User Tag List

Thema: Ehapa-/Egmont Comic Collection

  1. #4526
    Mitglied
    Registriert seit
    03.2003
    Beiträge
    3.034
    Mentioned
    8 Post(s)
    Tagged
    0 Thread(s)
    Und solange "12 Prüfungen für Asterix" von Marcel Uderzo außen vor bleiben, ist es auch keine Gesamtausgabe!

  2. #4527
    Mitglied Avatar von Örtliche Bücherei
    Registriert seit
    01.2021
    Ort
    Helvetien
    Beiträge
    4.983
    Mentioned
    82 Post(s)
    Tagged
    0 Thread(s)
    Zitat Zitat von Kaschi Beitrag anzeigen
    Und solange "12 Prüfungen für Asterix" von Marcel Uderzo außen vor bleiben, ist es auch keine Gesamtausgabe!

    Oh ja, unbedingt gehört der zu einer GA. Und dann auch in Farbe bitte. In anderen Sprachen gab es ja farbige Seiten. Also her damit! Immer im Sinne von ich will alles!

  3. #4528
    Mitglied Avatar von Örtliche Bücherei
    Registriert seit
    01.2021
    Ort
    Helvetien
    Beiträge
    4.983
    Mentioned
    82 Post(s)
    Tagged
    0 Thread(s)


    Grosse Überraschungen scheinen nicht im Programm zu sein. Habe mir nun dennoch den neuen Asterix 40 bestellt. Allerdings nicht in der SuperLuxusGeldDaherEdition. Die ist mir definitiv zu teuer!

    Das Album im Überformat hingegen erscheint zahlbar. Immerhin erhält der Asterix-Leser noch diese hübschen Bleistiftzeichnungen dazu. So spezielle Sachen gefallen mir. Natürlich hätte es auch der Softcover-Comic vom lokalen Kiosk getan. Die Geschichte ist dieselbe. So gesehen musste der Kauf mehrmals überlegt werden. Was kann man sagen? Hobby ist Hobby.

  4. #4529
    Mitglied Avatar von Martin 37
    Registriert seit
    08.2000
    Beiträge
    2.852
    Mentioned
    34 Post(s)
    Tagged
    0 Thread(s)
    Zitat Zitat von Örtliche Bücherei Beitrag anzeigen
    Habe mir nun dennoch den neuen Asterix 40 bestellt. Allerdings nicht in der SuperLuxusGeldDaherEdition. Die ist mir definitiv zu teuer!

    ...
    Obelix hat mir gerade seinen Kommentar dazu zukommen lassen: "Die spinnen, die Egmontianer."

    Das Programm enthält wirklich keine Überrasschungen. MV und Tanguy. Ansonsten Asterix vom Kiosk.

    Staunende Grüße
    Martin

  5. #4530
    Mitglied Avatar von God_W.
    Registriert seit
    10.2018
    Ort
    Nahe Aschaffenburg
    Beiträge
    6.198
    Mentioned
    309 Post(s)
    Tagged
    0 Thread(s)
    Ich hoffe, dass die Floyd Gottfredson Sonntagsseiten pünktlich erscheinen und vor allem, dass die Rosa Library mit dem letzten Schuber tatsächlich noch beendet wird. Damit wären meine begonnenen Disney-Reihen abgeschlossen und alle weiteren Disney Bände (hatte einige dieser teuren Hommage-Bände und einen Schwung Enthologien auf der Liste) habe ich von meiner Liste gestrichen. Der Konzern bekommt von mir möglichst keine Kohle mehr. Die Barks Schuber können ja nur grauenhaft verstümmelt werden.

    Auf den fünften Band der Lucky Luke Gesamtausgabe freue ich mich und auch einige Asterix-Alben wird es wieder geben, da habe ich noch nicht allzu viele.
    Über Besuch, Meinungen, Diskussionen etc... freue ich mich immer sehr!

  6. #4531
    Mitglied Avatar von Manfred G
    Registriert seit
    02.2005
    Ort
    Bergisches Land
    Beiträge
    2.303
    Mentioned
    31 Post(s)
    Tagged
    0 Thread(s)
    Zitat Zitat von God_W. Beitrag anzeigen
    Die Barks Schuber können ja nur grauenhaft verstümmelt werden.
    Auf den fünften Band der Lucky Luke Gesamtausgabe freue ich mich und auch einige Asterix-Alben wird es wieder geben, da habe ich noch nicht allzu viele.
    Das Hauptproblem für neue Fans/Sammler ist natürlich hauptsächlich,niemand kann Wissen was alles verstümmmelt wird (im Text und im Bild). Ob es da Sinn macht die Schuber weiter raus zu bringen?
    Da können alle heilfroh sein dass Lucky Luke etc. nicht zu Disney gehören!

  7. #4532
    Ex-Exphilosoph Avatar von Jovis
    Registriert seit
    01.2023
    Beiträge
    5.245
    Mentioned
    187 Post(s)
    Tagged
    0 Thread(s)
    Abwarten.

  8. #4533
    Mitglied Avatar von God_W.
    Registriert seit
    10.2018
    Ort
    Nahe Aschaffenburg
    Beiträge
    6.198
    Mentioned
    309 Post(s)
    Tagged
    0 Thread(s)
    Zitat Zitat von Manfred G Beitrag anzeigen
    Das Hauptproblem für neue Fans/Sammler ist natürlich hauptsächlich,niemand kann Wissen was alles verstümmmelt wird (im Text und im Bild). Ob es da Sinn macht die Schuber weiter raus zu bringen?
    Da können alle heilfroh sein dass Lucky Luke etc. nicht zu Disney gehören!
    So ist es!
    Über Besuch, Meinungen, Diskussionen etc... freue ich mich immer sehr!

  9. #4534
    Mitglied
    Registriert seit
    12.2019
    Beiträge
    51
    Mentioned
    4 Post(s)
    Tagged
    0 Thread(s)
    Ich hoffe auch, dass die Don Rosa Library beendet wird und dann war es das weil man in Zukunft nie wissen wird, was alles textlich und zeichnerisch gekürzt wurde. Das Spiel gehe ich nicht mit. Barks werde ich voraussichtlich über die Jahre gebraucht auf Englisch kaufen oder gebraucht auf Deutsch.

    Interessant finde ich auch, dass Bombie im LTB Classic 5 in der Urversion erscheint mit großer Nase und Nasenring. Texte aber freudenfettlich zensiert werden und Don in Lebensträume nicht einmal 3 Panels bringen darf. LTB Classic habe ich nach Band 10 abgebrochen. Es gibt ja mehr als genug Auswahl abseits von Disney. Sogar so viel, dass meine Wunschliste jeden Monat länger wird und ich mit dem Kaufen nicht ansatzweise hinterherkomme.

    Vielen Dank auch nochmal an alle, die hier ihre Empfehlungen posten oder anderweitig Beiträge verfassen von denen ich viel lernen kann.

  10. #4535
    Mitglied Avatar von Manfred G
    Registriert seit
    02.2005
    Ort
    Bergisches Land
    Beiträge
    2.303
    Mentioned
    31 Post(s)
    Tagged
    0 Thread(s)
    Zitat Zitat von Euphorius Beitrag anzeigen
    Interessant finde ich auch, dass Bombie im LTB Classic 5 in der Urversion erscheint mit großer Nase und Nasenring.
    Zur Erklärung warum dies so war: LTB Classic 5 ist eine der letzten Bände ohne Zensur bei der man die Seiten einfach von der großformatigen Carl Barks Collection (3 Bücher im Schuber, insgesamt 30 Bücher) übernommen hat. Bei dieser wurde die Farbgebung komplett erneuert was möglich war weil diese 30bändige Collection für Dänemark, Schweden und Deutschland gleichzeitig produziert wurde. Noch Jahre vorher wurde Bombie in der Barks Library (die Album-Ausgabe) zensiert (zwar nur leicht, aber zensiert). Sehr wahrscheinlich geschah dies weil die Album-Reihe auch über Kiosk/Fachhandel vertrieben wurde und zuerst in den USA erschienen ist. In der Collection wunderte sich Geoffrey Blum (Herausgeber und Kommentator der einzelnen Geschichten) in einem Kommentar dass man jetzt tatsächlich in dieser Edition die Ur-Version abdrucken durfte. Grund war sicher der hohe Preis und dass sich diese Edtion ausschließlich an Sammler richtete. Verantwortlicher Verleger für die deutsche Ausgabe war seinerzeit übrigens Georg F. W. Tempel der jetzige Herausgeber von Zack. Als man jetzt diese LTB Classic Edition startete hatte wohl niemand mehr daran gedacht von welcher Edition man jetzt die Kiosk-Ausgabe bringt...

  11. #4536
    Mitglied Avatar von MrBlonde
    Registriert seit
    12.2013
    Beiträge
    992
    Mentioned
    23 Post(s)
    Tagged
    0 Thread(s)
    Recht maues Programm finde ich.
    Sind eher Verschiebungen.
    Asterix im HC und die Lucky Luke Gesamtausgabe 5.
    Diese wurde leider auch verschoben...
    Carl Barks & Don Rosa Library kommt bei mir ebenfalls ins Regal.
    Drücke bei letzterem immer noch die Daumen!

  12. #4537
    Mitglied Avatar von JRN
    Registriert seit
    12.2001
    Beiträge
    2.318
    Mentioned
    164 Post(s)
    Tagged
    0 Thread(s)
    Was ich mich gerade frage ...

    Wieso wird hier eigentlich die ganze Zeit über den Zombie geredet?
    Die wirklich fiesen kolonialistischen Stereotypien befinden sich doch in der zweiten Hälfte der Barks-Geschichte, nachdem die Ducks Afrika erreicht haben. Ich meine die abergläubischen halbnackten Lastenträger mit ihren Wulstlippen und den Voodoo-Priester, der geradezu das Urbild eines „Schwaren Manns“ [also eines dämonischen Kinderschrecks] ist.
    Im Augenblick liest sich die Debatte hier so, als ginge es nur darum, ob Zombies diskriminiert werden dürften oder nicht [bzw. wie mit Zombie-Diskriminierungen am besten umzugehen sei]. Okay, Zombies haben keine Lobby ... aber ist es tatsächlich so, dass an der Darstellung des Voodoo-Priesters und der Lastenträger bisher niemand Anstoß genommen hat?
    Das wäre nämlich in der Tat ein veritabler Skandal.

    Meine Befürchtung ist, dass derzeit auf unzureichendem Informationsstand Schlussfolgerungen gezogen werden.
    Die Barks-Geschichte wäre nicht zu „retten“ [also nicht „weißzuwaschen“], indem einfach drei Panels weggelassen oder verändert würden. Sie ist so, wie sie ist, ein historisches Dokument für diskriminierende Karikatur und das sich in ihr ausdrückende Welt- und Gesellschaftsbild.
    Es wird höchste Zeit, dass zumindest bei den Bestsellern dazu übergegangen wird, den bowdlerisierten Versionen „für die Jugend“ auch historisch-kritische Ausgaben an die Seite zu stellen, die kommentiert und vollständig sind und in denen die einzelnen Werke angemessen kontextualisiert werden.
    Aber ich schweife ab. Mich interessiert an dieser Stelle erst einmal, warum sich die Diskussion um die Barks-Geschichte ausgerechnet an dem Zombie entzündet haben soll ...

    Mit 1000 Grüßen,
    JRN

  13. #4538
    Premium-Benutzer Avatar von HerrHase
    Registriert seit
    08.2003
    Beiträge
    3.615
    Mentioned
    88 Post(s)
    Tagged
    0 Thread(s)
    Blog-Einträge
    1
    Zitat Zitat von JRN Beitrag anzeigen
    Was ich mich gerade frage ...

    Wieso wird hier eigentlich die ganze Zeit über den Zombie geredet?
    Die wirklich fiesen kolonialistischen Stereotypien befinden sich doch in der zweiten Hälfte der Barks-Geschichte, nachdem die Ducks Afrika erreicht haben. Ich meine die abergläubischen halbnackten Lastenträger mit ihren Wulstlippen und den Voodoo-Priester, der geradezu das Urbild eines „Schwaren Manns“ [also eines dämonischen Kinderschrecks] ist.
    Im Augenblick liest sich die Debatte hier so, als ginge es nur darum, ob Zombies diskriminiert werden dürften oder nicht [bzw. wie mit Zombie-Diskriminierungen am besten umzugehen sei]. Okay, Zombies haben keine Lobby ... aber ist es tatsächlich so, dass an der Darstellung des Voodoo-Priesters und der Lastenträger bisher niemand Anstoß genommen hat?
    Das wäre nämlich in der Tat ein veritabler Skandal.

    Meine Befürchtung ist, dass derzeit auf unzureichendem Informationsstand Schlussfolgerungen gezogen werden.
    Die Barks-Geschichte wäre nicht zu „retten“ [also nicht „weißzuwaschen“], indem einfach drei Panels weggelassen oder verändert würden. Sie ist so, wie sie ist, ein historisches Dokument für diskriminierende Karikatur und das sich in ihr ausdrückende Welt- und Gesellschaftsbild.
    Es wird höchste Zeit, dass zumindest bei den Bestsellern dazu übergegangen wird, den bowdlerisierten Versionen „für die Jugend“ auch historisch-kritische Ausgaben an die Seite zu stellen, die kommentiert und vollständig sind und in denen die einzelnen Werke angemessen kontextualisiert werden.
    Aber ich schweife ab. Mich interessiert an dieser Stelle erst einmal, warum sich die Diskussion um die Barks-Geschichte ausgerechnet an dem Zombie entzündet haben soll
    Naja, bisher haben wir ja hier und in den anderen Threads hauptsächlich über die Rosa-Geschichten diskutiert. Entzündet hat sich das durch die Social-Media-Beiträge von ihm selbst. Ob auch die Barks-Geschichte von Disney blockiert wird oder nicht, wissen wir ja nicht, weil Disney selbst dazu nichts kommuniziert und es den lizenznehmenden Verlagen auch verbietet. Das ist ja Teil des Problems.

    In "Lebensträume" kommt der Vodoopriester mWn nicht vor, ich hab die Geschichte allerdings nicht zum Nachprüfen hier. Dass die Darstellungen der Afrikaner nicht nur in der Barks-Geschichte, sondern auch in vielen anderen Mainstreamcomics aus der Zeit rassistischen Stereotypen folgte (und ebenso natürlich bei anderen ethnischen oder sozialen Gruppen), darüber brauchen wir nicht zu streiten. Insofern wäre eine historisch-kritische Einordnung der Originalcomics sicher der sinnvollste Weg, wie man diese Geschichten in Zukunft noch veröffentlichen könnte, wurde ja etwa bei der FGL (in Ansätzen) auch so gemacht.

  14. #4539
    Ex-Exphilosoph Avatar von Jovis
    Registriert seit
    01.2023
    Beiträge
    5.245
    Mentioned
    187 Post(s)
    Tagged
    0 Thread(s)
    Zitat Zitat von JRN Beitrag anzeigen
    historisch-kritische Ausgaben an die Seite zu stellen, die kommentiert und vollständig sind und in denen die einzelnen Werke angemessen kontextualisiert werden.
    Das hast du aber sowas von den Punkt getroffen. Das finde ich aber auch und bin eigentlich entsetzt, dass stattdessen Zensur in großem Maße stattfindet. Ich vermute aber, dass das daran liegt, dass überhaupt keinem daran gelegen ist Kunst zu erhalten und kunsthistorisch Verantwortung zu übernehmen, sondern es weiterhin und auf Kosten des Kulturerbes nur um Kommerz geht. Was wir als aufgeklärte Fans Disney schon längst nicht mehr durchgehen lassen dürften.

  15. #4540
    Ex-Exphilosoph Avatar von Jovis
    Registriert seit
    01.2023
    Beiträge
    5.245
    Mentioned
    187 Post(s)
    Tagged
    0 Thread(s)
    Ich lese ja gerade die Monster GA von Enki Bilal. Ganz großartig. Bin mit Kapitel 2 zur Hälfte durch. Danach lese ich mir die Nikopol-Saga nochmal durch, und dann... kann mir jemand was über BUG erzählen? Und ist die Geschichte mit Band 3 schon zu Ende?

  16. #4541
    Mitglied Avatar von JRN
    Registriert seit
    12.2001
    Beiträge
    2.318
    Mentioned
    164 Post(s)
    Tagged
    0 Thread(s)
    @HerrHase :

    Ah ja. Das wäre eine Erklärung. Danke.

    Ich bin davon ausgegangen, dass die Don-Rosa-Geschichte als „Kollateralschaden“ mit in die Diskussion geraten ist, weil darin auf die Barks-Geschichte Bezug genommen wird, die von Disney komplett aus dem Verkehr gezogen worden sei.
    [Ich gehe auch weiterhin davon aus, dass die Barks-Geschichte ebenfalls nicht mehr veröffentlicht werden wird ... dass darüber bisher micht geschrieben worden ist, dürfte daran liegen, dass aktuell kein U.S.-Reprint der Barks-Geschichte ansteht, während eine Neuauflage oder ein Nachdruck der Don-Rosa-Geschichten gerade in Vorbereitung gewesen zu sein scheint.]
    Es bleibt aber auffällig, dass zum Beispiel hier gesagt wird, die Darstellung des Zombies und des Voodoo-Priesters [der danach auch bei Don Rosa vorkommt – wenngleich nicht gesagt wird, in welcher seiner Geschichten] seien nach heutigen Maßstäben diskriminierend, während sich im hiesigen Blätterwald alles um den Zombie zu drehen scheint ...
    [Die Lastenträger scheinen überall nicht der Rede wert zu sein.]

    Ich befürchte allerdings, dass eine historisch-kritische Ausgabe erst möglich sein wird, wenn die Geschichten vollständig in den Besitz der Allgemeinheit übergegangen sein werden.
    Bis dahin kann die Disney-Chefetage, anders als in Europa, wo die Urheber oder ihre Rechtsnachfolger ein Wörtchen mitzureden hätten, allein entscheiden, ob ein Werk veröffentlicht wird oder nicht. Und Song of the South wird ja nun schon seit fast einem halben Jahrhundert nur noch zu hausinternen „Schulungszwecken“ oder in Hochschulseminaren vorgeführt. Kann sein, dass den Barks- und Don-Rosa-Geschichten ein ähnliches Schicksal droht.

    Für Don Rosa ist es sicherlich ein harter Schlag, dass der Konzern, mit dessen Figuren er gearbeitet hat, einfach so beschließen kann, dass er mit den von ihm in jahrelanger harter Arbeit geschaffenen Werken in Zukunft mangels neuer Auflagen keine Tantieme oder sonstigen Vergütungen mehr erzielen kann ... und er dagegen nichts anderes tun kann, als über Twitter und Co. seiner Frustration Ausdruck zu verleihen.
    Aber das in den U.S.A. nicht vorhandene Urheberrecht ist noch einmal ein ganz anderer Skandal, der in der Berichterstattung über Disneys Entscheidungen, weitere Werke in den Giftschrank des Konzerns zu verbannen, erst einmal nichts zu suchen hat. Sonst könnte der Eindruck entstehen, Don Rosas Erwerbssituation sei gesamtgesellschaftlich ebenso bedeutend wie der zukünftige Umgang mit diskriminierenden Kulturprodukten und der Diskurs darüber.

    Mit 1000 Grüßen,
    JRN
    Geändert von JRN (23.04.2023 um 13:54 Uhr)

  17. #4542
    Mitglied Avatar von JRN
    Registriert seit
    12.2001
    Beiträge
    2.318
    Mentioned
    164 Post(s)
    Tagged
    0 Thread(s)
    @Jovis :

    Cross-Posting.
    Ich denke aber, ich habe auch Deinen Beitrag mit angesprochen, oder?
    Disney ist kein Staat, kann also nicht, im Wortsinne, „zensieren“. Das U.S.-amerikanische Copyright erlaubt es der Konzernleitung aber, allein darüber zu bestimmen, ob, und wenn „ja“: in welcher Form, Werke veröffentlicht oder zugänglich gemacht werden.
    Das ist, wie Du schreibst, unregulierter „Kommerz“ [vulgo: „Kapitalismus“]. Alles, was die Rendite gefährden könnte, wird nicht oder nicht mehr weiter produziert. Kultur als Grundrecht [zusammen mit dem die Freiheit der Kultur garantierenden Rechtsrahmen – insbesondere dem UrhG] existiert in diesem System nicht. Sie müsste immer wieder neu und auf Umwegen in den Verwertungsdiskurs eingeführt werden. Und wer sollte das in den U.S.A. derzeit versuchen?

    Floyd Norman hat – als erster schwarzer Disney-Animator – jahrzehntelang versucht, die Konzernleitung dazu zu bewegen, den Bann gegen Song of the South aufzuheben, weil er den Film für ein wichtiges Mahnmal der Diskriminierung von Schwarzen gehalten hat und hält.
    Dann hat er die Figuren aus dem Film in die von ihm gezeichneten Disney-Zeitungsstrips „geschmuggelt“, damit der Film und das, was er bedeutet, wenigstens nicht in Vergessenheit gerät.
    Und natürlich sind auch seine Strips jetzt in den Giftschrank gewandert.
    Die Arbeit eines Schwarzen wird von weißen Entscheidern unsichtbar gemacht ... mit der Begründung, die Diskriminierung von Schwarzen solle eingedämmt werden.
    Das alles hat mit „Kultur“ nicht sehr viel zu tun ... aber mit dem modernen Äquivalent von Glasperlen, also mit der Denke von neokolonialistischen Zahlen- und Verwertungsmenschen.

    Unsere einheimischen Lizenznehmer haben, soweit ich sehe, hier keinerlei Handlungsspielraum.
    Den Versuch, von Disney die Erlaubnis für eine vollständige historisch-kritische Barks-Ausgabe zu erhalten, sollten unsere Verlage trotzdem immer wieder unternehmen. Nicht, weil ich hoffe, dass steter Tropfen den Stein höhlen wird, sondern, um zumindest der Disney-Lizenzabteilung zu signalisieren, dass gewisse Entscheidungen der Konzernleitung in Europa für „ahistorisch“ und „kulturlos“ gehalten werden.

    Mit 1000 Grüßen,
    JRN
    Geändert von JRN (23.04.2023 um 13:56 Uhr)

  18. #4543
    Mitglied
    Registriert seit
    12.2019
    Beiträge
    51
    Mentioned
    4 Post(s)
    Tagged
    0 Thread(s)
    @Manfred G
    Herzlichen Dank für deine detaillierte Einordnung!
    Geändert von Euphorius (23.04.2023 um 13:59 Uhr)

  19. #4544
    Ex-Exphilosoph Avatar von Jovis
    Registriert seit
    01.2023
    Beiträge
    5.245
    Mentioned
    187 Post(s)
    Tagged
    0 Thread(s)
    @JNR: Wieso braucht es einen Staat zur Zensur? Jetzt machst du es denen aber zu einfach. Disney ist Kultur, und auch wenn ich nie ein Freund von Disney war, kann man ihnen das nicht absprechen. Aber man kann zum Beispiel, um mal ein brandaktuelles Thema zu nehmen, die problematischen Begrifflichkeiten bei Heidegger nicht einfach gerade biegen, um ihn als Nicht-Antisemiten zu legitimieren, damit man ihn weiter lesen kann. Man muss ihn einfach fachlich und redaktionskritisch handhaben und veröffentlichen. Und das wird ja nicht nur bei Heidegger auch schon seit Jahrzehnten getan, bei Kant noch länger. Bei Huckleberry Finn ist es noch einfachjer, weil hier ganz klar ist, dass seine Wortnutzung zeitgeschichtlich betrachtet werden muss. Aber keiner käme auf die Idee, bei ihm die N-Wörter auszutauschen. (Obwohl... womöglich gab es ein paar, die tatsächlich die Idee hatten? Bestimmt. Wenn bei Disney Idioten sitzen, dann sitzen auch welche über Twain. Aber sie kamen eben nicht zum Zug.) Was du da jetzt versuchst, ist mit überaus komplizierten Gedankengängen zu erreichen, dass man Disney das Verschwindenlassen legendärer Kunstwerke irgendwie durchgehen lassen kann? Wenn es dir darum ging, so etwas zu verstehen... nun, ich habe kein Problem damit Dinge zu verstehen. Ich weiß auch warum damals Bücher... ach, das lassen wir jetzt besser.

    Was mich aber wundert: du hast doch oben genau den richtigen Weg beschrieben. Warum legitimierst du jetzt, dass er nicht gegangen wid?

  20. #4545
    Mitglied Avatar von JRN
    Registriert seit
    12.2001
    Beiträge
    2.318
    Mentioned
    164 Post(s)
    Tagged
    0 Thread(s)
    @Jovis :

    Ich habe nicht versucht, etwas zu legitimieren.
    Und ich würde weder Eingriffe in bestehende Werke gutheißen noch ihr Verschwindenlassen.
    Ich habe nur die Hoffnung dämpfen wollen, dass es zu meinen Lebzeiten noch eine historisch-kritische Ausgabe der uns hier beschäftigenden Geschichten geben könnte. Hierzulande könnte Don Rosa einfach zu einem anderen Verlag gehen, wenn sein bisheriger eines seiner Werke nicht mehr drucken wollen würde. Spätestens nach drei Jahren Nichtnutzung wäre das Recht wieder an ihn zurückgefallen.
    In den U.S.A. befinden sich die Arbeiten im Besitz eines Konzerns [nicht nur die Rechte, sondern die Werke]. Und jemand anderes dürfte erst drucken, wenn das Werk in den Besitz der Allgemeinheit übergegangen wäre ... wobei es auch dann immer noch das technische Problem gäbe, an vernünftige Druckvorlagen heranzukommen [also an welche, die wenigstens annähernd so gut wären wie die konzerneigenen].

    Und was den Zensur-Begriff angeht, verwende ich ihn lieber konservativ.
    Danach wäre Zensur eine von einer Regierungsstelle zu erteilende Druckerlaubnis ... oder die ganze oder teilweise Verweigerung einer solchen.
    Über Zensur soll Gehorsam gegenüber einer Staatsdoktrin erzwungen werden.

    Wir haben es in den hier diskutierten Fällen aber lediglich mit teils um ihren Leumund oder um ihre Bilanzen fürchtenden, teils machtgeilen Individuen in den Chefetagen von Verwertungskonzernen zu tun.
    Die wären wahrscheinlich gern mit der Machtfülle von Zensoren ausgestattet, sie sind aber lediglich arme Würstchen mit übergroßen Scheren im Kopf.
    Und weil das so ist, gibt es zumindest eine theoretische Chance, dass zum Beispiel die Bürgerrechtsbewegung in den U.S.A. eines Tages an Disney herantritt, um gemeinsam eine historisch-kritische Ausgabe der derzeit im Giftschrank befindlichen Werke auf den Weg zu bringen – in aufklärerischer Absicht.
    Was Song of the South angeht, hat Leonard Maltin so etwas ja im Zuge seiner „Disney Treasures“-Reihe schon versucht ... allerdings ohne Erfolg.

    Ansonsten machst Du jetzt ein paar richtig große Fässer auf, die zu diskutieren sich zwar lohnen würde ... aber vielleicht nicht gerade hier und jetzt.
    Ich meine zu wissen, was Du meinst, wenn Du sagst, Disney sei „Kultur“ ... und sähe das dann genau wie Du. Trotzdem ist „Kultur“ in den U.S.A. strukturell etwas anderes als hier in Europa. Das müsste erst einmal genauer aufgedröselt werden, um danach dann die je unterschiedlichen Konsequenzen zu diskutieren. [Hierzu nur die These, dass „Kunstfreiheit“ in Europa auch meint, dass Werke geschaffen (und durchfinanziert) werden können, die erst einmal niemand sehen oder hören will, während in den U.S.A. alles von Mäzenen abhängig ist, die zwar keine Könige oder Kirchenfürsten sind, sondern vermögende Bürgerinnen und Bürger, die aber trotzdem inhaltlich und formal Einfluss auf die Gestalt eines Werkes nehmen (nach dem „wer bezahlt, bestimmt“-Prinzip).]
    Und Dein Heidegger-Beispiel wirft die Frage nach der „letztgültigen Fassung“ auf. Welche soll das jeweils sein und warum? [Für mich ist natürlich die erste, noch unbereinigte Fassung der Grimm'schen Kinder- und Hausmärchen die interessantere und „gültige“ – im Gegensatz zum akademischen Standard von der Fassung letzter Hand. Und wenn wir diesen Standard auf Disneys Fantasia anwenden würden, dann wäre die letzte zu Walts Lebzeiten erstellte Fassung die ausschlaggebende, in der die Zebra-Kentauretten mit den üblichen Schwarzen-Stereotypien aber bereits nicht mehr enthalten waren.]

    Will sagen: Ich halte es für wichtig, Zugriff auf so viele unterschiedliche Versionen einen Werks wie möglich haben zu können. Und außerdem wünsche ich mir, dass aus dem Impressum oder aus den redaktionellen Texten klar ersichtlich ist, welche Fassung ich jeweils vor der Nase habe.
    [Und diese Aussage gilt erst recht dort, wo es sich um von der Urheberin oder dem Urheber nicht autorisierte „Verschlimmbesserungen“ von Werken handelt – wenn diese Unsitte denn nicht aus der Welt zu schaffen ist.]
    Ich gehe – offenbar anders als einige Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von Verlagen manchmal – von vernunftbegabten Leserinnen und Lesern aus, die zwischen bereinigten Versionen „für die Jugend“ sowie den ab und zu nur schwer erträglichen Originalaussagen eines Autors oder einer Autorin unterscheiden können [sofern sie nicht durch fehlende oder fehlerhafte Bearbeitungsvermerke in die Irre geführt werden].
    Fehlende Standards schaffen am Ende wieder nur Freiräume, in denen sich Selbstermächtiger und Selbstermächtigerinnen mit ideologischer Agenda austoben können.

    Mit 1000 Grüßen,
    JRN
    Geändert von JRN (23.04.2023 um 21:06 Uhr)

  21. #4546
    Mitglied Avatar von Kickaha
    Registriert seit
    02.2023
    Beiträge
    138
    Mentioned
    7 Post(s)
    Tagged
    0 Thread(s)
    Hier gibt es einen Zensurbericht zu der Geschichte Ein Zombie geht durch die Stadt

    https://www.schnittberichte.com/schn....php?ID=189389

    Ich habe woanders gelesen das hier die unzensierte Fassung drin ist:

    Entenhausen-Edition Donald Nr. 61

  22. #4547
    Mitglied Avatar von Örtliche Bücherei
    Registriert seit
    01.2021
    Ort
    Helvetien
    Beiträge
    4.983
    Mentioned
    82 Post(s)
    Tagged
    0 Thread(s)
    Zitat Zitat von Kickaha Beitrag anzeigen
    Hier gibt es einen Zensurbericht zu der Geschichte Ein Zombie geht durch die Stadt

    https://www.schnittberichte.com/schn....php?ID=189389

    Ich habe woanders gelesen das hier die unzensierte Fassung drin ist:

    Entenhausen-Edition Donald Nr. 61



    Ein interessanter Bericht! Offenbar wurde bereits in den 60er Jahren Barks Werke überarbeitet, sofern ich den Schnittbericht richtig verstanden habe.

    Das alleine ist durchaus bemerkenswert da die Gebrüder Disney anfangs keine dunkelhäutigen Menschen als Arbeitnehmer in ihren Vergnügungsparks duldeten (ausser zum Abfall vom Boden entfernen).

  23. #4548
    Ex-Exphilosoph Avatar von Jovis
    Registriert seit
    01.2023
    Beiträge
    5.245
    Mentioned
    187 Post(s)
    Tagged
    0 Thread(s)
    @JRN: Den letzten Beitrag konnte ich jetzt ganz gut mit deinem Eingangspost zum Thema in Einklang bringen. Ja, ich gebe zu, dass das dicke Fässer sind, die natürlich auch nicht hier besprochen werden können, die aber durchaus gerade sehr wichtig sind. Bzw. ist es nur ein Fass: wie geht das 21. Jahrhundert weltweit mit der Kultur der vergangenen Jahrhunderte um. Während es früher immer ein respektvoller war, scheint es damit nun vorbei zu sein. Was nicht mehr passt, wird passend gemacht. Nein, das kriegen wir HIER nicht besprochen, dazu sind wir als Forengemeinschaft zum Glück eine viel zu verschiedenartige Gruppe. Aber das Thema wird im Internet 'nur' hochgekocht (Winnetou, Jim Knopf etc.), woanders aber wird es durchaus besprochen (Heidegger) und auch schon bearbeitet (Disney). Ich befürchte in der Tat, dass wir hier nur zugucken können, was draus wird. Der eine oder andere Studierte unter uns mag sogar in der einen oder anderen Hinsicht an der Diskussion beteiligt sein, aber es ist definitiv kein Thema, dass man Wirtschaftsunternehmen alleine überlassen kann. Das berühmte Beispiel der Mona Lisa: es darf einfach nicht passieren, dass jemand kommt und sagt, ihr Lächeln sei nicht mysteriös, sondern einfach nur misslungen und lässt es korrigieren. Da muss schon irgendwo eine Diskussion stattfinden, welchen Schutz Kunst und Kultur braucht. Da wird am Ende Disney verloren sein. Aber es gibt ja vielleicht noch was zu schützen. Mark Twain. Michael Ende.

  24. #4549
    Mitglied Avatar von Örtliche Bücherei
    Registriert seit
    01.2021
    Ort
    Helvetien
    Beiträge
    4.983
    Mentioned
    82 Post(s)
    Tagged
    0 Thread(s)
    Da gibt es noch einiges mehr: Struwwelpeter, Max und Moritz, Die zehn kleinen Negerlein, Pippi Langstrumpf, etc. etc.
    Wieso kann man altbekanntes nicht einfach sein lassen?

  25. #4550
    Mitglied Avatar von Kickaha
    Registriert seit
    02.2023
    Beiträge
    138
    Mentioned
    7 Post(s)
    Tagged
    0 Thread(s)
    Zitat Zitat von Örtliche Bücherei Beitrag anzeigen
    Ein interessanter Bericht! Offenbar wurde bereits in den 60er Jahren Barks Werke überarbeitet, sofern ich den Schnittbericht richtig verstanden habe.

    Das alleine ist durchaus bemerkenswert da die Gebrüder Disney anfangs keine dunkelhäutigen Menschen als Arbeitnehmer in ihren Vergnügungsparks duldeten (ausser zum Abfall vom Boden entfernen).
    Es ist immer wieder interessant wie Rassismus oder vermeintlicher Rassismus in Buch oder Comics oder Cartoons nicht mehr gezeigt werden soll, aber die realen Zustände ausgeblendet werden. Den Indianer a.k.a Native Americans und Afro-Amerikaner geht es trotzdem in der realen Welt nicht besser, nur weil Comics usw. von früher geändert werden.
    Das kommt mir manchmal schon wie Geschichtsverfälschung vor.

    Das mit der frühen Neubearbeitung habe ich auch so verstanden. Bei Schnittberichte sind noch drei andere Barks Geschichten zu sehen, die auch eine teilweise Neubearbeitung erfahren haben.
    In einem der Ich, Donald Duck war die Geschichte Ein Zombie geht durch die Stadt auch noch unzensiert, das Buch hatte ich mal. Bei den Ich usw. Bänden waren allerdings die Bilder beschnitten und kleiner gemacht worden.

Seite 182 von 236 ErsteErste ... 82132172173174175176177178179180181182183184185186187188189190191192232 ... LetzteLetzte

Berechtigungen

  • Neue Themen erstellen: Nein
  • Themen beantworten: Nein
  • Anhänge hochladen: Nein
  • Beiträge bearbeiten: Nein
  •  

Das Splash-Netzwerk: Splashp@ges - Splashbooks - Splashcomics - Splashgames
Unsere Kooperationspartner: Sammlerecke - Chinabooks - Salleck Publications - Splitter - Cross Cult - Paninicomics - Die Neunte
Comicsalon Erlangen
Lustige Taschenbücher