Zitat Zitat von Mick Baxter Beitrag anzeigen
Wie oft wurde im Comicforum schon erklärt, daß Auflagen von 2.000 Exemplaren wie bei "Rick Master" für Carlsen in den Ruin führen?
Letztlich ist aber auch diese einfache Erklärung für Außenstehende nicht so einfach zu verstehen und in seiner Einfachheit auch nur bedingt richtig. Ein Verlag, der nur Auflagen von 2.000 Exemplaren hat, ist ein Kleinverlag, der davon keine Angestellten bezahlen kann. Ein Verlag, der genügend Titel mit größeren Auflagen hat, mit denen er seine Personalkosten decken kann, kann auch mit zusätzlichen Titeln in kleineren Auflagen Gewinn machen. Denn die Druck- und Lizenzkosten sind für alle gleich. So gibt es viele Projekte, die auch in kleineren Auflagen erst durch andere Projekte in größeren Auflagen möglich werden: Ohne Manga keine Alben, ohne Simpsons kein Vertigo, ohne Mosaik kein ZACK, ohne Storm keine Blondinen, ohne MSW kein Kult usw., und letztlich auch: ohne Großverlage keine Kleinverlage. Denn es nicht nur so, dass die Kleinverlage erst durch die Einstellungen bei den Großverlagen entstanden sind, auch die meisten Bestseller bei den Kleinverlagen sind Serien, die zuvor von den Großverlagen groß gemacht wurden.

Was sich nun für welchen Verlag wann wie rechnet, weiß nur jeder Verlag selbst. Insofern wäre es schon angemessen, wenn ein gewisses Anspruchsdenken in Grenzen gehalten wird und auch Entscheidungen akzeptiert werden, wenn sie einem nicht gefallen oder nicht zur vollen Zufriedenheit erklärt werden.