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Thema: Welche Comics habt ihr heute gelesen? - Der große Review-Thread

  1. #9401
    Mitglied Avatar von Robedoor
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    Zitat Zitat von Largo Beutlin Beitrag anzeigen
    Eigentlich will ich hier ja nicht mehr aktiv sein, aber diese Warnung muss zum Wohle anderer Leser jetzt geschrieben werden:

    Vagabunden der Unendlichkeit, Kult Verlag
    Danke dafür, ich hatte da ja auch so einen leisen Verdacht. Ich hatte ja ehrlicherweise sogar mit auf der Suche nach den Vögeln der Zeit Probleme, Fantasy wird wohl nicht mehr mein Genre.


    Ich las gerade Reckless (Band 5?) Destroy all Monsters von Ed Brubaker / Sean Phillips
    Mit Hard-Boiled Büchern kann ich ja fast noch weniger anfangen als mit Fantasy. Aber ich bin seit Jahren eifriger Leser der Pulp Master Bücher und Ross Thomas find ich auch klasse. Auslöser für meine Krimi-Mania war dann aber das überwältigende Parker von Darwyn Cooke bei Schreiber & Leser.

    Der Image-Comic von Reckless ist ja toll aufgemacht, mit 25 Euro und 180 Seiten ein bisschen teuer, aber im Rahmen.
    Wir haben einen filmaffinen Detektiv, der gerne surft und finanziell wohl so gut aufgestellt ist, dass er ungern Aufträge annimmt. (Also er ermittelt wohl nicht gern?). Dazu einen lilahaarigen, ebenso filmaffinen Sidekick und einen fiesen Immobilienmogul, dessen Machenschaften aufgedeckt werden müssen. Das ganze spielt dann in den späten 1980er Jahren an der Ostküste.
    Der Detektiv bekommt ein paar mal auf den Kopf geschlagen, es brennt und, das ist sicher kein Spoiler, er löst den Fall.
    Den Comic habe ich in einem Rutsch durchgelesen, die Zeichnungen und die Farben fand ich richtig gut. Das war alles sehr stimmungsvoll. Die Figuren haben ordentlich Fleisch, sind gut ausgearbeitet, haben Probleme usw.

    Aber am Ende bin ich damit nicht so recht warm geworden. Es ist irgendwie alles so freudlos. In einer Tour wird sich ne Kippe angesteckt, in die Fresse gehauen und nie gelacht.

    Fatale Book 1 - Brubaker/ Phillips


    Gleiches Kreativ-Team und deutlich mehr Spaß für mich. Ein kosmischer Noir-Horror, mit ein bisschen Detektivarbeit, einem okkulten Verein und einem armen Schwein, dass erst ne hübsche Frau trifft und prompt ein Bein verliert.
    Ein Mann trifft auf einer Beerdigung eine hübsche Frau und wird prompt von bösen Mächten verfolgt. Die junge Frau hatte auch mit dem Sarginhalt vor Jahrzehnten viel zu tun und der Mann will die ganze Sache, einbeinig, lösen. Dazu gibt es korrupute Cops, einen Klub an kuttentragenden Okkultisten usw.
    Der Comic war eine echt runde Sache, Katakombenkämpfe, beinharte Ermittler und Herzschmerz. Da freue ich mich auf die Folgebände.

  2. #9402
    Premium-Benutzer Avatar von HerrHase
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    Jonas Valentin GA 2 (Frank Pé und Bom, Splitter)

    Großartig aufgemachter und zusammengestellter Sammelband einer meiner FB-Lieblingsserien von einem genialen Zeichner. Franks Bilder von Tieren, Landschaften und Figuren könnte ich mir stundenlang angucken. Inhaltlich schwanken die Comics leider stark zwischen dem mMn immer noch genialen dritten Album "Die Nacht der Katze", das für mich in die Top 5 der besten Semi-Funny-Alben überhaupt gehört, und den wesentlich schwächeren Alben 4 und 5. Ach, wäre es doch Anfang der 1990er nach Album 3 in diesem Stil weitergegangen. Leider verzettelte sich Frank danach in allen möglichen, auch comicfernen Projekten und konnte mit den nach langen Abständen nachgereichten Geschichten nicht mehr anknüpfen. Wie auch generell bei ihm fallen die Geschichten, die er selbst schrieb, deutlich hinter denen, für die er einen Autor hatte, ab. So ist die Japan-Episode nicht mehr als ein illustrierter Reisebericht ohne echte Handlung, während die wieder von Bom geschriebene Afrika-Geschichte viel besser ist, aufgrund der Kürze aber nicht an die ersten 3 Alben anknüpfen kann. Album 5 ist für mich nach wie vor der inhaltliche Tiefpunkt, weil hier gar keine Handlung mehr erzählt wird, sondern Frank sich in Plattitüden wie "Man sieht mit dem Herzen besser als mit den Augen" ergeht und es dann völlig in Esoterik abgleitet inklusive Faunen, Göttern, Wiedergeburt und Umarmen von Bäumen. Ich glaube, dieses Album würde besser wirken, wenn man nur die Bilder abgedruckt hätte, die grandios bleiben. Ebenso in dem hier erstmals auf Deutsch abgedruckten Australien-Sonderband, der inhaltlich ähnlich bleibt. (Man vergleiche nur mal die Original-Klappentexte der Alben 3 und 5, die Splitter freundlicherweise mitübersetzt hat: Während in dem zu Band 3 sehr treffend vom Abenteuer im Alltäglichen die Rede ist, ist der zu Band 5 eine Aneinanderreihung von esoterischem Geschwafel inklusive versprochener lebensverändernder Wirkung des Comics.)

    Super ist, was Dupuis hier wieder an Zusatzmaterial zusammengetragen hat, inklusive den herrlichen Motiven aus einem Kalender von 2000. Aus diesen Einzelzeichnungen spricht mehr Poesie als aus den ganzen verquasten Texten in den letzten eineinhalb Alben mit dem Faun. Ich habe die Hoffnung noch nicht aufgegeben, dass sich Frank, nachdem er jetzt mit dem Spirou-Universum durch ist, doch nochmal mit Bom zusammentut und die Beiden ein albenlanges Abenteuer im Stil der ersten drei schaffen, das an deren Qualitäten anknüpfen kann. Das wäre ein schöner Abschluss für diese (mir) doch sehr wichtige Serie.

    Ein Muss für alle Anhänger des frankobelgischen Comics, die entweder die Alben noch nicht besitzen oder über genügend Platz und Geld verfügen, sich trotzdem diese dicken Integralbücher ins Regal zu stellen. Der inhaltliche Mehrwert durch die zusätzlichen Comics ist hier zwar wesentlich geringer als bei Band 1, aber zusätzliche Illustrationen, das umfangreiche Dossier und auch der Abdruck der Alben in etwas größerem Satzspiegel und auf besserem Papier machen doch einiges her (so kommen die Farben wesentlich besser rüber als bei der Original-Carlsen-Ausgabe von Album 3).

  3. #9403
    Mitglied Avatar von #churchi
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    Zitat Zitat von Robedoor Beitrag anzeigen
    Es ist irgendwie alles so freudlos. In einer Tour wird sich ne Kippe angesteckt, in die Fresse gehauen und nie gelacht.
    Klingt als müsste ich mir die auch noch holen

  4. #9404
    Ex-Exphilosoph Avatar von Jovis
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    Mit "Reisende im Wind 6.2" finde ich die Fortsetzung besser als den Ur-Zyklus, bekomme aber Lust ihn gleich wieder zu lesen. Aber zuerst mal Bände 8 und 9. Bände 6.1 und 6.2 sind fantastisch und werden besser mit jeder Seite. Wenn ich am Anfang schade fand, wenn die Reise zu Oma Isabeau zu Ende ging, so fing die Geschichte doch dann erst richtig an und wird atemberaubend gut. Einmalig.

    Die Nummerierung ist natürlich höchst seltsam. Dass man Band 6 in 2 Bänden herausbringt, 6.1 und 6.2, finde ich erstmal verständlich, aber dann mit 8 und 9 fortzufahren ist seltsam schräg und nicht seltsam schräg auf eine coole Weise. Aber nun ja, was kümmert's den Baum, wenn ihn der Hund anpinkelt?

    Wenn ich inzwischen also doch zum Bourgeon-Fan wurde, obwohl ich den ersten Zyklus, der wo da alles mit angefangen hat mit den epischen Comic-Romanen, eher durchwachsen fand, trotz hochgradig epischem Konzept, mit starken Stellen mittendrin, doch seltsam unaufgeregt insgesamt, dann liegt das wohl auch an der aufregenden Mischung aus Wind, Dämmerung und Sternen, doch zementiert wird das jetzt gerade erst, wo ich mich nach ewigem Zögern an die Fortsetzung des einen Abenteuers wage. Vielleicht versuche ich aber nur Zeit zu schinden, bevor ich mit Proust beginne.

  5. #9405
    Mitglied Avatar von #churchi
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  6. #9406
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    Zitat Zitat von Jovis Beitrag anzeigen
    Vielleicht versuche ich aber nur Zeit zu schinden, bevor ich mit Proust beginne.
    Proust zu lesen wäre verlorene Zeit.

  7. #9407
    Ex-Exphilosoph Avatar von Jovis
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    Zitat Zitat von Gagel Beitrag anzeigen
    Proust zu lesen wäre verlorene Zeit.
    Den Verdacht hatte ich, als ich nach 4 Seiten ganz schrecklich müde wurde. Allerdings... bei Einzelbandtiteln wie "Sodom und Gomorrha" und "Die Gefangene" fällt es mir schwer, den Vorsatz ganz aufzugeben.
    Geändert von Jovis (02.09.2023 um 06:30 Uhr)

  8. #9408
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    Miss Kobjashi‘s Dragon Maid 1, coolksousinnjya, Dani

    Kobayashi, normale Büroangestellte, trifft Tohru, rettet dem Drachen das Leben und der wohnt von nun an bei ihr. Als Dienstmädchen allerdings, mit entsprechender Uniform.

    Japanische Comics eben, was soll man sagen?

    Ist ganz witzig, aber so richtig bin ich nicht die Zielgruppe denke ich. Mir sind die Zeichnungen auch etwas zu amateurhaft.

    Qualität der Dani Mangas ist einfach super, es gibt immer Erklärungen zu besonderen japanischen Namen oder kulturellen und kulinarischen Besonderheiten die man als Europäer kaum kennt.

    Lustig, aber kein Muss für mich.

  9. #9409
    Ex-Exphilosoph Avatar von Jovis
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    Oh je, jetzt war ich so enthusiastisch nach Genuss des 2. Zyklus "Reisende im Wind" (der wirklich genial ist, auch wenn die Reise diesmal nicht durch die Welt, sondern eher durch die Zeit führt), dass ich direkt in den 3. Zyklus (mit Band 8!) gestartet bin. Da hätte ich mir besser etwas Zeit gelassen. Das ist erneut ein ganz anderes paar Schuhe. Enorm viel Text und eine Story, die erstaunlich deutlich an neuere Zack-Serien erinnert wie "Das Mädchen von der Weltausstellung" (zumal die Expo von 1888 hier tatsächlich erneut vorkommt) und durch zeitgenössische Nebenfiguren und viel Lokalkolorit besticht, sich zum Beispiel auch nicht scheut, den Konflikt zwischen Marx und Bakunin zu thematisieren. Das erfordert aber doch nochmal eine ganz andere Form von Aufmerksamkeit, die ich jetzt nicht bereit war aufzubringen und daher die Lesung unterbrochen habe. Das soll aber niemanden abhalten. Ich bin mir sehr sicher, dass auch hier wieder ein fantastisches Werk gegeben ist und ein kurzes Läuern in den Band 9 zeigt mir, dass die Serie hier den Schritt zurück in die Seefahrt nehmen wird. Ich freu mich schon drauf, aber beim nächsten Mal nehme ich mir nicht vor, dass mal eben am Wochenende durchzuackern, sondern gebe mir etwas mehr Zeit. Wie gesagt: enorm viel Text und zwar von der zeit-erörternden Art.

    Fans der 'Grünen Tomaten' werden sich bestimmt freuen, denn irgendwie hat die Serie ja von Anfang an diesen Fokus gehabt, Frauen in nur angedeutet lesbischen Liebesbeziehungen im Strudel geschichtlicher Ereignisse zu skizzieren. Mit dem 2. Zyklus wurde das nochmal mehr deutlich und hier im 3. Zyklus ist die Ähnlichkeit nicht mehr zu übersehen. Und naja, seinerzeit habe ich mit meiner lesbischen Freundin Tina 22x 'Grüne Tomaten' im Kino gesehen, wir waren beide völlig verschossen in Mary Stuart Masterson (ich schon seit "Ist sie nicht wunderbar?") und haben uns vorgestellt, wie es wohl weitergegangen wäre, wenn Ruth nicht gestorben wäre. Hier nun eine sehr realistische mögliche Fortsetzung in "Reisende im Wind" Bände 8 und 9. EDIT: Und irgendwie kommt einem schon der 2. Zyklus wie eine alternative Geschichte zu den Grünen Tomaten vor. Spielt auch in derselben Zeit.
    Geändert von Jovis (03.09.2023 um 09:35 Uhr)

  10. #9410
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    Ich habe den 2. Zyklus und den 3. inkl. Zeitschriften immer nur gekauft und ins Regal geschichtet, um das dann irgendwann mal am Stück und noch einmal von Anfang an zu lesen. Wird sicher auch klappen, aber vermutlich erst im Winter.

    Ich bin guter Dinge, dass mir alle gefallen werden - wenn es sicher auch ästhetisch ansprechenderes Artwork gibt. Aber ich honoriere die 100%ige Handarbeit von Bourgeon und seinen komplett eigenen Stil.

  11. #9411
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    Geht mir auch so. Ich finde, Bourgeon betreibt auch Dramaturgie über seine Seitengestaltung ziemlich gut. Plötzlich kommen 3 atemberaubend schöne Seiten, wo fast kein Text dabei ist, aber danach hat die Geschichte einen drastischen Turn genommen. Da muss man dann erstmal schlucken, weil das oft Sachen sind, die nicht so einfach zu verpacken sind und auch nicht unbedingt vorhersehbar waren. Du kannst ja mal Rückmeldung geben, wenn du sie gelesen hast. Besonders der 3. Zyklus würde mich da interessieren, denn der ist echt ziemlich anders und ziemlich anspruchsvoll.

  12. #9412
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    Ja, wird aber dauern, da sind noch andere Sachen an der Reihe.
    Der 3. Zyklus soll wieder viele historisch korrekte Entwicklungen abbilden, im Original wohl sogar bei der Ausdrucksweise der Protagonisten. Der Mann betreibt einen Irrsinnsaufwand und es wird wohl seine letzte Serie gewesen sein. Er will höchstens noch Einzelbände bringen.

  13. #9413
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    Ja, das ist wahr. Das hat auch das Lesen etwas erschwert. Ich fühlte mich fast ein wenig an Name der Rose erinnert. Haha, aber nur fast. Jedenfalls ist für Bd. 8 und 9 wirklich nochmal ein sehr viel höherer Aufwand an Konzentration erforderlich. Aber es ist definitiv absehbar, dass das ein herausragender Zweiteiler ist.

  14. #9414
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  15. #9415
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    Marjorie Finnegan, Ennis, Sudzuka, Mrva, AWA

    Marjorie hüpft fröhlich durch die Zeit und stiftet allerhand Unruhe. Das macht Laune und bringt Kohle. Blöde nur, dass ihre kleine Schwester Harriet ein Time-Cop ist und Marj eine wirklich hassenswerte große Schwester war.

    Klassische Ennis Kost, wer es derber mag kann gern mal einen Blick werden. Die Zeichnungen sind eine Mischung aus Amanda Connor und Steve Dillon. Erst denkt man die sind recht simpel, aber ich finde sie passen gut zur überdrehten Story.

    Macht Laune, wenn man Ennis mag. Für eher klassische Liebhaber vielleicht etwas zu deftig.

  16. #9416
    Ex-Exphilosoph Avatar von Jovis
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    Ich las gerade die Dan Cooper Kurzgeschichte "Wahnsinn in Red Cliff", die im 50 Jahre Zack Jubiläumsheft 565 abgedruckt war. Erschienen ist sie seinerzeit in Tintin Selection 12 im Juni 1971, mutmaßlich am 1. (was ich leider mal wieder selbst recherchieren musste ). Im selben Monat gegen Ende, am 29. Juni erschien in Tintin 26/71 die erste Folge von Luc Orient 7 (Krater des Verderbens). Und nicht so ganz, aber doch auffällig genug, erzählen sie dieselbe Geschichte. Beide jedoch in den Grenzen des jeweiligen Serienkonzepts. Eine interessante Entdeckung, wobei ich finde, dass die Unterschiede einerseits auffällig genug sind, um womöglich doch an ein Zeitgeistphänomen zu denken. Doch andererseits entstanden beide Geschichten für Tintin und wir wissen ja, dass Weinberg sehr beliebt und in ständigem Austausch mit den Kollegen stand. Ich bin da aber sehr wohlwollend. Habe beide Geschichten gerne gelesen und Orient 7 gehört ja nun wahrhaftig mit zum Besten was Frankobelgien zu bieten hat. Fand es aber interessant genug, es hier zu dokumentieren.

  17. #9417
    Mitglied Avatar von Örtliche Bücherei
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    Bob Morane #02 - Splitter Verlag



    Die Gefangenen der Zeit



    Bob Morane begibt sich um einige Milliönchen Jahre in die Vergangenheit. Genauer gesagt in die Zeit am Ende der Kreidezeit. Eine hübsche Reporterin (mit Kamera) so wie einige Soldaten begleiten ihn. Der Kampf gegen alle Arten von Dinosauriern und sonstige Naturgewalten beginnt.



    Die Zeichnungen mögen interessant und kunstfertig sein. Mag sein. Ja. Möglich.

    Aber generell sind sie einfach oft hingeschludert. Als ob der Zeichner unter Zeitdruck stand, oder möglicherweise lustlos arbeitete. Etwas schade, denn von einem Bob Morane Album darf der Leser mehr erwarten. Immerhin haben die beiden Koloristen sich um so mehr Mühe gegeben hier etwas Farbe ins Spiel zu bringen.

    Tadellos ist die Erzählung dieses Abenteuers, wenn auch über Seiten hinweg langatmig. Fast schon langweilig. Liegt vielleicht auch an mir, dass ich hier nicht wirklich zufrieden bin. Vielleicht wegen einer zu hohen Erwartungshaltung? Wer weiss das schon. In einigen Jahren wird/könnte meine Rezension ev. wohlwollender ausfallen.



    Wie immer vom Splitter Verlag bekommt der Leser ein haptisch und optisch perfekt gemachtes Album. Hardcover. Dicke und griffigen Seiten. Sehr angenehm!

    Als zusätzlichen Schutz bekam das Buch eine Plastikfolie als Schutz spendiert. Tolle Idee, denn das gute Stück erreichte mein Heim ohne jeglichen Schrammen oder Kratzer. Bravo!


    Fazit: Nicht gerade Grellas bestes Werk

    2 von 10 Punkten

  18. #9418
    Ex-Exphilosoph Avatar von Jovis
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    Hat eigentlich mal jemand nachgehalten, wieviele seiner Porsches zu Schrott gefahren wurden im Laufe seiner Serie? Wenn nein, warum nicht? Es sind nämlich einige.

    Rick Master 15: Bei Vollmond Mord (ein Rick Master-Abenteuer von 1971 in der Splitter-GA Band 5)

    Die Abenteuer in irgendwelchen Dörfern auf dem Lande, wo ihm immer seltsamste Wesen begegnen (Werwölfe, Unsichtbare, Außerirdische, Zeitreisende und überhaupt Fabel-, Zauber- und Wunderwesen aller Art.) gehören zu den faszinierendsten Alben des Journalisten. Obwohl sie total repetitiv sind, lesen sie sich flüssig, rund und immer wieder gut. Sie gehören zu den Favoriten so ziemlich aller Leser, auch wenn jeder andere Bände aufzählt. Es macht einfach Spaß. Es ist nicht so genial wie Asterix, wo praktisch jedes noch so kleine Nest auf seine ganz spezifischen Eigenheiten hin vollkommen treffend beschrieben wird. Bei Rick Master sind die Kneipengänger überall gleich, genauso die Flics, die Beamten, die Millionäre und die Töchter. Sie unterscheiden sich nicht wesentlich, auch wenn sie nicht in Noireville, sondern in Areville wohnen. Trotzdem finde ich jeden Band maximal unterhaltsam. Ich lege aber nicht denselben Maßstab an wie bei Asterix. Das mag das Geheimnis einer jeden Comicserie sein. Man liebt sie auf dem Level, auf dem sie einem gegenübertreten. Jede Serie ist doch so markant, dass man sich gerne auf sie einlässt, selbst im Angesicht ihrer Schwächen.

  19. #9419
    Mitglied Avatar von Örtliche Bücherei
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    Bob Morane #01 - Splitter Verlag



    Die 100 Dämonen des Gelben Schattens



    Nachdem ich heute mit dem zweiten Band nicht wirklich warm werden konnte musste ich den ersten Band nochmals durchlesen.
    Zum Vergleich!



    Beide Bände stammen nicht nur vom gleichen Zeichner sondern auch von den selben Szenario-Verantwortlichen.



    Erstaunlich, während der zweite Band mich nicht erreichen konnte fand ich den ersten Band wirklich gut. Die zugegebenermassen ebenfalls sehr krude Story - wie auch bei Band 2 - mag hier im ersten Band zu fesseln. Die Handlung packt einen! Es ist durchgehend spannend und es wird nie langweilig. Unterhaltung pur!

    Welch ein rigoroser Unterschied zum zweiten Band!



    Fazit: Das erste Album ist um Welten besser, spannender und flüssiger zu lesen als der Nachfolgecomic.

  20. #9420
    Ex-Exphilosoph Avatar von Jovis
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    Echt interessant! Ich fand den ersten Band auch wirklich super, aber den zweiten nicht SO wesentlich schlechter. Allein die getrennte Mission von Bob und Bill gefiel mir super in Band 2. Und die großformatigeren Bilder in der 2. Hälfte fand ich auch ganz großartig. Beim Lesen in Zack. Splitter habe ich jetzt nur durchgeblättert. Tut mir auf jeden Fall leid, dass du so enttäuscht bist. Ich glaube aber, dass der gesamte Story-Arc noch weiter führt und vielleicht fängt die Serie dich ja noch wieder ein.

  21. #9421
    Mitglied Avatar von Örtliche Bücherei
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    Oh ja, die getrennte Mission von Bob und Bill gefiel mir auch gut. Ebenso das Thema ist faszinierend. Zeitreisen und so mag ich ohnehin sehr.

    So schlecht war der Comic nun nicht ... und doch, es fühlt sich an, wie eine Gemüsesuppe ohne Pfeffer und ohne Salz.




    Was die Zukunft der Serie betrifft, da bin ich zuversichtlich.

  22. #9422
    Mitglied Avatar von MacLeod
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    Na da bin ich mal gespannt, wie es mir gehen wird ...
    Ich find Band 1 auch sehr gut.

  23. #9423
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    Das Vorwort von Harlan Ellison in Corbens "Neue Geschichten aus 1001er Nacht" (Volksverlag Hardcover)

    Einfach ein Zitat: "Als rechtschaffener Elitärer bin ich schnell dabei Kitsch und aufdringlichen Humbug mit einem 'ächz' und 'stöhn' beiseite zu schieben. Beispiele: Star Wars, Peanuts, alle Disney-Filme nach Song of the South, Kaugummi, Devo und Joggen."

    Kann ich bitte diese aufsässige, gnadenlose und vor allem nicht-opportunistische Form der provokativen und frechen Kunstrezeption wieder haben, bitte? Dann muss ich mich auch nicht mehr für meine Haltung zu Jeremiah ab 16, GoT und Türme von Bos-Maury entschuldigen, weil das dann nur die Spitze des Eisbergs wäre.

  24. #9424
    Mitglied Avatar von Örtliche Bücherei
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    Zitat Zitat von MacLeod Beitrag anzeigen
    Na da bin ich mal gespannt, wie es mir gehen wird ...
    Ich find Band 1 auch sehr gut.
    Bin gespannt, was du uns sagen wirst, wie es dir ergangen ist.
    Lass es uns wissen.

  25. #9425
    Ex-Exphilosoph Avatar von Jovis
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    Und der Comic selbst? Sehr wahrscheinlich der beste Corben ever. Der vielleicht mit Den 1 und/oder 2 noch Konkurrenz bekommen könnte.

    "Neue Geschichten aus Arabischen Nächten" (wie er hoffentlich bei Splitter wieder heißen wird, während ich ihn jetzt im Hardcover-Band vom Volksverlag las.)

    Die Länge von 94 Seiten ist schon mal phantastisch. Die Wertschätzung und zugleich Karikatur und Parodie auf die Vorlage ist brilliant und anerkennenswert, die Umgehung kultureller und reigiöser Unsensibilitäten ist genial und die Geschichte schlicht unsterblich. Sollte Splitter den Band bringen - und ich wüsste im Moment nicht, was sie davon abhalten sollte. Es ist nur eine Frage der Wartezeit - wird das mit Sicherheit einer DER Comics des betreffenden Jahres werden. Eine solche Vielfalt an Erfindungsreichtum, erzählerischer Eleganz und unsterblichen Charakteren lässt sich nicht ein zweites Mal leicht finden. Wenn Harlan Ellison alle Disney-Filme nach 1946 verschmäht, dann ist Fantasia ja locker noch im grünen Bereich und so könnte man denn diesen Band das Fantasia der Comicwelt nennen? Wegen mir. Ich persönlich mag auch nur 2 Disneys. Fantasia und Aristocats.

    Ach ja, übrigens: im Vorwort erwähnt Ellison ja auch Richard Francis Burton, der die Saga aus 1001er Nacht als erster ins Englische übertrug. Ein Mann, der ja vielen von uns durchaus und eher bekannt ist als Hauptfigur der legendären Buchreihe "Die Flusswelt der Zeit" von Philip Jose Farmer, möglicherweise eine der komplexesten und differenziertesten Analysen irdischer Kulturen, die die große Zeit der SF-Zyklen der 70er und 80er hervorgebracht hat und eigentlich sogar gerade heute sehr lesenswert ist.
    Geändert von Jovis (07.09.2023 um 13:44 Uhr)

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