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Thema: Hannes Hegen-Thema

  1. #201
    Moderator Leipziger Comicgarten Forum Avatar von thowiLEIPZIG
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    @Remory, @Bhur: Ich bin SO froh, dass ich mit meinen Empfindungen hier nicht allein da stehe.

    Schon interessant, wie viel ERWACHSENE sich hier beständig im Bashing üben wollen, obwohl dieses aus eigenen Animositäten stammen dürfte.

    Kann man nicht einfach Dinge akzeptieren, mit denen man persönlich nicht klar kommt?

    Ich war wieder einmal kurz davor, hier die Segel zu streichen, aber so leicht wollte ich es dem Chor der Schmeichler dann eben doch nicht machen.

  2. #202
    Mitglied Avatar von gbg
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    Zitat Zitat von Remory Beitrag anzeigen
    Noch mal allgemein etwas zu dieser unsäglichen Plagiatsdiskussion. Auch Hannes Hegen hat sein Konzept nicht ohne jeglichen Einfluss aus der Taufe gehoben. Zeitreisegeschichten sind ja nicht wirklich etwas Neues gewesen und ob die Namensgebung der drei Haupthelden wirklich von dem Ticken seiner Uhr inspiriert sind, sei mal dahingestellt.
    Wenn wir schon bei Plagiaten sind, könnte man sämtliche Inspiriationsquellen des MOSAIKs aufzählen und daraufhin abklopfen. Inspiration ist aber ein ganz normales Mittel, wenn man künstlerisch tätig ist. In der klassischen Musik war es früher üblich musikalische Themen von Komponistenkollegen aufzugreifen und diese zu variieren. Wenn man heute Samples aus bekannten Popsongs verwendet, wird dies schon als Plagiat angesehen, bzw. man muss die Urheber fragen. Dabei gibt es in der Kunst nur begrenzte Möglichkeiten, um sich auszudrücken. Nichts ist von Grund auf neu, sondern basiert immer auch auf schon Dagewesenem.
    Hagen, so ist es. Heutzutage wäre eine Weiterführung des Mosaik schwerlich durchgegangen und das ist "keine dürre Aussage". Sicher Bhur muss loyal sein, aber das verstellt den Blick auf die Tatsache. Und ja es muss auch immer einen "Richter" geben, der das so sieht. Und ja Hegen hat daran Schuld, dass er 1976 nachgab, was sollte er auch gegen einen Staatsbetrieb anderes tun? Und ja, dass er 1992 wegen Vergleich von 1976 keine Chance hatte.
    Das es das "Mosaik" noch immer gibt, hat ja dort seinen Ursprung. Schade dass das damals angedachte Gremium nicht zustande kam, welches auf das Heft Einfluss nehmen wollte.
    Die Dokumente die kathleen meinte, beinhalten all diese Dinge, das hat nichts mit "Bashing üben wollen" zu tun, sondern sind die Fakten. Und wenn man diese Fakten kennt, und ich nehme an, die die hier diskutieren, sind diese Dinge bekannt? Wenn nicht, der sollte sich schleunigst nochmals die Geschichte zu Gemüte führen... Auch zum Titel Mosaik, der ist nicht schutzbelegt, lediglich die Gestaltung des Schriftzugs, denn das war ja der Grundtenor Hegens Klageersuchen.
    das "Mosaik von Hannes Hegen" und alle Figuren zu bewahren.

    Und ABC der Caramellen fungieren unter dem selben Schriftzug mosaik, was ohne Probleme möglich ist, aber schon ein anderer Schriftzug und es wäre auch eine vollkommen andere Geschichte möglich.

  3. #203
    Mitglied Avatar von komnenos
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    @THOWI:
    Ich finde es erstaunlich, dass Du die Äußerung Deiner ,,Empfindungen‘‘ immer wieder in Selbsterhebung über Andere münden lässt und nicht in eine Fakten-basierte Argumentation.

    @Bhur:
    Ich stimme Dir zu, dass ein Vergleich kein unübliches Procedere bei Rechtsstreitigkeiten ist. Und überhaupt war ein Vergleich am konkreten Beispiel von 1976 sogar die beste Lösung. Was wäre denn das Ergebnis eines Prozesses gewesen? Wenn Hegen gewonnen hätte, gäbe es kein Mosaik mehr. Und ich glaube nicht, dass Einer der Diskussions-Beteiligten tatsächlich die Abrafaxe so ablehnt, dass er lieber gar kein Mosaik hätte.

    @Remory:
    Inspiration ist oft eine willkürliche Sache. Die Konzeption der Weiterführung des Mosaik mit den Abrafaxen war eine geplante und durchdachte Aktion. Man wollte einerseits so wenig wie möglich ändern, um die Leser bei der Stange zu halten, andererseits so viel wie nötig, um in einer Auseinandersetzung mit Hegen Argumente für sich zu haben. Das ist vergleichbar mit den heutigen Patentumgehungsstrategien in Wissenschaft und Technik. Man ist nicht innovativ genug für etwas völlig Neues und auch nicht risikobereit, falls das nicht am Markt einschlägt, sondern man will auf einer Erfolgswelle mitreiten.


    In diesem Zusammenhang von einem ,,dumpfen‘‘ Plagiat zu sprechen, halte ich durchaus für gerechtfertigt, denn man hat bewusst von Verlagsseite das kreative Potential der Mitarbeiter Hegens eingeschränkt und sie zu Erfüllungsgehilfen einer Risiko-aversen und von der rechtlichen Seite zumindest fragwürdigen Strategie gemacht. Dazu hat man noch Dinge in Aussicht gestellt, die man abgesehen von Dräger nicht eingehalten hat.


    Die Mitarbeiter haben in diesen Grenzen aus meiner Sicht noch das Beste daraus gemacht und ich habe es auch immer wieder betont, dass mir persönlich das Spaßmacherkonzept gefallen hat und ich enttäuscht war, als man mit Alex-Papatentos wieder so eine Art Wiederbelebung alter Runkelzeiten versucht hat. Aber das hat wiederum Anderen gefallen, was soll’s...


    Hegen jedenfalls war schon 1976 nicht nur wütend sondern auch enttäuscht von der mangelnden künstlerischen Kraft des Restkollektivs. Das ist nicht überraschend, war doch sein Credo, dass ein richtiger Künstler eigene Wege gehen sollte.
    Ob das heute einfacher ist als zu DDR-Zeiten kann ich nicht beurteilen, wage ich aber zu bezweifeln.
    Geändert von komnenos (20.04.2023 um 20:11 Uhr)

  4. #204
    Mitglied Avatar von Remory
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    Zitat Zitat von gbg Beitrag anzeigen
    Hagen, so ist es. Heutzutage wäre eine Weiterführung des Mosaik schwerlich durchgegangen und das ist "keine dürre Aussage". Sicher Bhur muss loyal sein, aber das verstellt den Blick auf die Tatsache. Und ja es muss auch immer einen "Richter" geben, der das so sieht. Und ja Hegen hat daran Schuld, dass er 1976 nachgab, was sollte er auch gegen einen Staatsbetrieb anderes tun? Und ja, dass er 1992 wegen Vergleich von 1976 keine Chance hatte.
    Das es das "Mosaik" noch immer gibt, hat ja dort seinen Ursprung. Schade dass das damals angedachte Gremium nicht zustande kam, welches auf das Heft Einfluss nehmen wollte.
    Die Dokumente die kathleen meinte, beinhalten all diese Dinge, das hat nichts mit "Bashing üben wollen" zu tun, sondern sind die Fakten. Und wenn man diese Fakten kennt, und ich nehme an, die die hier diskutieren, sind diese Dinge bekannt? Wenn nicht, der sollte sich schleunigst nochmals die Geschichte zu Gemüte führen... Auch zum Titel Mosaik, der ist nicht schutzbelegt, lediglich die Gestaltung des Schriftzugs, denn das war ja der Grundtenor Hegens Klageersuchen.
    das "Mosaik von Hannes Hegen" und alle Figuren zu bewahren.

    Und ABC der Caramellen fungieren unter dem selben Schriftzug mosaik, was ohne Probleme möglich ist, aber schon ein anderer Schriftzug und es wäre auch eine vollkommen andere Geschichte möglich.
    Ja, all diese Dinge sind mir bekannt. Das ändert aber nichts an der Tatsache, dass es sich bei der Fortführung nur um eine Fortführung des Konzepts innerhalb eines Verlages, der als Herausgeber fungierte, handelt. Ein Plagiat ist in meinen Augen schon noch etwas anderes. Ein Plagiat ist die Aneignung fremder geistiger Leistungen. Da es sich aber bei MOSAIK immer auch um eine kollektive Leistung handelt, kann man meiner Meinung nach nicht von einem Plagiat sprechen. Das Grundkonzept, Zeitreisen mit drei lustigen Kobolden, sehe ich auch nicht als geistige Schöpfung an, sondern als eine von vielen Spielarten Geschichten zu erzählen.(Wie ich bereits schrieb, bei den Superhelden liegt auch immer dasselbe Grundkonzept vor, aber niemand käme auf die Idee Batman als Plagiat von Spiderman anzusehen).Die geistige Leistung von Hannes Hegen sind die Schöpfung der Figuren der Digedags und die Geschichten, die dann mit diesen Figuren entstanden. Diese wurde bekanntlich ersetzt durch andere Figuren und andere Geschichten.
    Wenn wir ganz ehrlich sind, ging es bei diesen Plagiatsvorwürfen immer nur, um die verletzte Eitelkeit von Hannes Hegen.
    Das ist meine Meinung dazu.

  5. #205
    Mitglied Avatar von komnenos
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    Zitat Zitat von Remory Beitrag anzeigen
    ...Das Grundkonzept, Zeitreisen mit drei lustigen Kobolden, sehe ich auch nicht als geistige Schöpfung an, sondern als eine von vielen Spielarten Geschichten zu erzählen.(Wie ich bereits schrieb, bei den Superhelden liegt auch immer dasselbe Grundkonzept vor, aber niemand käme auf die Idee Batman als Plagiat von Spiderman anzusehen)....
    Ich habe gerade an andere Stelle von Servalan Folgendes gelernt:

    ,,Bei uns kann das Urheberrecht nicht übertragen werden, in den USA schon. Da gelten unterschiedliche Rechtsgrundsätze. Deutlich wird das an den bekannten klassischen Superhelden (Superman, Batman & Co.), die Eigentum ihrer Verlage wie Timely/Marvel und DC sind. Die Comiczeichner haben damals ihre Figuren für einen Appel und ein Ei verkauft; erst später gab es Prozesse, in denen die Kreativen sich eine angemessene Bezahlung erstritten haben.''

    Nun, Hegen (bzw. sein Erbe) ist und bleibt Urheber und dass es am Ende seine Geschichten sind, ist sogar schon auf dem Titel zu sehen, völlig unabhängig, wer mitgezeichnet hat.
    Wenn E.P. Jacobs in den 70-igern Plim, Fluppi und Kapitän Headache auf Abenteuerreisen geschickt hätte, wäre Hergé wohl auch Amok gelaufen.

    Und natürlich ging es auch um Eitelkeit.
    Egal ob Künstler, Politiker, Unternehmer, oder andere Persönlichkeiten, die mit ihren Ambitionen und Erfolgen aus der breiten Masse herausstechen, Charaktereigenschaften wie Eitelkeit, Geltungsbedürfnis oder auch ein Hero-Komplex sind nicht selten eine wichtige Triebkraft und können gepaart mit den richtigen Wertvorstellungen eine Menge positiv voran bringen.
    Dagegen zu prozessieren, Alle wieder gleich zu machen, im schlimmsten Fall sogar die Demütigung bewirken Staganation, Scheitern oder gar noch Schlimmeres.
    Von daher würde ich das ,,nur'' (Eitelkeit) streichen.

  6. #206
    Mitglied Avatar von Remory
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    @komnenos, sicher. In meinen Augen ist aber MOSAIK eine kollektive Leistung und die Schöpfungskraft eines Lothar Drägers oder den Zeichnern sollte man nicht unter den Tisch kehren. Sie sind ja auch irgendwo Urheber, wenn man es dann genau nehmen will. Von daher ist die Fortführung von denselben Leuten weiterbetrieben worden, nur eben ohne Hegen, der gekündigt hatte. Das alles wissen wir und sollten es auch im Hinterkopf behalten und nicht auf die einfachste Formel runterbrechen. Diesen Begriff Plagiat gibt es auch nur, weil geistiges Eigentum einen Geldwert hat. Das behindert die künstlerische Freiheit. Ich persönlich finde es absurd seine Arbeitskraft bzw. Schöpfungskraft zu verkaufen. Aber so ist die derzeitige Welt nun mal gestrickt.

  7. #207
    Mitglied Avatar von Nante
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    So wie es Remory schreibt*, sehe ich es in etwa auch. Nur bei der "Eitelkeit" maße ich mir kein Urteil an, da ich ihn nicht persönlich gekannt habe.

    Zitat Zitat von komnenos Beitrag anzeigen
    Ich habe gerade an andere Stelle von Servalan Folgendes gelernt:

    ,,Bei uns kann das Urheberrecht nicht übertragen werden, in den USA schon. Da gelten unterschiedliche Rechtsgrundsätze. Deutlich wird das an den bekannten klassischen Superhelden (Superman, Batman & Co.), die Eigentum ihrer Verlage wie Timely/Marvel und DC sind. Die Comiczeichner haben damals ihre Figuren für einen Appel und ein Ei verkauft; erst später gab es Prozesse, in denen die Kreativen sich eine angemessene Bezahlung erstritten haben.''

    Nun, das Urheberrecht an an den Digedags hat man Hegenbarth ja auch nicht genommen. Er hat nur unter DDR-Bedingungen außer den Tantiemen für die Sammelbände nichts davon gehabt.

    * Bezogen auf seinen Beitrag von gestern.
    Geändert von Nante (21.04.2023 um 06:54 Uhr)
    Eine Krise kann jeder Idiot meistern. Was uns zu schaffen macht, ist der Alltag.
    (angeblich) Anton Tschechow

  8. #208
    Mitglied Avatar von komnenos
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    Zitat Zitat von Remory Beitrag anzeigen
    @komnenos, sicher. In meinen Augen ist aber MOSAIK eine kollektive Leistung und die Schöpfungskraft eines Lothar Drägers oder den Zeichnern sollte man nicht unter den Tisch kehren. Sie sind ja auch irgendwo Urheber, wenn man es dann genau nehmen will. Von daher ist die Fortführung von denselben Leuten weiterbetrieben worden, nur eben ohne Hegen, der gekündigt hatte. Das alles wissen wir und sollten es auch im Hinterkopf behalten und nicht auf die einfachste Formel runterbrechen. Diesen Begriff Plagiat gibt es auch nur, weil geistiges Eigentum einen Geldwert hat. Das behindert die künstlerische Freiheit. Ich persönlich finde es absurd seine Arbeitskraft bzw. Schöpfungskraft zu verkaufen. Aber so ist die derzeitige Welt nun mal gestrickt.
    Ja, so ist nun mal die Welt gestrickt, nicht nur die derzeitige. Die derzeitige macht nur keinen Hehl mehr daraus.
    Und ja, es ist eine kollektive Leistung, habe auch ich im Hinterkopf. Aber nehmen wir ein börsennotiertes Unternehmen. Den Wert schaffen die, die im Unternehmen arbeiten, es profitieren aber über die Dividende oder den Verkauf ihrer Anteile die Aktionäre, die mitunter überhaupt keine Rolle im Unternehmen spielen.

  9. #209
    Mitglied Avatar von Remory
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    Zitat Zitat von Nante Beitrag anzeigen
    So wie es Remory schreibt*, sehe ich es in etwa auch. Nur bei der "Eitelkeit" maße ich mir kein Urteil an, da ich ihn nicht persönlich gekannt habe.[/I]
    Vielleicht ist es das falsche Wort? Ob er privat eitel war, weiß ich natürlich auch nicht. Ich meine seine künstlerische Ich-Bezogenheit auf sein Werk. Wenn sein maßgeblicher Textautor seine Rechte sich erst einklagen musste und er (Hegen) sich lange geweigert hat überhaupt kenntlich zu machen, dass das MOSAIK eine kollektive Arbeit war.

  10. #210
    Mitglied Avatar von gbg
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    Ohne es jetzt zu belegen, aber der Mythos Dräger steht noch offen. Wie immer ist es ein wenig anders gewesen, aber nur Dräger meldete sich zu Wort, weil Hegen eben zu Recht, von allen Mitgliedern des Kollektivs enttäuscht war.
    Leider wusste er bis zu letzt nicht, warum er mit seiner Haltung scheiterte. Er hatte sich auf das Kollektiv verlassen und auf Dräger besonders. Dann wurde er von allen "verlassen". Das ist nach Faktenlage eben kein Mythos. Schlimmer noch, und da fehlt noch der "Beweis" wurde er sogar "hintergangen". Die Indizien sprechen aber dafür.
    Wer Lust hat, kann ja die "Causa Dräger" weiterführen...

    PS: Dräger hat im Endstand 20% der Autorenhonorare "erstritten". Warum er erst nach fast 20 Jahren darauf gekommen ist, das er am Gesamtwerk "zu wenig" bekam, hat er nie beantwortet.

  11. #211
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    Dräger musste zunächst gar nichts einklagen, im Gegenteil. Hegen gab ihm aus freien Stücken bereits seit den frühen 60er Jahren mit einer vertraglichen Urheberleistung von 10% einen Anteil also freiwillig. Zu dieser Zeit war es auch im frankobelgischem Raum üblich, das Szenaristen Max 30% Anteil bekamen und auch erst, nachdem sie sich arbeitsrechtlich organisiert und vernetzt haben und so Druck auf die Verlage und Zeichner ausgeübt haben. Mehr als 20 Jahre galt diese Vereinbarung und ich habe die Belege, wie sich Herr Dräger schriftlich nach jeder Auszahlung seiner Tantiemen bedankt und seiner Zufriedenheit Ausdruck verleiht. Vorn herum hat er vor dem Kollektiv gegen Hegen aggiert und hinten herum massiv finanziell profitiert durch die parallel laufenden Tantiemen aus der Verwertung der Digedags. Und als Hannes dann nach der Wende mit Tessloff wieder aktiver wurde, hat Dräger seine bis dato nie infrage gestellten Urheberanteile per Klage gegen Hegen mal eben vervierfachen wollen. Zu diesem Zeitpunkt war er beim eignen Kollektiv allerdings schon mehr als verbrannt, aber dazu vielleicht mal an anderer Stelle, nicht das sich wieder Forenteilnehmer persönlich angegriffen sehen, wenn schriftliche Belege ihre bis dato festgefahrene und über Jahre kolportierte Meinung widerlegen.
    Geändert von kathleen (21.04.2023 um 12:09 Uhr)

  12. #212
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    @Remory: Hegen ging es gar nicht (zumindest in den 90ern) darum die Abrafaxe zu verbieten, sondern er wollte nicht das die Zeitschrift unter dem Namen Mosaik rausgebracht wird. Es hätte ihm gereicht die Heftreihe hätte sich die Abrafaxe oder Kiebitz genannt. Da Kiebitz ja auch mal für seine Hefte als Name gedacht war, bot er sarkastisch an diesen Namen gern kostenlos für die Hefte der Abrafaxe zu verwenden. Auch das die Abrafaxe 3 Helden sind mit dem Konzept der Abenteuerreisen in verschiedenen Zeitalter war nie Thema beim Plagiatsverfahren, so wie du es hier mehrfach schreibst. Es ging um die grafische Ähnlichkeit der urheberrechtlich geschützten Hauptfiguren im Vergleich zu den Nachfolgern. Und da ist schon Ähnlichkeit nicht abwegig, zumal von höherer Stelle ja so gefordert. Und ein Spiderman sieht einem Batman aus meiner Sicht schon wenig ähnlich. Für den 77 angestrebten Prozess hat Hegen die Abrafaxe und die Digedags samt Begleiter grafisch gegenüber gestellt und da sieht man sehr deutlich wessen Kinde da erneut aus der Taufe gehoben wurde.
    Geändert von kathleen (21.04.2023 um 11:53 Uhr)

  13. #213
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    Zitat Zitat von kathleen Beitrag anzeigen
    @Remory: Hegen ging es gar nicht (zumindest in den 90ern) darum die Abrafaxe zu verbieten, sondern er wollte nicht das die Zeitschrift unter dem Namen Mosaik rausgebracht wird. Es hätte ihm gereicht die Heftreihe hätte sich die Abrafaxe oder Kiebitz genannt. Da Kiebitz ja auch mal für seine Hefte als Name gedacht war, bot er sarkastisch an diesen Namen gern kostenlos für die Hefte der Abrafaxe zu verwenden. Auch das die Abrafaxe 3 Helden sind mit dem Konzept der Abenteuerreisen in verschiedenen Zeitalter war nie Thema beim Plagiatsverfahren, so wie du es hier mehrfach schreibst. Es ging um die grafische Ähnlichkeit der urheberrechtlich geschützten Hauptfiguren im Vergleich zu den Nachfolgern. Und da ist schon Ähnlichkeit nicht abwegig, zumal von höherer Stelle ja so gefordert. Und ein Spiderman sieht einem Batman aus meiner Sicht schon wenig ähnlich. Für den 77 angestrebten Prozess hat Hegen die Abrafaxe und die Digedags samt Begleiter grafisch gegenüber gestellt und da sieht man sehr deutlich wessen Kinde da erneut aus der Taufe gehoben wurde.
    Na, die grafische Ähnlichkeit lag ja in der Natur der Sache. Es war ja dasselbe Zeichnerteam. Sie haben halt den MOSAIK-Stil fortgeführt. Das sehe ich nicht als Plagiat. Der Superhelden-Stil hat auch seine Ähnlichkeiten. Spiderman hat halt ein rotes Kostüm an und Batman ein schwarzes. Der Zeichenstil ist realistisch angelegt und es gibt die berühmten Superheldenposen, die man auch überall findet. Mir ist natürlich bewusst, dass das vom Verlag gewollt war, ebenso wie der Erhalt des Titels und ich halte das für völlig legitim.

  14. #214
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    Zitat Zitat von kathleen Beitrag anzeigen
    Und als Hannes dann nach der Wende mit Tessloff wieder aktiver wurde, hat Dräger seine bis dato nie infrage gestellten Urheberanteile per Klage gegen Hegen mal eben vervierfachen wollen. Zu diesem Zeitpunkt war er beim eignen Kollektiv allerdings schon mehr als verbrannt, aber dazu vielleicht mal an anderer Stelle, nicht das sich wieder Forenteilnehmer persönlich angegriffen sehen, wenn schriftliche Belege ihre bis dato festgefahrene und über Jahre kolportierte Meinung widerlegen.
    Also ich fänd das hier durchaus lesenswert und tät mich auch nicht beleidigt fühlen.
    Bitte beachtet meinen neuen Verkaufsthread.
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  15. #215
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    Auch wenn in 17 vom Verlag mit Hegen geschlossen Verträgen immer das Urheberrecht des Titels in Verbindung mit der Bildergeschichten garantiert und fixiert wurde?

  16. #216
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    *seufz*

    Da es hier ja nun doch um die Plagiatsfrage gehen soll, hier mal mein Senf dazu:
    Inhaltlich gibt es viele Parallelen: das Dreierteam - gab es so schon mehrfach, von den Musketieren über die drei ??? bis hin zur Olsenbande.
    Abenteuer im historischen Setting: brauchen wir nicht drüber reden, gab es halt schon immer; in allen Genres, in allen Zeiten.
    Kobolde als Hauptfiguren: Naja, das Hegen die Gattung "Kobold" nicht erfunden hat, darüber brauchen wir nicht zu streiten. Dass Kobolde kindliche, nichtalternde Jungs ohne sonstige magische Kräfte sind - das hat die Digedags vielleicht einmalig gemacht; hier liegt also ein Hauch von Plagiat in der Luft. Ob justuziabel, möchte ich nicht beurteilen - ein G'schmäckle hat's schon.
    Zeitreisen: Ist mMn gar nicht erheblich - bei den Digedags gab es zwar die unterschiedlichen Epochen, aber wie sie dahinkamen, wurde (bis auf den Tornado) nie geklärt. die Digedags wurden also nie wirklich als Zeitreisende dargestellt.
    Hier liegt also eine der wenigen inhaltlichen Neuerungen von Dräger: Nachdem anfänglich auch bei den Abrafaxen der Wechsel zwischen den Epochen/Schauplätzen noch unerzählt blieb, hat Dräger relativ schnell angefangen, die Handlungsübergänge fließender zu gestalten. Zunächst nur räumlich, später mit der Zaubergrotte und dem Flaschengeist sogar als zeitliche "Wanderung". Wo gab's denn das mal bei den Digedags?

    Was die Grafik angeht, kann man sich eigentlich nicht streiten - da sind die Abrafaxe halt Geschöpfe des Mosaik-Kollektivs, und das Kollektiv hat eben getan, was man am besten kann. Hinzu kommt noch die Vorgabe der Redaktion, so wenig Änderungen wie möglich zu machen; da hatten die Macher nicht mehr viel Spielraum. Entschuldigt das das Plagiat? Vielleicht nicht. Aber die Abrafaxe möchte ich deswegen doch nicht missen und bin entsprechend froh, dass Hannes Hegens Klage gegen den neuen(!) Verlag nicht erfolgreich war.

    Denn machen wir uns nichts vor: In der sowieso schon schwierigen Nachwendezeit hätte es ein "Abrafaxe-Mosaik" oder "Die Abrafaxe"-Heft noch schwerer gehabt als ohnehin schon. Viele Leser sind (auch) aus nostalgischen Gründen am Ball geblieben, von denen sicher einige "den Wessis" einen Namenswechsel nicht verziehen hätten. Es mag Spekulation sein, aber ich glaube, ohne "mosaik" im Titel gäb es das Heft heute nicht mehr.
    Bitte beachtet meinen neuen Verkaufsthread.
    Trinken mit der Linken, Fechten mit der Rechten.

  17. #217
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    Zitat Zitat von kathleen Beitrag anzeigen
    Auch wenn in 17 vom Verlag mit Hegen geschlossen Verträgen immer das Urheberrecht des Titels in Verbindung mit der Bildergeschichten garantiert und fixiert wurde?
    Auch dann wäre ich nicht beleidigt
    Bitte beachtet meinen neuen Verkaufsthread.
    Trinken mit der Linken, Fechten mit der Rechten.

  18. #218
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    Zitat Zitat von FilthyAssistant Beitrag anzeigen
    Auch dann wäre ich nicht beleidigt
    Geht ja nicht darum ob du beleidigt bist, sondern um Vertragsbruch. Oder was sonst ist das?

  19. #219
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    Ich habe es ja schon oben geschrieben. Das was ihr größtenteils anführt ist alles richtig, aber nicht Gegenstand des Plagiatvorwurfs. Der richtet sich in erster Linie gegen die Verwendung des Titels und gegen die grafisch wenig veränderten Hauptfiguren. Die grafische Gestaltung wird auch thematisiert, niemals aber der Inhalt der Handlung, der Zeitraum etc.. Die angestellten Grafiker sind allesamt hervoragende Einzelkünstler, wurden aber durch Herrn Hegenbarth angeleitet und hatten in seinem Sinn die grafische Umsetzung durchzuführen. Dafür wurden sie bezahlt und haben Auftragsarbeit geleistet. Wenn ihm etwas nicht gefallen hat, hat er eingegriffen und die Zeichner musten es abändern. Nach dem Ende der Digedags hätten die Grafiker genauso gut im Auftrag des Verlages im Stil von Disney, Kauka oder Asterix zeichnen können, denn Hegen hatte anpassungsfähige Grafiker gesucht und eingestellt in früherer Zeit. Die Grafiker haben aber nicht im Stil von Disney, Kauka oder Asterix drei Helden Abenteuer in Raum und Zeit erleben lassen, sondern haben im Stil der Hegen`schen Mosaik weitergezeichnet. Ich bin mir sehr sicher das diese anpassungsfähigen Grafiker jeder für sich genauso andere Stile hätten zeichnen können. Haben sie aber nicht und so wollte Hegen zumindest, das im Impressum der Hefte dann steht, dass die Hefte im Stil der Mosaik von Hannes Hegen gezeichnet werden. Im Vergleich wird verlagsseitig eine grafische Entwicklung zugesagt, die sich deutlich abgrenzt vom Stil der Mosaik v.HH. Bezogen auf Mosaik heute würde ich dem zustimmen, in den ersten Jahren der Abrafaxe definitiv nicht. Eine Prüfkommision, die diese Sachen begleitet und im Intervall prüft wurde Hegen vertraglich zugesichert, von ihm aber nie eingefordert. Dazu kommt auch die Aussage Hegens im Lindnerinterview, wo er auf die Frage von Drohungen und von mundtot machen sprach. Und wer sich bezogen auf die DDR mal vorstellt was ist, wenn ein Privatmann gegen einen Staatsverlag Anklage erhebt, der kann sich sicher auch vorstellen das Hegen hier keine Hirngespinste in die Welt gesetzt hat und mit dem Verlegen der Amerikaserie in Buchform mehr als nichts in der Hand hielt. Im übrigen mag ich die Abrafaxe sehr, ich kann aber sehr wohl das Eine von dem Anderen trennen. Für mich bedeutet Plagiat nicht, das ich deren Existenzrecht abspreche. Ich wünsche mir nur einen unvoreingenommenen Blick auf die vorhandenen Fakten und deren neutrale Bewertung.

  20. #220
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    Ich bin mir nicht sicher, ob es das Mosaik nicht weiter gegeben hätte. Sicher ist das alles reine Spekulation, aber warum nicht mal weiter stricken und in ein Paralleluniversum tauchen?

    Gesetz dem Fall ein Mosaikliebender Zeitreisender kommt in diese Zeit um 1974-1976. Er hätte Hegen Tipps geben und ihm die Augen öffnen können. Vielleicht hätte Hegen mit Entlassung Drägers das Problem gelöst, denn 1974 waren die eigentlichen Mitarbeiter/Zeichner noch nicht darüber wirklich informiert. Wir kennen die Sachlage aus den Archiv-Texten, außer "Stille Post" war nichts weiter öffentlich bekannt. Also kannten auch die eigentlichen Macher, die Zeichner nicht die wirklichen Hintergründe.

    Bei einem netten Kaffee-Gespräch in der Lounge des Deutschen Theaters in Berlin konnte man Dräger treffen und nach anfänglicher Skepsis wird er schon sein Herz über den "strengen Chef" geöffnet haben. Dabei reifte die Erkenntnis, dass er das auch allein kann. Die schwebende Kündigung und die (nicht unbedingt schlechte Neuausrichtung des Mosaik) dürften ihn als 1. Hand Hegens nicht unbekannt gewesen sein. Auch die Mitarbeiter sollten erstmal davon nichts erfahren. Das würde nur Unruhe für die nächsten 2 Jahre schaffen. Also behielt man es wage für sich.
    Bei einem dieser Gespräche reifte aber eben die Idee, jetzt oder nie.

    Nur so einfach den "ollen Hegen" ausbooten ging ja nun auch nicht, dafür saß er viel zu fest im Sattel. Dazu musste eine Kampagne losgetreten werden, die alles ums Mosaik und vor allem um den Chef in ein ungutes Licht zog. Wie konnte man sowas anstellen?

    Nun es wurden die bekannten Gründe vorgebracht Druckumstellung, 2 monatige Herausgabe, Heftänderung etc. Es wurden Gerüchte gestreut, die Mitarbeiter wurden nervös, denn jeder hatte sich auch eingerichtet und schlecht bezahlt wurden sie ja nun wahrlich nicht. Man schürte ANGST!

    Und was die bewirkt, sieht man an der Corona-Zeit. Der kritische Verstand wird ausgeschaltet, die Fakten werden verleugnet und die Protagonisten können ihre Ziele durchsetzten.

    Dräger wurde schnell, viel zu schnell beim Altenburger vorstellig, denn Ideen hatte er genug. Auch die Verlagsleitung war von Hegens Ansinnen völlig überrascht, obwohl Hegen öfters mit seinen Änderungsgedanken vorstellig wurde. Man hat ihn einfach nicht für "voll genommen!

    Dann wurden die Feinheiten ausgearbeitet, die man in den Erzählungen immer wieder wiederholte. Ein gar gestrenger Chef, der auf die Arbeitszeit streng achtete, der auch mal Seiten neu zeichnen lies, weil eben Vorgaben doch nicht so umgesetzt wurden. Der ständige Abgabe-Druck... Und jeder Mitarbeiter wusste einen weiteren "negativen Anlass" zu berichten. Die Fahrten, die Feten und der Umgang miteinander waren vergessen. Jetzt ging es um die Arbeitsplätze, die Anerkennung als Zeichner, endlich auch mal im Impressum genannt zu werden. Man hatte den Eindruck, wichtiger als Geld und Arbeitsplatz, war die Nennung des Kollektivs! Endlich sozialistische Gerechtigkeit!
    Ein wenig mehr Geld sprang heraus, sozialistische Arbeitsbedingungen direkt im Verlag, auch die Teilnahme an der Parteiversammlung, war nun ohne Nacharbeit möglich und der Verlag Junge Welt brauchte die eine oder andere Zeichnung für seine Publikationen, ohne dass man Selbstständig sein musste, ein schöner Nebenverdienst.
    Für Dräger ergab sich in erster Linie eine sehr gute Gehaltserhöhung, er war der Meinung, es ging so weiter, der ganze administrative Kram, das macht er mit links, endlich nur noch Fabulieren und seine eigenen Gedanken in ein Heft bringen.

    Als unser Zeitreisender, das alles erkannt hatte, zeigte er Dräger den nächsten Weg auf, der nach anfänglichen Zögern, es glaubte.
    Das Dräger später durch den Justitiar Glücksmann massiv gemobbt wurde, er immer auf der Hut sein musste, den nächsten Schritt zu planen, die Mitarbeiter doch nicht so an einem Strang zogen, er zu milde mit Entscheidungen umging oder überhaupt Entscheidungen einforderte... all das überforderte ihn, das wollte er so nicht.

    Nach langen Gesprächen kam die Einsicht, nur mit Hegen geht es weiter, nicht gegen Hegen. Eine Neuausrichtung konnte auch eine Chance sein, er konnte sich dabei einbringen und vor allem, das Kollektiv konnte geeint hinter Hegen stehen. Damit ließ sich auch eine Verlagsleitung umstimmen und an Ideen mangelte es nun wahrlich nicht, die Buchprojekte, die Dia-Produktion waren am Horizont absehbar. Eine Formatsanpassung, besseres Papier. Eine Auflagenerhöhung. Der Verlag wäre nicht schlechter gefahren, leider zu kurzsichtig.

    Ein Projekt, welches ohne Lizenz gestartet wurde und eine 20 jährige Erfolgsgeschichte war, wurde wegen "Klein-Klein" und ängstlichen Verhalten nicht durchgeführt. Dazu gesellte sich der bedingte Neidfaktor eines Handelnden.
    Diese Gemängelage führte schließlich zu den uns bekannten Heft 569 im Frühjahr 2023.

    Ob es das Mosaik heute noch so geben würde? Ein wenig Nostalgie sicher (ähnlich Perry Rhoden-Story) aber eben auch wie (Perry Rhodean-Neo) auf modern Basis weiterführend. In diesem Punkte hat sich das Mosaik der Abrafaxe ähnlich entwickelt.

    2023 in einer Parallelwelt: Das neue "Mosaik von Hannes Hegen" Ausgabe 798 liegt noch nicht in den Auslagen, wurde den Abonnenten aber schon zugestellt.
    Nun warten sie nur noch ungeduldig auf die Halbjahresausgabe,
    die immer voller Überraschung, eine Parallelgeschichte des "Was wäre wenn???" Neuentdeckungen, aber auch die unendliche Geschichte des Mosaik beinhaltete.

    Die monatliche Herausgabe wurde nach zähen Verhandlungen beibehalten, ein kleiner, aber feiner Stab um Hegen, Edith und Dräger brachten ab 1977 eine halbjähriges Almanach heraus, welches die Rahmenhandlungen des Mosaik beinhalten, neue Entwicklungen zeigten, in den 80er Jahren kamen Dia-Serien und kleine Puppen- und Zeichentrickfilme dazu. Später in den 90er dann Hörbücher, ebooks und all der modere Kram, den wir heute kennen.

    Die Zeichner von damals, von denen heute kaum noch einer lebt, möchten diese aufregende Zeit nicht missen, wurden aber auch wieder mit ihrem "Chef" versöhnt. Und natürlich wurden ihre Biografien und ihr Anteil am Mosaik-Bild umfänglich im neuen Almanach gewürdigt. Auch Lothar Dräger konnte nach einem langen Arbeitsleben, seine ganz eigenen Projekte um den alternden Runkel und weitere Geschichten in diesem Mosaik-Almanach unterbringen.

    Das Mosaik wurde natürlich auch in die verschiedensten Sprachen übersetzt und fand einen würdigen Platz im Belgischen Comicmuseum. Aber auch in Deutschland schafften es einige Enthusiasten ein kleines aber feines Museum in Berlin, im Digedags-Hegen-Haus am Digedags-Platz zu etablieren. Dort befindet sich auch das Archiv des Gründers der Zeitschrift und seine riesige Bibliothek mit mehr als 10.000 Büchern. Viel gäbe es noch zu berichten, aber das überlassen wir späteren Sammlern und Leser, die sich bis heute am "Mosaik von Hannes Hegen" erfreuen.
    Geändert von gbg (21.04.2023 um 17:27 Uhr)

  21. #221
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    Gbg, du hattest heute wohl zuviel Zeit?

  22. #222
    Mitglied Avatar von Nante
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    Zitat Zitat von kathleen Beitrag anzeigen
    ... Gegenstand des Plagiatvorwurfs. Der richtet sich in erster Linie gegen die Verwendung des Titels und gegen die grafisch wenig veränderten Hauptfiguren....Nach dem Ende der Digedags hätten die Grafiker genauso gut im Auftrag des Verlages im Stil von Disney, Kauka oder Asterix zeichnen können, denn Hegen hatte anpassungsfähige Grafiker gesucht und eingestellt in früherer Zeit. Die Grafiker haben aber nicht im Stil von Disney, Kauka oder Asterix drei Helden Abenteuer in Raum und Zeit erleben lassen, sondern haben im Stil der Hegen`schen Mosaik weitergezeichnet....und so wollte Hegen zumindest, das im Impressum der Hefte dann steht, dass die Hefte im Stil der Mosaik von Hannes Hegen gezeichnet werden.
    Was den Titel angeht stimme ich ja zu. Wobei das seitens des Verlags eigentlich verlorene Mühe war. Ich war damals knapp 9 Jahre aber für alle Mosaikleser aus meiner Klasse (praktisch alle Jungen) gab es seitdem immer nur noch die "alten" und die "neuen" Mosaiks. Und die "alten" standen unendlich höher im Kurs. Ob die "neuen" nun "Kristall", "Mikado" oder sonstwie genannt wurden wären, hätte wohl kaum eine Rolle gespielt.

    Aber "Im Stil von HH"? Welchen denn? Korrekt hätte es ja dann heißen müssen "Im Stil der Spätphase des Mosaiks von HH". Denn mit der Römerserie z.B. kann zumindest mein ungeschultes Auge beim besten Willen kaum noch eine Gemeinsamkeit mit den ersten Abrafax-Jahrgängen finden.
    Eine Krise kann jeder Idiot meistern. Was uns zu schaffen macht, ist der Alltag.
    (angeblich) Anton Tschechow

  23. #223
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    Zitat Zitat von kathleen Beitrag anzeigen
    Geht ja nicht darum ob du beleidigt bist, sondern um Vertragsbruch. Oder was sonst ist das?
    Wo hab ich denn den Vertrag angeprochen?
    Ick gloob, du verwechselst mir
    Bitte beachtet meinen neuen Verkaufsthread.
    Trinken mit der Linken, Fechten mit der Rechten.

  24. #224
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    Zitat Zitat von FilthyAssistant Beitrag anzeigen
    Wo hab ich denn den Vertrag angeprochen?
    Ick gloob, du verwechselst mir
    Na in post # 217 verstehe ich dich so.

  25. #225
    Moderator Avatar von Bhur
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    Zitat Zitat von kathleen Beitrag anzeigen
    . Die Grafiker haben aber nicht im Stil von Disney, Kauka oder Asterix drei Helden Abenteuer in Raum und Zeit erleben lassen, sondern haben im Stil der Hegen`schen Mosaik weitergezeichnet. Ich bin mir sehr sicher das diese anpassungsfähigen Grafiker jeder für sich genauso andere Stile hätten zeichnen können. Haben sie aber nicht und so wollte Hegen zumindest, das im Impressum der Hefte dann steht, dass die Hefte im Stil der Mosaik von Hannes Hegen gezeichnet werden.
    Dass der Stil des MOSAIK von Hannes Hegen aber wesentlich durch die ausführenden Zeichner geprägt wurden also immer Teamarbeit war? Der Stil war in den von Hegen allein verantworteten Heften ein anderer war, als der den z.B. Dimitriadis in der Römer und Neos-Serie mitprägte, ein anderer als in der "vereinfachten Phase" am Anfang der Erfinder-Serie, ein anderer als in der Runkel-Serie und ein anderer als in der letzten Orient-Serie. Hegens Aufrisse waren sehr locker und schwungvoll, die Endausarbeitung überließ er seinen bewährten Kräften. Da konnte er sich auf sein gutes Gespür verlassen, wer für was am besten geeignet war. Sicherlich hatte er das letzte Wort und er hat auch mal was ändern lassen, aber zu einem Gutteil war es eben einfach der ureigene Stil seiner Mitarbeiter, den man im Einzelfall oft auch noch gut erkennen kann.

    Und doch hat sich dieses Team danach deutlich bemüht, den Stil anzupassen und zu ändern. Plötzlich wurde im MOSAIK wie wild schraffiert. Das hätte Hegen mit Sicherheit so nicht gewollt. Das kann man gut finden oder nicht – aber ein Zeichen für eine Stiländerung ist es jedenfalls. Die Abrafaxe hatten am Anfang auch noch keine runden Augen, sondern unten einen geraden Strich. Man kann, jedenfalls in meinen Augen, ein deutliches Bemühen feststellen, den Stil zu ändern.

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