Beim Leben meiner Tochter von Duval und Cassegrain

[Zardoz]

Freitag, der 19. April 2019. Saint-Gilles-Les-Baines auf La Réunion, eine Insel irgendwo zwischen Madagaskar und Mauritius im indischen Ozean. Hotel Almanda. 15:01 Uhr. Die attraktive Liane Bellion entsteigt dem Pool. Sie geht auf ihr Zimmer. Eine Stunde später ist sie verschwunden. Zurück bleiben ihr Ehemann Martial und die gemeinsame Tochter Sapha. Das durchwühlte Zimmer, die Blutspuren werfen Fragen auf. Flucht aus der Ehe? Mord? Entführung? Die Polizistin Aja Purvi ist ratlos. Ihr Kollege und Lebenskünstler Christos Konstantinov untersucht den „Tatort“ mit wissenschaftlichen Mitteln. Schnell fällt ein Verdacht auf Martial. Aber ohne Leiche gibt es keinen Grund ihn zu verhaften. Das könnte sich schnell ändern. Nur wenig später wird der Kreole Rodin tot am Strand aufgefunden. Gibt es einen Zusammenhang? Dann sind Vater und Tochter verschwunden. Eine wilde Jagd beginnt.


Wieder einmal hat Duval einen Roman von Bussi als Comic umgesetzt. Die sehr spannend erzählte Geschichte führt quer über die Insel. Im Grunde ist es eine klassische whodunit-Story. Wie Dr. Kimble ist der Vater auf der Flucht. Mit einem Unterschied: von dem Arzt wussten wir, dass er der Gute ist. Die Persönlichkeit von Martial ist da deutlich ambivalenter. Schritt für Schritt wird mehr über ihn und auch die übrigen Protagonisten enthüllt. Der Leser ist immer auf dem Stand der Ermittler und kann miträtseln. Der Schlüssel liegt wie so oft in der Vergangenheit. Insgesamt wirkt die Geschichte etwas überkonstruiert, ist aber gleichwohl fesselnd bis zur letzten Seite. Der Spannungsbogen löst sich in einem überraschende Ende auf. Und ganz nebenbei haben wir noch einiges über die Insel und ihre Bewohner erfahren.


Das Artwork von Cassegain lässt nicht nur die unglaublich schöne Natur von Réunion vor unserem inneren Auge entstehen. Wir bekommen auch einen Einblick von Lebensart und Alltag der Inselbewohner. Die stimmungsvollen, atmosphärischen, in blassen Pastellfarben gehaltene Bilder bringen meine Vorstellung von der Insel auf den Punkt. Großartig.


Fazit: Für mich ein Pageturner. Klare Empfehlung.

[Gagel]

Mehr kann man dazu ohne zu spoilern nicht schreiben. Hat mir auch sehr gefallen.

Auch von: Klare Empfehlung.

[CHOUETTE]

Ich bin auch wieder begeistert, wie schon bei den beiden anderen Adaptionen von Duval anhand der Romane Bussis, die bei Splitter schon erschienen sind (Schwarze Seerosen, Das Mädchen mit den blauen Augen). Bin auch wieder schön bis kurz vor Schluss im Dunkeln getappt.
Wie Zardoz schrieb, ein richtiger Pageturner.

[Mervyn]

Ich schliesse mich den Vorrednern an, wirklich wieder ein guter Band.
Ich sollte endlich mal einen Roman von Bussi lesen.