Das mit den niederländischen/flämischen Softcoveralben habe ich doch schon seit Jahren immer wieder angeführt, wenn hier die Grundsatzdiskussionen losgingen, und musste mir dann immer anhören: "Das wollen die deutschen Sammler nicht". Aber um die geht es eben auch nicht (in erster Linie).
Gestern noch hier im Laden gesehen: die Fortsetzung von "Bran" bei Carlsen. Sieht vom Zeichenstil her so aus, als sei die Kernzielgruppe von 14 bis 16 Jahren, kostet aber sagenhafte 16 Euro für ca. 50 Seiten, natürlich in HC. Da wird sich jeder in dem Alter, selbst wenn ihn oder sie das grundsätzlich anspricht, drei Mal überlegen, ob er für den Preis mit Freunden ins Kino geht, um sich den neuesten Blockbuster anzugucken, oder diese Album kauft, das in 'ner Dreiviertelstunde durchgelesen ist und dann nur rumliegt oder -steht. (Im Übrigen muss man ja nicht am Wochenende in die 3D-Vorstellung im Multiplex gehen, sondern könnte das auch etwa am Kinotag oder in der Woche nachmittags, dann kann man für den Preis des Albums zwei Filme sehen.)
Der Satz "Das wollen die deutschen Sammler nicht" stimmt ja nach wie vor zum Teil. Diese Grundsatzdiskussionen sind doch legendär. Bei den Softcoveralben für den Kiosk muss jedoch auch der Preis stimmen. In den Niederlanden oder Belgien bist du diesbezüglich mindestens zwei Euro günstiger dran. Und sind Alben in die Jahre gekommen, bekommst sie noch einmal um die Hälfte reduziert. Das nehmen dann Kinder gerne mal mit. Müssen sich die Beneluxer mit Buchpreisbindungen rumschlagen? Soll ich meine Meinung z.B. zum Preis der Neuauflage von "Clever & Smart" sagen? Und das ist hierzulande noch günstiges Preisschema. Softcoveralben von über 10 Euro, vorwiegend im Fachhandel zu finden, verfehlen meiner Meinung nach ebenfalls ihren Sinn.
Und ich will jetzt nicht anfangen, dass man in Österreich oder Süddeutschland vor Jahrzehnten schon bei etlichen Serien in SC auch durch die Röhre geguckt hat. Weil die Auflagenzahlen nur für ganz wenige Reihen so groß waren, dass man sie flächendeckend im deutschsprachigen Raum finden konnte. Ich heule heute noch, weil ich viele Sachen, für die in Heften Werbung gemacht wurde, oft nirgendwo gefunden habe. In einer "deutschsprachigen" Millionenstadt.
ZACK suchst in Österreich auch wie die Nadel im Heuhaufen. Aber es gibt ja Abo...
Alle Angaben ohne Gewähr
www.epsilongrafix.de
"Große Denker diskutieren Ideen, mittelmäßige Denker diskutieren Ereignisse, Kleingeister diskutieren über andere Menschen." (Eleanor Roosevelt)
"Ein Mann lebt entweder das Leben, das für ihn bestimmt ist. Er setzt sich mit aller Kraft dafür ein, oder er… er dreht ihm den Rücken zu und fängt an zu verdorren." (Dr. Phillip Boyce)
Die Preise für Pressealben – um solche handelt es sich in Flandern und den Niederlanden – sind ziemlich identisch mit jenen in Deutschland (um die 6 Euro).
Das würde sich auch in Zukunft kaum anders händeln lassen, vielleicht abgesehen von solch starken Titeln wie Asterix/Lucky Luke/LTB. Denn für wirklich flächendeckend müsste man astronomisch hohe Auflagenzahlen drucken, da wir ein ganz anders organisiertes Pressegeschäft haben als etwa in Belgien.
Allerdings kann man heute sehr viel besser die Auslieferung an ausgewählte Verkaufsstellen steuern als noch in den 1970er oder 1980er Jahren, als das Prinzip "Gießkanne" herrschte. Damals konnte man hier nur über den Phasenvertrieb gegensteuern. Heute hätten die Verlage hier auch noch andere Möglichkeiten und Stella nutzt diese auch schon ganz gut für diverse Panini-Superheldentitel.
Das wäre doch mal eine Ansage. Wobei auch Lucky Luke und Asterix als Pressealbum in Deutschland die 6 Euronen getoppt haben. Und wobei du eben z.B. Suske & Wiske auch schon um 2,99 an der Tabakbutze oder beim Onkel Albert mitnehmen kannst, wenn ein paar Monde verstrichen sind.
Und genau an diesen astronomisch hohen Auflagezahlen für den ganzen deutschsprachigen Raum würde es wiederum scheitern. Wer soll sich da noch heranwagen, außer ein notorisch krankhafter Optimist mit Flausen im Kopf?Das würde sich auch in Zukunft kaum anders händeln lassen, vielleicht abgesehen von solch starken Titeln wie Asterix/Lucky Luke/LTB. Denn für wirklich flächendeckend müsste man astronomisch hohe Auflagenzahlen drucken, da wir ein ganz anders organisiertes Pressegeschäft haben als etwa in Belgien.
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Wie auch immer du es sehen willst. Hätte ich in meinem Kommentar inkludieren sollen. Oder auch nicht, weil es doch logisch ist, dass man heutzutage nicht ewig im Drehständer ausgestellt bleibt, sofern man überhaupt reinfindet. Der Zeitschriftenmarkt ist ein gnadenloses Haifischbecken. Noch viel gnadenloser als der Fachhandelalbenmarkt. Wir Nerds der frankobelgischen Leitkultur sind nämlich meistens eh lieb, brav und pflegeleicht. Solange man uns nicht reizt.
Und warum gerierst du dich jetzt als ein in die Jahre gekommenes verhutzeltes montenegrinisches Klageweib? Ich hatte in meinem Posting doch extra auch geschrieben ...
Panini schafft es mit sogar noch niedrigeren Auflagenzahlen als seinerzeit Bastei im Phasenvertrieb seine (ausgewählten) Superhelden-Hefte an die Kioske zu bringen – und zwar zeitgleich im gesamten deutschen Sprachraum! Und das durchaus wahrnehmbar, auch bei uns auf dem Dorf bekomme ich die Hefte.
Ein solches Vorgehen würde ich mir etwa von Carlsen bei "Clever & Smart" wünschen, doch leider dürfte das wohl wieder an der klaren Trennung zwischen Pressemarkt- und Buchhandelsverlagen scheitern. Umgekehrt musste ja auch Panini regelrecht in den Buchhandel geprügelt werden und hatte für seine Superhelden-Paperbacks viele Jahre nicht einmal ISBNs.
Inzwischen eher 7 bis 8 Euro für eine Standardserie. Ich weiß allerdings nicht, wie du darauf kommst, das wären Pressealben. Das sind die ganz normalen im Buchhandel und Comicshop zu kaufenden Alben, die dann aber eben zusätzlich auch in kleiner Auswahl in gut sortierten Zeitschriftenläden oder teilweise sogar Supermärkten ausliegen. Von der Aufmachung unterscheiden sie sich nur minimal von z.B. Carlsen-SC-Alben (meist etwas kleiner und etwas dünneres Papier). Und im Vergleich zu denen ist es dann eher ein Preisunterschied von 4 bis 6 Euro. Übrigens erscheinen etwa bei Dupuis immer noch gefühlt 80 Prozent der niederländischen Alben in SC, in HC eigentlich nur Graphic Novels oder als besonders künstlerisch angesehene Serien. Manche Serien, die zwar Mainstream sind, aber trotzdem eine gehobene zeichnerische Qualität haben, erscheinen auch parallel in SC und HC, etwa "Jeremiah".
Ich hatte mal die aktuellen "Suske und Wiske" sowie "Lucky Luke"-Bände in der niederländischen Version herangezogen, die wohl deutlich günstiger sind.
Entscheidend ist einfach, dass die meisten dieser Bände zumindest prinzipiell im Pressemarkt präsent sind. Wenn wir davon ausgehen müssen, dass die meisten Comic-Alben derzeit auf Deutsch nur in gut 100 Verkaufsstellen ausliegen, dann können wir in Flandern/Niederlande wohl mindestens ein, wenn nicht sogar zwei Nullen zusätzlich an diese Zahl dranhängen und das für eine Breite von wohl mehreren dutzend Serien. Das macht den Unterschied sehr schnell deutlich.
Ein nicht zu unterschätzender Punkt, da Papier – derzeit wohl der Hauptkostenfaktor beim Drucken – nach Gewicht bezahlt wird. So lassen sich schnell mal 10 oder mehr Prozent der Produktionskosten einsparen.
Nicht gefühlt, sondern tatsächlich erscheinen in Frankreich 100% aller Alben in HC.
Was ich allerdings nicht weiß, ist ob die Franzosen Vizeweltmeister im Jammern sind. Weltmeister können sie nicht sein, da sind die deutschen ungeschlagene Spitzenreiter.
Grundsätzlich kann etwas nie billig genug sein.
#hijack: Heisst es eigentlich wirklich "in HC/SC"?
Für mich klingt das genauso falsch ("in Hardcover/Softcover") wie "in 2017" (das sagt man im Deutschen nicht, sondern lässt das "in" weg oder schreibt "im Jahre 2017") oder Sachen wie "GA´s" (doppelt falsch, weil Deppenaphostroph UND Akut statt Apostroph). Ich würde "im SC/HC" oder "als SC/HC" verwenden.
Und ja, die Frage ist ernst gemeint, bevor sich wieder jemand auf den Schlips getreten fühlt.
Meine SAMMLUNGEN: [ Comics || Bücher || Filme/Serien || Musik || Video Games ]
|| [comicbookdb.com] || Meine ebay-Angebote || [ comicshop.de ] ||
I feel you, was die Preise angeht. Andererseits bringen, wie schon gesagt, diese Preisvergleiche mit anderen Dingen nicht viel. Früher haben Kids Handy-Marathons veranstaltet, bis der Gerichtsvollzieher vorbeischaute. Andere geben am Wochenende ein Vermögen für Disco/Party etc. aus. Das z.B. ist alles Geld für Zeug, das einfach weg ist, ohne dass etwas von Marx'schem Tauschwert übrigbleibt.
Ich befürchte, gerade bei Jüngeren geht der Trend bei den Medien zum "kostenlos aus dem Netz" ziehen. Die Download-Portale à la iTunes werden uns auch vielleicht bald verlassen (in GB haben sich Musikdownloads innerhalb des vorigen Jahres geviertelt).
Immerhin gehen allein im deutschen Sortimentbuchhandel aber immer noch über 300.000 Mangas Monat für Monat über den Tresen – und das wohl zu über 90 Prozent an Kinder bzw. Jugendliche. Den Kiosk eingerechnet sind Comics in Deutschland nach Stückzahl betrachtet natürlich weiterhin zum ganz überwiegenden Teil (ich schätze mal 95 Prozent) etwas für Kinder und Jugendliche – nur das die halt ausgerechnet das Comic-Album verschmähen und lieber zu Disney, Superhelden und Mangas greifen.
Klar, Mangas sind natürlich unter dem Aspekt "value for money" nahezu unschlagbar. Das LTB auch. Sogar die Hachette- und Eaglemoss-Reihen (für HC-Verhältnisse).Immerhin gehen allein im deutschen Sortimentbuchhandel aber immer noch über 300.000 Mangas Monat für Monat über den Tresen – und das wohl zu über 90 Prozent an Kinder bzw. Jugendliche. Den Kiosk eingerechnet sind Comics in Deutschland nach Stückzahl betrachtet natürlich weiterhin zum ganz überwiegenden Teil (ich schätze mal 95 Prozent) etwas für Kinder und Jugendliche – nur das die halt ausgerechnet das Comic-Album verschmähen und lieber zu Disney, Superhelden und Mangas greifen.
Allerdings sind z.B. bei TV-Serien Angebote von Netflix und Amazon Prime auch günstig. Die werden die Kids aber weniger interessieren, und wenn sich im Hirn des Heranwachsenden erst einmal die Idee festgesetzt hat, dass man mit etwas Know-how praktisch auch alles aus dem Netz ziehen kann, dann bleibt fraglich, ob sich die Einstellung noch einmal ändert. Das mag Comics z.Z. nur marginal betreffen, weiß ich nicht, aber die Klientel ist ja hierzulande ohnehin nicht zu üppig groß. Aber diese Einstellung könnte noch zum Problem werden.
Geändert von franque (31.05.2017 um 16:04 Uhr)
@franque
Bei Mangas gibt es aber Illegale Scanlations in Hülle und Fülle , sie eigenen sich digital dazu aber auch besonders gut, auch ganze Trades von Imageserien habe ich sogar auf deutsch schon öfters im Netz gesehen
Selbst Zeitschriften und größere Tageszeitungen kann man sich heute genauso wie TV -Payprogramme, Fußballspiele, TV Serien, Filme, Musik usw. alles im Netz besorgen
Jugendliche wachsen damit auf und konsumieren dies ohne Wertvorstellungen oder gar noch des Gefühl etwas physisch kaufen und /oder Besitzen zu wollen wie noch vorherige Generationen.
Andere besitzen weder Bücher , CDs, LPs oder gar einer Anlage wie wir sie noch früher hatten, sondern haben bsw. ein Handy, alles auf Spotify abrufbar und eine Bluetooth Box.
Die Wohnungen oder Zimmer sehen dementsprechend recht clean aus, da alles digital über stream verfügbar
Bilder von überquellenden Regalen wie bsw. hier von Usern sind da schon fast Anachronistisch
Für die die es aber trotzdem nicht lassen können wird der Eventcharacter einzigartig und man lässt sich dort etwas kosten (bsw. VIP Tickets) oder der Hersteller bietet teure Limitierte Extras in Besonderer Form bsw. Musik in Gadgets, Fotobildbänden, Kunstwerken oder gar Koffern immer öfter als letzte Einnahmequelle an, weil das etwas ist was man kaum digital kostenlos oder illegal so 1:1 gratis zum konsumieren besorgen oder nachstellen kann.
Geändert von Huckybear (31.05.2017 um 19:02 Uhr)
Ein
Herz
für Hardcover
Genau hier sollte man doch AUCH einsetzen. Spotify, Netflix und Konsorten verdienen doch nicht umsonst aktuell Geld und an den Netflix Exklusivserien sieht man das die da auch ordentlich investieren. Sowas wie Marvel Unlimited oder ComiXology Unlimited sollte in größerem Stil viel größeren Anklang finden. Es geht eben nicht verallgemeinert darum kostenlos konsumieren zu können, man möchte eben nur günstig die Möglichkeit haben zu konsumieren mit einer breiten Auswahl und verzichtet dafür gerne auf Besitz.
Mein Blog über Comics, Games und sonstiges: http://nerdenthum.de
Dann wird das wirklich nichts mehr mit dem auflagestarken Magazin im Zeitschriftenhandel? Und will denn wirklich keiner mehr zerfledderte Bastei-Hefterl oder stockfleckige Koralle-Alben sammeln und den Hutbrummern ihre modrige Altpapiersammlung zu horrenden Preisen abkaufen? Warum lässt die Jugend und der Nachwuchs dahingehend aus? Zetermordio und ZACKramentnochmal!
Ich glaube, da verallgemeinerst du jetzt aber doch sehr stark. Wenn ich zum Beispiel an meine Schulzeit zurückdenke, dann haben praktisch ALLE Jungs (und einige wenige Mädchen) in meiner Klasse damals Comics gelesen. Wirklich gekauft wurde aber fast nur ein Exemplar pro Titel von diesen ca. 15 Kindern. Der eine hatte halt "Fix und Foxi", der andere "Micky Maus" und wieder ein anderer ZACK – und dann gingen die Hefte reihum.
Es hatte ja seinen Grund, warum die Verlage sich damals immer mehr Extras wie Sammelpunkte, Bastelbögen und schließlich als Höhepunkt bei "Yps" die Gimmicks ausgedacht haben – solche Extras gab es nur EINMAL für EINEN Käufer, aber keine Mitleser. Schaut euch mal die Verkaufszahlen von Heften wie "Micky Maus" an. Die erleben ihren Höhepunkt erst ab den 1980er Jahren. Man kann sich in der Rückschau nur wundern, mit welch' niedrigen oft gerade einmal mittleren fünfsteligen Auflagenzahlen ein Verlag wie Bastei seine Hefte früher auslieferte.
Haben die wirklich geburtenstarken Jahrgänge in den 1960er und 1970er Jahren etwa noch keine Comics gelesen? Nein, sie haben einfach viel, viel stärker der "Gratiskultur" des Ausleihens gefrönt. Besitzen war damals – selbst für mich! – völlig zweitrangig. Und das kann man auch auf andere Bereiche übertragen. Ich hatte kaum zwei, drei Handvoll LPs, aber natürlich Unmengen Kassetten mit kopierten Platten von Freunden.
In diesem Punkt dürfte sich über die Generationen kaum etwas geändert haben. Der Anteil der Sammler sprich "physischen Dauerbesitzer" von Dingen dürfte ziemlich stabil geblieben sein. Es gibt diese Leute übrigens auch ganz genauso unter den Manga-Lesern – mit all den uns aus dem Alben-Bereich bekannten Begleiterscheinungen.
Ich kann mich noch gut an ein Thema hier im Comicforum erinnern, wo sich die Carlsen-Redakteure dafür rechtfertigen sollten, warum ihre Manga-Taschenbücher so viel schlechter verarbeitet seien wie die von Tokyopop und etwa das Papier im Buchschnitt so schnell vergilbt. Das las sich ganz so, als wenn dort die Nachkommenschaft von jellyman unterwegs gewesen wäre.
..... die gemeinsamen Kinder von Jellyman und Zaktuell .....
Da habe ich so meine Zweifel. Es ist halt wohl doch ein großer Unterschied, ob man bestimmte Sachen wie gerade Comics auf Papier oder auf einem Bildschirm liest. Aber auch hier haben wir doch schon seit langem eine ziemlich gute Alternative für Comics, nämlich die guten alten Bibliotheken. Ich habe mir in meiner Jugend auch keine Alben leisten können oder wollen – dafür habe ich mir "Asterix"- und "Tim und Struppi"-Alben, die auch kein Freund von mir hatte und die ich sonst größtenteils nur aus Magazinen wie "Yps" kannte, einfach aus unserer Stadtbibliothek ausgeliehen (wobei "einfach" etwas geschönt ist, für die Bände gab es immer eine Warteliste). Auch heute noch können wir nur erahnen, wie viele – dann übrigens tatsächlich auch gelesene – Comics aus Bibliotheken ausgeliehen werde. Das dürfte sich aber auf jeden Fall noch deutlich steigern lassen.
Comics in den Bibliotheken können übrigens auch sehr gut der Gesamtbranche helfen. Gerade ein großer Rennen bei den Bibliotheks-Einkäufern wie die "Yakari"-Serie entwickelte sich parallel auch zu einem großen Gesamterfolg für den Handel. Man kann die Bibliotheken gewissermaßen als einen 360-Tage-Gratis-Comic-Tag verstehen, der dem Comic die Breitenpräsenz verschaffen kann, den Filme etwa über Free-TV und günstige Streaming-Dienste erhalten.
Und das noch am Rande: Gerade für Bibliotheken ist das Albenformat besonders geeignet – gerade auch im Hardcover! Viele Bibliotheken nehmen übrigens gut erhaltene Bücher UND COMICS auch gerne als Spende entgegen. Warum sich also über niedrige Cent-Beträge beim Händler ärgern, wenn man Teile seiner Sammlung abstoßen muss? Ein Geschenk an die örtliche Bibliothek wäre doch auch mal was.
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