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Thema: 47 Ronin (Stan Sakai und Mike Richardson)

  1. #26
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    47 Ronin - Eine Erzählung von loyalen Gefolgsmännern



    Wer diese Geschichte kennt, der kennt Japan - so heißt es auf der Rückseite des Bandes, etwas was ich nicht wirklich beurteilen kann. Doch schließlich handelt es sich bei dieser Graphic Novel um eines der bekanntesten Legenden Japans, vielfach verfilmt und in anderen Medien nacherzählt. Und zumindest hab ich schon mal von der Existenz der auf einer wahren Begebenheiten beruhenden Story gehört, aber um was es genau geht war mir bis heute unbekannt...

    Die Geschichte beginnt im Frühjahr des Jahres 1701 als Fürst Asano an den Hof des Shogun gerufen wird, doch vorher gilt es die Gepflogenheiten bei Hof zu erlernen, doch sein Lehrmeister Kira ist wie so viele Korrupt und will Bestechungsgelder sehen, die Fürst Asano nicht zahlen will da er ein ehrlicher Mann ist. Und so macht er ihn sich zum Feind, und Kira tut alles um ihn in Misskredit zu bringen, was am Ende dazu führt das Fürst Asano, Kira am Hof angreift mit seinem Schwert, was bei Strafe verboten ist. Und diese lautet Tod durch Sepukku, auch weil sich Asano nicht selbst vorm Shogun erklärt.

    Und seine Familie verliert alle Rechte und Privilegien und wird somit entehrt, während Kira ohne seine verdiente Strafe davonkommt, etwas was 47 seiner Samurai nicht akzeptieren und sie beschließen den Tod ihres Herrn zu rächen und dessen Ehre wieder herzustellen, auch wenn sie dafür selbst in den Tod gehen müssen...

    Meinung: Eine Erzählung beruhende auf wahren Ereignissen, doch was davon tatsächlich wahr ist, ist auch aus Stan Sakais Sicht nicht belegbar, es ist vielmehr eine Legende aber in jedem Fall eine spannend und dicht erzählte, in der viel Arbeit und Recherche steckt was man nicht nur dem großartigen Artwork von Stan Sakai anmerkt. Aber das kann man in dem reichlichen Bonusmaterial nachlesen...

    Dazu gehört ein Liste aller 47 Ronin (auf 1 Seite)
    Eine Cover Galerie (6 Seiten)
    Ein 2 Seitiges Interview mit Mike Richardson über die Entstehungsgeschichte der Serie
    Ein 3 Seitiges Interview mit Stan Sakai, was kurz nach Veröffentlichung der ersten Ausgabe von 47 Ronin geführt wurde.
    Und danach spricht Mike Richardson über seine Begegnung mit Kazuo Koike und wie dieser die Entstehung der Reihe unterstützt hat (auf 2 Seiten)
    Und die letzten 3 Seiten sind den Holzschnitten von Ogata Gekk? gewidmet die Inspirationsquelle für die 47 Ronin waren, incl einiger Abbildungen seiner Werke.

    Insgesamt also ein rundum gelungener Band, für Fans von Stan Sakai natürlich ein muss, aber auch welche sich für Samurai Legenden interessieren sei der Band empfohlen! 10 von 10 Punkte

    Zu erwähnen ist aber auch die exzellente Verarbeitung und Druckqualität mit dem der Band glänzt, wie alles beim Dantes Verlag veröffentlichte kann ich sagen. Auch die gute Übersetzung und die informativen Anmerkungen des Übersetzer, das kann man nicht hoch genug schätzen.

    Dafür Danke JRN und auch Herrn Dantes für die tolle Auswahl die euer Verlag bietet.
    Geändert von Kal-L (04.01.2021 um 22:52 Uhr) Grund: Ersetzung des "?" in "Gekko" durch "o". Eigentlich müsste ein Längungsstrich über dem "o" sein ...

  2. #27
    Mitglied Avatar von JRN
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    @Kal-L :



    ... und auch Dir alles Gute im neuen Jahr.

    Wie immer schön zusammengefasst ... und dann auch noch ein dickes Lob.
    Jetzt bin ich wieder gerührt und sprachlos.

    Nur eine Anmerkung noch:
    Der "Wer diese Geschichte kennt"-Spruch stammt nicht von Josch oder mir ... sondern von Mike Richardson. Und der ist, wenn er nicht gerade Comicszenarien schreibt, Chef eines US-amerikanischen Verlages, hat ein ausgeprägtes Ego und sicherlich auch Marketing-Erfahrung.
    Dabei kommen dann solche Sprüche heraus - die IMHO weder zu der zur Schau gestellten Bescheidenheit passen, die in Japan allerorten anzutreffen [und geradezu "typisch"] ist - auch und gerade in dieser Geschichte -, noch zu Stans behutsamer Umsetzung des Stoffs.
    Ein besonderer Reiz gerade dieser Adaption des Stoffes liegt sicherlich darin, dass Richardson einen deutlich "zupackenderen" Zugang dazu findet als die meisten seiner Vorgänger [zumindest die, die ich kenne] ... und dass sowohl Stans Zeichnungen als auch Lovern Kindzierskis Koloration diese "Action-Attitüde" wieder "einfangen" und ausbalancieren.
    So gesehen, sagt uns der "Wer diese Geschichte kennt"-Spruch auch, was hätte passieren können, wenn Richardson einen anderen Zeichner als gerade Stan für die Umsetzung seines Skripts gewählt hätte ...



    Mit 1000 Grüßen,
    JRN
    Geändert von JRN (04.01.2021 um 23:57 Uhr)

  3. #28
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    Danke auch für die Ersetzung des O mit Strich drüber, hab das eins zu eins kopiert aus meinem Beitrag im sammlerforum, warum man das Zeichen hier nicht akzeptiert?

  4. #29
    Mitglied Avatar von JRN
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    @Kal-L :

    Dazu gibt's 'nen Rattenschwanz-Thread im "Technische Fragen"-Unterforum.
    Die abschließende Antwort hab' ich aber auch nicht kapiert ... denn die vor dem Serverumzug ins Forum geschriebenen Sonderzeichen werden nach wie vor korrekt dargestellt.
    Ich hab' dann natürlich gedacht, die müssten sich über copy and paste in neue Beiträge reinkopieren lassen ... aber Pustekuchen.
    Der Server "erkennt" offensichtlich, dass die Sonderzeichen nach dem Umzug kopiert worden sind ... und lässt sich nicht austricksen.
    Deswegen hattest Du ein Fragezeichen dort, wo vorher ein "o" mit Längungsstrich gewesen ist.

    Früher war alles besser. [Zumindest, wenn's um Sonderzeichen geht.]



    Mit 1000 Grüßen,
    JRN
    Geändert von JRN (05.01.2021 um 00:00 Uhr)

  5. #30
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    Für mich mal gleich zu Beginn des Jahres ein absolutes Comic-Highlight. Legt die Messlatte gleich richtig hoch und wird vermutlich nur schwer zu toppen sein (aber mal schauen was noch so kommt).

    Die Geschichte von den 47 Ronin, die für die Ehre ihres Herrn

    in den Tod gehen,

    ist von Mike Richardson exzellent geschrieben, von Stan Sakai wahnsinnig gut gezeichnet und von Lovern Kindzierski auch noch wunderschön koloriert. Dazu erscheint er (wie man das vom Dantes Verlag mittlerweile ja gewohnt ist) auch noch in hervorragender Aufmachung und mit interessantem Zusatzmaterial (Cover-Galerie, Interviews und Informationen über die Holzschnitte von Ogata Gekko). Da gibt es wirklich gar nichts zu meckern.

    Die einzige kleine inhaltliche Kritik, die ich vielleicht habe, ist dass Kira (im Gegensatz zu allen anderen Figuren) schon recht eindimensional charakterisiert wird. Ist vermutlich ein Grundproblem mit solche Mythen, in denen die Helden oft über die Jahrhunderte immer heldenhafter werden (ist hier zum Glück nicht so der Fall) und die Schurken immer böser. Wäre aber vielleicht nicht nötig gewesen, zumal ja Stan Sakai im Interview auch darauf hinweist, dass Kira vielleicht in Wahrheit nicht nur der Übeltäter und Asano eventuell nicht ganz so unschuldig war).

    Diese Kleinigkeit trübt die Qualität des Bandes aber keineswegs. Für mich ist das eine 10/10.

  6. #31
    Mitglied Avatar von JRN
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    @Poch :



    Freut mich [und Josch] zu lesen, dass Du offenbar ein schönes Leseerlebnis hattest.

    Mit 1000 Grüßen,
    der Übersetzer

  7. #32
    Mitglied Avatar von robert 3000
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    Ich durfte den Band dieser Tage auch lesen und bin als Usagi und Sakai Fan natürlich massiv voreingenommen.

    Aber da @Poch hier so schön darüber geschrieben hat, gebe ich ihm jetzt einfach zu 100% recht. Und er hat 100% recht.
    Der Band ist super lesbar, einfach ein tolles Stück japanische Geschichte. Perfekt umgesetzt und wenn man beginnt zum lesen
    ist es fast unmöglich den Band nicht zu Ende zu lesen.

    Wird echt schwer das zu toppen. (ich nehm Usagi da aus, weil da gebe ich sowieso jedem Band einfach eine 11 von 10)

    PS: Das Programm von Dantes Verlag ist eigentlich echt heftig. Oft bestelle ich die Teile blind um den Verlag zu unterstützen (das Usagi Geld hat) und dann
    sind diese Blindbestellungen einfach Wahnsinnscomics. (so geschehen bei 2020 Visions, Outlaw Nation, Slaine, Narben, und weitere)

  8. #33
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    @robert 3000 :



    Mit 1000 Grüßen,
    JRN

  9. #34
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    Dieser Post ist ein Querverweis zu einem Beitrag von mir in einem Nachbarthread.

    Mit 1000 Grüßen,
    JRN

  10. #35
    Mitglied Avatar von #churchi
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    47 RONIN (HC / DANTES 2020)



    – US: 47 Ronin # 01-05 (Dark Horse / 2012-2013) -

    Mike Richardson & Stan Sakai (Beratung: Kazuo Koike)


    “Vergesst nicht… auch wenn man uns „Ronin“ nennen wird. Wir sind keine. Ronin haben keinen Herrn.
    Doch wir dienen dem Fürsten. Bis sein Name reingewaschen wird.”


    --- Oishi Kuranosuke Yoshio, 1701 ---


    Japan, in der Edo-Zeit. Im Jahre 1701 werden die beiden Daimyo Asano Naganori und Kamei Korechika zur Burg des Shoguns nach Edo gerufen.
    Sie sollen ihrem Herrscher die Aufwartung machen und Bericht erstatten. Asano ist ein junger Fürst des Lehens Ako, ehrenhaft aber Unerfahren in
    den Gegebenheiten die ihn im Shogunat erwarten. Er trifft auf den hohen Beamten Kira Yoshinaka der ihn der höfischen Etikette unterweisen soll.

    Es vergeht einige Zeit, der Schüler ist gelehrig, aber der Zeremonienmeister unzufrieden. Es ist üblich das dem korrupten Beamten Geld oder wertvolle
    Geschenke zu machen. Asano weigert sich und das Unheil nimmt seinen Lauf… Kira stellt den Lehnsherren vor den versammeltem Fürsten bloß und
    provoziert ihn aufs Blut. Asano sieht rot und attackiert mit seinem Schwert Kira und fügt ihm am Gesicht eine Wunde zu. Daraufhin wird er festgenommen
    und abgeführt. Das ziehen des Schwertes im Palast des Shoguns wird als Angriff auf den obersten Herrscher persönlich gewertet und ist mit dem Tode
    zu bestrafen. Außerdem verliert der Fürst Titel, Ländereien und seine Samurai werden zu Ronin. Noch am selben Tag wird das Urteil vollstreckt und
    Asano muss Seppuku begehen.

    Am Hof von Ako wird Oishi Kuranosuke Yoshio (wichtigster Berater von Asano) von den letzten Geschehnissen informiert. Widerwillig stimmt er allen
    Forderungen des Shoguns zu und übergibt Güter und Ländereien an die Regierung. Insgeheim schart er die loyalsten Samurais (jetzt Ronin) um sich und
    plant seinen Herrn zu rächen…


    Die Geschichte rund um die 47 Ronin gehört zum japanischen Volkskanon und wurde schon mindestens drölfzigfach verwurstet. Loyalität, Ehre und
    die moralischen Grundsätze des Bushido, irgendwie hat das „ehrenhafte“ Morden schon ein Gschmäckle, aber bis heute beruft sich die Volksseele auf
    den Kodex. Richardson hat lange an seiner Umsetzung des Stoffes gefeilt und mit Koike hat man einen Fachmann an der Seite der Authenzität verspricht.

    Achja… und dann wäre dann noch Stan Sakai, ein ausgewiesener Kenner wenn es um Japans Historie geht. Und Samuraihasen. Wie schon bei Usagi
    Yojimbo ist schon fast ist cartoonige gehen. Dieses mal sogar in Farbe, die Kolorierung von Kindzierski ist dabei an japanische Holzschnitte angelehnt
    und hebt das Artwork ungemein.

    Die Charakterisierung der Figuren bleibt dabei leider sehr eindimensional. Gerade Kira wirkt wie ein Abziehbild eines Schurken und wird auch so von
    Sakai dargestellt. Liegt auch ein wenig an der komprimierten und straff erzählten Geschichte. Hätte hier lieber mehr Tiefe gesehen…

    Die deutsche (Hardcover) Ausgabe wartet wieder wie von Dantes gewohnt mit Fussnoten und Erklärungen auf. Abgerundet wird das ganze mit Covern,
    Skizzen und Interviews mit den Machern auf. Die kleine Schrift bei den Anhängen funktioniert praktischerweise auch gleichzeitig als Sehtest für den Optiker.




    Leseprobe
    Geändert von #churchi (21.06.2021 um 11:51 Uhr)

  11. #36
    Mitglied Avatar von JRN
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    @#churchi :

    Moin moin.
    Flüssig, ja ansatzweise witzig geschrieben [bei diesem Stoff nicht selbstverständlich]. Dafür gibt's ein Schild:



    Mit 1000 Grüßen,
    JRN

  12. #37
    Mitglied Avatar von Wolfsdrache
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    Genial. Ich habe letzte Woche 47 Ronin gelesen und mir ging es im Prinzip so wie Mike Richardson am Anfang. Zwar wusste ich, dass es die Geschichte gibt, aber nichts zum Inhalt. Hier haben wir sie nun klasse erzählt mit den markanten und auf den Punkt gebrachten Zeichnungen von Stan Sakai.

    Und es ist durchaus eine Story, die man auch kennen könnte (sollte), wenn man sich nicht für Japan interessiert.

    Ergänzt wird dies noch durch die wunderbare Aufmachung vom Dantes Verlag und die zusätzlichen Seiten. Ein kleines Meisterwerk.

  13. #38
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    Vielen Dank, @Wolfsdrache .



    Und natürlich hast Du mit Deiner Bemerkung recht, dass die Story an sich es wert ist, gelesen zu werden – auch unabhängig von einem allgemeinen Japan-Interesse.
    Der etwas großspurige Werbespruch, auf den Du anspielst, den haben allerdings nicht wir verbockt ... er stammt von Mike Richardson und wir haben ihn „nur“ eingedeutscht.
    Wahrscheinlich hat er gedacht, dass Stan seine kulturvermittelnden Botschaften immer so „sanft“ und unaufdringlich rüberbringt, dass der typische U.S.-Comicfanboy sie gar nicht wahrnimmt ... und hat dann sprachlich mal eine Schippe draufgelegt.



    Mit 1000 Grüßen,
    JRN

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