Die 1963er
Spirou-Weihnachtsnummer ist mit ihren 100 Seiten der erste wirklich dicke Brummer zum Fest.
Die vielen zusätzlichen Seiten wurden zu einem großen Teil mit Kurzgeschichten gefüllt. Alle thematisieren sie die Festtage und haben so bei ihren Lesern sicher ein bisschen zur weihnachtlichen Stimmung beigetragen.
Allein das schöne
Lucky Luke-Cover vermag bereits den Leser positiv auf die Ausgabe einzustimmen.
Auf die Inhaltsangabe folgt Weihnachtsprosa von Jidéhem.
Held der kurzen Mär ist Autotester Starter.
Noch vor dem
Inside Cover wieder
eine Agenda als Beilage. Der Kalender zu Weihnachten, sei er in Taschenbuch- oder Posterformat, ist zur Tradition geworden.
Zwischen den neusten Folgen der Fortsetzungsgeschichten findet sich ein
weihnachtlicher Schwarzbart-Comic.
Und unter den Fortsetzungsstorys besticht wieder eine neue
Schlumpf-Geschichte (Schlumpfonie in C-Dur) mit 8 Seiten für den 1. Teil ungewöhnlich lang für damalige Verhältnisse (die Folge einer Fortsetzungsgeschichte war zu dieser Zeit in der Regel zwei Seiten lang). Zu Weihnachten baute man halt fest auf die Zugkraft Peyo'scher Comics.
Unter den nicht gescannten Comics mit Weihnachtsbezug befinden sich
Oncle Paul und
Boule & Bill.
Einer der weihnachtlichen Kurzcomics -
Matiti Joe - zeigt trottelige Touristen in Afrika, die ausgerechnet zu Weihnachten auf Großwildjagd gehen wollen (Bilanz: eine vor Schreck gestorbene Echse). Zum Schluss feiern alle gemeinsam und –
bemerkenswert, siehe letztes Panel – dabei singen die Schwarzen "Stille Nacht" auf Deutsch (ob die aus Kamerun sind?).
Beim letzten Scan werden nur die aufmerksamsten Beobachter das rechteckige Kästchen rechts oben bemerkt haben.
Das ist Teil der von mir heut Nachmittag erwähnten "Tragödie". 1,5 cm x 2,2 cm groß ist dieser "kleinste Mini-récit der Welt", wie er im Heft genannt wird. Man muss ihn nur ausschneiden.
Und damit ist er kleiner als die Ü-Ei-Comics.
Hier die
millionenfache Vergrößerung, gescannt durch mein Elektronenmikroskop.
Aber: soll ich das als Rekord werten? Schließlich muss man ihn erst ausschneiden und sind die Mini-Seiten Bestandteile einer viel größeren Seite … oder soll ich diesen Rekord einfach nur dazu nehmen ohne den anderen zu löschen?
Nun ja. 32 Comic- und 4 Umschlagseiten hat der Super-Mini. Es geht um zwei Blumentöpfe, die auf die Köpfe zweier Personen fallen, es folgt allerhand Slapstick bis ein Engel die Töpfe wieder einkassiert (offensichtlich sind die Töpfe von ganz weit oben gefallen).
Ein schöner 5-Seitiger
Blondin & Cirage von
Jijé mit Gastauftritten einiger
Spirou-Helden (
hier Valhardi und Buck Danny) folgt bevor
Gaston in dem Gastauftritt, den
Schock bereits in Post 160 vorgestellt hat,
glänzt. In der Story geht es um einen Engel, der den schwierigen Auftrag erhält in einer Diktatur, die das Lachen und Weihnachten verboten hat, für ein bissl positive Stimmung zu sorgen. Bei einem Lachverbot bekommt das von der bösen Regierung eingesetzte Tränengas gleich eine doppelte Bedeutung. Als der Engel merkt, dass der Diktator nur so verbittert ist, weil nichts seinen Sohn zum Lachen bringen kann, belebt dieser im Kinderzimmer des Sohnes einen Gummi-Gaston (
DER Gummi-Gaston aus den frühen Gags?) und dieser schafft es natürlich, mittels seiner Kapriolen den Kummer des Sprößlings hinwegzufegen. Der Diktator wird menschlich, alles feiert am Ende wie bei Asterix, nur eben nicht wie diese gallischen Heiden irgendwas, sondern Weihnachten.
Eine rührige
8-Seitige Story von Ryssack und eine nicht minder sentimentale
4-Seitige von Will runden das Heft ab.
MORGEN:
Peyo und kein Ende …
Ach ja, der Triumph, von dem ich heut Nachmittag schrieb, war gar keiner. Das zu erklären ist mir aber zu peinlich, deshalb breite ich darüber den Mantel des Schweigens.
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