war ich einmal sehr zufrieden, was anfangs damit gemacht wurde (dass hinter den Popstars und Sexsymbolen auch nur Menschen stecken, wie auch dieser Kampf nach Eigenbestimmung und Balance mit dem Vertrauen auf Producer und Team, ein gutes Produkt abzugeben, aber auch überrascht, dass es dann doch in eine ganz andere Richtung ging, wenn auch keineswgs enttäuscht.
Der Titel lebt durch sein Melodrama, seine Wendungen und Enthüllungen. Die sind teilweise (besonders später) gut gelungen, teilweise habe ich aber auch die Augen gerollt, als es dann wieder hieß:"Ha, ich habe die ganze Zeit gewusst, dass du nur so getan hast, als würdest du so tun, dass du mich liebst!" Aber sie sind doch in sich schlüssig und es liegt wohl an meiner Vorliebe für Alltagsdramen statt Melodramen, dass ich den Titel nicht ganz so hoch preisen kann wie manch andere hier.
Die Hexerthamtik ab Band 02 hat mir persönlich auch mehr zugesagt als die Grundthematik mit dem persönlichen Iago. (Letzteres kam mir nie ganz natürlich eingefügt vor) Das Thema der Gerichtsverhandlung in Teil 3 fand ich aber am Besten.
Manche Twists habe ich vorhergesehen (Ja klar, Norio Yagi ist nie und nimmer tot; Kou ist der Hexer), manche so halb (Norio und Kou sind verwandt, aber ich dachte, die wären Vater und Sohn, haha~), manche gar nicht (...der ganze Rest halt)
Auch gefallen hat mir die Figur von Simon - seine manipulative Art mit dem süßen Äußeren und dem doch nicht gefakten Fangehabe macht ihn zu einem interessanten, originellen Charakter.
Weniger gut fand ich manche Inkonsistenzen. Beispielsweise denkt sich Kou an einer Stelle "Tedd hat mich immer gut behandelt; nur ich hab' ihm Leid angetan!" - obwohl das am Anfang ganz und gar nicht der Fall war. Aber die Szenen, in denen Tedd sich wie ein Riesenvollidiot aufgeführt hat, waren humorvoll gehalten, vielleicht "zählen" sie deswegen nicht? Das ist mir auch schon bei anderen Werken aufgefallen. Verhaltensweisen, die ein Charakter in Cemedyszenen an den Tag legt, werden in dramatischen Szenen so behandelt, als würden sie nicht existieren...
Kou hat sich gut entwickelt und aus seinen Fehlern gelernt, was sich in den Webbänden 04 und 05 fortsetzt. Trotzdem hätte ich gerne, dass er sich noch einmal explizit für die Parkszene entschuldigt. Klar, in den Webbänden denkt er oft daran zurück und bereut sein Verhalten, aber er hat sich nie dafür entschuldigt - das wäre noch gut gewesen. Mit seiner Rede wollte er Tedd beschützen, klar, aber er hat da definitiv über die Stränge geschlagen, ist eigentlich schon verbaler Missbrauch...
In den Webbänden war es im Gegenteil Tedd, der mir tierisch auf die Nerven ging. Da gab es so einiges, aber hier geht es ja eher um die drei Mangabände, also führe ich das mal nicht aus.
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