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Thema: Welche Comics habt ihr heute gelesen? - Der große Review-Thread

  1. #2551
    Mitglied Avatar von steven criegson
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    BLUTSPUREN
    Text + Zeichnungen: Rutu Modan
    Edition Moderne

    Schon beim Cover fängt's an: Ein reißerischer Titel kontrastiert ein absolut unblutiges Motiv. Eine Person (Mann oder Frau; auf dem ersten, unkundigen Blick schwer auszumachen) im Vordergrund, körperlich eher dem Betrachter dieser Graphic Novel zugewandt, schaut von eben diesem Buch-Betrachter weg hin zu einem Mann (diesmal eindeutig identifizierbar), welcher bei einem Taxi steht, das mit lateinischen wie hebräischen Schriftzeichen gekennzeichnet ist. Und im Hintergrund sind zwei hochaufragende Palmen zu sehen. Damit ist die Eindruck geweckt, einen main-stream-abseitigen Comic vor sich zu haben. Der oben rechs aufgedruckte Namen "Rutu Modan" tut sein Übriges.

    Rutu Modan ist Israelin, geboren 1965 in Tel Aviv und veröffentlicht seit mehreren Jahren in Israel Comics sowie Illustrationen, zudem ist sie ebenfalls als Texterin tätig. Das hier vorliegende Werk wurde erstmals 2006 veröffentlicht.

    Die Geschichte selbst ist formal in vier, leicht unterschiedlich lange Kapitel unterteilt, worin die ersten drei zeitlich relativ nah beeinander liegen, während der letzte auflösende Abschnitt zeitlich vom bisherigen Geschehen etwas abgesetzt ist.

    Inhaltlich geht es um eine Spurensuche nach einem anscheinend Toten, dessen Ableben widerlegt werden soll. So gewollt von einer unscheinbar wirkenden Frau (eben diese Person auf dem Titelbild) gegenüber einem Taxifahrer (der Mann auf dem Cover), die diesen wie aus heiterem Himmel anspricht auf den Verbleib eben dieses Verschollenen, der zugleich der Vater dieses Taxifahrers ist. Pikant wird diese Angelegenheit gleich durch mehrere Umstände: Der Kontakt des Vaters zu dem Sohn ist schon längere Zeit abgebrochen; diese ansprechende Frau outet sich als Geliebte dieses Vaters, obwohl sie erheblich jünger ist; zudem gehört diese Frau, Numi mit Namen, sozial gesehen der israelischen Oberschicht an, während der Taxifahrer Kobi eher dem werktätigen Unterschichten-Milieu zuzurechnen ist.

    Numi ist in der Geschichte der aktivere Teil dieses "Paares", während Kobi hingegen eher zögerlich bis renitent reagiert, weil dieser die Vergangenheit lieber ruhen als neu interpretieren mag, denn mit dem Verhältnis zu seinem Vater hat er abgeschlossen. In den ersten drei Kapiteln kann der Leser mitverfolgen, wie trotz der sozialen wie emotionalen Differenzen Numi und Kobi sich allmählich näher kommen und das, was gemeinhin in so einer Geschichte, in der anfänglich zwei extrem unterschiedliche Charaktere schließlich "konvergieren", kommen muß auch kommt. Nachdem das nun Erwartete gekommen ist, ist aber nicht Schluß. Im vierten Kapitel erfährt Kobi für ihn Wesentliches; erlebt auch etwas anderes, für ihn jetzt nun ebenfalls wesentlich, aber auf eine unterschiedliche Weise. Kurz und rätselhaft (für den Lese-Interessierten): Der einen "Konfrontation" wird ausgewichen, der anderen hingegen wird begegnet.

    Graphisch gesehen ist diese Geschichte ein Spagat zwischen Anspruchslosigkeit der Zeichnungen sowie der erforderlichen Reduktion von Bildgestaltung, um einerseits die Imaginationskraft des lesenden Betrachters zu fördern, anderseits aber immer noch genügend Identifikationsmerkmale der handelnden Protagonisten zu belassen. Dieser reduktionistische Stil kontrastiert wirkungsvoll die an sich schreckliche, weil latent unsichere wie bedrohliche Situation der Menschen in ihrer Umgebung. Denn dieser Comic spielt in Israel, wo der Terror allgegenwärtig ist und den Alltag der dort lebenden Menschen bestimmt. Diese Stimmung einzufangen und auf den Leser zu übertragen, gelingt dem Comic vorzüglich. Und das ganz ohne blutige Szenen, weil die dort reportierten Fakten, Situationen sowie Interaktionen an sich ausreichen. Vorausgesetzt, der Leser ist sich der gegenwärtigen politischen Lage in diesem Teil der Levante ständig bewußt.

    Insgesamt eine Geschichte, deren Komplexität und Vielschichtigkeit zu dem schon fast zwei-dimensional zu nennenden Zeichenstil scheinbar im Widerspruch steht. Doch eher ist die Schlußfolgerung statthaft, daß hier eine zeichnerische Verkürzung auf das Wesentlichste stattfindet, die dafür umso mehr Raum gibt, inhaltlich die fragilen menschlichen Beziehungen in einem instabilen Umfeld besser erfassen und verstehen zu können.

    10/10

  2. #2552
    Mitglied Avatar von steven criegson
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    GENTLEMEN GmbH - Scotland Yard jagt die Gentlemen
    Text: Castelli / Zeichnung: Tacconi
    ZACK-Box 34 - Koralle Verlag

    Pfiffig, spritzig, amüsant. So lassen sich die Abenteuer dieser Truppe gut charakterisieren.
    Vereinigt sind in diesem Band drei schon vorher im alten ZACK separat veröffentlichte Kurzgeschichten, diesmal durch eine integrierte Rahmenhandlung miteinander verwoben.
    Der belesene wie spleenige Graf und der erfinderische Schweizer Kurt sind die Stars der Gruppe; gerne läßt man sich den Zitatenschatz des Grafen gefallen und Kurts Erfindungen verblüffen immer wieder auf's Neue. Daß sie kaum realistisch sind, mindert dabei den Lesespaß nicht im geringsten.
    Und die starr wirkenden, manchmal kaum variierten Portraits der Protagonisten sowie die etwas statisch wirkenden Zeichnungen insgesamt beeinträchtigen die Erzählgeschwindigkeit der Kurzgeschichten ebenfalls in keiner Weise. Dazu sind die Umstände, Verwicklungen wie Lösungen der einzelnen Geschichten einfach zu lustig.

    9/10


    --------------


    GENTLEMEN GmbH - Die Rennbahn-Mafia
    Text: Castelli / Zeichnung: Tacconi
    Band 2 - Koralle Verlag

    Zur "Grundausstattung" ist nichts Neues hinzuzufügen. Doch eine albenlange Geschichte von diesen "Typen" zu lesen, bewirkt doch neue Lese-Eindrücke.
    Manchmal hat man den Eindruck, diese Geschichte wirke etwas arg in die Länge gezogen, vor allem, da hier ungewohnterweise die Gentlemen zwischenzeitlich auch echte Rückschläge hinnehmen müssen, von denen es sich erstmal zu "erholen" gilt. Dinge, die man so in den Kurzgeschichten normalerweise nicht liest. Zumal die Niederlagen auch dramaturgisch geschuldet sind: Sonst wäre die Geschichte ja schon zu Ende.
    Aprospos Ende: Hier fühlt man sich als Leser um den optischen Showdown betrogen. Statt eines überformatigen Schlußpanels oder zumindest Bildern, die die Festnahme des Schurken zeigen, gibt es stattdessen nur mehrere gleichartig gestaltete Videospiel-Bildschirmabbildungen. Irgendwie hat da wohl "Raumknappheit" geherrscht.
    Sei's drum, mit einem kleinen Wermutstropfen gemischt, kann auch hier wieder Lesespaß attestiert werden.

    8/10

  3. #2553
    Mitglied Avatar von Helrunar
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    les invisibles

    Da die deutsche Invisibles-Ausgabe wohl endgültig Fragment bleiben wird, machen wir halt weiter auf Englisch - man will doch wissen, wie's ausgeht:

    Grant Morrison, Phil Jimenez, John Stokes: The invisibles - Bloody Hell in America
    8/10
    Die Handlung verlagert sich nach USA. Phil Jimenez übernimmt und die Serie bekommt graphisch eine größere Einheitlichkeit, was dem Lesefluß zugute kommt. King Mob (obwohl zweifellos Alter Ego des Autors) wird einem immer noch nicht sympathischer, der Hintergrund von Ragged Robin wird langsam deutlich.

    Grant Morrison, Phil Jimenez: Counting to none.
    8/10
    Die Handlung springt zwischen drei Zeitebenen hin und her, Zeit und die Überwindung des linearen Zeitbegriffs qua Magie ist überhaupt das Thema (hat bestimmt Jane Roberts/Seth gelesen, der gute Morrsion - und Kenneth Grant, s. S. 103). Das Weltbild, das in dem Comic entwickelt wird, ist überhaupt ziemlich gnostisch, sagen wir mal: Basilides, 2. Jahrhundert nach, das dürfte es so ziemlich treffen (vgl. S. 50-54).
    Sehr possierlich: Das Katzenvieh auf S. 16+18.
    Geändert von Helrunar (15.02.2010 um 01:50 Uhr)
    novio de la Muerte

  4. #2554
    Mitglied Avatar von Manxman
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    Zitat Zitat von Helrunar Beitrag anzeigen
    Die Handlung verlagert sich nach USA. Phil Jimenez übernimmt und die Serie bekommt graphisch eine größere Einheitlichkeit, was dem Lesefluß zugute kommt.
    Mich hat Invisibles Vol. 1 immer ein klein wenig mehr mitgerissen. Gerade "Bloody Hell in America" fand ich zunächst enttäuschend, "Time Machine Go" hat mich dann aber mehr als beschwichtigt, die Zeitmaschinengeschichte und "She-Man" sind für mich der Höhepunkt der Reihe.

    Grant Morrison, Phil Jimenez: Counting to none.
    8/10Die Handlung springt zwischen drei Zeitebenen hin und her, Zeit und die Überwindung des linearen Zeitbegriffs qua Magie ist überhaupt das Thema (hat bestimmt Jane Roberts/Seth gelesen, der gute Morrsion - und Kenneth Grant, s. S. 103).
    Irgendwelche Lesetips für einen Invisibles-Fan? Die Einflüsse meiner Idole interessieren mich immer.
    [Nachtrag: Lieber doch keine Tips. Scheint ja alles ziemlicher Esoterik-Quark zu sein.]
    Geändert von Manxman (15.02.2010 um 17:44 Uhr)

  5. #2555
    Mitglied Avatar von Helrunar
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    Zitat Zitat von christian muschweck Beitrag anzeigen
    Irgendwelche Lesetips für einen Invisibles-Fan? Die Einflüsse meiner Idole interessieren mich immer.
    [Nachtrag: Lieber doch keine Tips. Scheint ja alles ziemlicher Esoterik-Quark zu sein.]
    Das ist Glaubenssache, wie alles im Leben. Morrison ist laut eigenem Bekunden praktizierender Chaos-Magier, also hat er zumindest Pete Caroll, Liber null gelesen.
    Von Kenneth Grant rate ich dringend ab, der ist so gut wie unverständlich.
    Handfest hingegen: Donald Michael Kraig, Modern Sex Magick, Llewellyn 2003 (Sex+Magie ist in "invisibles" als Thema ja nun auch nicht zu übersehen).
    novio de la Muerte

  6. #2556
    Mitglied Avatar von Manxman
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    Natürlich. Und, danke für die Lesetips. Mich persönlich interessiert die Lebenshilfe a la Crowley und Jünger nicht besonders, daher auch mein im Nachhinein geäußertes Desinteresse. Da lese ich lieber ein paar Klassiker, etwas SF oder "Seriöses" (wenn´s auch spießig klingen mag). Grant Morrisons Phantasie immerhin scheint durch die Satanisten, Chaos-Magickers etc. gut befeuert zu werden, soviel ist sicher.

  7. #2557
    Klugscheissender SysOp Avatar von Clint Barton
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    Starman Omnibus Vol. 4
    Robinson, Harris u.a.
    DC
    10/10

    Wieder ein starkes Stück. Das Crossover mit Schnarchzam! war jetzt allerdings nicht ganz so der Bringer, aber Ordway ist jedenfalls ein besserer Autor denn Zeichner oder Inker.
    Ansonsten ist halt festzustellen, daß Harris immer weniger gezeichnet hat, bevor er mit der #45 endgültig hingeworfen hat. Aufgefüllt wird das natürlich mit nicht weniger guten Zeichnern wie dem grandiosen Gene Ha oder Mike Mayhew. Ich bin ja auch immer wieder faziniert, daß es Hefte gibt, die auch komplett ohne die Sternenmänner auskommen, so wie das Heft mit Shade und Matt. Auch ein absolutes Goldstück ist die Kurzgeschichte mit den "Young O'Dares" aus dem 80 Page Giant. Das hat sowas von gerockt und ist neben der Ausgabe mit Jacks Mutter meine bisherige Lieblingsgeschichte.
    Und zum Schluss zeigt das Crossover mit Batman und Hellboy auch noch, daß es tatsächlich gute Zusammentreffen geben kann, wenn man sich von Vorgaben wie "Spider-Man ist in dem Panel aber kleiner als Superman gezeichnet" oder "Witchblade taucht nur auf 15 Seiten, Wolverine aber auf 16 auf" befreien kann und die Story im Vordergrund steht.
    Das Nachwort - wie üblich sehr informativ - ist diesmal etwas düsterer ausgefallen (für das sich Robinson entschuldigt), da er an die Tode von Archie Goodwin und Mike Wieringo (beide wirkliche Meister in ihrem Feld und beide viel zu früh gestorben) erinnert und was sonst noch so schief gegangen ist in der Periode, in der die Hefte entstanden (Ehe, die den Bach runterging, Hund verstorben etc.). Aber Robinson verspricht ja, daß das nächste Nachwort wieder heiterer wird.
    Meine SAMMLUNGEN: [ Comics || Bücher || Filme/Serien || Musik || Video Games ]
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  8. #2558
    Mitglied Avatar von steven criegson
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    ANDRAX 2: Im Labyrinth der Zeit
    Story: Miguel Cussó/Peter Wiechmann/Ludwig Fischer
    Zeichnung: Jordi Bernet
    Cross Cult

    Ein 70er-Jahre Comic, der es in sich hat. Schnell, rasant, brutal und effizient. Physik und Handlungs-Logik: Außer Kraft gesetzt! Handlungs-Zwischenschritte, die die Geschichte verständlicher, aber auch langsamer machen würden: Geschenkt!

    Und dennoch besitzt dieser anarchische Comic seinen Reiz. Dieser liegt in dem Verzicht auf Farbgebung angesichts dieses kleineren Formats. Denn Farbe würde die Zeichnungen statischer und steriler wirken lassen, erkennen lassen, daß man sich zeichnerisch nur auf das Wesentlichste konzentriert hat. So aber, im Schwarz-Weiß-Kontrast, zusätzlich zur Klein-Paneligkeit der Bilder, muß man manchmal schon genauer hinschauen, was denn nun eigentlich abgebildet ist; vor allem die Personen, die ab und zu mal unterschiedslos wirken. Aber das tut dem Gesamteindruck keinerlei Abbruch, vielmehr bewirkt es das Gegenteil. Die hier in ihrer Art geschilderten Bilder erzeugen vor allem eins: Den Eindruck von Geschwindigkeit.

    Damit erfüllt der Comic den Anspruch, ein flotter Zeitvertreib zu sein, mehr als nur zufriedenstellend. Vielmehr wird jetzt die Figur des Andrax, der mit seinem Schwert oft mehr bewirken kann als ein bis an die Zähne bewaffneter, mit modernstem Kriegsgerät ausgerüsteter Kombattant zu Lande oder zu Wasser, ein willkommener Gefährte auf den üblichen Comic-Schlachtfeldern, den man gerne auf seinen Wegen weiterbegleiten möchte (aus etwas sicherer Entfernung im Sessel lesend natürlich).

    9/10

  9. #2559
    Mitglied Avatar von Helrunar
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    Spoiler

    Zitat Zitat von Purgatory Beitrag anzeigen
    [B]
    Giant-Size Thor - Finale #1 One-Shot
    J. Michael Straczynski, Marko Djurdjevic

    Keldas Geliebter Bill stirbt, Doom versucht Unsterblichkeit zu erlangen, Keldas Racheschwur.
    .
    WAS?! Der nette Bill? Das ist aber mal ein Tiefschlag.

    Garth Ennis/Clayton Crain: Ghost Rider - Die Straße zur Verdamnis8/10
    100 % Marvel 26
    Schön düster, erinnert mich stimmungsmäßig etwas an die frühen Nummern von "Curse of the Spawn", dass es kein Happy-end gibt, ist nur konsequent.
    Ennis nutzt die Story auch dazu, Religionskritik mit dem Holzhammer zu betreiben - keine Lektüre für Zollitsch & Käsmann.
    novio de la Muerte

  10. #2560
    Mitglied Avatar von Breedstorm
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    Comic-Podcast

  11. #2561
    Mitglied Avatar von The Hypnotoad
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    Swamp Thing: Earth to Earth
    Moore, Veich, Totleben
    DC Vertigo

    Da eine Veröffentlichung auf Deutsch illusorisch ist, habe ich zum US-Band gegriffen; dank identischer Inhalte der deutschen Bände mit den US-TPs gibt es einen nahtlosen Übergang. Zur Erinnerung: Die große Klimax ist vorbei, das Böse hat sich zurückgezogen und Swamp Thing kehrt wieder in irdische Gefilde zurück, nur um festzustellen, dass seine große Liebe Abby in Abwesenheit wegen "Bestialität" mit - nun, unserem grünen Moosteppich angeklagt worden ist...
    Eine halbherzige Kautionsflucht führt Abby nach Gotham, wo sie prompt wieder gefasst wird, weswegen sich Batmans Heimat mit der geballten Macht der Natur auseinandersetzen muss.
    Interessant: Immer, wenn Swamp Thing mit DC-Charakteren interagiert, leidet die Qualität der Geschichten darunter. Moore macht aus einer zugegebenermaßen absurd-lustigen Idee ein Crossover, dass sogar anscheinend mit dem Tod unseres Protagonisten endet. Das ist zwar immer noch um einiges interessanter als andere Team-Ups, wirkt aber so, als hätte der Autor zum Thema Swamp Thing alles gesagt, weswegen er storytechnisch etwas auf Sparflamme kocht. Bezeichnend ist dabei, dass das beste Kapitel in dem Band, "The Flowers of Romance", ganz ohne den großen Grünen auskommt.
    Fazit: Trotz seines Alters immer noch guter Stoff, wenn auch kein Klassiker - da reichen die vier auf deutsch erschienenen Bände.
    7/10

  12. #2562
    Mitglied Avatar von Breedstorm
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    100% DC 24 (FLASH) : Das war dein Leben, Wally West

    Schon zu seeligen Ehapazeiten ist mir der Flash durch seine kreativen, bunten Schurken in Erinnerung.
    Während sich dies bei vielen anderen Serien im Laufe der Zeit geändert hat, ist die Schurkenschaft bei dem Roten Blitz noch immer knallig, aber dafür nicht weniger mörderisch.

    In den letzten Augaben mußte der zurückgekehrte Wally West seine beiden Kinder Jai und Iris mit Hilfe der Speedforce vor ihren aus der Kontrolle geratenen Kräften retten.

    So könnte eigentlich alles in Ordnung sein, wäre da nicht sein eigener Verlust der Kräfte. Leider erreicht Wally momentan „nur“ Schallgeschwindigkeit, und nicht selten wird er von Krämpfen geschüttelt, was die Verbrechensbekämpfung nicht gerade leichter macht. Seine Verbindung zur Kraftquelle Speedforce ist gestört.


    Zu allem Überfluß wird nun auch noch seine Frau von einem giftigen Bienenschwarm von Queen Bee angegriffen, und tödlich verwundet. Durch das Eingreifen von Black Lightning kann der Angriff zwar abgewehrt werden, was aber an den lebensgefährlichen Verletzungen seiner Frau nichts ändert. Geplagt von Schuldgefühlen versucht Flash nun im JLA-Hauptquartier seine Ehefrau zu retten, doch die Chancen stehen schlecht. Kann ihm der Spectre dabei helfen? Und was hat Amanda Waller von der Regierung damit zu tun?


    Im den Band sind die US-Ausgaben 244-247 enthalten. Autor Alan Burnett (Batman/Superman: Qualen ) standen die Zeichner Paco Diaz, Carlo Barberi, Jim Califiore und Andre Coelho zur Seite.
    Natürlich wird die nächste Ausgabe mit der US-Nummer 250 mit einem besonderen Ereignis verbunden sein, welches hier bereits vorbereitet wird. Wie der Titel schon sagt, gibt es einige sehr emotionale Rückblicke in das Leben von Wally West, z.B. in seine Zeit bei den Teen Titans, seine Freundschaft zu Nightwing und Red Arrow, sowie seine eigene Familie. Dies wurde von Alan Burnett geschickt in die Handlung verwoben. Da davon nicht alles in Deutschland erschienen ist, bekommt man nebenbei noch die ein oder andere Hintergrundinfo.

    Der geneigte Flash-Fan bekommt hier alles geboten was er braucht: knallbunte Action, Hochgeschwindigkeit (nicht nur beim Zeichnerwechsel) und gewachsen familiäre Bindungen aus einer langen Continuity. Wenn es eine Anti- Grim & Gritty-Serie gibt, dann ist es Flash.

    8/10

    Comic-Podcast

  13. #2563
    Mitglied Avatar von Manxman
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    Zitat Zitat von The Hypnotoad Beitrag anzeigen
    Swamp Thing: Earth to Earth
    Moore, Veich, Totleben
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    Fazit: Trotz seines Alters immer noch guter Stoff, wenn auch kein Klassiker - da reichen die vier auf deutsch erschienenen Bände.
    7/10
    Da möchte ich doch dagegen einwenden, dass ich die Gotham City-Geschichte für die beste Swamp Thing-Episode überhaupt halte. Hätte nicht gedacht, dass sich die Serie nach "American Gothic" noch so steigern würde. Übrigens: Im nächsten Paperback ist die Geschichte "My blue heaven" ebenfalls ein Meilenstein in Alan Moores Schaffen, diesmal ohne Superhelden.

  14. #2564
    Mitglied Avatar von The Hypnotoad
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    Zitat Zitat von christian muschweck Beitrag anzeigen
    Übrigens: Im nächsten Paperback ist die Geschichte "My blue heaven" ebenfalls ein Meilenstein in Alan Moores Schaffen, diesmal ohne Superhelden.
    Die Geschichte ist schon in Band fünf enthalten und hat mich zwar bewegt; die kleine, dreckige Story um Abbys Freundin und ihren besitzergreifenden Liebhaber hat mir aber im direkten Vergleich mehr zugesagt.

  15. #2565
    Mitglied Avatar von The Hypnotoad
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    Planetary Book 4
    Ellis, Cassaday
    Wildstorm DC

    Lange ist es her, da gab es mal diese Serie, sogar auf deutsch, in schmucken Einzelheften...
    Eine gefühlte Ewigkeit später ist diese planetare Reise endlich abgeschlossen, und was soll ich sagen? Viele große Überraschungen gibt es nicht mehr, Ellis lässt die Serie sogar ziemlich positiv und hoffnungsvoll enden, wobei der Epilog insgesamt aber zum Serienkonzept passt. Alle Fäden laufen sinnvoll zusammen, für ganz Aufmerksame gibt es sogar einen Wink in Richtung des "Planetary/JLA"-Crossovers. Das "Done in One"-Prinzip musste natürlich der übergeordneten Story weichen - aber stilistisch bleiben sich die letzten Einzelausgaben dem Prinzip treu.
    Ist das jetzt eine weitere, bahnbrechende Serie, von der man in zwanzig Jahren noch reden wird? Wahrscheinlich nicht, ist mir jetzt aber ziemlich schnurz.
    8/10

  16. #2566
    Mitglied Avatar von The Hypnotoad
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    Hellboy: The Wild Hunt
    Mignola, Fegredo
    Dark Horse

    So langsam setzen sich alle Puzzlesteine im Hellboy-Zyklus zusammen, und mindestens eine Offenbarung (Stichwort: König Arthur) hat mich positiv überrascht. Schön auch, dass sich HB mit seinem Credo, nicht dem vorgezeichneten Schicksalsweg zu folgen und so das Ende der Welt einzuläuten, treu bleibt und somit nicht den Einflüsterungen der verschiedenen Fraktionen nachgibt. Nennt mich ketzerisch, aber Mignolas Zeichenkünsten trauere ich immer noch nicht nach, da Fegredo seine Arbeit weiterhin sehr gut macht, gerade in Bezug auf Details. Einzig der etwas wirre und unlogische Einstieg des ersten Kapitels drückt das Lesevergnügen etwas, außerdem sind die Verweise bzw. Verknüpfungen zu anderen HB-Geschichten zwar sinnvoll, um das Gesamtbild zu bereichern, aber warum wird man als Leser derart dumm gehalten und ständig mit der Nase darauf gestoßen?
    Fazit: Nimmt Fahrt auf und läutet das Ende so langsam ein, was mir bei den beiden vorigen "Reiseabenteuern" persönlich etwas gefehlt hat.
    8/10

  17. #2567
    Mitglied Avatar von Breedstorm
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    Union der Helden -Webcomic-

    Nein, anders als der Name vermuten läßt, besteht die Union der Helden nicht aus der Biene Merkel und dem Westerwilli. Vielmehr handelt es sich dabei um ein Foto-Webcomic von Arne Schulenberg (Autor) & Jens Sundheim (Fotos), welcher in regelmäßigen Abständen weiter fortgesetzt wird.

    Das ganze ist eine Superheldenserie, welche in Deutschland spielt. Das Team (oder das zukünftige Team) setzt sich zusammen aus dem Erzengel (kann metallische Gebilde aus seinen Armen formen), dem Ewigen Opfer (die Gute stirbt Tode für andere, und ist ein Gebilde der nordischen Sagenwelt), sowie dem Nordstadt Barden, der seine Gitarre, die offenbar magischen Ursprungs ist, zum Kampfe einsetzt. Das ganze spielt im Ruhrgebiet, allerdings das Ruhrgebiet einer anderen Dimension. Der zukünftige Erzengel muß zunächst von Dem Einen Der Weiß aus unserer Realität herübergeholt werden , da sein Pendant in jener Realität bereits tot ist.

    Nach einer Phase des Trainings treten der Erzengel und Das Ewige Opfer nun gegen AHres an, einem schwer bewaffneten Irren, der sich einbildet, der Gott des Krieges zu sein...

    Der Webcomic besteht nicht nur aus Fotos, die gelegentlich bearbeitet wurden, sondern auch aus einigen Effekten und gelegentlich aus Videos und Zeichnungen, ein interessanter Medienmix also.
    Nicht nur die Handlung wird ausgebaut, gelegentlich wendet sich der Autor auch selbst an die Leserschaft, und berichtet z.B. über andere Webcomics.

    Mir hat die Geschichte viel Spaß gemacht, obwohl hier das Rad natürlich nicht neu erfunden wird. Trotzdem hat die Sache Charme, und bleibt interessant. Ich wünsche dem Team, das das ganze irgendwann mal in Druck geht.

    Schaut mal rein: http://www.unionderhelden.de/comic-n...on/archiv.html

    Comic-Podcast

  18. #2568
    Mitglied Avatar von crowenhaft
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    Crimson [Erdenengel] von Humberto Ramos

    Crimson [Erdenengel] von Humberto Ramos

    Dino-Comic von 2001-2002

    Das vielleicht beste Heft der Miniserie. Der Engel Zophiel wurde ohne jegliche Erinnerung auf die Erde verbannt, nachdem sie einen Menschen aus Rache getötet hatte. Dieser Mensch war ein Engeljäger, der das Blut von Engeln an den Orden der Red Hood verhökerte. Zeugen dieses Mordes wurden Alex Elder, der Teenage-Vampir und sein bester Freund Joe die den verbannten Engel bei sich aufnehmen...

    Die Geschichte ist sehr blutig, wie es sich für einem Vampircomic gehört. Und doch passt hier der einmalige Stil von Humberto Ramos (Dem Mann mit den großen Füßen) der die Geschichte auch mitentwickelt hat. Einige Szenen huldigen dem Film Matrix. (Das Treffen in der U-Bahn...)...

    Top***

    Meinem Vorredner muss ich beipflichten Union der Helden http://www.unionderhelden.de/
    ist toll gemacht... Wenn man sich die Comics der Zukunft in diesem Stil vorstellt, diese auf einem iPad betrachtet mit den kleinen Animationen, machen ein Comic verdammt dynamisch.


  19. #2569
    Mitglied Avatar von Kuddel
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    Habe mir einige Hefte von "The Spirit" ausgeliehen und bin bis jetzt sehr positiv überrascht

  20. #2570
    Mitglied Avatar von The Hypnotoad
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    21st Century Boys #1
    Urasawa
    Panini Comics

    Puh, ich bin sowas von raus: Entweder ist die immerhin über 22 Vorbände verteilte Geschichte zu kompliziert geworden, um diesen Comic als Gelegenheitsleser noch zu packen, oder, was ich eher befürchte, ist eingetroffen: Die Story wird immer mehr aufgepumpt und aufgestockt, um schließlich wie eine Seifenblase zu platzen...
    Ich fürchte um die Auflösung im Abschlussband, lasse mich aber gerne eines Besseren belehren. Für den Moment nehme ich mir vor, die gesamte Serie bei Erscheinen des letzten Bandes noch einmal in Ruhe zu Gemüte zu führen, daher:
    keine Wertung

  21. #2571
    Mitglied Avatar von Manx cat
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    Heute ist der letzte Tag vom Rest meines Lebens
    Ulli Lust
    Avant-Verlag
    10/10

    Irgendwas ist an vielen dieser Graphic Novels, was wirklich beeindruckt. Am Anfang hat mich der bodenlose Leichtsinn der Punk-Gören eher genervt, aber irgendwann springt der Funke über und Ulli (die Comicheldin) wird einem ziemlich sympathisch, vor allem ab dem Zeitpunkt, wo sie nicht mehr unter dem direkten Einfluss ihrer Freundin Edi steht. Schon beim ersten Durchblättern war mir klar, dass ich das Buch unbedingt lesen muss, allein schon, weil ich sehen wollte, wie Ulli Lust mit ihren naiven und groben Zeichnungen Figuren zum Leben erwecken kann. Das Ergebnis ist wirklich beeindruckend. Ich hoffe, Ulli Lust gehen die interessanten Stoffen nicht aus nach diesem autobiografischen Ziegelstein.
    Was mich etwas amüsiert hat, ist ihre Verwunderung darüber, dass die sizilianischen Machos ihrem Gemächt einen Kosenamen mit weiblichem Artikel geben. Bei uns ist das doch auch "die Rute".


    Gus - 1. Nathalie
    Christoph Blain
    Reprodukt
    7/10

    Auch diesen Band habe ich vor allem wegen der Zeichnungen gekauft. Die Figuren und einige Einzelszenen sind hinreißend gestaltet, aber es sind eben doch eher Fingerübungen. Muss ich erst mal überprüfen, ob ich da den zweiten Teil auch haben muss. Außerdem sollte Christoph Blain lieber mal seinen Isaak zu einem Abschluss bringen (oder wenigstens mal ein vorübergehendes Ende geben).


    Madame Xanadu 1 - 4
    Matt Wagner / Amy Reeder Hedley
    DC Vertigo
    9/10

    Eine Neuinterpretation von alten mystischen Figuren aus dem DC-Universum und dann noch mit romantischem Touch, das macht Spaß. Hoffentlich haben wir Etrigan in Nr. 2 nicht zum letzten mal gesehen. Amy Reeder Hedleys Zeichnungen sind ein Augenschmaus.
    Geändert von Manx cat (25.03.2010 um 15:32 Uhr)

  22. #2572
    Mitglied Avatar von Breedstorm
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    Wonderland 1: Rückkehr ins Wunderland

    Neuinterpretationen zum Thema 'Alice im Wunderland' gibt es viele, z.B. der aktuelle Film mit Johnny Depp, oder auch 'Lost Girls' von Alan Moore.
    Die mit Abstand blutigste Version hat sich Autor Raven Gregory zusammen mit Joe Tyler und Ralph Tedesco ausgedacht. Die amerikanische Originalausgabe stammt vom Verlag Zenescope Entertainment, die sich in der Grimm Fairy Tales-Reihe erfolgreich mit der Umsetzung von Märchen für Erwachsene beschäftigen.


    Zur Story:

    Die einst junge Alice ist nun verheiratet, und hat einen Sohn und eine Tochter. Alles könnte perfekt sein, würde sie nicht immer noch komplett wahnsinnig und traumatisiert sein, was sie zum Suizidversuch treibt.

    Ihre Tochter Calie (ein Anagramm für Alice) rettet sie, und nun wird auch sie vom Wahnsinn gepackt. Ebenso wie einst ihre Mutter verschwindet sie in einem Loch im Boden, und findet sich plötzlich im Wonderland wieder, doch das hat es in sich. Die freundliche Grinsekatze hat sich in eine mordende Bestie verwandelt, und auch der verrückte Hutmacher, der Zimmermann oder die Herzkönigin versprühen nicht mehr den Charme der kindlichen Figuren, sondern sind finstere Gegner. Aber auch Calie ist, anders als die etwas naive Alice aus dem Kinderbuch von Lewis Caroll, durchaus wehrhaft.

    Doch auch in der normalen Welt ist keineswegs Normalität angesagt. Calies Bruder verwandelt sich in einen gefährlichen Psychopath, als er erfährt, das sein Vater seine Mutter Alice betrügt.

    Die morbide, blutige Interpretation wurde optisch von Rich Bonk und Daniel Leister umgesetzt. Herausgekommen ist dabei ein ein leckerer Augenschmaus, was nicht nur an den kurvenreichen Frauendarstellungen liegt, sondern auch an der detaillierten Umgebung und den schockierenden Splashpages. Und auch die Cover sind einen Blick wert.


    Aufgrund der Gewaltdarstellung eignet sich die Serie keinesfalls für Kinder!

    Ich hatte beim Lesen eine Menge Spaß, auch wenn die Handlung gegen Ende der fast 200 Seiten etwas gehetzt beendet wurde, und noch einige Fragen offen sind. Aber das macht selbstverständlich Lust auf mehr. Und wann immer Raven Gregory wieder ein Kaninchenloch öffnet, ich werde dabei sein.

    9/10

    Comic-Podcast

  23. #2573
    Mitglied Avatar von Manx cat
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    Hellblazer 259 - 265
    Peter Milligan, Giuseppe Camuncoli, Simon Bisley
    DC Vertigo
    5/10

    Wer behauptet, dass mit Milligan endlich wieder ein Autor am Ruder ist, der John Constantine versteht, liegt meilenweit daneben. John Constantine, wie ihn Alan Moore, Jamie Delano und Neil Gaiman geschrieben haben, war im Kern eine romantische Figur, die gegen jede Vernunft gegen eine starre und sinnlose Ordnung aufbegehrt. Bei Peter Milligan ist Constantine dagegen eine egoistische, linke Bazille. Diese verkürzte Sichtweise wird dem armen John leider nicht gerecht.

    Dennoch gefallen mir einige der Nebenfiguren des neuen runs, vor allem die Frauen, aber auch der Guru und der britische Dämon aus der Indien-Geschichte. Peter Milligan hat immer wieder nette Ideen, aber die zeichnerische Umsetzung gefällt mir nicht besonders. Bisleys artwork ist mir zu verwanzt, aber auch Camuncoli sieht zwar auf der Oberfläche besser aus, erzählt aber irgendwie langweilig. Sehr gespannt bin ich auf die Rückkehr von Shade. Der erste Auftritt in Heft 259 war vielversprechend.
    Geändert von Manx cat (27.03.2010 um 07:42 Uhr)

  24. #2574
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    Hellblazer - Original Sins (Hefte 1-9)
    Jamie Delano, John Ridgway
    DC Vertigo
    10/10

    Tatsächlich. Einer der besten Horrorcomics aller Zeiten.
    Bereits hier wird überdeutlich, dass es gefährlich ist, mit Constantine befreundet zu sein. Aber Constantine ist alles andere als zynisch oder leichtfertig, so wie er inzwischen oft charakterisiert wird. Neben der Handlungsstränge über afrikanische Hungerdämonen (geniale story), christlichen Fundamentalisten und Dämonen hat er auch immer mit seinen eigenen Dämonen zu kämpfen und man ist sich nie ganz sicher, ob John tatsächlich die Geister seiner toten Gefährten sieht, oder ob er mit der Zeit einfach immer verrückter wird. Eindeutig ist auf jeden Fall, dass er sehr sensibel ist und Dinge wahrnimmt, die anderen verborgen bleiben.
    Jamie Delano und John Ridgway nehmen sich auch für Lokalkolorit und Zeitkolorit viel Zeit, so dass die Figuren sehr lebendig und echt wirken. Dies tröstet über die Grobschlächtigkeit mancher Plots der frühen Hellblazercomics hinweg und macht sie bis heute zu etwas besonderem.
    Geändert von Manx cat (02.04.2010 um 13:12 Uhr)

  25. #2575
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    Kick-Ass 1

    Was für ein Traum-Kreativteam! John Romita Jr. hat mich in unzähligen Spider-Man-Heften mit seinem einzigartigen Zeichenstil erfreut, und Autor Mark Millar versetzte mich mit 'Wanted' in Verzückung.

    Hier sind nun beide Ausnahmekünstler vereint.

    Zur Story:

    Dave Lizewski ist ein Nerd, wie er im Buche steht, ein junger Peter Parker der Gegenwart. Sein Leben spielt sich zwischen der Schule, Comicheften, seinem verwitweten Vater und Internetpornos ab. Aber anders als bei der bekanntesten Figur Marvels wird er nicht von einer radioaktiven Spinne gebissen, oder stellt plötzlich seine Alien-Herkunft fest, und auch in die Nähe kosmischer Strahlung kommt er erst gar nicht. Das hindert ihn jedoch nicht daran, einen Taucheranzug mit Gesichtsmaske und ein Paar Kampfstöcke zu kaufen, und auf Verbrecherjagd zu gehen.

    Doch so einfach ist das nicht; das Springen von Dach zu Dach gestaltet sich als schwierig, und um zufällig bei einer Straftat anwesend zu sein, muß man lange Suchen. Das man dabei mit hautengen Klamotten und Gesichtsmaske für einen Perversling gehalten werden kann, macht die Sache nicht einfacher.

    Doch dann wird Dave Zeuge eines absoluten Schwerverbrechens: 3 jugendliche Sprayer verschmutzen eine Wand durch ein Graffiti.
    Dave stellt die Unholde, doch auch hier holt in die Realität ein; einer gegen 3 ist auch im Taucheranzug schwierig.

    Nach einem langen Krankenhausaufenthalt inklusive einiger Metallplatten im Kopf zieht es Dave wieder auf die Straße. Zufällig rettet er einen jungen Mann, der von einer Gang in die Mangel genommen wird, wenn auch erneut mit deutlichen Schmerzen. Doch ein Passant hat das ganze aufgezeichnet, und Dave wird über Youtube zum Star und Inspiration für weitere Vigilanten. Doch nicht alle haben die gleiche Silver-Age-Einstellung zum Heldentum wie Dave...

    Mark Millars fieser Humor trifft hier wirklich ins Schwarze, und wird mit einer Menge Hintergrundwissen zum Thema Superhelden gewürzt, was mich oft laut auflachen lies. Schön, daß daß die Serie gänzlich ohne Metawesen auskommt. Das hier ist Batman ohne Kampfgürtel und Unbesiegbarkeit. Das hier sind richtige Schmerzen, Blut und Knochenbrüche. Das hier ist Kick-Ass, und der Name ist Programm! Daß das ganze nun auch noch von einem meiner Lieblingszeichner umgesetzt wird, macht das ganze zu einem Top-Hit!

    Schon lange habe ich mich von einem „Superhelden"-Comic nicht mehr so gut unterhalten gefühlt.
    Definitiv eines der Comic-Highlights 2010!

    Der Band enthält die US-Ausgaben 1-4. Die Verfilmung wird bald in deutschen Kinos anlaufen!

    http://www.youtube.com/watch?v=lBO3hBSga6k

    10/10

    http://www.comic-community.net/viewt...&t=341&start=0

    Comic-Podcast

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