Zitat Post 328:
Ich spekuliere mal über das tatsächliche Wahlergebnis, denn das ist wirklich interessant, vielleicht erleben wir den Anfang einer Mutti-Dämmerung. Meiner Ansicht nach gibt es für sie wenig Anlass zur Freude, denn das war ein Pyrrhus-Sieg.
Schach, aber noch nicht schachmatt.
Spielen wir das mal durch:
1.
Die SPD will nicht zur Splitterpartei werden. Wenn sie kein Harakiri begehen will, muss sie bei ihrem Nein zu einer erneuten GroKo bleiben.
2.
Also wird man versuchen, eine Jamaika-Koalition auszuhandeln. Da schauen alle zu den Grünen und der FDP, aber der Blick auf die CSU ist viel interessanter.
Wenn die CSU im nächsten Jahr in Bayern keinen erneuten Schiffbruch erleiden will, muss sie Ergebnisse vorweisen, ein "weiter so" würde ihren Absturz unweigerlich fortsetzen.
Ich glaube, eine Durchsetzung der Obergrenze würde gar nichts bringen. Die verlorengegangenen Wähler sind dieses Kasperletheater leid. Sie ist mit Angie, den Grünen und der FDP ohnehin nicht durchzusetzen.
Ein zumindest halbwegs vorzeigbarer Erfolg wäre die Deklarierung der Maghreb-Staaten als sichere Herkunftsländer. Da würden Angie und die FDP mitmachen, geht aber nicht mit den Grünen (oder sollten sie sich als elastischer erweisen als ich vermute?). Ergo würde die CSU vor der Bayern-Wahl nackt dastehen.
Kann sie sich nicht erlauben, kann sich ganz besonders Seehofer nicht leisten, der dann in Bayern als derjenige in die Geschichte eingehen würde, der die CSU vollständig gegen die Wand gefahren hat. Er wäre ja so etwas von erledigt.
3.
Letzter Ausweg Minderheitsregierung: CDU/CSU/FDP.
Könnte sogar eine Zeitlang gutgehen, nur wäre die AfD hier häufig in der Rolle des Mehrheitsbeschaffers. Da werden die Linken, die Grünen und die SPD aber aus allen moralischen Rohren schießen. Also wird sich auch da keiner herantrauen.
Das würde Neuwahlen bedeuten.
Nochmal mit Angie als Spitzenkandidatin der CDU?
Die Gefahr besteht, dass das Ergebnis dann für die CDU noch schlimmer aussehen wird.
Aber wer soll den Job übernehmen? Schäuble? Zu alt und das Charisma eines Finanzbeamten (nicht, dass Angie mehr davon hätte …).
Van der Leyen? Eher nicht, da sie zu den loyalsten Merkel-Anhängern gehört, ein glaubhafter Neustart wäre da nicht möglich.
Kramp-Karrenbauer? Schon eher.
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