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Thema: Welche Comics habt ihr heute gelesen? - Der große Review-Thread

  1. #8201
    Mitglied Avatar von Largo Beutlin
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    Negalyod, Band 1, Carlsen

    Schon ein etwas älteres Comic, das ja 2019 auch durchaus einige Preise gewann. Ich gehe also davon aus, dass das Forum den Inhalt des Bandes kennt.

    Irgendwie ist das ja ein Mix aus Mad Max, Star Wars, Matrix und solchen Sachen halt. Dazu ein mit Dinos sprechender Protagonist.

    Wieso dieser Comic auch hier im Forum derart gelobt wurde, kann ich nicht nachvollziehen. Es ist keine schlechte Story, sicher nicht, aber ein herausragendes Meisterwerk ist es imO halt nicht. Gebe aber zu, dass ich mit dieser Art von Science Fiction immer wieder mal mein Problem habe.

    Das Artwork ist gut, an manchen Stellen richtig gut und oft sehr bunt koloriert.
    Geändert von Largo Beutlin (11.02.2023 um 22:09 Uhr)

  2. #8202
    Mitglied Avatar von Kumahiro
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    Batman '66 Volume 3

    In passender Optik und mit einigen Lachern geht es weiter. Die großen Schurken sind wieder dabei, aber auch ein paar Widersacher aus der Serie, die einem nicht so geläufig sind. Außerdem wird Dr. Harleen Quinzel in dieses Universum eingeführt.

    Die Abenteuer sind im Sinne der Vorlage eigenständige Episoden. Es ist witzig, die alten Designs zu sehen. Zusätzlich gibt es auch komplett neue Kreationen wie einen Roboter-Batman, die visuell zum restlichen Stil passen. Etwas merkwürdig finde ich den Umstand, dass gleich zwei Charaktere deutscher Herkunft zu sein scheien und im Eifer des Gefechts sich in ihrer Muttersprache äußern.

    Der Comic ist gut unterhaltend, nutzt sich aber etwas ab, wenn man diesen in einem Rutsch liest.

  3. #8203
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    Zitat Zitat von #churchi Beitrag anzeigen
    Aus dem „gekauft Thread“:



    meine naive Antwort…



    Autsch. Der erste Eindruck hat auf alle Fälle nicht getäuscht…




    … wo soll man da am besten anfangen…

    Dave Sim ist wohl am bekanntesten für sein Erdferkel. Ab 2008-2012 fröhnt er seiner Liebe für fotorealistische Kunst in „Glamourpuss“.
    Ein Magazin mit satirischem Blick auf die Modelszene und als fortlaufende Serie enthalten ist auch das erste Konzept von „The STRANGE DEATH
    of ALEX RAYMOND“. Die Seiten werden von Sim noch mal überarbeitet und als „California Test Market Edtion“ (= Book One, ca. 100 Seiten) gesammelt
    wieder veröffenlticht. Vermutlich ziemlich erfolglos. Via Crowdfounding wird Geld gesammelt und eine Weiterentwicklung möglich gemacht, was uns
    nun zu dieser hübschen VÖ führt:


    The STRANGE DEATH of ALEX RAYMOND




    (Living the Line / 2021)

    Dave Sim & Carson Grubaugh


    enthalten ist das (bisher) erschienene Gesamtwerk als Oversized Hardcover (ca. 320 Seiten)... Ein wirkliches Happy End gibt es doch nicht, vielleicht sollte
    man die Ausgabe als „Grubaugh Edtion“ ansehen, dazu später mehr…


    First Things First:

    Der namensgebende Titel bezieht sich auf den Künstler Alex Raymond (* 2.10.1909), der am 06.09.1956 nach einem Unfall mit einer Corvette verstirbt.
    Der Tod gibt und Unfallhergang gibt Spekulationen bis heute auf. An einem leicht regnerischen Tag steigen Raymond und sein Künstlerkollege Stan Drake in das
    (Drake gehörende) Automobil. Raymond sitzt hinter dem Lenker und fährt (laut Augenzeugen und den Aussagen von Drake) ziemlich aggressiv und wild.
    Die doppelte Geschwindigkeit satt der Erlaubten und die nasse (?) Strecke führen dazu das Raymond mit dem Auto vom Weg abkommt (bzw „abhebt“),
    meterhoch durch die Luft segelt und das Fahrzeug frontal gegen einem Baum crasht. Drake hat Glück im Unglück. Das berstende Glas der Frontscheibe trennen
    ihm beide Ohren ab, ansonsten wird er fast unverletzt aus dem Auto geschleudert und landet im Gras. Raymond erwischt es voll. Splitter des Glases durchdringen
    seinen Schädel, falls er nicht schont tot ist erledigt der Aufprall den Rest.

    Zu dem Unfall gibt es widersprüchliche Artikel und Aussagen die Dave auf den Plan rufen. So mutmaßt etwa Drake das Raymond Gas und Bremse verwechselt
    hat (nicht plausibel, da Raymond ja schon den Fuss AUF dem Gaspedal hatte). Warum sollte die Windschutzscheibe nicht aus Sicherheitsglas bestanden haben
    (seit den 30ern in den USA vorgeschrieben) und ein Splittern wäre gar nicht möglich? Laut Drake wurden ihm die Ohren chirugisch wieder angenäht (ein Verfahren
    das erst Mitte der 70er beim Menschen durchgeführt wird). Lügt jemand und steckt mehr hinter dem Unfall, als es den Anschein hat? War Raymond schlicht
    suizidgefährdet, immerhin hatte er im Monat zu seinem Tod schon 4 (!) Autounfälle… Wer oder was hat ihn angetrieben? Mysteries within Mysteries within Mysteries...

    https://en.wikipedia.org/wiki/Alex_Raymond




    Okaaayyyy….

    Der sperrige Titel „The Strange Death of Alex Raymond“ hat noch einen sperrigeren Untertitel:

    A Metaphysical History of Comics in Photorealism

    Womit wir auch schon beim Kernthema von Dave Sim’s Blick auf das Geschehene eintauchen. ”The CREATOR shapes the Comic Art… and the Comic
    Art in turn SHAPES the Creator... and sometimes...some times the Comic Art SNAPS the Creator in two... like a dry wig...”
    . Im Zuge zu seiner Recherchen
    (und “Übungen” zu photorealistischer Kunst in „Glamourpuss“) konzentriert sich Sim auf die Ursprünge und Erfinder des mittlerweile fast in Vergessenheit
    geratenen Stils.

    Der Einstieg ist dabei noch recht leichtfüssig. Änhlich wie Scott McCloud in „Understandig Comics“ (bzw fast passender „Making Comics“) mimt Dave den
    Guide und führt den Leser in die Historie des Photorealismus ein. Dabei rekontrsuiert er die klassischen Zeitungsstrips und Panele, Texte werden fliessend
    ineinander verwoben und die Handlung weitergesponnen.

    Hier ein paar Bilder der offiziellen Seite…
    https://www.livingthelinebooks.com/books/sdoar

    Bei dem Exkurs stösst man auf die Größen der Zeit die wiederum andere Künstler beeinflussten. Sozusagen die Dreifaltigkeit der realistischen Comickunst (mit ein
    paar Millionen treuen Lesern)

    Hal Foster -> Non-Stylized-Realism (Prince Valiant, Tarzan…)
    Alex Raymond -> Stylized Realism (Flash Gordon, Secret Agent X-9, Jungle Jim…)
    Milton Caniff -> Cartoon Realism (Steve Canyon, Terry & The Pirates...)



    Hört sich etwas trocken an, ist aber genial umgesetzt. Die „Lehrstunde“ für Interessierte macht richtig Spaß

    Im Zentrum steht dabei natürlich Raymond. Sim geht dabei wirklich ins Detail und versucht die Feinheit seiner Pinseltechnik
    zu ergründen. Soweit so normal. Konkurrenz, Eifersucht, Grabenkämpfe unter Eierköpfen… Hört sich immer noch etwas konventionell an,
    womit wir dann beim metaphyischen Part wären. Und der wird wirklich Strange… Versprochen.


    DOWN THE RABBIT HOLE

    Dave stellt hier recht steile Hypothesen auf. Die Struktur der Erzählung wird wirrer und Sprünge in der Zeit, plus die zunehmende Zahl an Akteuren fordert
    die Aufmerksamkeit. Die Geschichte geht zurück bis ins 18te Jahrhundert, bringt Okkultismus und Voodoo inst Spiel. Berühmte Stars und Sternchen der Zeit
    (von Monroe bis Hepburn), einen zentralen Part nimmt Margeret Mitchell (die Autorin von „Vom Winde verweht“) ein.

    Dave nimmt an das die Metaphysik der Comics die reale Welt beeinflusst und umgekehrt. Geschichten und Panele werden akribisch nach Hinweisen abgesucht
    und „Geheimcodes“ (direkte Ansprache in Sprechblasen etwa durch ein „..“ gekennzeichnetes „I“ abgeleitet vom Morsecode) die Ward Greene der Autor
    von „Rip Kirby“ in seinen Texten verwendet. Man merkt das Dave sich immer mehr in Detailbesessenheit verliert.

    Möchte hier nicht zu viel Spoilern, aber manche Zusammenhänge sind da schon seeeehr weit hergeholt. Strip um Strip ...layers upon layers upon layers...





    Inhaltlich macht das Buch etwa bei 2/3 eine Vollbremsung. Fast schon wie Raymond knallt Dave gegen eine imaginäre Wand (oder die Metaphysik schlägt
    einfach zurück). Sim ist mit dem Projekt überfordert. Die Kosten wachsen ihm über den Kopf und plötzlich auftretende Schmerzen im Handgelenk machen ein
    weiterarbeiten unmöglich. Die Ausgabe deckt ca. Book 1-2 (+3) ab, Dave würe etwa noch einmal die selbe Menge an Seiten brauch um die Serie abzuschließen
    (ob damit auch endgültige alle offenen Fragen geklärt wären steht auf einem anderen Blatt…) Dave Sim Over and Out.


    “THE OBSESSION KILLS THE OBSESSOR. The book must not end” (Eddie Campbell im Vorwort)

    Hier kommt nun Co Autor Carson Gurbaugh ins Spiel (übrigens nicht so einfach zu sagen welche Arbeiten im Buch sind, die Übergänge sind IMO nicht zu erkennen).
    Nach mehr oder weniger erfolglosen Kontaktversuchen oder konkreten Lösungen, bekommt er von Dave ca. 20 Doppelseiten die Book 3 abbilden hätten sollen.
    Die (Blue-Line) Seiten sind Vorzeichnungen und nicht fertig ausgearbeitet (sehen aber auch so besser aus als vieles auf dem Markt, fallen aber deutluch zum Rest
    des Buches ab).

    So bleibt es an Carson sich einen Reim aus dem von Dave ausgelegten Puzzle zu machen. Er bringt so zumindest SEINE Deutung der Geschichte ein, ob die mit der
    Vision von Dave übereinstimmt bleibt dabei im Dunkeln.





    Somit gibt es auch erst mal kein „richtiges“ Ende und wird vor dem Rumpf einer fantastischen Arbeit stehen gelassen. Trotz allem ist das Werk aber absolut
    empfehlenswert und gerade das Scheitern (und der ehrlichr Umgang damit) der beiden Künstler macht einen Teil der Faszination aus. Der Comic ist bestimmt
    nicht jedermanns Sache, aber wer eine aussergewöhnliche Story sucht macht hier nichts falsch. Dave macht es einem nicht immer leicht seinen Gedankengängen
    zu folgen und viele Details fallen (zumindest mir) erst beim zweiten mal lesen auf. Manche Theorien sind schon arg krude, aber ich bin ja von Grant Morrisons
    Konzept zur Sigil „Magie“ bereits abgehärtet.

    Das Artwork ist über jeden Zweifel erhaben und die Präsentation / Aufmachung des Buches ist jeden Cent wert..
    Habe ja schon länger hier nichts mehr geschrieben, aber SDOAR ist für mich tatsächlich einer der faszinierendsten Comics der letzten Jahre und den Sog den
    die GN entwickelt ist schwer zu widerstehen. Genie und Wahnsinn halt…

    Aktuell läuft wieder eine Spendenkampagne, vielleicht besteht ja die Minichance auf einen Abschluss von Dave himself:
    https://www.gofundme.com/f/sdoar-2023

    Für Interessierte die nach mehr Hintergründen zu der Story suchen, Annotations von SDOAR.com
    https://www.sdoar.com/annotations
    Vielen Dank für das tolle und ausführliche Review! Die Sprechblasenthese hat mich schon schwer runtergebracht damals, normalerweise kann ich Dave Sim's Comics auch lesen wenn mich der Inhalt nicht mal interessiert, aber die Story hat er gut eingefädelt und dann, wie du so schön sagst gegen eine Wand fahren lassen. Wie Cerebus damals auch mit "Reads"?
    Definitiv war es was schwarz-weiß Comics im photorealistischen Stil angeht das beste Artwork das mir je untergekommen ist, also musste ich auch weiterlesen und mich auf die außergewöhnlichen. Schlussfolgerungen einlassen. Ein irrer Trip! Das es eine große Unvollendete wie seinerzeit Deadwood ist kann ich verkraften. Jetzt werd ich mir mal die Annotations geben.

  4. #8204
    Mitglied Avatar von Örtliche Bücherei
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    Auf den Schwingen der Zeit beinhaltet einige verschiedene Kapitel, wie Szene im Wilden Westen, in der Zukunft, im Bürgerkrieg, etc.



    Der bei uns eher weniger bekannte Zeichner Juan Giménez gehört zu den vielfältigeren Künstlern. So war er zum Beispiel massgeblich beim Kinofilm Heavy Metal beteiligt indem er die Szene des „Harry Cannon“ gestaltet und entworfen hatte. Seine Arbeiten waren öfters auch im Schwermetall Magazin zu finden.



    Der Stil seiner Zeichnungen zeigen einen unverkennbaren Wiedererkennungswert. Einerseits sehr schludrig und eher flüchtig in der Art ... und andererseits fast schon genial in der komplexen Darstellung.



    Alle paar Seiten wechselt die Handlung an einen anderen Ort in einer anderen Zeit, ohne den „roten Faden“ zu verlieren.



    Mir persönlich fehlt in diesem zweiten Beta Comic die typische plakative Erscheinung des ersten Bandes dieser Reihe.



    Persönlich betrachtet vermag dieser Comic nicht zu überzeugen. Giménez kann das besser! Da hat es noch Luft nach oben.



    Fazit: 3 von 10 virtuellen Welten

  5. #8205
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    Die bekanntesten Werke von ihm sind doch Die vierte Macht und die Meta-Barone.

  6. #8206
    Mitglied Avatar von Örtliche Bücherei
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    Stimmt, Die vierte Macht ist auch von ihm. Exether Mega, Pilotin im Einsatz auf Nebula Alpha. Ein geniales Werk! Ist, glaube ich, eine jedoch bedeutend jüngere Arbeit von ihm.

    Das mit den Meta Baronen wusste ich nicht. Ist mir entgangen. Interessante Info. Verspüre nun Lust da mal nachzulesen.

  7. #8207

  8. #8208
    Ex-Exphilosoph Avatar von Jovis
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    Beta scheint also ein eigener Verlag zu sein. Aber das ist doch nur Schein, oder? Die Bände haben in Riesenlettern Condor übers Cover geschrieben.

  9. #8209
    Mitglied Avatar von Örtliche Bücherei
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    Zitat Zitat von OK Boomer Beitrag anzeigen
    Schande über mich!!! Die vier Meta Barone liegen hier, samt den kleinen Figuren. Habe ich doch glatt komplett vergessen.
    Ein sehr aussagekräftiger Link von dir, gebe ich zu.

    Hat jemand den letzten Band (Dein letztes Leben) davon und kann etwas darüber sagen?

  10. #8210
    CF Unterstützer Avatar von Gagel
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    @Örtliche Bücherei

    Hier: https://www.comicforum.de/showthread...+letztes+Leben findest du mit dem Link im letzten Post etwas zu Band 2.

  11. #8211
    Ex-Exphilosoph Avatar von Jovis
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    Grade habe ich mit "Die verschwundenen Frachter" den ersten GA-Band Valhardi ausgelesen. Spätestens mit dieser Geschichte beginnt die eigentliche klassische Phase frankobelgischer Abenteuercomics, wie wir sie aus der 'Charlier'-Ära kennen. Zeitgleich erschienen die Jije-Seiten von Spirou, die frühen (nicht bei Salleck erschienenen) Harry und Platte-Geschichten, die ganz frühen Buck Danny-Seiten und auch erste Lucky Luke-Seiten und es ist auf einen Blick erkennbar, dass Valhardi allen genannten Serien um Jahre voraus ist. Ja, auch dem Spirou vom selben Zeichner. Zu jener Zeit erinnert mich Spirou noch mehr an Little Nemo, als an spätere Franquin-Klassiker. Valhardi hingegen hat hier ein richtiges, durchkomponiertes Abenteuer. Aber auch die vorhergehenden 3 Abenteuer (4 sind es in diesem GA-Band insgesamt, mit der ersten Geschichte auf über 100 Seiten als längster) nehmen die zukünftige Entwicklung der europäischen Comics bereits hinreichend vorweg, auch wenn man zuweilen noch erkennen kann, dass der Ton zwischendurch sehr spontan wechselt. Ich kannte Valhardi bisher gar nicht und bin überaus froh, diese Lücke jetzt zu füllen. Der Band von Riedl ist makellos. Für Leute wie mich, die bereit sind, den Weg doch nochmal SO weit zurück an den Anfang zu gehen, ist das ein Meilenstein der Sammlung.

    Als Band: 10/10
    Als Geschichte seiner Zeit: 10/10
    Für heutige Lesegewohnheiten: aber locker auch noch mindestens 7/10 (habe in letzter Zeit einige ganz neue Comics gelesen, die deutlich behäbiger an meinen Augen vorbeizogen)

  12. #8212
    Mitglied Avatar von Örtliche Bücherei
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    Zitat Zitat von Gagel Beitrag anzeigen
    @Örtliche Bücherei

    Hier: https://www.comicforum.de/showthread...+letztes+Leben findest du mit dem Link im letzten Post etwas zu Band 2.

    Dankeschön!

  13. #8213
    Premium-Benutzer Avatar von dino1
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    Die blauen Boys 8, Mit List und Tücke, Cauvin, Lambil, Carlsen

    Blutch und Chester bekommen einen Sonderauftrag. Wie immer. Einer der genialen Generäle meint nämlich, dass Dromedare sicherlich sehr gut als Transporttiere geeignet wären. Also schnell welche geordert. Dass das Ganze nicht so einfach wird dürfte allen klar sein.

    Nach der Diskussion über die BB im Salleck Thread mal willkürlich einen Band rausgezogen, und siehe da, es ist wie dort beschrieben. Die Abenteuer der beiden Blauröcke bieten ab Band 1 von Carlsen durchaus gute Funny Kost. Man muss kein Militarist sein um die Comics zu mögen, bisweilen beißender Humor von Cauvin der garantiert kein Verfechter des bewaffneten Kampfes war blitzen des öfteren auf und lassen auch Erwachsene Spaß haben.

    Lambil ist absolut sicher in der grafischen Umsetzung, für mich einer der Großen der leider irgendwie wenig Beachtung findet im Allgemeinen.

    Doch, doch, mir machen die Tuniques Bleues wie sie passend im Original heißen nach wie vor viel Freude und die Bände nach Salvérius sind um einiges runder, erwachsener trotzdem lustig ohne bekloppt zu sein.

    (Kleines Manko, der deutsche Titel ist ziemlich bescheuert finde ich. Warum man sich nicht einfach am französischen Titel orientiert hat ist mir nicht so ganz klar.)

  14. #8214
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    @Örtliche Bücherei

    ich beneide die Ami's ja wegen dieser Box regelrecht. Leider hat das ganze hier in Europa nicht so den Stellenwert und Bekannheitsgrad.


  15. #8215
    Premium-Benutzer Avatar von HerrHase
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    Zitat Zitat von dino1 Beitrag anzeigen
    Die Abenteuer der beiden Blauröcke bieten ab Band 1 von Carlsen durchaus gute Funny Kost. Man muss kein Militarist sein um die Comics zu mögen, bisweilen beißender Humor von Cauvin der garantiert kein Verfechter des bewaffneten Kampfes war blitzen des öfteren auf und lassen auch Erwachsene Spaß haben.

    Lambil ist absolut sicher in der grafischen Umsetzung, für mich einer der Großen der leider irgendwie wenig Beachtung findet im Allgemeinen.
    Zufälligerweise habe ich die letzten zwei Tage meine ersten beiden regulären BB-Alben gelesen (Carlsen Band 10 und 11) und würde dir in allem zustimmen. Die (Running) Gags waren meistens gut, die Plots sind ansprechend und der Tonfall durchgehend antimilitaristisch oder zumindest Anti-Krieg. Für eine (Semi-)Funnyserie ist die Darstellung der Brutalität und Sinnlosigkeit des Krieges erstaunlich, es wird sehr viel gestorben, was man auch explizit sieht. Ungewöhnlich auch die Figurenkonstellation, wo der eine Titelheld den anderen ständig wegen Desertierens erschießen soll oder will. Das Einzige, was mir überhaupt nicht gefallen hat, war die stereotype Darstellung des schwulen Balletttänzers in Band 11 (ich glaube, das wurde auch neulich mal im flämischen Forum diskutiert). Zeichnerisch gefällt es mir sehr gut, Lambil beherrscht sowohl unterschiedliche Figuren (viele Nebenfiguren sind ja fast realistisch gezeichnet im Gegensatz zu Blutch und Chester mit ihren Knollennasen) als auch Schlachten und Landschaften.

  16. #8216
    Mitglied Avatar von Örtliche Bücherei
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    Gut 150 Dollar sind auch eine Ansage. Die beiden Bücher sehen auch suuuper aus!

    Ich mag diese Bändelchen sehr, um sicherzustellen, dass man auch später an derselben Stelle weiterlesen kann.

  17. #8217
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    Aber ich muss erstmal den Incal vorher lesen, wobei manche meinen, dass man den für die Meta Barone nicht unbedingt gelesen haben muss.

  18. #8218
    Ex-Exphilosoph Avatar von Jovis
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    Zitat Zitat von Marvomat Beitrag anzeigen
    Aber ich muss erstmal den Incal vorher lesen, wobei manche meinen, dass man den für die Meta Barone nicht unbedingt gelesen haben muss.
    Ich hab dir das aber an anderer Stelle schon mal geschrieben: Jodorowsky ist SEHR speziell. Den Incal kann man gut brauchen, um ins Jodoverse hineinzugleiten. Der Incal ist praktisch die Reise ins Jodoversum. Und selbst dann ist Meta-Barone noch heftig. Vielleicht kannst du ja noch den Film El Topo mal gucken. Oder Santa Sangre (beide Regie von Jodorowsky). Da kommt man schon mal gut rein in die Familen-, Abstammungs-, Vater-Sohn-Mythologie von Jodorowsky.

  19. #8219
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    Zitat Zitat von Marvomat Beitrag anzeigen
    Aber ich muss erstmal den Incal vorher lesen, wobei manche meinen, dass man den für die Meta Barone nicht unbedingt gelesen haben muss.
    Ich hab die MB zuerst gelesen, fand die total klasse. Jahre später dann den Incal, meiner Meinung nach ein auch tolles Comic, dass aber eine spezielle Art "Humor" hat, die mir überhaupt nicht taugt. Metabarone würd ich 9/10 geben und dem Incal deshalb nur ne 7 . Trotz des unsäglichen Klamauks herrlich kreative Ideen und tolles Artwork. Aber man MUSS den definitiv nicht vorher gelesen haben.

  20. #8220
    Premium-Benutzer Avatar von dino1
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    Muss nochmal die Blauen Boys kurz aufgreifen.
    In der GA 3 von Salleck die ich gerade bekommen habe ist der 2-Seiter Waffenruhe drin. Das ist eine wirklich krasse Story, ich wundere mich etwas, dass so etwas in dieser Brutalität in Spirou erschien, bzw. erscheint.
    Also da musste ich gerade schlucken.

  21. #8221
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    ja, die Geschichte ist echt krass. Da musste ich auch 2 mal hinschauen, ob ich das wirklich richtig gesehen hatte.

  22. #8222
    Mitglied Avatar von Largo Beutlin
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    Chinaman, GA 1, Salleck

    Nachdem ich jetzt ganz durch bin, kann ich nur sagen:
    Die GA ist richtig gut.

    Band 1 hat mich ja noch nicht voll überzeugt, der hat mit einem (klassischen) Western nicht viel zu tun, ist aber die notwendige Einstiegsgeschichte für unseren Protagonisten.
    Band 2 ist schon viel besser.
    Band 3 ist grandios. Wer mich kennt, weiß, dass ich Western Stories in einem Winter-Setting liebe und genau das findet sich in diesem Band, verbunden mit einer ganz klassischen Western-Story (einsamer Held hilft Familie gegen böse Burschen). Die Zeichnungen sind hier wirklich großartig.
    Band 4 hat eine interessante Story zu bieten. Der Bau der Eisenbahn, aber quasi aus Sicht der chinesischen Arbeiter. Das ist mal was anderes.

    Der Anhang ist okay. Skizzen und Titelblätter und ein kurzer Streifzug zum Leben der chinesischen Einwanderer im 19 Jhd. Nichts großartiges, aber eben okay.

    Das verwendete Papier ist nicht so meins. Das ist schon fast zu glatt und glänzend.
    Aber bevor hier im Forum wieder so mancher einen Herzinfarkt bekommt und gleich seinen beleidigenden Internet-Troll losschickt: das meine persönliche Meinung!

    Alles in allem eine wirkliche gute Ergänzung meiner Westernsammlung, die ich jedem Freund dieses Genre ans Herz lege. Sowohl Le Tendre als auch Taduc machen ihren Job richtig gut.

    Ich hoffe, Salleck bringt Band 2 bald.

  23. #8223
    Ex-Exphilosoph Avatar von Jovis
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    Gerade nochmal gelesen: den 2. Teil der Mururoa-Geschichte von Tanguy/Laverdure aus der alten Ehapa-GA. Das Geniale an der Jije-Ära ist, wie 'schmutzig' der Fliegeralltag im Vergleich zu Buck Danny ist.
    Gasthelden wie Cassin und auch Tarita opfern sich nicht heldenhaft, sondern sterben jämmerlich
    (und werden dadurch in unseren Köpfen trotzdem zu Kultfiguren der Stories!).
    Tanguy schiesst die Bösen am Ende (die auf dem Strand bewaffnet, aber panisch umherlaufen) vom Flugzeug aus mit MG-Salven ab, eine echte Notwehrsituation wird beim Schlauchboot zerbomben gerade eben noch angedeutet. Es mag Selbstverteidigung sein, aber nicht die Art von Selbstverteidigung auf die man hinterher stolz ist. ) Und am Ende sind die Bösen tot und die Helden fühlen kein Happy End, sondern sind erschüttert über die Ereignisse.
    Das sind echt meisterliche Geschichten und brechen mit der Heldentradition, die Charlier selber zu etablieren half.

    Interessant in dem Zusammenhang auch: Charlier hat ja Grundiddeen seiner Stories wieder und wieder benutzt. Und teilweise auch serienübergreifend. Tanguy hat Stories, die sehr ähnlich auch bei Buck Danny vorkamen. Und doch war sich Charlier offensichtlich bewusst, wie er beide Serien grundlegend unterschiedlich gestalten musste.

    Diese Jije-Ära ist mir von allen der liebste Pilotenzyklus. Mururoa, Doppelknall, die Abschieds-Trilogie. Das ist schon der ultimative Hammer an Pilotenstories für mich. Auch stilbildend. Mururoa erschien zur Frühzeit der Greg-Ära. Andy Morgan war gerade gestartet und Bruno Brazil, Red Dust war im Kommen. Deren 'dirty play' war womöglich inspiriert vom Jije-Run bei Tanguy? Vielleicht war's auch einfach Zeitgeist.

    Wie auch immer: Jije bei Tanguy bekommt von mir klare 12/10. Das sprengt einfach die Skala.
    Geändert von Jovis (15.02.2023 um 20:15 Uhr)

  24. #8224
    Mitglied Avatar von PhoneBone
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    Apropos Charlier...ich könnte die Biber da sehr empfehlen

  25. #8225
    Ex-Exphilosoph Avatar von Jovis
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    Zitat Zitat von PhoneBone Beitrag anzeigen
    Apropos Charlier...ich könnte die Biber da sehr empfehlen
    Ich habe die im Auge.

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