See you tomorrow!
Jetzt mal eine rein akademische Frage:
Was könnte heutzutage - Achtung! INTERNET -
der bestmögliche Vertriebsweg für Comic-Hefte und -Magazine sein, also für so richtig gedrucktes, buntes Labber-Zeug?
Ein paar Institutionen hatten wir schon verworfen und Bahnhöfe mit Zeitschriftenläden gibt's wohl auch nicht genug.
Na, kommt ihr drauf?
nur "bestmöglich" ist ja weit interpretierbar
Um die Höchsten Verkaufszahlen zu erreichen schätz ich ?
dann bleibt trotzdem nur das Netz. Shitstorm heraufbeschwören und dann das "heilige Gegenteil" im Fachhandel anbieten
Nicht schlecht, aber alle paar Wochen einen neuen Shitstorm aus derselben Quelle? Laaaaangweilig!
Ah! Ich seh großes Potential in Kneipen und Wirtschaften. Da hocken hoffnungsvolle Nachwuchssäufer mit roten Nasen, die die clowneske Symptomatik, unabdingbar zum Verständnis für sperrige Funnies, schon veräußerlicht haben.
Wohlsein.
Ach wär Ich doch ein Junge noch wie einst
Mit Bastei-Gruß,
euer Frank
Ganz neu: Jetzt auch mit Lehning-Gruß!
Von eurem starken Mann mit dem goldenen Herzen.
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Wer steckt hinter websites wie
https://readcomiconline.to usw...
Ja, die frage von morgen heute schon
Hoppeldihopp! Umgekehrt wird 'n Schuh draus:
Die Redaktion mischt sich nicht in die vom Autor gewählte "Stoßrichtung" ein, auch nicht dort, wo vielleicht schärferes Formulieren möglich oder angebracht gewesen wäre.
Was heißt: Kritischen Journalismus kann es [egal über welchen Gegenstand] nur dort geben, wo das materielle Überleben der Kritiker gesichert ist.
Ob das "im Feuilleton" heute noch flächendeckend gilt, vermag ich angesichts einer andauernden Verschlechterung der Arbeitsbedingungen dort tätiger Kolleginnen und Kollegen nicht zu beurteilen - aber die Wahrscheinlichkeit, dass in einer funktionierenden Feuilleton-Redaktion jemand ein Thema zugewiesen bekommt, dem nur mit einem Verriss angemessen beizukommen ist, dürfte immer noch höher sein als in der Comic-Fachpresse, wo die meisten [wenn nicht alle] Autorinnen und Autoren nicht für Geld oder Ruhm schreiben, sondern weil sie ein bestimmtes Thema interessiert oder emotional anspricht.
Kritische Unabhängigkeit [oder: unabhängige Kritik] setzt bestimmte Strukturen und Arbeitsabläufe voraus, die so in der Comic-Fachpresse nicht oder nur äußerst selten gegeben sind.
Dazu sind die Auflagenzahlen schlicht zu niedrig.
Um hier nur mal eine Zahl zu nennen: Die "NZZ" zahlt mir für einen Artikel über ein vorgegebenes Thema das Zwanzigfache von dem, was "Alfonz" zahlt. Dafür kann ich mich dann auch in ein Thema einarbeiten, das mir fremd ist und in das ich viel Recherchezeit investieren muss, ohne dabei "zu nah" an den Gegenstand zu geraten. In der Fachpresse schreiben natürlich nur Personen, die schnell und ohne allzu großen Aufwand liefern können, die also "Experten" im jeweiligen Gegenstandsgebiet sind - was eine größere Nähe zum Gegenstand einschließt.
Gemessen daran, finde ich, ist das kritische Niveau "der Comic-Fachpresse" dann schon wieder erstaunlich hoch.
Geändert von JRN (11.07.2018 um 09:32 Uhr)
Na ja, dass Themenfremde bessere Artikel zu entsprechenden Themen schreiben als Experten, da habe ich dann doch erhebliche Zweifel, die durch fast jeden gelesenen Feuilletonbeitrag nur bestätigt werden.
Und:
"Kritischen Journalismus kann es [egal über welchen Gegenstand] nur dort geben, wo das materielle Überleben der Kritiker gesichert ist."
Nein. Bei Filmmagazinen wie "Splatting Image" oder Musikmagazinen wie "Spex" oder "De:Bug" war auch kein "materielles Überleben" gesichert und trotzdem konnte man die als gelinde gesagt kritisch bezeichnen (Spex später in der Piranha-Phase vielleicht mit gewissen Einschränkungen).
Mag sein, dass das in der dt. Comicszene, wo offenbar jeder jeden kennt, anders ist.
Interessant bei "Themenfremden" kann es sein, wenn diese ein verbindendes Element zu einer eigenen Expertise finden und sich ihr Aufsatz zu einem guten Teil um diesen Bereich dreht, z. B. Kenntnisse aus einer künstlerischen Ausbildung, spezielles Geschichtswissen (bei einem Historien-Comic), literarische (Mantel-) und/oder fremdsprachliche (Degen-)Kenntnisse.
Oder der Nicht-Fachmann ist ein besserer Schriftsteller als die Comicexperten, so dass man seinen Text einfach gerne liest (z.B. Timur Vermes im "Spiegel").
Und bevor JRN jetzt Einspruch erhebt: Damit meine ich nicht Unternehmungen wie den Dantes Verlag, die wirklich allergrößten Respekt verdienen!
Auch sonst bitte keine Kommentare dazu, ist keine ergiebige These und nicht die Frage des Tages. Ich glaube, heute gibt es keine.
Ist kein Widerspruch zu meiner Aussage. Experten sind ja nicht zwangsläufig nerdige Fachidioten, bei den von mir erwähnten Beispielen gab es schon mal jede Menge Kunst-, Politik-, Philosophie- und allesmöglicheandere-Studenten , und ja manche haben auch schließlich einen akademischen Titel erlangt , z.B. Stiglegger und Ritzer von SI. Die sind dennoch "Experten", aber interdisziplinäre.
Zitat Hate:
Cuts both ways, manchmal sind die "Fachinternen" auch die weitaus besseren Schreiber (sogar spätere Buchautoren), z.B. bei der Spex. Ich weiß, du sprichst von Comics und da wüßte ich auch nicht, wer jetzt der Superschreiber* in Deutschland sein sollte, aber der Ausgangskommentar suggerierte ja: " Kritischen Journalismus kann es [egal über welchen Gegenstand] nur dort geben, wo das materielle Überleben der Kritiker gesichert ist."Oder der Nicht-Fachmann ist ein besserer Schriftsteller als die Comicexperten, so dass man seinen Text einfach gerne liest (z.B. Timur Vermes im "Spiegel").
Wenn ihr nur Comics meint, dann wie gesagt mag das sein, ansonsten möchte ich widersprechen.
*Ein sehr guter wäre für mich Dietmar Dath, der ja auch mal Spex-ViSdP war. Aber erstens schreibt er nur manchmal über Comics, und zweitens ist die Frage, in welchem Bereich genau er eigentlich "Experte" ist, schwer zu beantworten (von Musik jedenfalls schon mal nicht, mit seinem Iron Maiden-Geschmack , und dennoch lieferte er auch in der Spex einige großartige Artikel und Rezensionen).
Ob das so richtig ist, spielt für den Comic-Bereich keine Rolle, denn JRN sagte auch, dass in der Comic-Fachpresse "die meisten [wenn nicht alle] Autorinnen und Autoren" nicht für Geld schreiben. Sind also aufgrund eines Hauptberufs oder sonst wie abgesichert.
Kritischer Journalismus wäre also möglich.
Wird aber kaum gezeigt. Wollen sie also nicht. Sind vielleicht doch abhängig, wovon auch immer.
Geändert von Pickie (12.07.2018 um 10:05 Uhr)
"spex" war von und mit seiner ersten Ausgabe an, ein fast schon unglaublich unsägliches Blatt, mit dem schnellen Versuch das einstmals großartige deutsche "Sounds" vergessen machen zu lassen. Gelungen ist nichts und geblieben schon erst recht nichts. Außer dort zu 97,51%* in die eigene, abgedrehte Schreiberei hinein Selbstverliebte vorzufinden, war für den Musik-, sprich Platten-Konsumenten nicht die Bohne herauszuholen. Kurzum, sowohl Artikel wie Lp-Reviews waren angesiedelt im unterirdisch-blinden Maulwurfs-Journalisten-Bereich von nichtssagend, absurd, postfaktisch, penetrant und irregulär; nicht ohne Grund lag das Teil stets wie pestiges Schwer-Blei in den jeweiligen Zeitschriften-Ständern. Bedauernswerte Seelen, die dennoch unlesbares Geblubber ohne jegliche Bedeutung für sich zu Verinnerlichen versuchten, stehen heute im Angesicht ihrer Platten-Regale durchwegs vor gehortetem Vinyl-Müll (recht so). Soviel dazu.
* wobei die krümeligen Ausnahmen dann und wann, an einem ihrer guten Tage, Harald Hellmann u. Jutta Koether waren.
Geändert von HeidemannJunior (12.07.2018 um 13:48 Uhr)
Ach, da fällt mir gerade ein:
Was war das Übelste, das ihr mal in einem Comic gefunden habt?
In einem Mickymausheft der fröhliche Bericht über die Nerzpelztierfarm von Max Schmeling.
Ach wär Ich doch ein Junge noch wie einst
Mit Bastei-Gruß,
euer Frank
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