Das ist in meinen Augen das Problem: Nach welchen Kriterien sollte/könnte/müsste man definieren, was "gut gehen" bedeutet?
Jeder versteht darunter etwas anderes.
Der eine will reich sein, ohne etwas dafür zu tun, der andere will nur in Ruhe gelassen und nicht gegängelt werden, der nächste wäre schon froh, einfach nur gesund zu sein.
In diesem Zusammenhang allgemein zu postulieren, dass es den Deutschen nicht gut gehe (siehe z. B. Wahlplakat die Linke), ist Wahlpolemik, denn jeder von uns hat irgendwo irgendwas zu beklagen, wegen dem es ihm "nicht gut" geht.
(Nur die einen motzen deswegen eben mehr rum als die anderen, mancher hat größere Probleme und Sorgen als andere, und manch einer glaubt bloß, dass er größere Probleme als andere hat.)
Im gegenwärtigen globalen Vergleich geht es den Deutschen prinzipiell gut, behaupte ich.
Da beißt die Maus keinen Faden ab.
Keine Erdbeben, keine Hurricans, keine lethalen Menschenrechtsverletzungen, ein soziales System, Rechtsstaatlichkeit ... so was eben.
Die Preisfrage ist: Wie sieht die Zukunft aus?
Lässt sich das viele Gute aufrechterhalten?
Wenn ja, wie?
Welche Opfer müssen gebracht werden?
Man kann diesbezüglich relativ wahrscheinlich prognostizieren, aber leider nicht wirklich im Vorfeld konkret wissen.
Und an dieser Stelle werfe ich die Maslow'sche Bedürfnispyramide in die Diskussion.
Wenn das Basisbedürfnis nach Sicherheit nicht befriedigt wird, sind alle anderen Bedürfnisse Makulatur.
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