Der Band lebt wirklich von Missverständnissen - das ist in Romanzen ja durchaus oft der Fall - ein oder zwei gibt's öfter, aber hier sind's ein halbes Dutzend ineinander verschachtelte. Ich dachte mir zweimal beim Lesen "Überspann den Bogen mal nicht, Freundchen!", aber in beiden Fällen wurde es nochmal vom Abgrund der Nervtötigkeit gerettet - einmal die originale Prämisse, dass unser Protagonist nicht rafft, dass sein Gaming-Freund sein Boss ist und das zweite Mal, dass er nicht rafft, dass er in ihn verliebt ist. Für einige wird das sehr witzige Situationskomik gewesen sein, für mich eher weniger.
Na ja, die Gaming-Aspekte waren ungefähr so ausgeprägt, wie beim Metalhead-Manga - also schon mehr als ein Gimmick, aber auch das hätte noch mehr in die Tiefe gehen können - neu war mir da auch nichts - venting kannte ich als Begriff auch schon.
Bei den Romantikaspekten war ich auch erst skeptisch - eng verbunden mit den Missverständnissen. Aber da geht's ja zumindest auch voran - mir ist die Geschwindigkeit einer Beziehung ziemlich egal, solange pro Band zumindest ein infinitesimaler Schritt getan wird und das war hier ja der Fall.
Alles in Allem geht's mir wohl so ähnlich wie Billy - durchaus lesbar, aber ich bin nicht umgehauen. Und der übliche Refrain: Die hohen Kosten und das für den simplen Zeichenstil nicht notwendige Großformat tragen da nicht positiv zu bei.
Trotzdem bin ich gespannt auf Band 2, der da meine Meinung noch ganz gut beeinflussen kann.
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