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  1. #1
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    "Außer Dienst" von Lewis Trondheim

    Stefan Pannor legt eine erste Rezension auf www.satt.org vor:

    Lewis Trondheim: Ausser Dienst

    Auf der Homepage von Lewis Trondheim gibt es natürlich auch eine Bibliographie. Das ist eine Kette winzigster, praktisch nicht mehr erkennbarer Thumbnails von allen Büchern, die der Comiczeichner in den letzten Jahren gemacht hat. Die Neugier des ersten Anklickens wandelt sich sehr schnell in eine Mischung aus Erstaunen, Entsetzen und dem Frust, den Überblick zu verlieren: das scrollt und scrollt und scrollt ...

    Trondheim ist einer der aktivsten Comiczeichner unserer Gegenwart, in Frankreich vermutlich nur noch übertroffen vom scheinbar schlaffrei lebenden Joan Sfar. Dazu zählt er zu den besten, aber auch schwierigsten seiner Zunft. Seine Alltagsdramen von Herrn Hase und seine surrealen Comicstrip-Experimente besitzen den Geist, aber auch die Anatomie eines Woody-Allen-Films: viel Hirn, wenig Bauch. Das macht sie oft zu einer ebenso brillanten wie schwer annäherbaren Lektüre. (Ausnahme bilden hier Trondheims ungemein gefühlvolle Kinderbücher, die aber zumindest vom deutschen Publikum gar nicht akzeptiert wurden.)

    Mehr: http://www.satt.org/comic/08_01_trondheim.html

  2. #2
    Moderator Autorenforum / Pony X Press / Katzenjammer Avatar von Spong
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    "Viel Hirn, wenig Bauch"? Woody Allen? O-kaaay....

    "Nabelschau" kam mit bei AUSSER DIENST auch in den Sinn.

  3. #3
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    wenigstens quält ihn das gewissen, weil er herrn hase überfahren hat.
    serialized - the story continues

  4. #4
    Moderator Reprodukt
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    Thomas Kögel hat eine schöne Besprechung für www.comicgate.de geschrieben:

    Außer Dienst

    Im März 2004 fasste Lewis Trondheim einen Entschluss: Der französische Zeichner, der mit 39 Jahren schon auf ein beeindruckend umfangreiches Werk zurückblicken konnte, wollte nach 14 Jahren des pausenlosen Zeichnens eine lange Pause einlegen, ohne ein Album zeichnen zu müssen. Eine Zeitlang wollte er von kleinen Werbeaufträgen, Lizenzeinnahmen und dem Schreiben von Szenarios leben und als Koordinator für die Zeichentrick-Version seines Comics Le Roi Catastrophe arbeiten. Doch daraus wurde nichts. Nach 80 Tagen musste Trondheim wieder zeichnen.

    Das Ergebnis dieser nicht vollzogenen Schaffenspause ist Außer Dienst. Dieser Band erzählt keine in sich geschlossene Geschichte, sondern ist eher ein Essay in Comicform. Trondheim, der sich selbst wie schon in Approximate Continuum Comics als Figur mit Vogelkopf zeichnet, sinniert über seinen Beruf und über die These, die ihn am meisten umtreibt: Comiczeichner altern schlecht.

    Mehr: http://www.comicgate.de/content/view/883/51/

  5. #5
    Moderator Reprodukt Avatar von Christian Maiwald
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    Stefan Pannor stellt auf Spiegel Online "Außer Dienst" vor:

    Lewis Trondheim ist einer der aktivsten Comiczeichner der Gegenwart. Jährlich erscheinen mehrere neue Bücher von ihm, darunter sein Fantasy-Mega-Epos "Donjon", von dem 300 Bände geplant sind, Kindercomics und surreale Comicstrip-Experiment. 2004 verordnete sich dieser produktive Geist, der 14 Jahre lang nur Comics gemacht hat, selbst eine Auszeit vom Zeichnen. Aber so ganz glückt das natürlich nicht. "Außer Dienst" ist das gezeichnete Tagebuch eines versuchten Nichtstuns.

    mehr: http://www.spiegel.de/kultur/literat...6861-4,00.html

  6. #6
    Moderator Reprodukt Avatar von Christian Maiwald
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    Christian Meyer bespricht den Band auf tiefkultur.de:

    Lewis Trondheim hat sich eine Auszeit genommen. Die gestaltet sich dann so, wie man es sich bei einem Workaholic wie Trondheim vorstellt: Nicht fünf, sondern nur zwei Alben pro Monat …
    die Arbeit an einer Zeichentrickserie und zahlreiche Festivalbesuche füllen die restliche Zeit. Hinzu kommt das Grübeln über die Frage, ob man als Comiczeichner gut und in Würde altern kann. Die Recherchen zu dieser Frage führen zu dem autobiografischen Werk „Ausser Dienst“, das Trondheim dann noch schnell in seiner ‘Urlaubszeit’ fertigstellt. Trondheim monologisiert über seinen künstlerischen Antrieb, die dahinter stehenden biografisch-psychologischen Faktoren und die Frage, ob man diesen Antrieb qualitätsstabil ins Alter retten kann.

    mehr: http://tiefkultur.de/2008-02-25/auss...wis-trondheim/

  7. #7
    Moderator Autorenforum / Pony X Press / Katzenjammer Avatar von Spong
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    Beim Besurfen des amerikanischen Internets traf ich auf ein farbiges Aquarell-Skizzenbuch von Trondheim mit dem Titel LITTLE NOTHINGS, eine Sammlung der Comics aus seinem Blog. Gibt es da Pläne für eine Veröffentlichung?
    Geändert von Spong (10.03.2008 um 09:07 Uhr)

  8. #8
    Moderator Reprodukt Avatar von Christian Maiwald
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    "Le petit riens de Lewis Trondheim" ist sein Blog-Tagebuch, das man hier sehen kann:
    http://www.lewistrondheim.com/blog/
    In Frankreich sind bis jetzt zwei Sammlungen der sehr hübschen Comics erschienen, von denen das erste nun in den USA bei NBM unter dem Titel "Little Nothings 1: The Curse Of The Umbrella" erscheint.
    Bei Reprodukt ist eine Veröffentlichung auf jeden Fall vorgesehen - der erste Band erscheint voraussichtlich im Frühjahr 2009 unter dem Titel "Der Fluch des Regenschirms".
    Geändert von Dirk Rehm (10.03.2008 um 17:29 Uhr)

  9. #9
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    Auf fixpunkte.twoday.net wirft Sven Jachmann einen unterhaltsamen und kritischen Blick auf "Außer Dienst":

    LEWIS TRONDHEIM - AUSSER DIENST

    Der neben Joan Sfar (zumindest mit Blick auf den qualitativ stets hochwertigen Ausstoß) wohl produktivste Comiczeichner der Gegenwart, darauf lässt es sich wohl ohne viel Federlesens einigen, ist Lewis Trondheim. Kaum ein Monat vergeht, in dem nicht unter der Schirmherrschaft irgendeines entlegenen Verlagshaus ein weiterers Album die Druckerei verlässt. Die Unübersichtlichkeit wird da schon mal schnell zur Qual. Hierzulande zentriert sich sein Schaffen mittlerweile vornehmlich auf den Berliner Reprodukt-Verlag, seitdem Carlsen scheinbar in Gänze dem Manga verfallen ist. Aber auch hier regiert dann die Vielfalt: vom autobiographischen Meisterwerk "Approximate Continuum Comics", über die in alle Richtungen und Nebenschauplätzen ausfransende Fantasy-Parodie "Donjon", bis zu den wortlosen Slapstickabenteuern Mister Os gibt es kein humoristisches Metier, das Trondheim nicht beherrscht und bedient. Der melancholische Unterton jener oftmals im urbanen Raum angesiedelten Geschichten der Herr Hase-Reihe, sowie die höchstironischen Bebilderungen der Befindlichkeiten leicht angezweifelter Mittdreißiger und ihren Überlebenstaktiken, denen er hin und wieder ein Album widmet, mögen Grund für die obligatorischen Woody Allen Vergleiche sein. Wolle man sich dem tatsächlich anschließen, dann ist Trondheim mit "Ausser Dienst" ungefähr in der Phase "Celebrity" angelangt. Schlimmer noch: ein weiterer Niedergang ist wohl unausweichlich, denn der zentralen These des Buchs folgend, altern Comiczeichner schlechter als andere Künstler. Entsprechend gleicht der Comic auch eher einem Essay: der Zeichenstil ist heterogener, teilweise auch rauer als gewohnt, keine Panelränder, kein roter Faden im Sinne einer Narration, sondern Reflektionen, Gedankensprünge, unausgereifte Ideen bestimmen den Verlauf. Das ganze ist vielmehr als Fußnote zu "Approximate Continuum Comics" zu verstehen, als Einblick in die Befindlichkeiten eines Künstlers, dessen Schaffen permanent wesensbedingt auf dem schmalen Grat zwischen künstlerischer Selbstbehauptung und kommerzieller Notwendigkeit tänzelt. Das gab es alles auch durchaus bereits in Approximate zu lesen, jetzt allerdings kommt der Zahn der Zeit noch gewichtig hinzu.

    Mehr: http://fixpunkte.twoday.net/stories/4809759/

  10. #10
    Moderator Reprodukt
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    Auf kulturnews.de ist ebenfalls eine kurze Besprechung erschienen:

    Lewis Trondheim
    Außer Dienst


    Lewis Trondheim ist Gott, zumindest Gott im Comic-Mikrokosmos. Und Gott darf alles, Gott kann alles: Fantasy ("Donjon"), kindliche Bildergeschichten ("Die Fliege"), ein 800-Seiten-Mammutwerk ("Lapinot et les carottes de Patagonie"). Aber wenn man alles kann, dann sucht sich die Krise andere Angriffspunkte: In "Außer Dienst" tarnt sie sich als schnöde Midlifecrisis, die nach und nach die gesamte Produktion des Ich-Erzählers (der verdächtigt viele Charakterzüge mit Trondheim teilt) vergiftet. Die Frage ist: Kann ein 42-Jähriger in der berufsjugendlichen Comicszene würdevoll produktiv bleiben?

    Mehr: http://www.kulturnews.de/knde/index....ewis+Trondheim

  11. #11
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    Christian Gasser in der "NZZ" vom 23. Mai über Comics von Lewis Trondheim und Hideo Azuma:

    Freuden und Leiden eines Comic-Zeichners
    Die neuen autobiografischen Comics von Lewis Trondheim und Hideo Azuma

    Wie kann ein Comic-Zeichner in Würde altern, ohne an den Anforderungen des Marktes zu scheitern? Der Franzose Lewis Trondheim und der Japaner Hideo Azuma reflektieren in ihren autobiografischen Comics «Ausser Dienst» bzw. «Der Ausreisser» aufschlussreich und kurzweilig Leben und Leiden eines Comic-Autors.

    Innert knapp 15 Jahren veröffentlichte Lewis Trondheim, ein einflussreicher Protagonist der neuen französischen Autorengeneration, rund 100 Comic-Alben. Dann fühlte er sich ausgebrannt und verschrieb sich eine Auszeit. Nach nur 80 Comic-freien Tagen jedoch setzte er sich wieder an den Zeichentisch, um – in einem Comic natürlich – seine Fragen und Ängste zu reflektieren: Wie altert man als Comic-Autor in Würde, ohne Kreativität und Spass zu verlieren? Wie vermeidet man Depressionen und Trunksucht?

    Mehr: http://www.nzz.ch/nachrichten/kultur..._1.740516.html

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