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Thema: Beruf Comiczeichner - Die Realität

  1. #1
    Mitglied Avatar von navigator
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    Unhappy Beruf Comiczeichner - Die Realität

    In den letzten Monaten habe ich eine Menge Nachwuchszeichner kennengelernt und oft musste ich ihnen die Lage der Comiczeichner in Deutschland erklären.
    Deswegen habe ich jetzt einen kurzen Blogbeitrag über die heutige Lage und dem Beruf Comiczeichner geschrieben:
    BERUF COMICZEICHNER - Die Realität

    Was sind eure Erfahrungen? Was kann man ergänzen? Wie seht ihr die Zukunft? Wie kann man die Lage verbessern?

  2. #2
    Mitglied Avatar von Towbson
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    hab dir ne pm geschrieben

  3. #3
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    Ich hab gestern meiner Oma 'nen Brief geschrieben.

  4. #4
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    Bis auf dass man alles zeichnen können muss und das noch ohne doppelten Boden, mit der Gefahr dass es niemanden interessiert und kein Geld damit verdient, ist es eigentlich ganz OK. Das Mitleid der Mitmenschen ist aber scheisse.

    Aber: Comics sind die beste Möglichkeit zeichnen zu lernen und überhaupt alles Optische und Dynamische UND Erzählerische besser zu verstehen. Man muss halt dran bleiben und versuchen immer besser zu werden, zu experimentieren, und andere von der eigenen Arbeit zu begeistern. Deutschland ist eben kein Comicland, liegt an uns Künstlern das zu verändern.

    Edith sagt noch, dass ich meine, Deutschland ist kein "deutsches Comic" Land. Import Dinger laufen ja (einigermaßen). So meint es ja auch Navi in seinem Blog.
    Geändert von Kocher (21.10.2011 um 19:30 Uhr)

  5. #5
    Mitglied Avatar von peter schaaff
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    Danke für so einen Artikel, lieber Navigator.
    Meine fünf Cent:
    - Das hier hätte ich bei der Erklärung zur Situation für heimische Comiczeichner an die erste Stelle gesetzt:
    Es gibt einfach kaum Jobs für Comiczeichner.
    - Mit 'Comicszene' im zweiten Absatz sind die potentiellen Käufer von Comics gemeint und nicht die Comiczeichner selber, oder? Etwas missverständlich ...
    - Comics sind zu teuer (EURO 2,- bis 14,-)? Aber die Kids geben ihr Geld lieber für Spiele aus (ab EUR 39,-)? Da wünsche ich mir etwas mehr Präzision. Das gilt allgemein für Deine Statements zu deutschen Comics (langweilig, zu wenig Interessenten ...), die sicherlich nicht ganz falsch sind, aber doch etwas differenzierter dargestellt werden dürfen ;-)

  6. #6
    Mitglied Avatar von Vainamoinen
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    2. die meisten deutschen Comicproduktionen sind inhaltlich und zeichnerisch ziemlich langweilig oder schlecht,
    Das ist mir viel zu pauschal. Oder meintest du die meisten publizierten oder gar bekannten deutschen Comicproduktionen wären "langweilig oder schlecht"?

  7. #7
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    Ich wüsste gern ein Buch, das sich 176.000 mal verkauft hat. Genau genommen wüsste ich gern 52 davon, für jede Woche des Jahres eins. Und dann hätte ich gern ein Buch, das in den Auflagenregionen von "Asterix" operiert. Comics mögen ein Nischenprodukt sein, aber mit den Verkaufszahlen lässt sich das nur sch herbeiargumentieren.

    Und ich wüsste gern wen, der Navi deutsch beibringt. Der Text ist größtenteils einfach erstmal unlesbar.

  8. #8
    Mitglied Avatar von appomo
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    Zitat Zitat von L.N. Muhr Beitrag anzeigen
    Und ich wüsste gern wen, der Navi deutsch beibringt. Der Text ist größtenteils einfach erstmal unlesbar.
    seltsam das die anderen mit dem text klar kommen.
    vielleicht hast du recht und einige sachen mögen vielleicht falsch/schlecht geschrieben sein..das kann ich nicht wirklich beurteilen...das gibt dir trotzdem nicht das recht ihn deswegen anzupflaumen.

    oder dürfen hier nur deutsche mitbürger die die sprache perfekt beherrschen sachen schreiben?

    reagierst du so auch auf .com seiten wo englisch gesprochen wird bzw die leute es versuchen?
    Geändert von appomo (25.10.2011 um 15:08 Uhr)

  9. #9
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    Von "dürfen" war nirgends die Rede. Lass mal die Kirche im Dürf... äh, Dorf. Berechtigte Kritik ist berechtigte Kritik.

  10. #10
    Mitglied Avatar von appomo
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    Zitat Zitat von L.N. Muhr Beitrag anzeigen
    Von "dürfen" war nirgends die Rede. Lass mal die Kirche im Dürf... äh, Dorf. Berechtigte Kritik ist berechtigte Kritik.
    lüstig...äh, lustig
    es kommt immer darauf an wie man das macht..und wie gesagt scheinbar kommen die anderen damit klar.

  11. #11
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    War ja auch nie das Thema. Natürlich darf jeder schreiben, was und wie er will. Führt halt nur meilenweit weg von den ursprünglichen Aussagen, diese Debatte.

  12. #12
    Moderator Künstlerbereich Avatar von Fumetto
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    Zitat Zitat von L.N. Muhr Beitrag anzeigen
    Und ich wüsste gern wen, der Navi Deutsch beibringt. Der Text ist größtenteils einfach erstmal unlesbar.
    Sorry, L. N. Muhr, konnte ich mir nicht entgehen lassen.
    Geändert von Fumetto (25.10.2011 um 16:03 Uhr)

  13. #13
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    Nach'em Punkt am Satzende kommt ein Leerzeichen. Who deutsches the deutschmen?

    Geändert von L.N. Muhr (25.10.2011 um 16:27 Uhr)

  14. #14
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    Ich denke, es sind die Verlage, die das Comicland Deutschland kaputt machen.

    In Ländern wie Frankreich oder den USA ist es für Verleger und Leser selbstverständlich, dass Comics (ebenso wie Filme, Bücher, Fernsehen und andere Unterhaltungsmedien) im eigenen Land von Menschen derselben Kultur gemacht werden. Man mag als Ausländer die Franzosen für ihre Unwilligkeit, Fremdsprachen zu lernen, belächeln oder sich über die US-Flaggen auf jedem Klohäuschen in den USA amüsieren, aber in beiden Ländern ist das Interesse an ausländischen Kulturerzeugnissen relativ gering, und genau deshalb gibt es in diesen Ländern berufsmässige Autoren, Filmemacher, Popmusiker – und eben Comiczeichner.

    Und ja, die USA haben einen größeren Markt (nämlich die ganze Welt), aber Frankreich hat ungefähr gleich viele Einwohner wie Deutschland und trotzdem können dort zahlreiche Comiczeichner vom Comiczeichner leben. Vermutlich wird es Deutschland aufgrund kultureller Unterschiede nie so weit bringen, aber schauen wir doch mal:

    In Deutschland erscheinen Monat für Monat eine wirklich große Zahl von neuen Comics, die dann von den Lesern gekauft werden. Dummerweise nur sind das Übersetzungen ausländischer Comics und keine einheimischen Produktionen. Würden die Verlage von dieser Praxis, Lizenzen im Ausland einzukaufen, endlich einmal Abstand nehmen und stattdessen überwiegend deutsche (und österreichische und deutsch-schweizer) Autoren bezahlen, dann gäbe es erstens bald gute Zeichner hier (denn all die Grafiker, die fantastisch gut zeichnen können, machen ja nur deshalb keine Comics, weil sie damit nichts verdienen können) und entsprechend auch ein breiteres Interesse beim Publikum jenseits der "Fans". Denn dass viele Menschen keine Comics lesen, liegt (neben vielen anderen Dingen) sicher auch daran, dass die Inhalte, die Autoren und alles was die Comics umgibt eine fremde, importierte Kultur darstellt, die viele Menschen eben nur mäßig interessiert. Deutscher Humor funktioniert etwas anders als französischer, deshalb sind französische Humorcomics hier für das breite Publikum nur wenig lustig. Deutsche Krimis haben andere Themen als amerikanische, deshalb sind amerikanische Krimicomics wenig interessant für deutsche Krimifans. Usw.

    Die Verlage füllen den Markt mit ausländischen Produkten, und daneben bleibt für deutsche Zeichner kein Platz. Der deutsche Film hat es in den letzten Jahren aber geschafft, sich mit eigenen Themen und Stilen einen Platz beim deutschen Publikum zu erkämpfen. Deutsche Musik ist schon lange mindestens so beliebt und erfolgreich wie importierte. Musik und Film sind zwei Bereiche, in denen lange Zeit amerikanische Importe dominiert haben und wo deutsche Künstler niemals die selbst Qualität zu erbringen im Stande waren und von Verlagen und Publikum abgelehnt wurden. Heute gibt es keine nennenswerten Qualitätsunterschiede und keine Unterschiede im Publikumserfolg mehr.

    Die Begeisterung für die Autorencomics (Mawil usw.) und deutsche Mangaka zeigt, dass der deutsche Comic (und Manga) dasselbe Potential hat, allerdings bräuchte man wie im Film Geld für breites Marketing und einen Weg aus der Comicecke in der Buchhandlung. Webcomics haben da meiner Meinung nach großes Potential, weil es kostengünstig möglich ist, ausserhalb der Comicwebseiten dafür zu werben. Beetlebum zeigt sehr gut, wie erfolgreich Comics in Deutschland sein können. Und er zeigt auch, wie gut deutsche Comics sein können.

    Ich glaube, dass Comics in Deutschland ein großes Potential haben. Es fehlen bisher nur die Mark Zuckerbergs, die es auszuschöpfen vermögen.

  15. #15
    Mitglied Avatar von appomo
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    ich finde das wird hier viel zu eng eingegrenzt. wieso soll jemand aus deutschland nicht für die verlage in den usa oder frankreich arbeiten ? die möglichkeit mit comics geld zu verdienen ist ja wie schon erwähnt da, nur halt nicht unbedingt mit auftraggeber aus deutschland..aber da einige comics eh übersetzt werden erscheinen sie hier dann mit ein wenig glück doch noch

    @navigator
    bezüglich der schlechten qualität deutscher comics
    die wellenläufer war meines wissens nach eine komplett deutsche produktion und es wurde leider eingestellt bevor die geschichte zuende erzählt werden konnte. die qualität war gut, der autor war mit seinen büchern erfolgreich aber trotzdem hat es fürs comic nicht gereicht.
    wenn so etwas hier schon scheitert frage ich mich was für eine qualität erwartet wird

    @L.N. Muhr: ich war gerade mal auf deiner seite um zu gucken was du so machst. bei dem beruf ist es sehr einleuchtend das du darauf einen sehr starken wert legst
    Geändert von appomo (25.10.2011 um 22:02 Uhr)

  16. #16
    Premium-Benutzer Avatar von dino1
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    Hallo,

    also was der Schriftzeichenautor schreibt stimmt so schon mal nicht. Selbst in den USA ist die Luft für Comics sehr dünn geworden. Und gerade dort kann man immer besser erkennen, dass es sehr viele internationale Künstler gibt, so dass das rumreiten auf dem Ruf nach deutsche Künstler für deutsche Comics nicht bringt.
    Auch in den USA fristen Comics nur noch ein Nischendasein.

    Wenn man ehrlich ist muss man festhalten, dass es eine reine Glückssache ist mit Comics Geld zu verdienen. Völlig egal ob in Deutschland, Frankreich, Nigeria, oder sonstwo. Es muss halt alles stimmen. Und Erfolge wie Asterix, Werner, die Schlümpfe etc. zeigen ja auch das es durchaus funktionieren kann. Man muss sich frei machen von dem Gedanken Comics als Großindustrie sehen zu wollen. Das wird niemals passieren.

    Robert

  17. #17
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    Danke für den Bericht. Ein altbekanntes Leiden wird da wieder mal hervorgehoben.
    Finde ich ganz nett, wenn hin und wieder mal die Situation deutscher (Nachwuchs) Zeichner
    aufgedröselt wird.

    @ Muhr
    Ich wüsste gern ein Buch, das sich 176.000 mal verkauft hat.
    Soweit ich das verstanden habe, schreibt der Mann von der "Micky Maus". Meines Wissens,
    handelt es sich hierbei um ein Magazin, weniger um ein Buch.

    Und ich wüsste gern wen, der Navi deutsch beibringt. Der Text ist größtenteils einfach erstmal unlesbar.
    Und den Quatsch hier, den hättest du dir eigentlich sparen können. Ich gehe mal davon aus, dass es den meisten Besuchern hier im Forum egal ist, in welcher journalistischen Qualität Navigator auf seiner privaten Homepage schreibt. Vielleicht wäre deine Kritik über eine PN an Navi angebrachter
    gewesen.
    Und wenn man mal gerade kritisieren:
    Vielleicht wäre es eher ratsam, sich mal Gedanken zu machen, einen Adventskalender auf Spiegel Online ins Leben zu rufen, bei dem die Zeichner auch Brot kriegen, nicht nur warme Luft.

  18. #18
    Moderator Autorenforum / Pony X Press / Katzenjammer Avatar von Spong
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    Zitat Zitat von schnuddel Beitrag anzeigen
    Und den Quatsch hier, den hättest du dir eigentlich sparen können.
    Nein, nein, so kriegt man mehr Aufmerksamkeit.

    Zum Thema, [komische Zeichen], die deutschen Verlage tun wirklich eine Menge. Es gibt Nachwuchswettbewerbe, und alles, was irgendwie geht, wird veröffentlicht. Aber eine Graphic Novel, wenn sie nicht gerade von Ralf König stammt, verkauft allerhöchstens irgendwas zwischen 2000 und 5000 Stücke, in Ausnahmefällen mal sowas wie 8000. Was für Verlage immer noch kein nennenswertes Geschäft ist, und für Zeichner bedeutet, dass ein Vorschuss für 2 Jahre Comiczeichnen vielleicht 5000 Euro beträgt. Viele Indieverlage versenken das Vermögen eines kompletten Lebens in ihre Verlagstätigkeit. Bis zu einem bestimmten Grad gebe ich Navi recht, dass viele deutsche Comics mit den Standards anderer Länder nicht mithalten können, aber es gibt eben auch keine Infrastruktur und keine Tradition, kaum Schulen und Ausbildungen, und wer eine GN machen will, muss sie neben dem Tagesgeschäft machen, nach Feierabend. Dauert entsprechend länger. Angesichts der grimmigen Lage finde ich es extrem bemerkenswert, was alles passiert. Das Eichhörnchen nährt sich immer noch sehr mühsam, aber die Situation für Comics in Deutschland ist so gut wie seit Jahrzehnten nicht mehr, und es steht eine komplette neue Generation in den Startlöchern, die sehr rocken wird. Aber es wird für 99% von uns eine Illusion bleiben, dass man von Comics leben kann.

  19. #19
    Mitglied Avatar von Remory
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    Ich glaub, das mit der "brotlosen Kunst" ist auch zunehmend ein allgemeines Problem. Musiker können auch nur noch im Extremfall von ihren CD-Verkäufen leben. Und bei der Masse der Angebote wird es immer nur Wenigen vergönnt sein, von ihrer Kunst auch ihren Unterhalt bestreiten zu können.Entweder man kennt die richtigen Leute, oder man trifft durch Zufall einen Publikumsnerv mit Breitenwirkung.

  20. #20
    Moderator Autorenforum / Pony X Press / Katzenjammer Avatar von Spong
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    Ich denke, in der Zukunft wird es ein paar gigantische Molochs geben, Richtung Bertelsmann, und ganz viele kleine Ich-AGs. Ich denke auch, dass Self-Publishing in den nächsten Jahren eine immer bessere Option für Comiczeichner wird.

  21. #21
    Mitglied Avatar von Towbson
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    Dank des Selfpublishings kommt man auch an ganz schöne Perlen.
    Durch die Onlinedruckpreise und das Internet ist es viel besser wie vor Jahren noch
    seine Comics auf den Markt zu bringen.

  22. #22
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    Zitat Zitat von schnuddel Beitrag anzeigen
    Danke für den Bericht. Ein altbekanntes Leiden wird da wieder mal hervorgehoben.
    Finde ich ganz nett, wenn hin und wieder mal die Situation deutscher (Nachwuchs) Zeichner
    aufgedröselt wird.

    @ Muhr

    Soweit ich das verstanden habe, schreibt der Mann von der "Micky Maus". Meines Wissens,
    handelt es sich hierbei um ein Magazin, weniger um ein Buch.
    Und argumentiert gleichzeitig, dass es dem Buchmarkt besser geht als dem Comicmarkt. Laut seiner Aussage ist der Comicmarkt in Deutschland ein Nischenmarkt, der Markt für Filme und Bücher dagegen nicht.

    Wenn also 176.000 verkaufte Exemplare eine Nische sind...

    Ich finde halt diesen ganzen Blogeintrag peinlich. Es gibt hervorragende deutsche Comics, es gibt Leute, die mit Comics in Deutschland ihr Geld verdienen und Comics sind nur partiell eine Nische. Ich würde niemandem raten, als Berufsanfänger hauptberuflicher Comiczeichner werden zu wollen. Bzw. dies überhaupt zu versuchen. Aber es ist nicht unmöglich, mit Comics Geld zu verdienen.

    Vielleicht wäre es eher ratsam, sich mal Gedanken zu machen, einen Adventskalender auf Spiegel Online ins Leben zu rufen, bei dem die Zeichner auch Brot kriegen, nicht nur warme Luft.
    Indeed.

  23. #23
    Mitglied Avatar von Vainamoinen
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    Sehr schöne Antworten hier - opti- wie pessimistische.

    Mein Einblick ins Verlagswesen war bisher ausschließlich im Bereich Sachbuch. Den zukünftigen Produktmanagern sagt man da bereits im Vorstellungsgespräch ganz ohne Scham: Der Lohn des Autors ist im Wesentlichen die Ehre der Publikation in Buchform und damit die Pflege seines Egos (und nein, ich bin nach dem Gespräch nicht genommen worden, meine derzeitige Tätigkeit hat nichts damit zu tun ). Ich fürchte, auf dem Comicmarkt herrscht ein ähnliches Verständnis.

    Soviel zum Verlage-Bashing. Da ich jedoch mehr als einmal auch auf deren Seite stand, sei hinzugefügt: Die Verlage geben zwar sicher etwas verfrühte Todesschreie von sich, aber dass ihre Lage in den kommenden Jahrzehnten doch eher kümmerlich aussieht, scheint mir offensichtlich. Comics benötigen prinzipiell bereits eine hochwertige Drucktechnik, in den meisten Fällen auch Farbe. Säße ich in derselben Position, ich würde mir 15-mal überlegen, ob ich einem unbekannten Künstler eine Chance gäbe, selbst wenn seine Arbeiten herausragend wären.

    Und wo wir schon dabei sind: "Herausragende Werke", künstlerisch wertvoll, literarischer Anspruch, sind das wirklich die Comics, die eine Chance auf Verkäufe hätten? Der Markt will bedient sein. Kurze Cartoons und Ein-Bild-Gags lassen sich erheblich besser verkaufen als eine längere, ernst zu nehmende Geschichte. Nur wenige Künstler erhalten die Chance, hier eine Balance zu finden, und selbst unter den Cartoonisten haben wir nur sehr wenige deutsche Gesichter. Das Medium krankt an diesem Faktum erheblich, und das mag der Grund für Navigators Idee sein, deutsche Comics seien "langweilig oder schlecht". Unter den amerikanischen Comics wird allerdings auch eine ganze Menge Müll produziert, nur sehen wir den gottlob sehr selten. Auch hier ergibt sich für anspruchsvolle Zeichner nur sehr, sehr selten die Möglichkeit, ihre Träume zu verwirklichen. Beispiel Craig Thomson, der kürzlich nach sieben Jahren harter Arbeit einen neuen (und verflucht grandiosen) 650-Seiten-Backstein von Buch veröffentlichen durfte: Diese sieben Jahre zu finanzieren, das dürfte auch auf dem amerikanischen Markt ein kaum fassbares Privileg sein. Auch in den USA gehen die Comic-Verkäufe erheblich zurück, DC und Marvel versuchen sich gegenseitig aus dem Markt zu drängen.

    Comics sind ein unerbittliches Medium. Das Talent, bei Bild UND Text etwas Anständiges zustandezubringen, ist nur Wenigen gegeben. Beides kann trainiert werden, braucht aber jeweils seine vielen Tausend Übungsstunden. Ich glaube, Scott McCloud hat Charles Schulz zitiert mit der Aussage: "Comics will break your heart". Viele Träume bleiben aus Begabungs- und Zeitgründen auf der Strecke, und noch mehr finden ihr blutiges Ende, wenn man mit dieser Kunst auch noch Geld verdienen möchte.

    Als Autor oder Comiczeichner in Deutschland bekannt zu werden und Geld zu verdienen, ist unabhängig von der Qualität der Arbeit auch eine Frage von viel Glück und extrem guter Beziehungen. Die Selbstverwirklichung als Comiczeichner scheint mir dieser Tage mehr ein Hobby zu sein. Damit Geld zu verdienen, das passiert nur einigen wenigen, zumeist für winzige Beträge extrem hart arbeitenden Künstlern.

  24. #24
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    Kommt mir zu pauschal. Ich kenne Cartoonisten, die es nicht mal schaffen ihrer Oma eins ihrer Bücher zu verkaufen. Andererseits ist "Baby in Black" einer der bestverkauften Comics des vergangenen Jahres. Mangas erfordern einen sauberen Druck, aber "hochwertige Drucktechnik", was immer das ist, nicht zwingend. COMIX erscheint auf Zeitungspapier, seit nunmehr verblüffenden anderthalb Jahren, bestückt ausschliesslich mit deutschsprachigen Artisten.

    Die Bücher von Reinhard Kleist laufen wie Honigsemmeln. Ralf König, der noch erfolgreicher ist, hat literarischen Anspruch und erfüllt den auch, und zwar besser als so ziemlich jeder andere. Zwei absolute Newbies wie Mertikat und Schreuder konnten bei Cross Cult ihre hochliterarische Fabel "Jakob" unterbringen, in Exotenformat und Farbe. Craig Thompson konnte sich die Auszeit natürlich finanzieren, weil seine Backlist-Tantiemen stabil sind.

    Nein, sorry, mit solchen Pauschalisierungen wie oben kommen wir kein Stück weiter.

  25. #25
    Mitglied Avatar von Vainamoinen
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    Mein Beitrag beinhaltete weder die Aussage, dass Cartoonisten generell erfolgreich seien, noch die Idee, dass Comics in schwarz-weiß niemals erfolgreich sein können, auch nicht die Vorstellung, dass deutsche Produktionen in jedem Fall erfolglos sein würden, und ganz sicher auch nicht die Unterstellung, dass man als Newcomer bei den Verlagen in jedem Fall abgewimmelt wird. Über den "literarischen Anspruch" von Ralf König möge zu gegebener Zeit debattiert werden.

    Ich fürchte, die "Pauschalisierung" ist hier ganz auf Seiten des Lesers passiert.

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