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Thema: Hannes Hegen-Thema

  1. #226
    Mitglied Avatar von gbg
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    Zitat Zitat von kathleen Beitrag anzeigen
    Gbg, du hattest heute wohl zuviel Zeit?
    ja musste krankes Kind betreuen

  2. #227
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    Zitat Zitat von kathleen Beitrag anzeigen
    Na in post # 217 verstehe ich dich so.
    Da vastehste ma falsch.
    Hatte bloß ein Scherzle gemacht, weil du dich so direkt an meine Postings gehängt hattest, ohne darauf einzugehen.
    Bitte beachtet meinen neuen Verkaufsthread.
    Trinken mit der Linken, Fechten mit der Rechten.

  3. #228
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    Zitat Zitat von Bhur Beitrag anzeigen
    Und doch hat sich dieses Team danach deutlich bemüht, den Stil anzupassen und zu ändern. Plötzlich wurde im MOSAIK wie wild schraffiert. Das hätte Hegen mit Sicherheit so nicht gewollt. Das kann man gut finden oder nicht – aber ein Zeichen für eine Stiländerung ist es jedenfalls. Die Abrafaxe hatten am Anfang auch noch keine runden Augen, sondern unten einen geraden Strich. Man kann, jedenfalls in meinen Augen, ein deutliches Bemühen feststellen, den Stil zu ändern.
    Vor allem hatte sich das Team bemüht, VONEINANDER unterscheidbare Stile zu entwickeln.
    Während zu Hegens Zeiten die einzelnen Zeichner nur anhand von Details zu unterscheiden waren, hatte man jetzt auf jeder Seite einen anderen Stil im Heft.
    Da fehlte wohl die harte Hand eines Künstlerischen Leiters -in der Hinsicht konnte Dräger den Meister halt nicht ersetzen; er war halt kein Grafiker.
    (Oder wollten die Zeichner auf einmal individuelle Stile ausprägen? Vielleicht aus Eitelkeit?!)

    Das war etwas, was mir - bei aller Leibe zu den Abrafaxen - von Beginn an negativ aufgestoßen ist. Und sicher nicht nur mir.
    Bitte beachtet meinen neuen Verkaufsthread.
    Trinken mit der Linken, Fechten mit der Rechten.

  4. #229
    Mitglied Avatar von gbg
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    Der Übergang, da ich ein Abo hatte war schon irgendwie "krass". ich hatte mich auf einen Fortführung der Runkelserie gefreut und dann das! Man bekam plötzlich die 1-1976 mit den drei neuen Figuren und eine großen Muskete auf dem Titel. Hm, gelesen und weggelegt.
    Alle die ich kannte und das Mosaik von Hannes Hegen kannten, waren bestürzt. Anders kann man das nicht ausdrücken. Und keine wirkliche Information, warum es die Digedags nicht mehr geben soll? Da ging doch die Gerüchteküche erst recht hoch.

    Die Zeichenstile fielen auf, aber mehr auch nicht. Das Gesamtheft war ein Ärgernis, weil eben nicht die Digedags. Es ging den meisten so, als ob der Osterhase und auch der Weihnachtsmann enttarnt wurden. Es dauerte lange ehe man sich an die "Neuen" gewöhnte.

    Erst nach der Wende konnte ich mit einigen Serien was anfangen, was aber eher dem geschichtlichen Interesse geschuldet war. Im Nachgang muss man natürlich sagen, die Jahrgänge 1976 und 1977 waren dem alten Mosaik näher, da ja die Zeichner den Strich drauf hatten. Ob das nun Plagiat ist oder nicht, es fällt in der Nachschau auf. Auch die Kreuzfahrer Hefte waren irgendwie gut. Das hätte ich aber im Vergleich zu den Digedags nie zugegeben, damals.

    Nun und wenn man älter wird verschieben sich die Dinge, man wird milder gegenüber den "Neuen". Ich denke Hegen hatte schließlich auch seinen Frieden damit gefunden oder hat einfach nicht mehr darüber geredet.

    Um auch noch mal auf den Namen zu kommen: ich kaufe das "mosaik" weil eben dort Mosaik draufsteht, ist halt alte Ostdeutsche Tradition wie der Stollen aus Dresden, der auch nicht mehr so schmeckt, wie früher, oder bilde ich mir das ein.

    Tradition: Vielleicht auch ein "Halt" in Zeiten wo alles auf "modern" getrimmt wird?

  5. #230
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    ad bhur: Natürlich hat das Mosaik v HH in 20 Jahren eine Anpassung und Dynamisierung durchgemacht. Bei dir klingt es jedoch immer so, als wenn Hegen die ersten paar Hefte gemacht hat und danach nur grobe scribbel hingeworfen hätte, mit denen dann die Anderen arbeiten und ihren eigenen Stil umsetzen. Und beides ist so nicht richtig. Hegen war bemüht, und das ist ja die große Kunst, sein Team möglichst einheitlich im Stil aufeinander einzuspielen. Ein Comic wie Mosaik lebt besonders was die Figuren angeht ja von höchstmöglicher Homogenität. Klar kann ein guter Zeichner wie Ulf bsw. die Stile unterscheiden, ein normaler Mosaikleser sollte sich da schon deutlich schwerer tun. Hegen hat alle Aufrisse in 223 Heften selber gemacht und natürlich sich nicht danach zurückgelehnt. Er hat genauso auch Seiten durchgezeichnet und auch Vorzeichnungen soweit ausgeführt, das sie nur geinkt werden müssten um als vollwertige Zeichnung durchzugehen. Hast du denn seine Aufrisse schon mal gesehen oder erzählst du es vom Hörensagen immer wieder? Gerade in den letzten Jahren ab 1973 hat er viel selber wieder mitgezeichnet, denn der Verlag gewährte keine Neueinstellungen und das Kollektiv war freizeitorientierter geworden. Das Heft hatte aber unverändert 24 Seiten, die Monat für Monat fertig gezeichnet werden mussten. Und nochmal: das Mosaik ist kein Medium wo sich Künstler stilistisch austoben können, sondern hier wird Auftragsarbeit erledigt die der Verlag durch monatliches Entgelt vergütet und Hegen als künstlerischer Leiter koordiniert. Das im Verlauf weniger ausführliche Vorzeichnungen möglich sein mussten sind ja auch die Früchte seiner Arbeit durch lange Einarbeitung der Mitarbeiter. Und irgendwann flutscht dann halt der Laden. Mag ja sein das man bei den Abrafaxen versuchte irgendwas anders zu machen, eine richtige Abgrenzung zu erkennen fällt mir anfangs allerdings schwer. Der Qualitätsverlust in den 80er Jahren ist da schon eher eine Stilabweichung. Die hat aber eher mit mangelndem Durchsetzungsvermögen des künstl. Leiters zu tun, der das auch unumwogen zugesteht. Die vereinfachte Phase übrigens zu Beginn der Erfinderserie ist auch ausschließlich auf Hegen zurückzuführen und der das durchsetzte anlehnend an den Stil westlicher Comicvorbilder. Kannst du im Mosaiker nachlesen und stammt von Dräger himself.
    Geändert von kathleen (22.04.2023 um 08:59 Uhr)

  6. #231
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    ad remory: Was wäre denn für dich ein Plagiat, also was für Kriterien setzt du beim Mosaik bsw. an, wenn die von mir aufgeführten Punkte alle als nicht plagiieren durchgehen nach deiner Auffassung. Und welchen Wert hat dann der Verlagsvertrag der von Verlagsleitung über 20 Jahre genau diese Sache mit dem Titel immer wieder mitgetragen hat und am Ende erklärt, es sei juristisch gar nicht möglich einen Titel urheberrechtlich zu schützen. Ist doch eine Farce, gegen die jeder der betroffen ist vorgehen würde, und das halte ich nicht für Eitelkeit, sondern für den natürlichen Drang gegen dieses Unrecht vorzugehen. Es war Hegens Lebenswerk und es hat ihn trotz aller Verkaufserfolge nach der Wende bis zu seinem Tode beschäftigt. Aber wie gesagt, nach der Wende nur um eine Namensänderung zu erzwingen und eine Verwechselbarkeit mit dem Original auszuschließen. Mosaik ist eben nicht gleich Mosaik. Anfänglich wollte Hegen mit Sicherheit auch Geldleistung erwirken um Abrafaxe weiter erscheinen zu lassen, später war das glaub ich sekundär.

  7. #232
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    Wie anpassungsfähig die Grafiker waren sieht man gut an Dimitriadis. Der hat dann einfach mal bei Kauka in den 60ern weitergezeichnet und im Stil von Fix und Foxi. Sogar Cover stammen von ihm.

  8. #233
    Moderator Avatar von Bhur
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    Zitat Zitat von kathleen Beitrag anzeigen
    Hast du denn seine Aufrisse schon mal gesehen oder erzählst du es vom Hörensagen immer wieder?
    Besser: Ich habe sie sogar öffentlich zugänglich gemacht gemacht:https://www.mosapedia.de/wiki/index....Besonderheiten

    Leider sind die Bildunterschriften im Buch "Die drei Leben des Zeichners Johannes Hegenbarth" oft einfach falsch. Das was in der Taschenbuchausgabe auf S. 245 als "Scribble von Hannes Hegen" bezeichnet wird, ist jedenfalls kein Scribble sondern eine Bleistiftvorzeichnung. Von wem sie ist kann ich bei der Qualität des Drucks nicht erkennen. So eine Zeichnung hätte man tatsächlich nur noch zu inken brauchen. Dass Hannes Hegen das ganze Heft in dieser Art vorgezeichnet haben sollte, ist jedenfalls schon aus Zeitgründen völlig unmöglich.

    Halten wir am Ende einfach fest, dass wir die Rolle der ausführenden Zeichner bei der Entstehung des Heftes unterschiedlich sehen. Da werden wir in der Diskussion keine einheitliche Meinung entwickeln …
    Geändert von Bhur (22.04.2023 um 17:50 Uhr)

  9. #234
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    Ja, das sind seine Aufrisse. Habe da einige und ich erkenne seinen Zeichenstil. Die Bleistiftvorzeichnung ist tatsächlich von ihm, sie liegt mir vor. Natürlich hat er nicht alle Seiten so vorgezeichnet, das habe ich doch auch nie behauptet. Es ist eben aber auch falsch zu behaupten, er hätte nur grobe Aufrisse gemacht und den Rest seinem Team überlassen. Und gerade in den letzten Jahren war er wieder vermehrt eingebunden in die zeichnerischen Prozesse.

  10. #235
    Mitglied Avatar von gbg
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    was man unschwer an den Digedags Physiognomien erkennen kann...

  11. #236
    Mitglied Avatar von Remory
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    Zitat Zitat von kathleen Beitrag anzeigen
    ad remory: Was wäre denn für dich ein Plagiat, also was für Kriterien setzt du beim Mosaik bsw. an, wenn die von mir aufgeführten Punkte alle als nicht plagiieren durchgehen nach deiner Auffassung. Und welchen Wert hat dann der Verlagsvertrag der von Verlagsleitung über 20 Jahre genau diese Sache mit dem Titel immer wieder mitgetragen hat und am Ende erklärt, es sei juristisch gar nicht möglich einen Titel urheberrechtlich zu schützen. Ist doch eine Farce, gegen die jeder der betroffen ist vorgehen würde, und das halte ich nicht für Eitelkeit, sondern für den natürlichen Drang gegen dieses Unrecht vorzugehen. Es war Hegens Lebenswerk und es hat ihn trotz aller Verkaufserfolge nach der Wende bis zu seinem Tode beschäftigt. Aber wie gesagt, nach der Wende nur um eine Namensänderung zu erzwingen und eine Verwechselbarkeit mit dem Original auszuschließen. Mosaik ist eben nicht gleich Mosaik. Anfänglich wollte Hegen mit Sicherheit auch Geldleistung erwirken um Abrafaxe weiter erscheinen zu lassen, später war das glaub ich sekundär.
    MOSAIK war ja immer ein Sonderfall, da es mehrere Urheber gibt. Das macht es so kompliziert. Und in dieser Diskussion wird es immer zwei Fronten geben. Wenn du die Abrafaxe als Plagiat betrachtest, dann musst du halt tun. Meine Ansicht ist da differenzierter, aus den Gründen, die ich schon genannt habe. Ich denke, da werden wir keinen Konsens finden. Ist ja auch nicht schlimm. Und den Titel hat ja Hegen trotzdem behalten, da der korrekte Titel "MOSAIK von Hannes Hegen" heißt und nicht nur mosaik.
    Ein anderes Beispiel "Der Zauberer der Smaragdenstadt" wird offiziell nicht als Plagiat, sondern als Nachdichtung betitelt. Es kommt eben immer darauf an, wie hoch der Anteil der eigenen Schöpfung dabei ist. Und da können die Meinungen eben ziemlich weit auseinandergehen. Ich für meinen Teil finde die Urheberrechtssache für die künstlerische Entfaltung eher hinderlich. Das schrieb ich aber auch schon.
    Geändert von Remory (23.04.2023 um 05:21 Uhr)

  12. #237
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    Ließe sich die interessante Plagiatsdiskussion nicht aus dem Hannes-Hegen-ist-tot-Faden in einen Plagiat-ja-oder-nein-Faden verschieben?

  13. #238
    Mitglied Avatar von komnenos
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    Zitat Zitat von Remory Beitrag anzeigen
    ...Ich für meinen Teil finde die Urheberrechtssache für die künstlerische Entfaltung eher hinderlich. Das schrieb ich aber auch schon.
    Nachvollziehbar, auf der anderen Seite verhindert es Trittbrettfahren und soll damit den tatsächlichen Schöpfungsprozess auch fördern. Wenn man aus heutiger Sicht liest, dass sich Hegen am Ende der Digedagszeit ausgequetscht wie eine Zitrone gefühlt hat und sich inhaltlich im Kreis drehte, dann wäre es doch zumindest aus künstlerischer Sicht sinnvoll gewesen, mal was Neues zu versuchen bzw. zu diversifizieren. Pläne hatte Hegen ja genügend. Der Verlag hatte andere Pläne, die Zitrone sollte weiter ausgeqetscht werden, man hat aber vorher noch eine Limette draus gemacht, sah halt ein bisschen anders aus.

    Aber ja, eine Limette ist auch eine Zitrusfrucht, aber eben keine Zitrone. Und wenn man eine Limette ausquetscht, kommt auch saurer Saft raus, aber eben mit 50% weniger Vitamin. Man kann solche Effekte übrigens auch bei fruchtbaren Böden nach jahrelanger Monokultur beobachten. Insofern verwundert es nicht, wenn ich dann lese, dass die damals noch relativ neu im Team angekommene Irmtraud Winkler-Wittig bis zu 60% der Figurenzeichnungen bewerkstelligt hat. Wo waren da die ,,alten'' Starzeichner Lona Rietschel und Horst Boche? Haben die tatsächlich in gut 4 Wochen Arbeit jeder die Figuren von 4 Seiten gezeichnet? Waren das noch von schöpferischer Kraft beseelte Künstler, die wie Hegen auch nach Feierabend oder im Urlaub fleißig weiter gezeichnet haben, weil sie nicht anders konnten?

    Und das ist es, was ich weiter oben schon mal angedeutet hatte. Der Verlag hat mit seiner Vorgabe, ein klassisch verfremdetes Plagiat zu schaffen, die kreative Entfaltungsmöglichkeit der Künstler letztlich eingeschränkt. Diejenigen, die doch so stolz darauf waren, endlich als Schöpfer wenigstens im Impressum genannt zu werden, haben letztlich immer weniger neue Akzente setzen können. Die Hefte kamen immer später an den Kiosk, die Qualität der Zeichnungen und auch der Story nahm im Laufe der 80-iger Jahre ab und dass die Auflage gesteigert werden konnte, lag einfach daran, dass man sich mehr Boden (Papierkontingente) erschloss.

    Daher ist es letztlich müssig, zu eruieren, ob die Limette ein perfektes Plagiat der Zitrone ist, nein, das ist sie nicht. Aber man hätte mit den selben Ressourcen den Früchtekorb deutlich bereichern können. Allerdings brauchte man den Boden (Papierkontingente) ohnehin größtenteils, um Unkraut anzubauen.

    So komme ich auch zu dem Schluss, dass Hegens Kritik an den Abrafaxen eben nicht nur gekränkte Eitelkeit war, sondern er hatte zurecht erwartet, dass wenn sich die Zeichner des Kollektivs schon von ihm emanzipieren, dass sie dann auch etwas wirklich Neues schaffen. Als er dann das Heft 1/1976 sah, war er enttäuscht und wütend zugleich. Und als ihm Dräger in der nachfolgenden Auseinandersetzung gar noch die Urheberrechte an den Digedags streitig machte (Hegen hatte ja nach Dräger nur hässliche Gnome gezeichnet), war das Maß voll. Verständlich, dass Hegen dann einer Versöhnung mit Dräger keinen Wert mehr beimaß.
    Geändert von komnenos (23.04.2023 um 09:45 Uhr)

  14. #239
    Mitglied Avatar von gbg
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    Zitat Zitat von Meinrath Beitrag anzeigen
    Ließe sich die interessante Plagiatsdiskussion nicht aus dem Hannes-Hegen-ist-tot-Faden in einen Plagiat-ja-oder-nein-Faden verschieben?
    Lass es doch hier, der Thread ist ja kein Kondolenzbuch und es gehörte ja zu Hegens Leben.

  15. #240
    Mitglied Avatar von gbg
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    Um Komnenos weiterzuführen: Die vielen Geschichten, an denen sich hier festgehalten wird, stammen aus den Erzählungen Drägers. Manches lässt sich nicht bestätigen, da einfach keine Unterlagen dazu gefunden wurden. Ich denke nur an den (Hakenkreuz-auf einem Kohlewaggon) Dazu existiert nichts! Und alle befragten Zeichner können sich daran lebhaft erinnern. Nun könnte man nach den Historikern gehen, da es nirgend schriftlich festgehalten wurde, eher eine Episode, die erwähnenswert ist, aber keine Rolle spielte. Eben eine schöne Geschichte. Erstmals durch Dräger kolportiert.
    Außer das Dräger nicht zur Wahl ging, ist kein weiterer Opportunismus in seiner Stasi-Akte. gerade das Beispiel hätte doch aufgegriffen werden können. Ja und zu Hegens Akte ist praktisch nichts bekannt, auch nichts gespeichert. Das finde ich sehr bemerkenswert, da er ja eine Öffentliche Person war. Nur ein Sicherungsvorgang ist bekannt. Auch weitere Nachforschungen, über andere Quellen, brachten nichts weiter ans Tageslicht? Dieses Kapitel bleibt also spannend.

  16. #241
    Mitglied Avatar von gbg
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    Nur mal ein Frage: wäre denn das jüngste Heft aus dem Hause Steinchen, zumindest der Titel ein Plagiat? Oder nur eine zufällige Anleihe?

  17. #242
    Mitglied Avatar von komnenos
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    Zitat Zitat von kathleen Beitrag anzeigen
    Wie anpassungsfähig die Grafiker waren sieht man gut an Dimitriadis. Der hat dann einfach mal bei Kauka in den 60ern weitergezeichnet und im Stil von Fix und Foxi. Sogar Cover stammen von ihm.
    Hier widerspricht Dir allerdings die Kaukapedia, die zu Dimitriadis schreibt:
    ,,1960/61 zeichnete er so einige Comics mit Fix und Foxi sowie diverse Titelbilder in einem auffälligen, da Kauka-untypischen Mosaik-Stil.''

    Und zum Titelbild zu Heft 305 vom 24.10.61 schreibt die Kaukapedia gar:
    ,,Titelbild: Dimitriadis (illustriert die erste Geschichte, mittlerweile Mosaik-Titelbild-Stil pur)''

    Hier mal ein Blcik auf die Originalzeichnung, es war nach Kaukapedia Dimis vorletztes Cover:
    https://www.comicforum.de/attachment...2&d=1682240691

    Und das unterstreicht ja eigentlich, dass die Zeichner durch den unter Hegen als künstlerischem Leiter etablierten Mosaik-Stil nachhaltig geprägt waren, und egal ob Dimitriadis Fix&Foxi gezeichnet hat, oder Winkler-Wittig Atze-Titelbilder oder Rietschel und Boche die Abrafaxe, man kam von diesem Stil nicht mehr weg und wollte (teils sollte) es auch nicht.


    @gbg: Zu Deiner letzten Frage: Das würde ich wohlmeinend als ,,Tribut zollen'' verbuchen, eine schöne Remineszenz.
    Geändert von komnenos (23.04.2023 um 10:24 Uhr)

  18. #243
    Mitglied Avatar von komnenos
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    Zitat Zitat von Meinrath Beitrag anzeigen
    Ließe sich die interessante Plagiatsdiskussion nicht aus dem Hannes-Hegen-ist-tot-Faden in einen Plagiat-ja-oder-nein-Faden verschieben?
    Ich denke, die Plagiatsdiskussion ist hier gut aufgehoben. Genau genommen trägt auch diese Diskussion dazu bei, zu klären, wie uns Hannes Hegen nach seinem Tod in Erinnerung bleibt.

    Ob als Egomane mit einer Idee, der ein Team von Künstlern ausgebeutet und sich maßlos bereichert hat, während Andere die Arbeit für ihn machten. Und der, als er sich eigenverantwortlich ins Abseits gestellt hat, auch noch die weitere Arbeit seines Teams zum Wohl der vielen kleinen Leser behindern wollte, um seiner Eitelkeit zu frönen.

    Oder als ein Mann, der ausgestattet mit künstlerischem Talent gepaart mit Unternehmergeist und Schaffens-sowie Willenskraft, ein in der DDR einmaliges Werk geschaffen hat, gegen alle Widerstände und mit höchsten Ansprüchen versehen, was die Qualität seines Werkes anbetraf. Und der eine ziemlich einmalige Arbeitsweise etabliert hat, ein Team von Quereinsteigern ausgebildet und zu einem leistungsfähigen Kollektiv geformt hat und der enttäuscht war, als er neue Wege gehen wollte, und ihm Kollektiv und Verlag nicht nur den Rücken gekehrt, sondern sein Werk einfach nachahmend und unter rechtlich bedenklichen Bedingungen weiter geführt haben.

    Es gibt wie immer bei solchen Betrachtungen eine Zone mehr oder minder großer Überlappung, aber ich persönlich tendiere schon stark zu letzterer Betrachtungsweise.

  19. #244
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    Ich bin wahrscheinlich zu wenig ein Künstler, als dass ich bei der Kaukazeichnung Mosaik erkenne. Das einzige wäre das Thema Weltraum, aber nie hätte ich Dimi da erkannt. Bei dem habe ich eher gelenkbeugige Figurinen im Kopf.

  20. #245
    Mitglied Avatar von komnenos
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    Na ich hoffe, die Zuordnung bei Kaukapedia hat Jemand mit Ahnung gemacht...

    Ulf hat mir mal gesagt, dass für Dimi die dicken Linien recht charakteristisch sind. Und die sieht man, wenn man das Cover von Fix&Foxi 305 mit dem etwa zeitgleich erschienen Mosaikheft 58 (Boche) vergleicht:

    https://www.comicforum.de/attachment...5&d=1682250290

    Bleibt die Frage, wer den schöneren Nachthimmel gezeichnet hat?

  21. #246
    Mitglied Avatar von Nafi Dhu Asrar
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    @komnenos: Warum entweder oder? Sind wir nicht alle Menschen mit Stärken und Schwächen, mit Entscheidungen, die andere manchmal gut und manchmal weniger nachvollziehen können. Ich bin jedenfalls großer Fan von Hegen, seiner Idee, den Zeichnungen, seiner unternehmerischen und künstlerischen Leistung. Gleichzeitig sehe ich, dass am Mosaik viele zum Erfolg mitgeholfen haben. Und ich mag sowohl seine Digedags als auch die Abrafaxe. Ich habe bei keinem hier im Thread herausgelesen, dass er ihn als sich bereichernden Egomanen verstanden hätte. Aber man darf auch der Ansicht sein, dass das Ende der Digedags und der Abgang Hegens beim Mosaik nicht nur ein Werk böser Mächte (Verlag, Partei, Dräger) war.

  22. #247
    Mitglied Avatar von komnenos
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    Ich habe einfach mal absichtlich zwei sehr unterschiedlich Sichtweisen gegenüber gestellt, hoffe aber, dass Niemand hier die extrem negative erste Position einnimmt. Und ich habe auch geschrieben, dass es ,,bei solchen Betrachtungen eine Zone mehr oder minder großer Überlappung'' gibt, also final nicht entweder oder.
    Ich tendiere stark zu der positiv zugespitzten zweiten Betrachtungsweise, und dass mir da nicht Jeder folgen wird, ist auch klar.
    Ich will auch Niemanden wirklich überzeugen. Ich schätze den Austausch von Argumenten hier, am liebsten Fakten-basiert, da das meine eigene Sichtweise bereichert.
    Was den Abgang von Hegen betrifft, so ist das eine andere Diskussion. Und glücklicherweise war es nicht das absolute Ende der Digedags, wie die zahlreichen Fanprojekte belegen.

  23. #248
    Mitglied Avatar von gbg
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    Zitat Zitat von komnenos Beitrag anzeigen
    Na ich hoffe, die Zuordnung bei Kaukapedia hat Jemand mit Ahnung gemacht...

    Ulf hat mir mal gesagt, dass für Dimi die dicken Linien recht charakteristisch sind. Und die sieht man, wenn man das Cover von Fix&Foxi 305 mit dem etwa zeitgleich erschienen Mosaikheft 58 (Boche) vergleicht:

    https://www.comicforum.de/attachment...5&d=1682250290

    Bleibt die Frage, wer den schöneren Nachthimmel gezeichnet hat?
    Verstehe ich nicht ganz? Waren die dicken Linien für das Mosaik charakteristisch oder nur für Dimi? Wenn letzteres, dann kann ja Dimi an der 58 nicht beteiligt gewesen sein, da schon im Westen. Übrigens sein erstes? Titelbild für Fix und Foxi erinnert mich an die Neosserie mit dem Abenteuern eines Herrn Kneifers. http://www.kaukapedia.com/index.php?...x_und_Foxi_248
    Und das an das Heft 38... http://www.kaukapedia.com/index.php?...x_und_Foxi_258

  24. #249
    Mitglied Avatar von komnenos
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    Aber ich habe doch oben geschrieben, dass die dicken Linien nach Ulf ein Charakteristikum von Dimi sind. Bei Mosaikheft 58 ist das Cover von Boche (nach Mosapedia) und ich wollte es zum Vergleich mal gegenüber stellen, da etwa zeitgleich erschienen und bei beiden Titelbildern ein blauer Sternenhimmel blinkt.

    Das erste Dimi-F&F-Cover (Nr. 248) hat mich zuerst an Heft 11 mit den Digedags auf dem Nashorn sitzend erinnert. Aber Du hast Recht, Heft 42 mit Meister Funke passt besser, auch zeitlich.

    Hier mal die ganze Zeichnung ohne Schriftzug:
    https://www.comicforum.de/attachment...7&d=1682278238

  25. #250
    Mitglied Avatar von gbg
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    ich sehe du hast wieder "Zugeschlagen" aber schöne Motive.

    Übrigens das hier finde ich auch schön, aber das Original wird man wohl nicht mehr bekommen?

    http://www.kaukapedia.com/index.php?...x_und_Foxi_276
    Geändert von gbg (23.04.2023 um 21:35 Uhr)

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