Amerikanisches Idyll
Unendlich traurig machte es mich, das wegen der blöden Politik eine harmonisch-schöne Vater-Tochter-Beziehung wie nichts einfach so zu Bruch gehen kann. Sie reden zwar miteinander und keine Beschuldigungen kommen über dessen Lippen, aber man fühlt, das es nie wieder so wird, wie er es sich wünscht. Seymour ist ein überaus verständnisvoller und geduldiger Vater, der nachdenkt und sich anhört, was Merry zu sagen hat, selbst wenn er nicht ihrer Meinung ist, der nicht schreit und nicht schlägt, und das für die damalige Zeit. Große Klasse.
Selbst in der heutigen Zeit wäre er ein Vorbild, auch weil er sie nicht aufgibt und nach ihr sucht. „Wir werden überleben“, sagte die Frau trotzig zu Seymour und Dawn, deren Mann bei dem Bombenanschlag zum Opfer fiel – und sie behielt recht. Denn seine Familie ist daran zerbrochen, aber vor allem hat er es nicht verkraftet, seine geliebte Tochter verloren zu haben. Ewan McGregor spielte so ergreifend, alles betrachtete ich aus Seymours Sicht und mein Herz weinte, da ich genauso wenig wahrhaben wollte, das beide für immer entzweit wurden.
Schon der Trailer hatte diese Atmosphäre, welche einen ängstigen und zugleich fesseln konnte.
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