[snow]

Markus
Tja, so ist das eben, wenn (Steuer-)PolitikerInnen nichts einfällt, ausser um die Brosamen der international marodierenden Kapitalströme zu betteln.

(Und wg. USt, ich kann doch auch nicht dafür, aber hier wird nunmal der komplette Umsatz besteuert und nicht nur der entstandene Mehrwert...)

[Hildegund]

und wegen mir stattdessen gerne noch die Abschaffung der MWSt.dazu

Das ließe sich nur machen, wenn wir vorher aus der EU austreten. Denn die schreibt eine Umsatzsteuer von mindestens 15% vor.

[Markus]

...es wäre nicht das erste Mal, das die BRD bestimmte Dinge in der EU politisch durchsetzt, wenn sie es denn wirklich will