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Wie gesagt, Zustimmung: keine überflüssigen Dialektblödeleien in Comics.
Des Hochdeutschen im Sinne eines tatsächlichen Schriftdeutschen bedient sich wohl nur eine sehr kleine Minderheit der Deutschen im normalen Gespräch. Zum Beispiel wird ja im gesprochenen Deutsch kaum noch der Genitiv verwendet, weshalb Entenhausen zum Beispiel nicht "Donalds", sondern "dem Donald seine Heimatstadt" wäre. Deswegen rede ich auch vom gesprochenen Deutsch einmal allgemein als Umgangsdeutsch, das sich zwar schon an korrektem Schriftdeutsch orientiert, aber doch verschiedenartig von diesem abweichen kann bzw. abweicht. Das hat auch in erster Linie nichts mit Dialekten zu tun, und ein solches auf vielfache Weise vergröbertes oder modifiziertes, gesprochenes Hochdeutsch kann man wohl in Hamburg ebenso vorfinden wie in München oder Köln. Ich belasse es jetzt einmal bei der Dreiteilung Schriftdeutsch - Umgangsdeutsch - Dialekt. Ich hab' jetzt keinen Bock nachzuschauen, welche Einteilungen und Unterscheidungen in Sprachebenen die Sprachwissenschaft genau vornimmt.
In meinem Fall ist ein solches Umgangsdeutsch eben bairisch eingefärbt. Das von mir im normalen Gespräch gebrauchte Umgangsdeutsch mag einem Nichtbayern zwar als ziemlich starkes Bairisch erscheinen, aber wenn ich den obigen Text in richtiger Mundart geschrieben hätte, wäre er wohl weitaus unverständlich geworden.
Deine Theorie zur Lokalisierung Entenhausens in Franken ist nicht uninteressant, aber wie erklärst Du Dir dann den Entenhausener Hochseehafen, den die Stadt in zahlreichen Geschichten vorweist? Pegnitz und Main reichen nicht.
(Eine Diskussion um die Lage E.s wird übrigens zur Zeit auch auf dem Schwarzen Brett der D.O.N.A.L.D. geführt)
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Original geschrieben von Coolwater
Zum Beispiel wird ja im gesprochenen Deutsch kaum noch der Genitiv verwendet, weshalb Entenhausen zum Beispiel nicht "Donalds", sondern "dem Donald seine Heimatstadt" wäre.
Bitte wie, bitte was?
Entweder verstehe ich dich da ganz enorm und gründlich miss oder das ist die eigenartigste Interpretation des Begriffes Genitiv, die ich überhaupt jemals gehört habe...
Ich persönlich halte den Ausdruck "dem Donald seine Heimatstadt" für ziemlich dämlich
Ich würde es niemals so sagen, und es ist auch sprachlich ziemlich verkehrt (für mich gesprochen: Mündlich: Donalds Heimatstadt; schriftlich und korrekt: 'Die Heimatstadt des Donald', oder auch 'Donalds Heimatstadt', laut aktuellem Duden dürfte das auch erlaubt sein )
Außerdem würde ich von mir behaupten, überhaupt keinen Dialekt zu sprechen, sondern in der Tat weitgehend das geschriebene Hochdeutsch, natürlich erweitert durch die üblichen Anglizismen und verschluckten Wortteile
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Original geschrieben von Coolwater
Zum Beispiel wird ja im gesprochenen Deutsch kaum noch der Genitiv verwendet, weshalb Entenhausen zum Beispiel nicht "Donalds", sondern "dem Donald seine Heimatstadt" wäre.
Der Dativ ist dem Genitiv sein Tod...
Richard
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@ Carsten S:
Mir scheint, du liest Coolwaters Aussage genau diametral zu ihrem Sinn. Was ist daran so kompliziert? Falls dies ein Hinweis darauf sein sollte, daß man LTB-geschädigten Lesern keine mit "kaum", "nicht" und "sondern" gebildeten Sätze zumuten darf, könnte ich mich am Ende glatt versucht fühlen, meinen Wilhelm unter den berühmten offenen Brief zu setzen ...
@ felo:
Wo steht eigentlich geschrieben, daß man Dialekte nicht schriftlich festhalten darf? Ist Pfälzisch per Kanzlerdekret nur noch in rundfunktechnisch ausgestrahlten Ansprachen zulässig? Mit Verlaub, das ist doch eine leicht hysterische Überreaktion. Von den Ehapa-Dialektbänden (die übrigens niemand zu kaufen gezwungen wird) kann man ja halten, was man will, aber ich wage fast mal die Behauptung, daß die Teile mehr zur Revitalisierung der Mundarten beigetragen haben als sämtliche Anstrengungen von Sprachpflegern und Heimatvereinen zusammengenommen. Insofern den eigentlich überflüssigen lateinischen Asterixen vergleichbar, um die heutzutage kein Lateinkurs mehr herumkommt. Frl. Marion wird dazu zweifellos Zahlen parat haben, sofern sie nicht gerade mit der Auslieferung der TGDD-Abos ausgelastet ist.
Das Niederdeutsche ist übrigens nach herrschender linguistischer Lehrmeinung mitnichten ein hochdeutscher Dialekt (gell, Køli, der Sprachebenen sind viele! ), sondern eine eigenständige Sprache und eher dem Niederländischen verwandt. Nicht umsonst war Platt jahrhundertelang die Verkehrssprache der Hanse und als solche schriftlicher Niederlegung keineswegs abhold. Auch wenn die Brüder unter Literatur eher Buchführung verstanden haben dürften.
Und zur Franken-Theorie: Da Frau Dr. Fuchs hauptsächlich in Schwarzenbach/Saale die Übersetzerfeder geschwungen hat, nimmt es nicht wunder, daß etliche Eigennamen aus ihrem Lebensumfeld in die Sprechblasen eingeflossen sind. Wäre eigentlich mal interessant zu eruieren, welche ihrer Satzkonstruktionen direkt dem oberfränkischen Dialekt nachgebildet sind.
"Originelles Völkchen, diese Bayern!" (Fuchstext, WDC 229)
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Original geschrieben von Kasimir Kapuste
Mir scheint, du liest Coolwaters Aussage genau diametral zu ihrem Sinn. Was ist daran so kompliziert? Falls dies ein Hinweis darauf sein sollte, daß man LTB-geschädigten Lesern keine mit "kaum", "nicht" und "sondern" gebildeten Sätze zumuten darf, könnte ich mich am Ende glatt versucht fühlen, meinen Wilhelm unter den berühmten offenen Brief zu setzen ...
Jetzt hab ich's begriffen
Der Grund fürs Missverstehen liegt darin begründet, dass ich in keinem meiner kühnsten Träume auch nur in der Lage wäre, mir auszumalen, dass ich statt des Genitives eine derart verquere, sprachlich falsche und misstönend erscheinende Formulierung wie "dem Donald sein" verwenden würde und das daher in einem irrigen Anfall von Demenz für die Formulierung hielt, mit der Coolwater den Genitiv auszudrücken versuchte.
Meine aufrichtige Entschuldigung wandert daher an ebendiese Adresse
Aber falls ich damit eine neue Unterschrift geworben haben sollte, habe ich es natürlich gern getan
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Wobei ich zu dem Genitiv-Problem noch anmerken darf, daß diese im Hochdeutschen selbstverständlich verquere und sprachlich falsche Dativ-Konstruktion, die den Genitiv ersetzt, in der bairischen Mundart korrekt ist, wenn ich mich nicht irre: "Siehe da! Da kommt Josephs Frau!" wäre, echt bairisch gesprochen entweder "Do schau her! Do kimmt em Seppl sei Oide!" oder "Do schau her! Do kimmt d'Oide vom Seppl!", aber ganz gewiß nicht: "Do schau her! Do kimmt Seppls Oide!"
Wenn ich also im normalen, unverbindlichen, lockeren Gespräch durchaus nicht selten - wenngleich auch nicht immer - zu solchen Formulierungen anstelle des korrekten Wesfalls greife ("Was sagst'n zum Tod vom Möllemann?", "Du, em Clinton sei Frau hat jetz a Buch gschriebm!"), dann liegt es durchaus im Bereich des Möglichen, daß diese Komponente meiner Umgangssprache letztlich im Dialekt meiner Heimat begründet ist. Daher möglicherweise Ss (dem S seine ) Verwunderung, wenngleich ich nicht weiß, woher er kommt. Ich könnte mir vorstellen, daß diese Genitiv-Ersatzkonstruktionen auf einen Norddeutschen viel unkorrekter und nachlässiger wirken, da bei uns Süddeutschen natürlich immer die starke Dialektprägung vorhanden ist. Es ist in Süddeutschland auch bei sogenannten Gebildeten und Akademikern keineswegs "ungepflegt", sich der Mundart oder zumindest mundartgefärbter Sprache zu bedienen, wohingegen zumindest in West-Berlin das Berlinern als "prollig" angehaucht gilt, wie mir scheint.
Wo wir schon beim Tod vom Möllemann sind: Es ist im bairischen Mundartraum absolut üblich, daß Namen - und zwar allen: Vor- wie Nachnamen - der bestimmte Artikel vorangestellt wird: also "der Donald", "der Dagobert", "der Kapuste", "der Stoiber", "der Bush". Und so red' ich auch! - Natürlich nur im normalen, unverkrampften Gespräch, nicht in Referaten oder dergleichen.
Da schüttelt's 'nen Hamburger womöglich auch, wenn er so was hört. Wahrhaftig ein originelles Völkchen, diese Bayern.
Geändert von Coolwater (09.06.2003 um 00:21 Uhr)
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So, jetzt noch die neueste Theorie zur Lage Entenhausens:
Zunächst ist "Berlin" zumindest in der Volksetymologie ebenfalls ein Tiernamenort, denn nach alter Volkssage war der Anlaß zur Gründung der Stadt ein Ereignis, das mit einer Bärin, einer "Bär-lin" zu tun hatte, und die so dem Ort Namen und Wappen verliehen hat. (Wissenschaftlich ist die Rückführung des Ortsnamens Berlin auf einen Bären bzw. eine Bärin nicht haltbar, aber das tut nichts zur Sache.)
Eine Prüfung des Berliner Stadtplans hat ergeben, daß es in und um Berlin herum eine abnormale Häufung von Federvieh-Ortsnamen gibt, bei denen die Parallen zum Namen "Entenhausen" auf der Hand liegen:
In Berlin gibt es eine Pfaueninsel und die Inseln Schwanenwerder, Gänsewerder, Reiherwerder und Entenwall (!), dann die Gewässernamen Entenpfuhl (!), Sperlingsee und Schwanenteich, des weiteren die Ortsteile Adlershof, Falkenberg (sogar doppelt!) und Falkenhorst.
Um Berlin herum gibt es einen Fluß Falkenau und die Orte Falkensee, Falkenhagen, Strausberg und Schwanebeck.
Noch zögerte ich, aus allen diesen Verdachtsmomenten den folgerichtigen Schluß zu ziehen, doch schlagartig wurde aus dem Verdacht eine Gewißheit, als ich etwas nordöstlich von Berlin den Ort Joachimsthal erblickte! Dies kann man nur als einen Vorboten, eine Art ironisches Zuzwinkern des bald in sich zusammenbrechenden Raum-Zeit-Kontinuums (ja, ich habe bei Doc Clow... äh... Brown studiert) werten.
Es ist also wahr: Entenhausen ist Berlin.
Bzw.: Entenhausen wird Berlin sein, wenn durch allerlei Raum-Zeit-Kontinuum-Zusammenbrüche, Atomkatastrophen und Universum-Paralleluniversum-Verknotungen und -Überlappungen sich unsere Welt ein wenig gewandelt haben wird und aus Viehzeugs Mutanten entstanden sein werden (Meine Kenntnisse über Universumszusammenbrüche, Raum-Zeit-Verwurstelungen, zwinkernde Kontinuen und Wahnsinnsmutationen gründen, wie schon angedeutet, auf einer beträchtlichen Anzahl von Hollywoodfilmen sowie mehreren Jahrgängen des "Donaldisten").
Natürlich stellt sich wieder das alte Problem: Entenhausen verfügt über einen Seehafen, liegt also an der Küste, ebenso ist jedoch das Hochgebirge nicht fern. Weder das eine noch das andere ist bei Berlin der Fall.
Wir werden also damit rechnen dürfen, daß die üblichen Raum-Zeit-Zusammenbrüche als Nebeneffekt die norddeutsche Tiefebene bis genau vor die Tore Entenhausen-Berlins überfluten werden und daß ferner die Kontinentaldrift sich so rapide beschleunigen wird, daß Afrika an Europa anbumsen und damit nach dem Quetschfaltenprinzip für eine Nordverlängerung der Alpen sorgen wird.
Vielleicht ist alles aber auch viel einfacher, und Entenhausen-Berlin wird halt im Zuge des üblichen Städtewachstums solche Ausmaße angenommen haben, daß Hamburg und Salzburg als Vororte eingemeindet werden mußten. Na merße.
Geändert von Coolwater (15.07.2003 um 15:06 Uhr)
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Original geschrieben von Nimmermehr
[...] aus der [langweiligen] Cavazzano-Serie [...]
Bitte keinen versteckten Anticavazzanismus in die Mundartdiskussion bringen!
Wie war das mit dem Nachbarn, der bairisch flucht, spricht der im Original eigentlich auch irgendeinen Slang?
Naa, der Dschouns schmatzt nur im üblichn Barks-Släng.
Wobei das Bairisch der Pommerin Frau Fuchs zumindest in der TGDD-Version (die ich eben im Kopf hab') einen groben Schnitzer enthält.
Geändert von Coolwater (09.06.2003 um 00:42 Uhr)
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Mit dem Jones bin ich mir nicht hundertprozentig, aber fünfundneunzigprozentig sicher. Hab' die US-Version jetzt nicht da, kann mich aber nicht erinnern, daß Jones da vom Barksschen Standard-Englisch abweichend geflucht hätte. Aber wenn ich mich doch irren sollte, wird da morgen, das heißt: heute, schon einer laut Einspruch erheben.
Zu Jones' Bairisch gab es im HD einmal eine Karikatur.
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Original geschrieben von Nimmermehr
Mal abgesehen davon, dass die [grauenvollen] Asterix-Mundart-Bände nicht mit dem Ziel der "Revitalisierung der Mundarten" entstanden sind, sondern dass deren Existenz wahrscheinlich eher Überlegungen der Art "Wie können wir mit einem einzigen Band dreimal soviel Kohle machen?" geschuldet ist
Das bestreite ich keineswegs.
Geschriebener Dialekt wirkt lächerlich. Und das ist keinesfalls Ansichtssache! Nicht aus Zufall sind die Charaktere, die in einem "normalen" d.h. hochsprachlichen Comic Dialekt sprechen, in der Regel Witzfiguren. Christian P hat ja schon das Beispiel Schnäuferle (oder Schaufeler oder wie auch immer der heißt) aus der [langweiligen] Cavazzano-Serie gebracht.
Oder wenn Erika Fuchs Kleinkriminelle (lumpen)prollig berlinern läßt. Ja.
Es ist aber tendenziell doch ein Unterschied, ob gezielt einzelne Figuren durch dialektgefärbte Sprechweise diskriminiert werden oder sich die ganze Besetzung gleichberechtigt desselben Dialekts bedient. In letzterem Fall sehe ich qualitativ nicht unbedingt einen großen Unterschied zwischen einer Übersetzung ins Holländische und einer ins Saarländische (oder was auch immer).
Das Problem der Mundartbände ist eher die starke Lokalisierung - einerseits durch den Dialekt an sich bedingt, welcher immer als regional gebunden empfunden wird, andererseits durch die Übersetzer noch bewußt gefördert. Besonders auffällig an Stellen, wie wenn die Atlantik-Steilküste zum Saarufer mutiert ...
Original geschrieben von Coolwater
Mit dem Jones bin ich mir nicht hundertprozentig, aber fünfundneunzigprozentig sicher. Hab' die US-Version jetzt nicht da, kann mich aber nicht erinnern, daß Jones da vom Barksschen Standard-Englisch abweichend geflucht hätte. Aber wenn ich mich doch irren sollte, wird da morgen, das heißt: heute, schon einer laut Einspruch erheben.
Nicht nötig, ist schon richtig. Abgesehen davon, daß es sich ausnahmsweise nicht um Dschouns, sondern um einen gewissen Mr. Pupp handelt.
Zu Jones' Bairisch gab es im HD einmal eine Karikatur.
Und zwar diese hier. Wie man sieht, ist auch Volker Reiche der Dschouns-Legende aufgesessen.
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Mitglied
Danke, Nimmermehr!
Endlich einer, der mich versteht!
@Coolwater: Stimmt, die verdammte Sache mit dem Hochseehafen! Hatt ich nicht dran gedacht!
Berlin klingt da auch gar nicht so schlecht, zumal mit dem Überschwemmen der norddeutschen Tiefebenene nicht ganz soviel Schaden angerichtet würde, als wenn man jetzt die Küstenlinie bis an den Main zieht!
Zumal da unten bei uns eh niemand die Nordsee haben will, die darf da ruhig bleiben, wo sie hingehört!
Etwas anderes wäre natürlich das Mittelmeer!
Dummerweise wären da die Alpen im Weg, was entweder eine hochkomplizierte, geologische Neu-Strukturierung Europas bedeuten würde (ich weiß zumindest, wofür DU dich entscheiden würdest, Coolwater!! ), oder einfach das Zugeständnis, daß Entenhausen eben doch in Italien liegt! (wo ja mittlerweile auch die meisten Comics herkommen!)
Irgendwo in Südtirol vielleicht, zumindest wäre es dort noch deutschsprachig, man müßte nur die Adria ein bisschen die Po-Ebene überfluten lassen, und die ist eh ständig überschwemmt, das merkt da keiner mehr!
Geändert von Felo (09.06.2003 um 10:09 Uhr)
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[QUOTE]Original geschrieben von Nimmermehr
[B]
Mal abgesehen davon, dass die [grauenvollen] Asterix-Mundart-Bände
Also ich find die Asterix-Mundart-Bände einfach spitze. Ich habe ca 20 Bände daheim von wienerisch bis berlinerisch. Bei Asterix passen die Dialekte halt einfach. (Besonders ich glaub beim tirolerischen, wo die Römer wienerisch sprechen)
Außerdem bin i aus dem diafstn Oberbayern und kunt de ganze Zeit Asterix auf bayerisch oda münchnerisch lesn. I finds oba ned so guad, wenn ma Entenhausen auf oamoi im Dialekt redn lossn dad. Do passt einfach des Hochdeitsche um einiges bessa. Außerdem wuid i no song, dass im LTB 177 bei da Gschicht mitn Euro-Disney-Land a von Amerika aus weggflogn werd. Eiso is woi de mehra Zeit Entenhausen in Amerika und zwar in Kalifornien.
Und no ebbs hob i anzumerken: Eiso dummer Bauer find i scho ziemlich diskrimierend und furchtbar bled, wenn ebba so wos sogt, weils einfacht ned stimmt.
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Original geschrieben von Coolwater
Da schüttelt's 'nen Hamburger womöglich auch, wenn er so was hört. Wahrhaftig ein originelles Völkchen, diese Bayern.
Bin zwar weit davon entfernt, ein Hamburger zu sein und habe auch mit eurer seltsamen Sprache recht wenig Probleme, aber wahrhaft geschüttelt hat es mich, als ich bei meinem Besuch vor vielen Jahren in einer bayerischen Schenke auf der Speisekarte gekochten Kuheuter entdeckte, kurz oberhalb der gebratenen Schwainsfias. Vielleicht war es auch umgekehrt, auf jeden Fall habe ich an dem Abend lieber getrunken als gegessen.
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Mitglied
Kuh-Euter?!??
Wo war die Kneipe??
Entenhausen-Kuckucksheim oder doch eher in unserem Zeit-Raum-Kontinuum?
Trotzdem, gute Entscheidung, Bayrisches Bier, klingt nach einem korrekten Plan! (Hier in Köln haben sie leider nur dieses Kinderbier "Kölsch" in den 0,2 Liter-Gläsern! Und Hefeweizen in 0,3 Liter-Gläsern!! Da krieg ich immer wieder Heimweh!)
Geändert von Felo (09.06.2003 um 21:27 Uhr)
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Original geschrieben von Vorner
Also ich find die Asterix-Mundart-Bände einfach spitze. Ich habe ca 20 Bände daheim von wienerisch bis berlinerisch. Bei Asterix passen die Dialekte halt einfach. (Besonders ich glaub beim tirolerischen, wo die Römer wienerisch sprechen)
Außerdem bin i aus dem diafstn Oberbayern und kunt de ganze Zeit Asterix auf bayerisch oda münchnerisch lesn.
Ich mag die Bände, in denen die bairisch-österreichische Mundart in ihren verschiedenen landschaftlichen Varianten (Münchnerisch, Wienerisch, Tirolerisch usw.) ihren Auftritt hat, auch am liebsten, des weiteren noch die Bände, in denen mit Berliner Schnauze gesprochen wird. Andere deutsche Dialekte sind mir persönlich eher fremd.
Dämlich find' ich aber auch die Masche, wenn dann die Atlantikküste als Saarufer bezeichnet wird und dergleichen mehr. Man soll einfach die Bände ernsthaft in die Dialekte "übersetzen", aber keinen Firlefanz mit den Texten und Inhalten der Alben treiben.
Außerdem wuid i no song, dass im LTB 177 bei da Gschicht mitn Euro-Disney-Land a von Amerika aus weggflogn werd. Eiso is woi de mehra Zeit Entenhausen in Amerika und zwar in Kalifornien.
Die Lokalisierung Entenhausens an der amerikanischen Westküste ist auch, einmal ernsthaft gesprochen, wohl die vernünftigste Theorie, wenngleich auch da Fragen offenbleiben.
Und no ebbs hob i anzumerken: Eiso dummer Bauer find i scho ziemlich diskrimierend und furchtbar bled, wenn ebba so wos sogt, weils einfacht ned stimmt.
Da hast Du mich mißverstanden. Ich habe mich eben gerade gegen eine solchen Gebrauch des Dialekts in Comics (oder Filmen usw.) ausgesprochen, wo dann alle klares Hochdeutsch sprechen und nur der Bauernkarikatur mit der Mistgabel in der Hand der starke und derbe Dialekt in den Mund gelegt wird, wo also unausgesprochen, aber doch unausgesprochen ein Zerrbild eines "dummen Bauern" bedient wird.
Vielleicht hätte ich "dummer Bauer" oben schon in Gänsefüßchen setzen sollen, dann wäre es unmißverständlich gewesen. Aber ich denke, auch aus dem obigen Text wird klar, daß ich ja dort eben nur diesen Ausdruck als solchen bzw. diese Vorstellung als solche wiedergebe, mir aber nicht zu eigen mache.
@ Ungewitter: Kuheuter? In der Tat etwas befremdlich und nicht jedermanns Sache. Aber das bayerische Nationalgericht sind wohl eher der Schweinsbraten mit Knödeln sowie die guten Weißwürste mit Senf. Dafür gibt's von mir ein Homersches Mmmmmmh...
Geändert von Coolwater (11.06.2003 um 17:34 Uhr)
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Original geschrieben von Coolwater
die guten Weißwürste mit Senf. [/B]
Die man aber, den Eingeborenen zu Folge, nur vormittags verzehren sollte, wegen der Frische. Und vormittags trinke ich lieber Kölsch.
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Mitglied
Wie man als alter Carl Barks-Leser weiß, ist Eingeborenen mit Vorsicht zu begegnen!
(Es sei denn, man kann sie mit Pfefferminz-Bonbons bezahlen!)
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Schaut mal im LTB 123 in die erste Geschichte!!!
Entenhausen liegt ziemlich sicher nach meiner Meinung an der Westküste Amerikas.
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Original geschrieben von Felo
Wie man als alter Carl Barks-Leser weiß, ist Eingeborenen mit Vorsicht zu begegnen!
Keine Sorge - niemand muß befürchten, daß sich in dampfenden Weißwürsten, die ihm in Wirtshäusern zwischen Lech und Inn serviert werden, Stacheln mit Schrumpfgift versteckt befinden.
Für die Westküstentheorie dürfte es überhaupt die zahlreichsten Belege aus Geschichten geben: bei guten Italienern, auch bei Barks, und von Rosa ganz zu schweigen. Auf Einzelhinweise in Geschichten, die man als eher nicht-kanonisch anzusehen hat, muß man sich dabei gar nicht berufen.
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Mitglied
Hä? Was heißt denn
Original geschrieben von Coolwater
nicht-kanonisch
??
Ich fühl mich so unterbelichtet, wenn ich mit fachspezifischen Termini konfrontiert werde, die ich nicht verstehe...
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Zum Kanon gehört natürlich alles von Barks. Weiterhin hat man als zumindest sehr aufschlußreich und informativ über das Leben in Entenhausen Geschichten von Zeichnern wie Rosa, Jippes oder auch Scarpa oder Rota zu werten, wenngleich anders als bei Barks die Frage nach dem Wahrheitsgehalt ihrer Geschichten mit einem Fragezeichen versehen werden muß.
Geschichten von No-Name-Textern und -Zeichnern sind auf jeden Fall nicht-kanonisch, und Informationen aus solchen Geschichten sollten allenfalls für als zusätzliche Stütze für Theorien herangezogen werden, die sich durch Barks oder Rosa usw. belegen lassen, aber kaum als erster Beweis für solche Theorien selber.
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Mitglied
Aha, so ist das also! Gut zu wissen, Danke.
(Der kleine Felo aus Köln will wissen: "Was heißt eigentlich kanonisch?"
Wir von der Maus haben da mal nachgefragt...)
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"Kanonisch" ist das Adjektiv zu "Kanon". Noch nie was von einem Literaturkanon gehört?
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Mitglied
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Original geschrieben von Felo
(Der kleine Felo aus Köln will wissen: "Was heißt eigentlich kanonisch?"
Wir von der Maus haben da mal nachgefragt...)
Klingt komisch - ist aber so.
Christian
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