Ein bißchen "Fachchinesisch" muss doch drin sein, wenn man sich hauptsächlich in frankobelgischen Comic-Gefilden herumtreibt.
ich habe es bei der Titel-Überschrift im ersten Posting dennoch mal auf Gesamtband abgeändert - man wird mit der Zeit einfach betriebsblind und es soll ja jeder sofort verstehen, was das für ein Album ist.
Um das nochmal genauer zu beschreiben - wir machen ein 2 in 1 Album - sprich eine Gesamtausgabe (Doppelband)
Anbei die ersten Seiten zum Dezembertitel.
Leseprobe - Kleines Wunder
Da verwirrt es aber doch, wenn PPM in seiner Vorschau von einem Zweiteiler spricht. Das hört sich für einen Interessenten so an, als käme dann irgendwann noch ein zweiter Teil (als eigenes Album) hinterher.
Endlich ist es soweit.
Nachdem wir leider die komplette Auflage nochmals drucken lassen mussten (Fehler in der Buchbindung s. Thread News), ist unsere Neuproduktion gestern im Vertrieb angekommen und soll heute nach Sichtprüfung handelsfertig verpackt werden und dann auf den Weg in den Fachhandel gehen.
Alles zum Buch könnt ihr hier nachlesen - bzw. durchklicken.
Kleines Wunder
Optisch ist das m.E. vielleicht unser schönstes Album bisher - über den Inhalt muss dann jeder Leser selbst richten.
Ich kann nur hoffen, daß die Händler diesem abgeschlossenen Zweiteiler (Doppelband) auch die Chance geben und ihren Kunden Einblicke gewähren (denn auch dieses Album ist natürlich wieder eingeschweisst)
Noch ein paar Eckdaten für Preisbewusste:
- Hardcover Überformat / Spotlack / Fadenbindung / neues hochwertiges Papier
- 96 Seiten für 19,80 Euro
Hahaha - gerade gelesen, das ist mal eine schräge Story Hat Spaß gemacht. So war das also damals. Nur - wie ißt (oder besser:schluckt) der Typ was?
Na, wahrscheinlich ungefähr so wie der.
Autsch! Dazu muß ich aber sagen: Tierquäler raus aus unserem Sonnensystem!
Wie wird denn das komplette Einstampfen einer Auflage wirtschaftlich gehändelt?
Übernimmt die Druckerei die kompletten Kosten oder habt Ihr außer dem Ärger auch noch finanzielle Nachteile?
Das kommt darauf an, "Wer" den Schaden verschuldet?
Im Falle "Kleines Wunder" geht der Fehler eindeutig zu Lasten des Buchbinders - d.h. wir haben da ausser dem Streß zum Glück nicht noch den finanziellen Schaden.
(Ausser vielleicht dem Ausfall von 3 Wochen früher in den Handel gekommen zu sein )
Generell läuft das aber bei uns wie folgt ab:
1. Wir bezahlen bei jedem unserer Alben Geld für gewisse "Vorab-Kontrollinstrumente" - das ist es uns aber wert, denn wir wollen nur qualitativ einwandfreie Alben ausliefern
2. Dazu gehören vorherige Plots und Druckaushänger, die von uns kontrolliert werden. Sollten in dieser Phase "von uns" Fehler eingebaut worden sein, können wir sie noch relativ preisgünstig korrigieren, ohne die ganze Auflage einzustampfen.
3. Als letztes vor der Auslieferung findet dann noch die Sichtkontrolle vor der Freigabe statt. Wenn hier Fehler auftauchen - wie z.b. beim "Kleinen Wunder", müssen wir bewerten, ob die Auflage nochmal produziert werden muss.
Nicht jeder kleine Schreibfehler löst ein "Schreddern" aus - aber wir haben auch ein ziemliche aufwendige redaktionelle "inhaltliche" Betreuung, wo wir hoffentlich "alle" oder zumindest gravierende Fehler ausmerzen.
4. Wenn ein Fehler aber wirklich schlimm ist (aus unserer Sicht) dann muss man schauen "wer" Schuld daran hat.
In diesem Falle war es wie o.g. der Buchbinder.
Bisher ist von uns eigentlich alles sauber ausgeliefert worden - lediglich bei Cryozone gab es eine wirklich "böse Überraschung" als sich erst nach dem endgültigen Druck, bei Prüfung der Aushänger herausstellte, daß uns der Lizenzgeber bei 4 von 112 Seiten eine mangelhafte Digitalisierung der "Schwarz-Zeichnung" lieferte.
Nach langem "Für und Wider" haben wir die Auflage nicht gestoppt - denn es lagen vom Lizenzgeber keine besseren Digitaldaten vor, wir selbst durften nicht digitalisieren und wir hätten unser "teuerstes Album" schreddern müssen, was diesen Artikel dann einerseits "sauteuer" , andererseits aber auch "unveröffentlichbar" hätte werden lassen, denn der Fehler war zu diesem Zeitpunkt nicht korrigierbar.
Das wollten wir dann angesichts der 4 "leicht unscharfen" Seiten doch nicht!
Geändert von hipgnosis (17.12.2011 um 11:00 Uhr)
Und jetzt aber nichts wie kopflos in den nächsten Comicladen rennen! Dieses kleine Juwel gehört unbedingt unter jeden Weihnachtsbaum!
Liest sich sehr unterhaltsam. Und ganz ohne Anhang oder Ergänzungen.
Auf jeden Fall ein schöner Jahresabschluss für die Edition Solitaire. Wäre prima, wenn es nicht das letzte Album der Edition wäre. Ich wünsche euch motivierende Verkaufszahlen.
Die Rezi in Comickunst:
https://comickunst.wordpress.com/201...leines-wunder/
Habe das Album mittlerwile auch gelesen.
Die Aufmachung ist sehr schön, besonders das Cover mit dem Spotlack - großartig ! Schade eigentlich, dass man das "zweite Cover" nur im Album selbst bewundern kann, diese tolle Zeichnung ist m.E. ein echter Hingucker.
Die Story ist sicher nichts für jeden, ein wenig abgedreht/skuril, ein wenig Erotik - alles in einem durchaus nachvollziehbaren geschichtlichen Kontext.
Ich hoffe mal, dass sich dieser Band schon auf Grund der tollen Zeichnungen gut verkauft.
Gruß Cubbie
Also ich muss Euch ja mal über den grünen Klee loben: Bei Kleines Wunder habt Ihr ein unglaublich gutes Gespür für eine TOP-Verarbeitungsqualität bewiesen (Hardcover, Spot Lack, Fadenbindung, Edelpapier). Aber echt jetzt. Und alle so "Yeah"!
Aaaaaaaach, Ihr wolltet inhaltliches Feedback?! Wenn ich ehrlich bin, hatte ich Kleines Wunder nach der Leseprobe gedanklich ins Nirvana verabschiedet. Einer Nonne widerfährt bei der Totenwaschung eines frisch Enthaupteten wunder...äh...samerweise dessen letzter Männlichkeitsbeweis - Nekrophilie mal andersrum. Ergebnis der unchristlichen Kopulation post mortem ist neun Monate später zum einen ein freigewordener Platz am klösterlichen Mittagstisch und zum anderen ein in Kopf und Restkörper fragmentiertes Knuddelbaby mit fragwürdiger Stoffwechsel- und sonstiger lebenserhaltungsmaßnahmentechnischer Abwicklung. Och nö, braucht die Welt nicht, brauch ich nicht. Aber dann, beim Händler, da stand es, dieses Machwerk: Überformat, Spot Lack, Edelpapier (s.o.) und hey, Inhalt! Was soll ich sagen, ich bin aus dem Blättern, Schmunzeln und Staunen nicht herausgekommen. Den ersten Teil habe ich zur Hälfte gleich im Laden gelesen, den Rest daheim genüsslich visuell eingeschaufelt.
Was macht nun den Reiz von Kleines Wunder aus? Da sind einerseits die wundervollen Zeichnungen von Altmeister Griffo, die der Erzählung nicht ins Gehege kommen. So fallen die beschwingten Bilder mit angenehmer Farbgebung und die aus einem Guss daherkommende Story von Madame Mangin in eins. Ob nun Versailles und der Place de la Concorde, Massenansammlungen bei Hinrichtungen, Kerkerszenen, prachtvolle Kutschen, der Sturm auf die Bastille, Kirchenportale mit diffusem Lichteinfall, alles passt mit jeder dargestellten Perspektive wunderbar in den Flow der mit historisch exakt recherchierten Eckdaten vollgepumpten, es aber gleichsam mit der Kausalität der Ereignisse nicht ganz genau nehmenden Geschichte.
Und dann sind noch da die dämonischen Momente in rötlichen Farben aufgeheizter Rückblenden bezüglich der Kopfkürzung des o.g. Zombie-Playboys oder erheiternde erotische Arrangements wie schlüpfrige Nonnen ohne Schlüpfer, die auch einem Szenegänger wie Michel Friedmann gefallen hätten. Kleines Wunder ist ein nachträgliches Silvesterfeuerwerk, ein grinsender Teufel, ein erzähltechnischer Geniestreich von Wahrheit und Fiktion, eine elegante Bildwucht, bei der die Donnerschläge der französischen Revolution mitschwingen!
Besonders erfreulich ist, dass die Übersetzung sich bemüht, der Sprache einen zeitgerechten Klang zu verleihen. Der Witz ging dabei nicht verloren ("...und wenn sie auf mich schießen, werde ich wenigstens als ganzer Kerl sterben!"), und historisch überlieferte Zitate wurden gottlob unzensiert in aller Deutlichkeit übertragen ("ein Stück Scheiße in Seidenstrümpfen"). Dazu passend die Wahl des Letterings. Schön, schön.
Für mich stellt Kleines Wunder das mit Abstand beste Werk der Solitaire-Edition dar. Empfehlenswert! Tout est bien qui finiXt bien.
Nach der Lektüre ahnt man zumindest, warum das kleine Teufelchen Sarkozy, offenbar einer geheimnisbeladenen Tradition folgend, sich regelmäßig um Kopf und Kragen schwafelt...
P.S.: Der Text sollte gar nicht so lang werden, aber Kleines Wunder geht mir immer noch ausdauernd und hartnäckig im Kopf umher. Sorry.
@Jack Attaway
Erstmal vielen Dank für dein tolles Resümee - wieder mal eine Freude deine kleinen Essays zu lesen (wie zu anderen Comics in diversen Threads)
Wie man sieht stimmt bei uns auch die "inhaltliche Qualität" - die Verpackung sollte ohnehin nicht zur Debatte stehen.
Nicht ganz kopflos wurde gerade dieser Titel für die Edition Solitaire ausgewählt, da hier ein wundervolles Zusammenspiel zwischen grafischer Brillianz und skuril-witziger Storyline einhergeht.
Das Szenario ist nicht zu anspruchsvoll, aber auch nicht ohne Tiefgang - etwas Mainstream, aber nicht zu austauschbar.
Genau so - wie ich mir persönlich Comics wünsche. Sie sollen mich unterhalten, etwas fordern - nicht überfordern, aber vor allem nicht langweilen.
Jetzt müssen wir das Ganze nur noch dem Handel schmackhaft machen, damit noch viele Leser deine Erfahrungen machen werden.
Habe das Teil gestern gelesen.
Tut mir Leid, aber von mir gibt's da ein bisschen Wasser in den Wein.
Schönes Äußeres, aber ansonsten leider nicht mehr als ein Reißer mit üblem Beigeschmack.
Boah Ey! Das hast Du lesen können? Schwarze Schrift auf dunkellila Papier ist nicht so mein Ding. Vor dreißig Jahren hätte es noch klappen können...
Aber ansonsten hast Du recht. Ein schöner Comic, eine schöne Edition.
Sagt an, geht es weiter? Ich würde die Edition Solitaire sofort bei meinem Händler mit ins Abo nehmen.
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