Ich bin 1978 auf einer Jugendfreizeit gewesen und habe unter der Matratze meines Bettes 20 Jerry Cotton-Romane gefunden. Ich fand es total geil, so eine fortlaufende Serie zu lesen, aber Jerry Cotton war so dröge und langweilig nach nur 5 Heften. Als ich wieder zu Hause ankam, stellte ich fest, dass am Bahnhofskiosk gleich neben JC PR und Atlan standen, und zwar Atlan 1 der Zweitauflage. Ich zugegriffen, kein Wort verstanden, PR 44 der Viertauflage gekauft, das war besser. Dann kam Band 50 mit Atlans Erstauftritt und seitdem war ich nicht mehr zu retten. Viertauflage ab Band 1 nachbestellt, dritte Auflage ab 300, 2. ab 670 und 1. ab 900 gesammelt. Atlan 1. Auflage ab 390. PR-Club gegründet, dessen erstes Großziel der "Weltkongress" 1980 in Mannheim zum 1000sten Band war, was nicht einfach war, da wir alle erst um die 14 waren und unsere Eltern wenig begeistert, zumal wir auch von einem Schultag befreit werden mussten, wobei wiederum mein Mathe-Lehrer behilflich war (ich sollte den Kongress als Kunstmesse tarnen, um den Rektor zu erweichen). Immer wenn ich fortan meine Mathe-Hausaufgaben nicht hatte, sagte der jetzt, ich solle mich lieber um meine Schullaufbahn kümmern, statt mich auf "dunklen Kongressen rumzutreiben". Kongress war phantastisch, kein Vergleich mit den Werbewochenenden der späteren Jahre. Däniken war da, populärwissenschaftliche Vorträge irgendwelcher Wissenschaftsprofessoren (Prof. Harry O. Ruppe. Habe noch ein Autogramm von dem.), Podiumsdiskussionen mit den Autoren, Willi Voltz, der uns mit "Liebe Terraner" begrüßte! Meine erste Begegnung mit meinem großen Idol David Bowie durch den Film "Der Mann, der vom Himmel fiel", nicht zu unterschätzendes Ereignis in meinem Leben. Und so hat sich PR durch meine ganze Schullaufbahn gezogen. Habe immer mindestens ein Heft bei mir gehabt, sogar bei meinen Abi-Klausuren und mündlichen Prüfungen. Irgendwann kamen dann die Nachauflagen da an, wo ich mit der Vorauflage angefangen hatte und so wurde es ruhiger um meine Leidenschaft. Dann brach ja auch irgendwann die Zeit der Carlsen-Alben an, die meine Aufmerksamkeit in Anspruch nahmen, und nicht zu vergessen gab es da die eine oder andere Freundin, die andere Dinge mit mir vorhatte, als mir beim Lesen zuzugucken. Dennoch lese ich bis heute immer an irgendeinem Zyklus, meist zwischen 650 und 1499.
Nicht zu vergessen auch, dass ich seinerzeit oft in meinem ersten Comic-Laden Kunde war, dessen Besitzer Uwe Anton war, der dann ja auch mit in Mannheim war. Herrlich, damals passte irgendwie alles sehr zusammen.
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