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Thema: Comic-Stammtisch Wunschtitel: Pirat Schwarzbart und Old Nick

  1. #76
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    Ohne Kenntnis des Originals wage ich zu behaupten:

    F = hohe Werktreue
    B = freischaffende Kunst
    K = Neuschöpfung



    Kaschi zitiert Bastei:
    B: „Kurs auf die ‚Furiosa’! Schneller rudern, Leute!“ (Anm: plötzlich heißt das Schiff „Furiosa“)
    Altes Problem bei schlechten Lügnern:
    Schon bei der zweiten Aussage erinnern sie sich nicht mehr daran, was sie bei der ersten bereits gefälscht haben ... tststs ...

    Auf Comic-Übersetzungen übertragen spricht das nicht nur für einen hohen Grad von Beliebigkeit, sondern auch dafür, dass der Übersetzer nicht mal hinter seinen eigenen "Wortschöpfungen" stand.
    Hätte er sie wirklich witzig gefunden, hätte er sie bei zweiter Verwendungsmöglichkeit wohl noch erinnert.

  2. #77
    Verstorben Avatar von hipgnosis
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    Und wieder werde ich daran erinnert, daß ich mit vielen Kauka-Veröffentlichungen rein gar nix anfangen kann und schon damals nicht konnte.

    Ärgere ich mich heute mehr über die Verhunzung vieler schönen frankobelgischen Titel (konnte bei Fix + Foxi ja schlecht passieren!), so konnte ich damals als Kind überhaupt nix mit der Politisierung alssolche anfangen.

    Über Siggi + Babarras (Asterix) und die unsägliche Übersetzung zu Asterix und die Goten hatten wir ja schon an anderer Stelle ausreichend gesprochen.

    Wie kaschi aber hier sehr schön in seiner Aufstellung zeigen konnte, machte man das im Kauka-Verlag sehr oft und gerade der 1.Teil des Albums (vor der Schatzsuche) scheint regelrecht durchsät mit politischen Floskeln und Namen.

    So etwas brauche ich nicht in einem schönen Funny oder Semi-Funny, schon gar nicht deutsche Einverleibungen in einer französischen Serie.
    Im 2. Teil scheint diese Masche etwas weniger zu ziehen - dafür kommen aber andere Ärgernisse wie Neger oder Germania und Heil vor - die mir wiederrum sehr übel den Magen verdrehen.

    felix hat recht - mit seiner Einstufung als Neuschöpfung - ich erweitere den Begriff noch auf unsäglich und gebe dafür 0 Punkte!
    Da reisst noch nicht mal die ein oder andere vielleicht gelungene Redewendung etwas raus - zuviel hohles Geschwätz - reine Phrasendrescherei und dazu noch gekürzte Originalseiten - letzter Platz!

    Bastei halte ich zu Gute, daß die Hefte rein für den Kioskmarkt bestimmt waren, sie daher in ihrer Verarbeitungs-Qualität einige Schwachpunkte aufweisen, um oftmals durch reisserische Titel eben einfach besser verkauft werden sollten.
    Das dies durchaus funktionieren kann, wissen wir Deutsche doch nur allzugut - sonst würde doch keiner die Bild-Zeitung kaufen - soviel Mist wie darin täglich verzapft wird!

    Sie haben wenigstens keine Kürzungen der Geschichte vorgenommen (wenn ich es richtig gelesen habe) und liegen oft mit ihren Texten nicht allzuweit von der Feest-Übersetzung entfernt.
    Schön finde ich die auf der ersten Seite angesprochenen Charaktervorstellungen - sowas kennen wir ja z.b. von Asterix und das hat mir immer gut gefallen.
    Bescheidener sind die schon erwähnten teils dümmlichen Titel und das Spiegelverdrehte Coverbild.
    Ebenso die erwähnten Ungereimtheiten, was darauf hindeutet, daß hier sehr lax mit der Übersetzung gearbeitet wurde - viel Wert scheint man nicht darauf verwendet zu haben.
    Das Maschinenlettering der Bastei und Kauka-Veröffentlichung ist zwar optisch nicht so schön wie das Handlettering von Feest, aber trägt dem Lesegenuss keinen Abbruch und ist m.E. auch für Kioskproduktionen nachvollziehbar.

    Über die mindere Qualität der Aufmachung brauchen wir glaube ich nicht viel zu reden - die wäre aber gar nicht mal schlimm, denn wir sollten uns auch vor Augen halten, daß das Feest Album 10 Jahre später anstatt 2,80 DM (Bastei-Grossheft) satte 12,80 DM kostete und damit fast um den Faktor 4,6 anstieg!

    Wäre die Übersetzung und die Titelgebung die Gleiche wie bei Feest - könnte hier das Basteiheft ganz gross punkten!
    So ist es natürlich kein adäquater Ersatz aber dennoch dem Kaukaheft deutlich vorzuziehen - daher Platz 2.

    Über das Feest-Album und Qualität der Geschichte möchte ich dann lieber meine Bewertung am Ende dieses Stammtisches setzen - aber natürlich ist hier die Aufmachung sowohl des Albums alssolches, wie auch der Übersetzung und des Handletterings die weitaus beste der 3 genannten - aber auch zu einem recht hohen Preis - was man nicht ganz aus den Augen verlieren sollte.
    Für 3-4 Euro mehr haben wir doch heute bei Softcover-Alben eine deutliche Qualitätssteigerung wie zum mittlerweile 15 Jahre alten Feestband. Hier hat sich wirklich einiges zum Positiven geändert - auch wenn die Preise natürlich nochmal gestiegen sind!
    Geändert von hipgnosis (05.04.2007 um 11:34 Uhr)

  3. #78
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    Zitat Zitat von felix da cat Beitrag anzeigen
    Ohne Kenntnis des Originals wage ich zu behaupten:

    F = hohe Werktreue
    B = freischaffende Kunst
    K = Neuschöpfung
    "Freischaffende Kunst" ist für die Bastei-Übersetzung zu hart, finde ich! Ein paar Abzüge in der B-Note (Namensgebungen, vereinzelte flapsige Töne), aber sonst ist die reine Übersetzung (aber auch nur die) in meinen Augen okay. Überraschenderweise, wenn man sich Titelgebungen, Auseinanderschnippeleien, "gewalttätige" Übergänge, willkürlich eingesetzte Cover ansieht. Wobei ich befürchte, die alberne Insulaner-Sprache geht auf das Original zurück, denn die drei deutschen Versionen sind sich in ihrer Machart da doch recht ähnlich.

    Ich bin mal zum Vergleich das "Titschi-Tatschi-Heft" durchgegangen: von Titschi-Tatschi ist in der Story nirgendwo, nicht mal in ähnlicher Form die Rede, zum Glück! Mir scheint es so gewesen zu sein, daß der Titel nach der Übersetzung einfach brutal draufgeknallt wurde, in der Annahme, das brächte kindliche Käufer (was ich bezweifle).

    Würde man die Bastei-Geschichten von ihren Covern befreien, die Titel über den Stories mit Tipp-ex zunichte machen, da, wo sie auftreten, die Überleitungen tapfer negieren, die Reihenfolge nach der Herstellungschronologie gestalten und das dann alles neu binden, bekäme man durchaus eine halbwegs erträgliche Gesamtausgabe derAlbenstories. Aber ich werd' ja meine Wertanlage nicht zerstören ...

  4. #79
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    Zitat Zitat von hipgnosis Beitrag anzeigen
    Bastei ...

    Sie haben wenigstens keine Kürzungen der Geschichte vorgenommen (wenn ich es richtig gelesen habe) und liegen oft mit ihren Texten nicht allzuweit von der Feest-Übersetzung entfernt.
    Schön finde ich die auf der ersten Seite angesprochenen Charaktervorstellungen - sowas kennen wir ja z.b. von Asterix und das hat mir immer gut gefallen.
    Stimmt - Kürzungen hat es nicht gegeben. Auch ansonsten Zustimmung.

  5. #80
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    Die Kauka-Fassung ist nicht nur vollkommen dämlich und eigenmächtig politisiert worden, sondern zielt auch in eine bestimmte Richtung: Kiessänger (Kiesinger war CDU-Kanzler) ist angesehen, erreicht fast immer, was er will, während die Diebe zu Anfang der Story als Genossen (= SPD, Gewerkschaftler) bezeichnet werden. Beim vollkommen unpassenden Namen D.G.B. heißt es gar auf Seite 15: "Nieder mit D.G.B." Beatles, Hippies und "Entwicklungshilfe" bekommen ihr Fett weg. Und von Respekt vor Naturvölkern ist die ganze Geschichte auch nicht gerade durchzogen - letzteres ist aber offenbar kein exklusives Vorrecht für Kauka, gilt für die anderen auch, höchstwahrscheinlich einschließlich des Originals.
    Geändert von Kaschi (05.04.2007 um 14:30 Uhr)

  6. #81
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    Zitat von kaschi:
    Und von Respekt vor Naturvölkern ist die ganze Geschichte auch nicht gerade durchzogen - letzteres ist aber offenbar kein exklusives Vorrecht für Kauka, gilt für die anderen auch, höchstwahrscheinlich einschließlich des Originals.
    Aber seien wir gerecht, meine Herren:
    Gegenüber den Engländern fehlt es auch an Respekt. Außer Nick, Sebastian und Floxpopom besteht der Rest des Inselvolkes Nr. 1 doch nur aus Trotteln.
    ... Klatschmon hingegen ist als Eingeborener des Inselvolkes Nr. 2, der 6 Sprachen spricht, darunter Latein und Griechisch (Seite 34, Bild 3), eine Figur, die zweifellos ersonnen wurde, um sich über die vermeintliche Überlegenheit des "weißen Mannes" lustig zu machen.

    Ist ja mittlerweile so etwas wie ein zum Klischee gewordener "Gag-Klassiker", im tiefsten Dschungel auf Oxford- oder Cambridge-Studenten zu stoßen.
    War Anfang der 1960er Jahre aber sicher noch erfrischend neu.

    Übrigens:
    Zumindest die Bildung - wenngleich auf der Uni Bonn - hat Kauka Prinz Klatschmon nicht verwehrt.

  7. #82
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    Apropospom: Was hat es eigentlich mit den eigentümlichen Floxpopom und Gropopom auf sich? Kann sich jemand darauf einen Reim machen? Sind das vielleicht Apfelliebhaber (pomme = Apfel) oderwieoderwas?

    Akwabons könnte was mit leckerem Wasser zu tun haben.

    Eine Originalseite habe ich jetzt im Web gefunden:

    http://www.les-dessous-du-dessin.be/...?idplanche=153

    Und nochmal gefragt: seht Ihr irgendwelche Querverbindungen von Schwarzbart zum Roten Korsaren?

  8. #83
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    Frage von kaschi:
    Und nochmal gefragt: seht Ihr irgendwelche Querverbindungen von Schwarzbart zum Roten Korsaren?
    Nö, allenfalls die, dass sie die gleiche Profession ausüben.
    O.K., ihr französischer Originalname klingt ähnlich: Barbe-Noire und Barbe-Rouge. Dürften beides keine bürgerlichen, sondern eher Starnamen sein.

    Wenn man allerdings die Asterix-Version des Roten Korsaren zum Vergleich heranzieht, haben die beiden eine weitere Gemeinsamkeit: Am Ende sind sie immer die Gelackmeierten.

    Frage von kaschi:
    Was hat es eigentlich mit den eigentümlichen Floxpopom und Gropopom auf sich? Kann sich jemand darauf einen Reim machen? Sind das vielleicht Apfelliebhaber (pomme = Apfel) oderwieoderwas?

    Akwabons könnte was mit leckerem Wasser zu tun haben.
    Denke, "Akwabon" ist relativ klar.

    Bei dem "...popom" bin ich mir nicht sicher, aber hier könnte es einen Bezug zur Kindersprache geben:

    Nounours = Teddybär
    Dodo = Wehwehchen
    Bobo = Heia

    Popom ist möglicherweise die verniedlichende Form von Pommes (= Apfel). Mit der Vorsilbe "Gros" hätten wir einen "Dickes Äpfelchen", was eigentlich schon wieder ein Oxymoron ist.
    Mit "Flox" weiß ich nichts anzufangen, allenfalls mit "Flux" ...

  9. #84
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    Ach ja:
    Wenn Du unbedingt eine Connection zwischen den beiden "Bärten" herstellen willst:
    Charlier, Texter von Barbe-Rouge, produzierte zusammen mit Eddy Paape Anfang der 1950er Jahre eine Barbe-Noire-Geschichte, allerdings eine über den "echten" Schwarzbart, Edward Teach.
    Erschienen in der Oncle Paul-Reihe (Album 1):http://www.bedetheque.com/serie-968-BD-Oncle-Paul.html
    Geändert von felix da cat (06.04.2007 um 15:18 Uhr)

  10. #85
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    Im Hinterkopf hatte ich die Überlegung, ob Barbe-Noire (Schwarzbart) vielleicht eine Parodie von Barbe-Rouge (Roter Korsar) sein könnte. Die Zeitpunkte der jeweiligen Erstveröffentlichungen würden dazu passen:

    Barbe-Rouge 1959 in "Pilote",
    Barbe-Noire 1960 in "Spirou".

    Aber muß ja nicht so sein. Kenne den Rotbärtigen nicht gut genug, um das beurteilen zu können.

  11. #86
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    Hab' gerade mal nach Newoldchester gegoogelt, in der Hoffnung, dazu was aus der Originalfassung zu erfahren. Resultat: Fehlanzeige!

    Läßt vermuten, daß die Schwarzbart-Stadt einen anderen Originalnamen hat. Ob's bei Remacle überhaupt in England spielt? Gibt es zeichnerische Belege für den Schauplatz England? Ich habe keine eindeutigen ausmachen können. Die Originalnamen Vieux Nick, Barbe Noire, Sebastien und Bon-Papa sprechen eher für einen französischen Schauplatz. Auch König August III. paßt nicht so unbedingt nach Merry Old England - einen August hatten die nie! Die Franzosen allerdings auch nicht, wohl aber die Sachsen (in Form des Doppelnamens Friedrich August). Aber vielleicht hieß der vielgelobte Monarch im Original ja auch Louis, Henry, Charles oder Philippe ...

    Nein, ich will's jetzt nicht auch in die Karibik verlegen ...

    Die Ortsbezeichnung Gluxhafen ist übrigens das Einzige, was mich bei der Kauka-Übersetzung amüsiert hat. Wenn die Cuxhavener einen in der Krone haben, ist "Gluxhafen" durchaus passend.

  12. #87
    Verstorben Avatar von hipgnosis
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    Meine Gedanken zum Thema Barbe-Rouge, Barbe-Noire usw.

    Ich könnte mir vielmehr vorstellen, daß zu Beginn der 1960er Jahre immer noch Piratenfilme im Kino ziemlich angesagt waren - und es daher nahe lag, dieses als Anschub für eine attraktive und erfolgreiche Comicfigur zu nutzen.
    Wäre ja nicht das erste Mal wenn solche Synergieefekte aus anderen bekannten Medien und deren Stars gezogen werden - warum sollte dies in den erfolgreichen Jahren des frankobelgischen Comics anders gewesen sein.

    Eine Ähnlichkeit zu Schwarzbart (Barbe-Noire) sehe ich wirklich mehr in Isnogud.
    Da läge es näher darüber zu spekulieren, ob der intregante Wesir nicht vielleicht eine Abwandlung des Freibeuters ist - zumal die Ähnlichkeit gerade zu Beginn doch sehr augenfällig ist.
    kaschi hat berichtet der erste Auftritt des Piraten sei im Magazinform schon 1960 gewesen - dagegen trat Isnogud 1961/62 im Magazin Record das erste Mal auf.

  13. #88
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    Zitat von kaschi:
    Hab' gerade mal nach Newoldchester gegoogelt, in der Hoffnung, dazu was aus der Originalfassung zu erfahren. Resultat: Fehlanzeige!

    Läßt vermuten, daß die Schwarzbart-Stadt einen anderen Originalnamen hat.
    Ich habe gerade in der ältesten Nick-story geguckt, die mir im Original vorliegt (L'ile de la main ouverte, erster Schwarzbart-Auftritt): Schon dort steht der Gemeingefährliche vor einem Ortsschild von New Oldchester (2 Worte).

    Zitat von hipgnosis:
    Ich könnte mir vielmehr vorstellen, daß zu Beginn der 1960er Jahre immer noch Piratenfilme im Kino ziemlich angesagt waren - und es daher nahe lag, dieses als Anschub für eine attraktive und erfolgreiche Comicfigur zu nutzen.
    In der Watchmen-Parallelwelt hätte sich unser Schwarzbart sicher pudelwohl gefühlt. Da waren die Piratengeschichten das populärste Genre!

    Aber stimmt schon:
    Der Filmklassiker Der rote Korsar mit Burt Lancaster lag zwar schon einige Jährchen zurück, aber das Genre war damals zweifellos sehr beliebt (Errol Flynn- und Douglas Fairbanks-Filme liefen in den 1950er Jahren sicher auch in Frankobelgien im jungen Medium Fernsehen auf und ab).

  14. #89
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    Zitat Zitat von felix da cat Beitrag anzeigen
    Ich habe gerade in der ältesten Nick-story geguckt, die mir im Original vorliegt (L'ile de la main ouverte, erster Schwarzbart-Auftritt): Schon dort steht der Gemeingefährliche vor einem Ortsschild von New Oldchester (2 Worte).
    Vielen Dank! Also doch England! Dann heißt das, daß wir hier die Einzigen sind, die sich weltweit im Web intensiver über Schwarzbart auslassen, zumindest nach Googles "Auffassung". Denn ansonsten taucht diese Ortsbezeichnung in Verbindung mit der Serie dort nicht auf ...

  15. #90
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    Zitat Zitat von PhoneBone Beitrag anzeigen
    Auch im Gedächtnis geblieben ist mir die Geschichte bei den Indianern in der Schwarzbart seinen Vater wiedertrifft, der angeblich ein ehrbarer Mann war, bevor er sich den Indianern angeschlossen hatte, sich aber am Ende doch als waschechter Pirat herausstellt.
    Vielleicht sollte ich die Teile mal wieder aus dem Schrank hervorholen und lesen...
    Das ist Bastei 11: Grillfest für den Weißen Vater/Barbe-Noire et les indiens. Schwarzbarts Vater firmiert als Häuptling Hühner-Auge, vom Stamme der Killi-Kille-Feets. Deren Gegenspieler sind die Tipi-Bun-Gallos. Die Soldaten Seiner Majestät werden angeführt von Sir Böllerkopp. Der kleine, schwächliche Gefährte von Schwarzbart und Opilein trägt den Namen Muskelprotzy. Ansonsten ist die Übersetzung einigermaßen okay, aber die Namensgebungen sind natürlich ätzend!- Am Schluß wird das Trio komplett festgenommen.

  16. #91
    Verstorben Avatar von hipgnosis
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    Bitte kaschi - ich kann bald nicht mehr!

    Wir dürfen keine Titel mehr nehmen, wo Bastei oder Kauka schon mal rumgewerkelt haben, sonst krieg ich noch Bauchschmerzen vor lauter Lachkrämpfen!

  17. #92
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    In der zweigeteilten Zitronen-Story (Bastei 19 + 20) befehligt ein Kapitän Schwadrony (später heißt er dann Klamauky ...) das Schiff "Zimtzicke".

    In Das Geisterschiff (Fix und Foxi Super Tip Top Band 24) heißt es auf Seite 7 in einer Anmerkung: "Sebastian hat sich endlich von seinem Sprachfehler kurieren lassen. Das Lispeln ist weg - jetzt stottert er nur noch ein bißchen ..." Jo-Jo dürfte bei dieser Kur therapeutisch mitgewirkt haben.

  18. #93
    Moderator Finix Comic Club Avatar von joox
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    Kaschi wie er leibt und lebt!
    Mitleid kennt dieser Mann nicht!
    Eisenhart wie sein großes Cowboy-Vorbild!

  19. #94
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    Wenn's um die mir eigene eiserne Härte geht, entstammt mein Vorbild weniger dem Comic-Bereich!

    http://fussballdaten.de/galerie/spie...eshorstdieter/

  20. #95
    Verstorben Avatar von hipgnosis
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    Ich nutze die Zeit für mein persönliches Resumee.

    Schwierig - einerseits kam ich schnell in die Geschichte rein, da mir dieser Semi-Funny-Stil eigentlich generell gut liegt.
    Andererseits hat mich die Story aber in keinster Weise nachhaltig beeindrucken können - und hätten wir den Titel nicht wirklich intensivst beleuchtet, bin ich mir sicher - wäre er in meinem Comic-Nirvana untergegangen.

    Sowohl storytechnisch - als auch zeichnerisch - kann ich wirklich nur absolutes Mittelmass erkennen.
    Und worauf ich am meisten hoffte - ein paar richtige gute Gags zu erleben und mal wieder herzhaft zu lachen - blieb leider völlig aus.
    Stattdessen dümpeln die humorvollen Einlagen eher lustlos dahin - und auch die erhoffte Piraten-Orgie kam nicht zum Vorschein.
    Schade - dabei hätten gerade Schwarzbart und sein griesgrämiger Opa das Zeug etwas mehr Witz aus der Serie zu holen.
    Dennoch sind sie die Stars in diesem vorliegenden Album - während mich der Titelheld Old Nick und noch mehr sein Kumpel Sebastian völlig kalt lassen.
    Als in der Sänftensequenz plötzlich etwas Fahrt in der Handlung aufgenommen wurde, kam es unglücklicherweise noch zudem schon im Thread beschriebenen Umbruch, der fast einem Cut in der Storyline gleicht.
    Damit wird Mitte des Albums viel Schwung aus der Geschichte genommen - hier hätte man sich ein besseres Timing und ein Hinarbeiten auf einen echten Höhepunkt gewünscht.
    Die minderwertige Kolorierung trägt ebenfalls mit dazu bei, daß sich das komplette Album irgendwie etwas fade präsentiert.
    Wie schon von anderen angemerkt, nährt sich auch in mir der Verdacht - das die ganze Serie besser als Kurz-Geschichten angelegt wäre.
    Dazu noch etwas amüsantere Dialoge und ein Tick mehr Pep + Elan in die Protagonisten gesteckt und schon würde die Serie enorm gewinnen.

    So bleibt mir leider nur eine 4,5/10 als persönliche Einschätzung!
    Geändert von hipgnosis (10.04.2007 um 18:59 Uhr)

  21. #96
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    Zitat von hipgnosis:
    ... und auch die erhoffte Piraten-Orgie kam nicht zum Vorschein.
    Ups ... mit welchen Vorstellungen bist Du denn ans Lesen gegangen?

    Auch ich glaube, dass die Serie prinzipiell Potenzial hat(te) ... aber leider weitgehend ungenutztes Potenzial.
    Ganz so schlecht wie hipgnosis fand' ich die Story nicht, hin und wieder musste ich sogar ... ähem ... laut lächeln (interessanterweise fiel mir auf, dass dies sogar häufiger geschah als bei Cotton Kid), alles in allem wird mir aber etwas zu sehr gekalauert (misslungene, weil nicht wirklich lustige Namensgebungen sind immer ein gutes Indiz dafür).

    Die story ist ziemliche Durchschnittsware.
    Auch wenn sie recht originell eröffnet (von Sänftenrennen habe ich nun noch nicht allzu häufig gelesen), so geht's doch - ohne auch hier das volle Potenzial auszunutzen - sehr plötzlich und sehr konventionell weiter (Besuch der Eingeborenen, Schatzsuche).

    Die Kolorierung ist grausig, die Zeichnungen sind leicht über Durchschnitt.

    5/10
    Geändert von felix da cat (11.04.2007 um 14:11 Uhr)

  22. #97
    Mitglied Avatar von Matbs
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    Tja, wie zu erwarten war ich alles andere begeistert. Auf die visuellen Aspekte bin ich ja schon eingegangen, bleibt noch das Inhaltliche.
    Zuerst mal die Charaktere: Old Nick hat soviel Charakter dass gegen ihn sogar Tim oder Spirou wie spleenige Originale voller Eigenheiten wirken - kein Wunder, dass er als Fokalcharakter der Serie nicht lange durchgehalten hat. Leider ist auch sein Nachfolger Schwarzbart nicht viel besser, dazu fehlt ihm einfach der Fokus und das Format eines Isnogud;so ist er einfach ein irgendwie antriebsloser und nerviger Trottel - wenn auch nicht so nervig wie sein Großvater, der ist einfach nur in jeder Hinsicht furchtbar. Zu Sebastian und Floxpopom (oder wie der heisst)lässt sich dann schon wieder kaum was sagen, der eine ist einfach dabei, hat einen Sprachfehler und ist stark, und der andere kann Bauchreden und hat eine Sänfte. Auch hier gibt´s wieder nix, was mir in irgendeiner Form sonderlich zugesagt hätte, deshalb gibt´s ein weiteres "Meh".

    Die Handlung: Zusammengeschustert und voller Löcher. Was bei einem Funny nicht mal ein Beinbruch sein muss, vorausgesetzt er ist lustig. Was hier aber nun mal sowas von nicht der Fall ist, dass ist schon nicht mehr lustig.
    Das Sänftenrennen und die Schatzsuche sind künstlich zusammengeschustert (warum versteckt der olle Fuxpodumm [oder so] die Karte gerade in seiner Sänfte???? Und warum weiss trotzdem alle Welt, dass sie da ist???) und nicht gut umgesetzt, der Handlungsfluss ist furchtbar zerstückelt und wird zu oft kompromittiert, um nicht zündende Gags unterzubringen. Und wo wir gerade bei Gags sind: Da regt sich bei mir wirklich nicht mal ein Schmunzeln, dazu ist das alles viel zu altbacken, unlustig und vorhersehbar (und bevor mir jetzt wieder einer mit "ja aber 1950 war das ja noch taufrisch" kommt: Nix gibt´s, das meiste davon war ganz zweifellos auch schon äußerst angestaubt, als Remacle es vor einem halben Jahrhundert schamlos aus der Sofaritze des Stummfilmhumors gepult und in seinen Alben verwurstet hat). Somit funktioniert das Ganze dann zumindest für mich weder als Semifunny (weil Handlung zu zersplittert) noch als Funny (weil nicht lustig), sorry.

    Fazit: Die Abenteuer von Schwarzbart und Old Nick sind wie ein Stück Wellpappe: Ihr Konsum ist zwar nicht wirklich schädlich, aber zu geniessen gibt´s dabei auch nix. Langweilt mich auch nach mehrmaligem Lesen immer noch furchtbar:
    3,5/10 (sollten eigentlich erst 3/10 werden, aber felix Hinweis auf noch weniger ansprechende und inzwischen gnädigerweise der Vergessenheit anheim gefallenen Spirou-Serien, sowie der unwiderlegbare Beweis, dass es von Kauka und Bastei immer noch ein bisschen schlechter geht, hat dann noch ein halbes Pünktchen rausgehauen).
    Geändert von Matbs (11.04.2007 um 19:09 Uhr)

  23. #98
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    Zitat von matbs:
    ... aber felix Hinweis auf noch weniger ansprechende und inzwischen gnädigerweise der Vergessenheit anheim gefallenen Spirou-Serien, sowie der unwiederlegbare Beweis, dass es von Kauka und Bastei immer noch ein bisschen schlechter geht, hat dann noch ein halbes Pünktchen rausgehauen ...
    Yippie!

  24. #99
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    Ach, kommt, seid ehrlich! Euer wahres Motiv bei derartigen Bewertungen ist nicht etwa ein irgendwie geartetes Erkenntnisinteresse, sondern die niedere Lust an der Provokation! Ihr wollt mich nur auf eine ganz linke Tour dazu bringen, nun doch erstmals mit einer Zahlenbewertung gegenzuhalten! Aber solch schäbiges Tun ist zu durchsichtig! Nein, ich tu's nicht und geb' Schwarzbart keine 9,3!

    Schwarzbart ist wahrhaftig keine Superserie, aber so ohne jeden Reiz ist sie in der Feest-Variante nun auch wieder nicht. Selbst, wenn ich mal - mit Mühe - versuche, den Nostalgiefaktor zu übergehen. Ein paar zeichnerische Schwachpunkte, okay (beliebig dargestellte Hintergründe, sparsame Mimik von Nick und Sebastian), auch erzählerisch nicht ganz rund - aber haben wir dergleichen nicht auch anderswo ausgemacht? Aus der Piratenwelt wäre mehr herauszuholen gewesen. Wie das hätte aussehen können, zeigt der Karikaturenband "Sous les voiles" (Bastei 22), der mir- abgesehen vom deutschen Titel mal wieder - bislang am besten gefällt. Solche humoristischen Verweise auf das heftig-deftige Leben an Bord hätten der Serie sicherlich gut getan, ihr wahrscheinlich einen unverwechselbaren Touch gegeben, den sie so nicht hat.

    Trotzdem bleibt unterm Strich für mich gelungene klassische École Marcinelle, gekonnter Slapstick (z.B. der Kampf in der Sänfte S.21), originelle Figuren (aus denen allerdings, das stimmt, mehr zu machen gewesen wäre).

  25. #100
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    Zitat Zitat von Kaschi Beitrag anzeigen
    Ach, kommt, seid ehrlich! Euer wahres Motiv bei derartigen Bewertungen ist nicht etwa ein irgendwie geartetes Erkenntnisinteresse, sondern die niedere Lust an der Provokation! Ihr wollt mich nur auf eine ganz linke Tour dazu bringen, nun doch erstmals mit einer Zahlenbewertung gegenzuhalten! Aber solch schäbiges Tun ist zu durchsichtig! Nein, ich tu's nicht und geb' Schwarzbart keine 9,3!
    Sch....eibenkleister!! Beinahe hättet ihr das Unmögliche hingekriegt!

    Scheint ja schon wieder Zeit zu sein, eine Besprechung zu schließen.
    Hmm.. diesmal schein´ich ja sogar der letzte zu sein, wenn nicht PhoneBone doch noch seine Bastei-Ausgabe aus dem Schrank gräbt...(Scheint ja ein schlimmeres Versteck zu sein als Floxpopoms Sänfte..)

    Nun ja, nun ja...was soll ich hier noch groß sagen...
    Wahrscheinlich trifft hipgnosis "mittige" (zwischen Matbs´Verriss und felix´ generösen 5) Bewertung die Sache am besten.
    In Vielem muß man sogar Matbs recht geben, für meinen Teil vor allem, dass Schwarzbart eigentlich ein Hochstapler ist und der Titel "Pirat" vor seinem Namen Betrug! Piratmäßige Atmosphäre kommt bei diesem Funny-"Klassiker" zu keinem Zeitpunkt auf. Remacle hätte seinem Protagonisten auch ne Narrenkappe aufsetzen können...dann hätt´s vielleicht von der Story her auch besser gepasst, bei der eine Narretei die nächste jagt.
    Aber ich hab nu mal eine Schwäche für diesen klassischen francobelgischen Look, daher kommen auf hip´s 4,5 noch ein halbes Bonuspünktchen, so dass am Ende doch noch felix´vielbeschworene Mittelmaß rauskommt: 5/10

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