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Thema: Welche Comics habt ihr heute gelesen? - Der große Review-Thread

  1. #8176
    Papiertiger Avatar von OK Boomer
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    Geschätzte 90% der Foristen posten nie Rezensionen, mich eingeschlossen.

  2. #8177
    Premium-Benutzer Avatar von dino1
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    Hilda and the Mountain King, Pearson, Nobrow

    Wir erinnern uns, Hilda wurde im Band vorher mit einem Troll Mädchen vertauscht und wacht, selbst jetzt Troll, bei der Mama des Trollkindes auf. Krasser Cliffhanger.
    In diesem Band versuchen Hilda und ihre Mutter die Verwandlung rückgängig zu machen, was nicht so einfach ist. Zum Glück trifft sie in einer Höhle einen alten Troll der ihr helfen möchte, allerdings für einen Preis!

    Spannend und rasant ist dieser Abschlussband. Pearson schreibt und zeichnet toll, die Charaktere bei aller schrägen Fantasie irgendwie herrlich normal. Sowas ist super selten finde ich, die Interaktion zwischen allen Figuren, seien es Trolle oder Nissen bis zum Sicherheitschef passt 1A.

    Hilda gibt es auch auf Deutsch und wer die Serie noch nicht kennt sollte unbedingt zugreifen.

    Batman / Joker, Deadly Duo 4, Silvestri, Prianto, DC

    Bats und der Joker machen als Team einen auf Retter. Es gilt einen Zug und Bahnhof zu sichern. Nur wie schafft man es den perfiden Plan des Schurken umzusetzen ohne Opfer? Eigentlich recht gut, nur Joker muss natürlich doch ein wenig böse sein und ein paar Übergewichtige Zuginsassen gehen bei drauf.
    Dazu lichtet sich ein wenig der Schleier wer denn nun der Bösewicht ist, alles geht auf eine blutige Hochzeit zurück. Nun ja, nicht mega kreativ, Superhelden halt.

    Zeichnungen wieder toll, besser als in Band 3 finde ich, Silvestri haut wirklich einen raus auf seine alten Tage. Wahnsinn.

    Wie schon bei 1 bis 3, bildgewaltige Action trifft auf okaye Story.

    Lustig allerdings, dass man sexistisch gegenüber Nightwing sein darf und Catwoman ihn als Sexobjekt tituliert, andersrum es einen Twitter Sturm gegeben hätte. Schöne neue Welt.
    Geändert von dino1 (09.02.2023 um 21:03 Uhr)

  3. #8178
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    Zitat Zitat von Örtliche Bücherei Beitrag anzeigen
    @Kumahiro

    Ist dir auch schon aufgefallen, dass wir beide die einzigen Mitglieder im Forum sind, welche überhaupt noch Comics lesen? Alle anderen scheinen nur zu kaufen, liefern zu lassen und ungelesen ins Bücherregal zu stellen.
    Gibt auch noch solche, die lesen, aber aus Gründen keine Rezis schreiben.
    Mein Comic-Konsum der letzten Wochen:
    Bela Lugosi
    Herr Hase: Beim Teutates
    Phantom Magazin #4
    Mosaik #566
    Rosaik #55
    Horrorschocker #67
    Luba Wolfschwanz #8
    Bitte beachtet meinen neuen Verkaufsthread.
    Trinken mit der Linken, Fechten mit der Rechten.

  4. #8179
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    Zitat Zitat von Kumahiro Beitrag anzeigen
    Wobei der Gott gerade eher Brettspiele spielt.
    Ach da ist er abgeblieben. Ich hab ihn schon vermisst
    Bitte beachtet meinen neuen Verkaufsthread.
    Trinken mit der Linken, Fechten mit der Rechten.

  5. #8180
    Mitglied Avatar von PhoneBone
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    Ich schreib doch immer fleißig! Allerdings lese ich gerade tatsächlich keine Comics, bin gerade mal wieder am Bücher lesen.

  6. #8181
    Mitglied Avatar von Örtliche Bücherei
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    Die Piratengeschichte um Blackbeard ist in zwei Alben abgeschlossen.

    Komische Erzählung, ziemlich „korke“ Zeichnungen. Für mich nicht wirklich toll.

  7. #8182
    Mitglied Avatar von Kumahiro
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    The Flash (2011) Volume 1: Move Forward

    Barry Ellen ist Polizist in Central City und wie es nun mal so ist, trägt auch er manchmal eine Maske. Denn seit fünf Jahren ist er The Flash, der sich voll auf Geschwindigkeit geskillt hat. Relevante weitere Charaktere sind Kollegin und seit kurzem auch Freundin Patty Spivot, die Reporterin Iris West sowie Dr. Elias, der Flash beim Ergründen seines Potentials hilft.

    Im Grunde kann sich Flash halt sehr schnell bewegen, doch es ergeben sich immer neue Möglichkeiten seiner Fähigkeiten. So kann er Moleküle so schwingen, dass diese andere Körper durchdringen können. Es sieht schon eindrucksvoll aus, wenn er so ein Flugzeug unbeschadet durch eine Brücke fliegen lässt, aber das danach keine Probleme mehr entstehen können finde ich schon etwas schwammig.
    Später lernt Flash, dass er noch schneller sein kann, wenn er schneller denkt, was dann auch einfach so passiert. Dabei nimmt er sein Umfeld besser wahr und verhindert unter anderem, dass jemand vom Auto überfahren wird. Nur nicht ganz so auf die überzeugende Superheldenart, da das Auto überschlägt und in die Ladung eines LKWs kracht.

    Der erste Storyarc ist wie so vieles bei The New 52 erstmal ein kleiner Teaser. So wird ein Charakter mit sehr starken Regenerationskräften eingeführt und gezeigt was eigentlich ist, wenn dieser Gliedmaßen verliert und diese sich ebenfalls regenerieren.
    Danach geht es um Flashs neuen Boost an Geschwindigkeit. Diese sorgen leider zu temporalen Zeitanomalien. Das führt schließlich dazu, dass eine wichtige Person in ein Wurmloch gerät und nun irgendwo irgendwann ist.

    Optisch gefällt mir der Comic schon mal. Ich mag vor allem die verspielte Titelschrift, die direkt ins Bild eingebunden ist. Man bekommt schon ein gutes Bild von Barry und ich frage mich, ob jetzt erstmal ein größeres Zeitreiseabenteuer bevorsteht oder die Angelegenheit doch schon im nächsten Band geklärt wird. Da seine letzte Reise dieser Art erst zur Entstehung der New 52 führte, wird hier bestimmt nicht nochmal viel geändert.

    Zum Einstieg ganz okay. Man merkt, dass es hier auch schon Vorgeschichten gibt, also sollte ich mich dann doch auch mal der Justice League widmen. Ein bisschen lässt mich der Band nüchtern zurück, da ich einige Handlungselemente in ähnlicher Form bereits woanders gesehen habe.

  8. #8183
    Mitglied Avatar von Örtliche Bücherei
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    Heute mal wieder etwas unanständiges gelesen. Extra Sammler Spezial.

    Der Verlag Weissblech hat da ein paar nette Geschichten in ein Heftchen gepackt. Offenbar dabei sehr erfolgreich, da es laut innen angebrachter Werbung eine ganze Serie dieser Art Lektüre geben soll.



    Randvoll mit s/w Comics und Eigenwerbung ausgestattet erinnert mich dieses Exemplar an alte, längst vergangene Zeiten, als noch unter der Theke ausgehändigt Literatur namens U-Comix verkauft wurden. Damals waren wir alle bedeutend jünger als heute und hatten es irgendwie schöner: Unglaublich viele unterschiedliche Comics gab es am Kiosk wie Sand am Meer zu erwerben.

    Das Cover-Bild oben musste ich etwas mit schwarzer Farbe bearbeiten um unschuldige Teenager Augen nicht erblinden zu lassen. Im Original sieht man selbstverständlich alle Details, so wie sie der Künstler erschaffen hat.

    Die Qualität der Geschichten ist stark schwankend. Von sehr professionell gezeichnet bis zu „als Lückenfüller zu gebrauchen“ ist alles dabei.



    Manche Comics sind von simplerer Natur, wie dieses Panel zeigt. Zur Story: Handwerker macht Kundenauftrag.

    Andere Geschichten im Heft sind da wesentlich besser und klar anspruchsvoller gezeichnet. Und bedeutend detaillierter! Vor allem bei gewissen Details. Eigentlich nur bei gewissen Details. Sehr detailliert.

    Bin nun sehr überrascht, dass in Zeiten von Smartphone und Internet solche Werke noch verlegt werden. Und offenbar mit grossem Erfolg, so wie es aussieht. Immerhin eine Spezial-Extra-Ausgabe. Hübsch!

    Mir gefällt‘s!

    Fazit: Erotik à la Vintage -> 10 Punkte

  9. #8184
    Mitglied Avatar von Örtliche Bücherei
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    Nach etwas Wühlen in einer der hinteren Ecken des Lagers nun dies hier gefunden: Omega ...

    Ich liebe SciFi und diese farbenprächtige Geschichte ist so richtig nach meinem Geschmack: Raumschiffe, fremde Welten und eine hübsche Frau.
    Was möchte man(n)mehr?



    Damals noch für einige wenige Münzen zu erwerben. Nahezu paradiesische Zustände! Und das Comic-Heft ist richtig gut. Schön gestaltet. Sogar mit einer Seite Extra-Informationen. Toll! Mega! Giga!

    BETA Band Nummer 1



    SciFi vom feinsten!

    Macht so richtig Lust ins eigene Raumschiff zu steigen und schnell mal einen Sturzflug ins Weltall zu unternehmen.



    Dieser Lady würde auch ich gerne auf so einem einsamen Planeten begegnen, selbst wenn da eine Horde von unzivilisierten Eingeborenen wütet.


    Der farbenfrohe Comic stammt noch aus einer anderen Zeit. Das merkt man öfters beim Lesen. Viele Panels und Sprechblasen wären so heute nicht mehr möglich. Politisch und ethisch unkorrekt.
    Dennoch mit den Augen der 80er Jahre betrachtet bereitet der Comic grossen Spass!

    Fazit: 7 von 10 fernen Planeten

  10. #8185
    Ex-Exphilosoph Avatar von Jovis
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    Sieht tatsächlich total interessant aus. Das ist doch von Condor, oder? Da haben wir aber wohl nie wieder was von gehört. Vielleicht sollte man da mal @andrax anstossen, der vor Jahren mal anfragte, was für Serien wir kaufen würden, die bisher noch NICHT remastered vorliegen.

  11. #8186
    Mitglied Avatar von Örtliche Bücherei
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    Im Vorwort steht BETA VERLAG GmbH aus Berlin.

    Könnte jedoch mit Condor verbandelt sein, da sich am Ende noch einiges an Werbung für das epic Comic Magazin befindet.

  12. #8187
    Ex-Exphilosoph Avatar von Jovis
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    Stimmt, das gab's ja auch. Das habe ich völlig vergessen. Das war aber ganz gut. Ich erinnere mich aber nur noch an eine Silver Surfer Story.

  13. #8188
    Mitglied Avatar von Örtliche Bücherei
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    Der Zeichner Xavier Musquera ist ein Ausnahmetalent. Einer der ganz grossen, meiner Meinung nach.

    Eine Neuauflage wäre enorm von Vorteil, vielleicht liest da jemand tatsächlich mit. Wäre schön.



    Ich würde bei einer Neuauflage sofort zugreifen. Mein Heft ist total zerlesen und die obigen Panels stammen aus dem e-comic, welcher offenbar nur von einem leicht besser erhaltenen Heftexemplar von einem Fan gescannt wurde.

  14. #8189
    Ex-Exphilosoph Avatar von Jovis
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    War das ne Serie? Hat es einen Cliffhanger? Ist von dem irgendwas anderes erschienen?

  15. #8190
    Ex-Exphilosoph Avatar von Jovis
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    Habe das hier gerade gefunden und davon wurde hier wohl eher nix veröffentlicht außer Omega? https://www.wiki-data.de-de.nina.az/..._Musquera.html

  16. #8191
    Ex-Exphilosoph Avatar von Jovis
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    Jaja, wer lesen kann... Jedenfalls ist alles an mir vorbeigegangen.

  17. #8192
    Premium-Benutzer Avatar von HerrHase
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    @Örtli: Großartig! Weissblech finde ich eh sympathisch, hab von denen bisher aber nur Luba gelesen. Da hätte ich vorhin im Comicladen mal nach den XXX Comics fragen müssen, wenn ich deinen Beitrag da schon gelesen gehabt hätte. Wird ja wahrscheinlich nur unter der Ladentheke angeboten.

  18. #8193
    Mitglied Avatar von Kumahiro
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    Justice League (2011) Volume 1: Origin

    Rein von der Logik her wollte ich erstmal mit jeder einzelnen Reihe der sieben Helden auf dem Cover beginnen, bevor ich mir diese als Team anschaue. Doch das ist zum besseren Verständnis gar nicht notwendig, da die Justice League fünf Jahren vor allen anderen Reihen der New 52 anfängt. Ausnahme ist hier nur Action Comics, das nochmal ein halbes Jahr eher beginnt.

    Den Inhalt des Bandes kenne ich tatsächlich bereits durch einen Animationsfilm. Der große Oberbösewicht Darkseid bedroht die Erde, dadurch kommt das Heldenteam zusammen und können die eigentliche Konfrontation auf später verschieben.

    Dabei wird es geschafft die meisten Protagonisten vorzustellen, ausschließlich Aquaman wird erstmal nur auf ein paar Actionszenen reduziert. Interessant finde ich hier Wonder Woman, die zwar den Kampf sucht, aber gleichzeitig Gerechtigkeit bewahren möchte. Ihr ganzes Auftreten finde ich irgendwie faszinierend. Außerdem beweist Batman seine Stärken, überrascht aber mit einer plötzlichen Selbstdemaskierung, die mir nicht zum Bild des Charakters passt.

    Den Comic finde ich ganz gut. Nur nervt es mich schon mal wieder zu lesen, wie hier ein neuer Gegner erst vorgestellt und dann für später aufgehoben wird. Gefühlt war das jetzt in jeder zweiten Reihe von New 52 der Fall, die ich begonnen hatte.
    Hier macht es mit Darkseid jedoch mehr Sinn. So ist die Entstehung der Super Seven glaubwürdig und es gibt auch eine gute Begründung, warum der vermeintliche Endboss erst später wieder ein Thema sein wird.

  19. #8194
    Mitglied Avatar von Mervyn
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    Sandman - Albtraumland 1 - Der Lächelnde Mann (Panini)

    Sie geben nicht auf, hier kommt das nächste Sandman-Spin-Off
    Es macht schon Spaß die alten Figuren wieder zu sehen, aber richtig überzeugt hat mich die Geschichte von James Tynion noch nicht.
    Da es um den Korinther geht, haben wir es mit einer Horrorstory zu tun, nur fehlt bisher der echte Thrill und die wichtige Nebenfigur Madison Flynn bleibt erstaunlich blass.
    Der Zeichnerwechsel alle - gefühlten - 6 Seiten macht die Sache dann auch nicht besser.
    Kann man lesen, muss man aber nicht.

    sandman.jpg

  20. #8195
    Mitglied Avatar von #churchi
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    Aus dem „gekauft Thread“:

    Zitat Zitat von deadshot Beitrag anzeigen
    Wenn du durch bist schreib mal was du denn von der Detektivarbeit so hältst die Sim da abliefert. Ging bisweilen sehr tief in's Detail.
    meine naive Antwort…

    Zitat Zitat von #churchi Beitrag anzeigen
    Wenn ich mal dazu komme gerne, erschlägt einen ja schon gefühlt beim ersten durchblättern...
    Autsch. Der erste Eindruck hat auf alle Fälle nicht getäuscht…




    … wo soll man da am besten anfangen…

    Dave Sim ist wohl am bekanntesten für sein Erdferkel. Ab 2008-2012 fröhnt er seiner Liebe für fotorealistische Kunst in „Glamourpuss“.
    Ein Magazin mit satirischem Blick auf die Modelszene und als fortlaufende Serie enthalten ist auch das erste Konzept von „The STRANGE DEATH
    of ALEX RAYMOND“. Die Seiten werden von Sim noch mal überarbeitet und als „California Test Market Edtion“ (= Book One, ca. 100 Seiten) gesammelt
    wieder veröffenlticht. Vermutlich ziemlich erfolglos. Via Crowdfounding wird Geld gesammelt und eine Weiterentwicklung möglich gemacht, was uns
    nun zu dieser hübschen VÖ führt:


    The STRANGE DEATH of ALEX RAYMOND




    (Living the Line / 2021)

    Dave Sim & Carson Grubaugh


    enthalten ist das (bisher) erschienene Gesamtwerk als Oversized Hardcover (ca. 320 Seiten)... Ein wirkliches Happy End gibt es doch nicht, vielleicht sollte
    man die Ausgabe als „Grubaugh Edtion“ ansehen, dazu später mehr…


    First Things First:

    Der namensgebende Titel bezieht sich auf den Künstler Alex Raymond (* 2.10.1909), der am 06.09.1956 nach einem Unfall mit einer Corvette verstirbt.
    Der Tod gibt und Unfallhergang gibt Spekulationen bis heute auf. An einem leicht regnerischen Tag steigen Raymond und sein Künstlerkollege Stan Drake in das
    (Drake gehörende) Automobil. Raymond sitzt hinter dem Lenker und fährt (laut Augenzeugen und den Aussagen von Drake) ziemlich aggressiv und wild.
    Die doppelte Geschwindigkeit satt der Erlaubten und die nasse (?) Strecke führen dazu das Raymond mit dem Auto vom Weg abkommt (bzw „abhebt“),
    meterhoch durch die Luft segelt und das Fahrzeug frontal gegen einem Baum crasht. Drake hat Glück im Unglück. Das berstende Glas der Frontscheibe trennen
    ihm beide Ohren ab, ansonsten wird er fast unverletzt aus dem Auto geschleudert und landet im Gras. Raymond erwischt es voll. Splitter des Glases durchdringen
    seinen Schädel, falls er nicht schont tot ist erledigt der Aufprall den Rest.

    Zu dem Unfall gibt es widersprüchliche Artikel und Aussagen die Dave auf den Plan rufen. So mutmaßt etwa Drake das Raymond Gas und Bremse verwechselt
    hat (nicht plausibel, da Raymond ja schon den Fuss AUF dem Gaspedal hatte). Warum sollte die Windschutzscheibe nicht aus Sicherheitsglas bestanden haben
    (seit den 30ern in den USA vorgeschrieben) und ein Splittern wäre gar nicht möglich? Laut Drake wurden ihm die Ohren chirugisch wieder angenäht (ein Verfahren
    das erst Mitte der 70er beim Menschen durchgeführt wird). Lügt jemand und steckt mehr hinter dem Unfall, als es den Anschein hat? War Raymond schlicht
    suizidgefährdet, immerhin hatte er im Monat zu seinem Tod schon 4 (!) Autounfälle… Wer oder was hat ihn angetrieben? Mysteries within Mysteries within Mysteries...

    https://en.wikipedia.org/wiki/Alex_Raymond




    Okaaayyyy….

    Der sperrige Titel „The Strange Death of Alex Raymond“ hat noch einen sperrigeren Untertitel:

    A Metaphysical History of Comics in Photorealism

    Womit wir auch schon beim Kernthema von Dave Sim’s Blick auf das Geschehene eintauchen. ”The CREATOR shapes the Comic Art… and the Comic
    Art in turn SHAPES the Creator... and sometimes...some times the Comic Art SNAPS the Creator in two... like a dry wig...”
    . Im Zuge zu seiner Recherchen
    (und “Übungen” zu photorealistischer Kunst in „Glamourpuss“) konzentriert sich Sim auf die Ursprünge und Erfinder des mittlerweile fast in Vergessenheit
    geratenen Stils.

    Der Einstieg ist dabei noch recht leichtfüssig. Änhlich wie Scott McCloud in „Understandig Comics“ (bzw fast passender „Making Comics“) mimt Dave den
    Guide und führt den Leser in die Historie des Photorealismus ein. Dabei rekontrsuiert er die klassischen Zeitungsstrips und Panele, Texte werden fliessend
    ineinander verwoben und die Handlung weitergesponnen.

    Hier ein paar Bilder der offiziellen Seite…
    https://www.livingthelinebooks.com/books/sdoar

    Bei dem Exkurs stösst man auf die Größen der Zeit die wiederum andere Künstler beeinflussten. Sozusagen die Dreifaltigkeit der realistischen Comickunst (mit ein
    paar Millionen treuen Lesern)

    Hal Foster -> Non-Stylized-Realism (Prince Valiant, Tarzan…)
    Alex Raymond -> Stylized Realism (Flash Gordon, Secret Agent X-9, Jungle Jim…)
    Milton Caniff -> Cartoon Realism (Steve Canyon, Terry & The Pirates...)



    Hört sich etwas trocken an, ist aber genial umgesetzt. Die „Lehrstunde“ für Interessierte macht richtig Spaß

    Im Zentrum steht dabei natürlich Raymond. Sim geht dabei wirklich ins Detail und versucht die Feinheit seiner Pinseltechnik
    zu ergründen. Soweit so normal. Konkurrenz, Eifersucht, Grabenkämpfe unter Eierköpfen… Hört sich immer noch etwas konventionell an,
    womit wir dann beim metaphyischen Part wären. Und der wird wirklich Strange… Versprochen.


    DOWN THE RABBIT HOLE

    Dave stellt hier recht steile Hypothesen auf. Die Struktur der Erzählung wird wirrer und Sprünge in der Zeit, plus die zunehmende Zahl an Akteuren fordert
    die Aufmerksamkeit. Die Geschichte geht zurück bis ins 18te Jahrhundert, bringt Okkultismus und Voodoo inst Spiel. Berühmte Stars und Sternchen der Zeit
    (von Monroe bis Hepburn), einen zentralen Part nimmt Margeret Mitchell (die Autorin von „Vom Winde verweht“) ein.

    Dave nimmt an das die Metaphysik der Comics die reale Welt beeinflusst und umgekehrt. Geschichten und Panele werden akribisch nach Hinweisen abgesucht
    und „Geheimcodes“ (direkte Ansprache in Sprechblasen etwa durch ein „..“ gekennzeichnetes „I“ abgeleitet vom Morsecode) die Ward Greene der Autor
    von „Rip Kirby“ in seinen Texten verwendet. Man merkt das Dave sich immer mehr in Detailbesessenheit verliert.

    Möchte hier nicht zu viel Spoilern, aber manche Zusammenhänge sind da schon seeeehr weit hergeholt. Strip um Strip ...layers upon layers upon layers...





    Inhaltlich macht das Buch etwa bei 2/3 eine Vollbremsung. Fast schon wie Raymond knallt Dave gegen eine imaginäre Wand (oder die Metaphysik schlägt
    einfach zurück). Sim ist mit dem Projekt überfordert. Die Kosten wachsen ihm über den Kopf und plötzlich auftretende Schmerzen im Handgelenk machen ein
    weiterarbeiten unmöglich. Die Ausgabe deckt ca. Book 1-2 (+3) ab, Dave würe etwa noch einmal die selbe Menge an Seiten brauch um die Serie abzuschließen
    (ob damit auch endgültige alle offenen Fragen geklärt wären steht auf einem anderen Blatt…) Dave Sim Over and Out.


    “THE OBSESSION KILLS THE OBSESSOR. The book must not end” (Eddie Campbell im Vorwort)

    Hier kommt nun Co Autor Carson Gurbaugh ins Spiel (übrigens nicht so einfach zu sagen welche Arbeiten im Buch sind, die Übergänge sind IMO nicht zu erkennen).
    Nach mehr oder weniger erfolglosen Kontaktversuchen oder konkreten Lösungen, bekommt er von Dave ca. 20 Doppelseiten die Book 3 abbilden hätten sollen.
    Die (Blue-Line) Seiten sind Vorzeichnungen und nicht fertig ausgearbeitet (sehen aber auch so besser aus als vieles auf dem Markt, fallen aber deutluch zum Rest
    des Buches ab).

    So bleibt es an Carson sich einen Reim aus dem von Dave ausgelegten Puzzle zu machen. Er bringt so zumindest SEINE Deutung der Geschichte ein, ob die mit der
    Vision von Dave übereinstimmt bleibt dabei im Dunkeln.





    Somit gibt es auch erst mal kein „richtiges“ Ende und wird vor dem Rumpf einer fantastischen Arbeit stehen gelassen. Trotz allem ist das Werk aber absolut
    empfehlenswert und gerade das Scheitern (und der ehrlichr Umgang damit) der beiden Künstler macht einen Teil der Faszination aus. Der Comic ist bestimmt
    nicht jedermanns Sache, aber wer eine aussergewöhnliche Story sucht macht hier nichts falsch. Dave macht es einem nicht immer leicht seinen Gedankengängen
    zu folgen und viele Details fallen (zumindest mir) erst beim zweiten mal lesen auf. Manche Theorien sind schon arg krude, aber ich bin ja von Grant Morrisons
    Konzept zur Sigil „Magie“ bereits abgehärtet.

    Das Artwork ist über jeden Zweifel erhaben und die Präsentation / Aufmachung des Buches ist jeden Cent wert..
    Habe ja schon länger hier nichts mehr geschrieben, aber SDOAR ist für mich tatsächlich einer der faszinierendsten Comics der letzten Jahre und den Sog den
    die GN entwickelt ist schwer zu widerstehen. Genie und Wahnsinn halt…

    Aktuell läuft wieder eine Spendenkampagne, vielleicht besteht ja die Minichance auf einen Abschluss von Dave himself:
    https://www.gofundme.com/f/sdoar-2023

    Für Interessierte die nach mehr Hintergründen zu der Story suchen, Annotations von SDOAR.com
    https://www.sdoar.com/annotations

  21. #8196
    Mitglied Avatar von Örtliche Bücherei
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    Zitat Zitat von Jovis Beitrag anzeigen
    War das ne Serie? Hat es einen Cliffhanger? Ist von dem irgendwas anderes erschienen?
    Dies ist Band 1 einer Serie von phantastischen Zeichnungen. Allerdings ist jeder Band von einem anderen Zeichner.

    Nein, der Band ist in sich abgeschlossen. Es gibt auch keinen Cliffhanger. (Wobei weitere Teile durchaus Sinn ergeben täten. Allerdings ist mir nichts derartiges bekannt.)

    Xavier Musquera ist bekannt geworden mit etlichen Zeichnungen in schwarz-weiss. So weit mir bekannt ist er erst später zu diesem plakativen Farbstil gewechselt.
    Er hat u.a. auch mit Desberg zusammengearbeitet.

  22. #8197
    Ex-Exphilosoph Avatar von Jovis
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    Vielen Dank!

  23. #8198
    Ex-Exphilosoph Avatar von Jovis
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    Adele Band 10: Das Baby im Park Buttes-Chaumont:

    Man kann unmöglich diesen Band einzeln beschreiben. Und man kann auch unmöglich vorhersehen, wie irgendjemand anders diesen Band liest oder wahrnimmt. Oder die Serie. Wahrscheinlich wird es helfen, das Vorwort von Georg Seeßlen vorher zu lesen, was ich dieses Mal aus lauter Neugier und auch Faulheit nicht getan habe. Vielleicht aber auch nicht. Vielleicht atmet dieser Band 3 der Adele Gesamtausgabe die Luft der 80er. Oder er ist postpostpostmodern und seiner Zeit voraus. Auf jeden Fall hat Tardi nach Kapitel 4 (in Band 2) aufgehört überhaupt Geschichten zu erzählen. Man kann Dinge sich ereignen sehen. Aber im Grunde ist es so, dass seit spätestens Kapitel 6 Leute sich unterhalten, während sie von hier nach da spazieren gehen oder fahren. Und DIE erläutern uns das, was wir anderswo, in den letzten Bänden, eine Seite vorher oder sonstwo, gesehen haben. Es seien 5 Jahre seit Band 5 vergangen, doch mir kam es vor wie ein einziger langer Nachmittag. Und am Ende steht man zum Wein am Tresen zwischen zwei Weltkriegen. Man hat das Gefühl, in Kapitel 10 alles erklärt bekommen zu haben, was seit Band 5 vor unseren Augen sich abspielte ohne eine echte Geschichte zu ergeben. Man ahnt auch, dass es der Krieg ist, der eine Welt geschaffen hat, in der Geschichten wie die aus Kapitel 1 bis 4 nicht mehr geschehen können. Und man muss erkennen, dass das Trauma der Nachkriegszeit so unterhaltsam und leicht daher kommt wie ein Sektfrühstück in Paris. Ja, es hat Spaß gemacht, den Personen beim sich unterhalten über 5-6 Bände hinweg zuzusehen. Und ich kann kaum erwarten es wieder zu tun. Adele ist genial. Anspruchsvoll. Die Information im Vorwort zu Band 1 (außer dem Mega-Spoiler zu Band 2, den andere viel ärgerlicher fanden als ich), dass Tardi die Serie nicht geliebt hat und nur auf Druck hin weiter führte, hat mein Verhältnis zu Vorworten drastisch verändert. Es hat mein Lesen beeinflusst, es hat Tardis Genialität und die Vielschichtigkeit der Geschichte (die keine ist) in Frage gestellt, ohne uns Lesern dafür einen Ersatz bereit zu stellen.

    Fazit: Adele ist genial, ja. Aber es darf auch nicht überhöht werden. Ich bin mir ziemlich sicher, dass NICHT alle Fragen beantwortet werden. Nach wie vor gibt es den 'Salamander'-Fehler und höchstwahrscheinlich auch noch mehr. Und so ist das Leben. Fehler geschehen, Kriege kommen und gehen und dazwischen trinken wir ein Glas, schauen uns einen Woody Allen-Film an oder lesen einen Tardi, weil man Sartre ja wahrhaftig nicht unendlich oft lesen kann. Aber Tardi hat Sartre in die Comicwelt versetzt. Dort lauern Tentakel und Kühe und alle Formen von Giften und Drogen. Eine Welt, die Sartre sich nie getraut hätte zu beschreiben. Wenn man hingegen den leichten Weg wählen möchte (nach Georg Seeßlen), dann reicht es vielleicht auch, sich den leider sehr unter Wert gehandelten Film anzugucken.

    10/10 - was sonst?

  24. #8199
    Mitglied Avatar von Diskomo
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    11/10?
    Ein Leben ohne Roboter ist möglich, aber sinnlos.

  25. #8200
    Ex-Exphilosoph Avatar von Jovis
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    Zitat Zitat von Diskomo Beitrag anzeigen
    11/10?
    Haha. Ja, vielleicht.

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