Wenn ich mich recht erinnere, liegt in der Staatlichen Bücher-und Kupferstichsammlung Greiz auch die Originalzeichnung von Hegen aus dem Frischen Wind mit den Disney-Zwergen, die auf Eisenhüttenstatt schauen. Vielleicht war die ja mal irgendwo ausgestellt, muss ja nicht die große DDR-Kunstausstellung gewesen sein.Zitat von phönix
Ich war UNGEFÄHR 1995 in Greiz, da gab es dort eine Art Museumsführer mit EINER Zeichnung von Hannes Hegen drin, habe zwar keine Idee, welche, aber nix mit Dagsen. Soweit ich mich erinnern kann, war das Heftchen sogar noch aus DDR-Zeiten.
In der Ausstellung 2016 in Gera wurden insgesamt 7 Originalzeichnungen Hegens aus dem Frischen Wind gezeigt, darunter auch die oben von mir aufgeführte. Die stammten alle aus dem Greizer Museum und ich habe mich immer gefragt, wie die da hingekommen sind. Phoenix hat mir da jetzt die Augen geöffnet, offensichtlich war das Museum zu DDR-Zeiten ein bevorzugtes Sammelbecken für Karikaturen.
Gerade mal auf der Webseite des Greizer Museums gestöbert:
,,Das SATIRICUM Greiz wurde im Jahre 1975 als nationale Karikaturensammlung der DDR und eigenständige Abteilung des Museums eingerichtet. Die Gründung dieser zentralen Institution erfolgte durch eine gemeinsame Initiative der im Verband Bildender Künstler organisierten Karikaturisten und Pressezeichner der DDR und der Staatlichen Bücher- und Kupferstichsammlung Greiz. Damit wurde das Ziel verfolgt, neben den Werken der zeitgenössischen bildenden Kunst auch die Zeugnisse der Alltagskultur systematisch zu sammeln. Neben dem Erwerb von Karikaturen entfaltete sich auch eine rege Ausstellungstätigkeit, die ihre Höhepunkte in den Greizer Biennalen zur DDR-Karikatur erfuhr. Seit 1994 wird diese Tradition mit den Triennalen der Karikatur erfolgreich fortgesetzt.''
Hegen war ja im Verband Bildender Künstler als Karikaturist geführt, zumindest geht das aus den Beitrags-Zahlungen Ediths Anfang der 90-iger hervor. Sie selbst war der Szenographie zugeordnet. 1993 kündigte sie die Mitgliedschaft aus Altersgründen und man bot ihr die Ehrenmitgliedschaft an.
Geändert von komnenos (23.01.2022 um 19:10 Uhr)
SATIRICUM Im Mosaik Katalog beschrieben.
Habe ihn leider nicht bei mir in Berlin. Ist da eine vollständige Liste der Hegen-Karikaturen im Greizer Bestand drin und wann und wo sie ausgestellt wurden?
Nun müsste man die Kataloge der Bezirksausstellungen durchforsten.
Ja.
Und schön, dass du mal auf der Website gestöbert hast. Hatte ich noch nicht.
Ich glaube, dass (fast) alle Künstler Mitglied in dem Verband waren. Mal sehen, wann ich mal wieder einen treffe, den ich dazu befragen kann.
Ja, aber als Mosaikzeichner hatte man da (hatte ich wohl mal von Arfert gehört) schlechte Karten, man musste schon was Anderes/Eigenes machen.
In der Bibliographie ist soweit ich weiß, stand 2012 alles dabei, auch die Zeichnungen aus Greiz. Müßte ich jetzt erst wieder raussuchen.
Die Bibliographie der Karikaturen bin ich am überarbeiten. Die Zeichnungen waren aber alle auch in der Presse.
Und auch schon mal in so einer ziemlich dicken Berliner Vereinsarbeit, die später mal zwei oder drei Karikaturen nachreichte, weil die anders signiert waren und deshalb bei der Erstdurchsicht des Frischen Windes übersehen worden waren.
Aber die, Farbkopien in "Plasteringbindung" hast du ja sicher.
Mich interessiert eigentlich mehr, was Hegen schon zu DDR-Zeiten ausgestellt hat, weil das auch seine Stellung als Künstler in der DDR jenseits vom Mosaik illustrieren würde. Die Vereinsarbeit ist bekannt und das Mosaikhandbuch schon sehr ausführlich in seiner Auflistung.
Phoenix: Richtig. Bei solchen Gelegenheiten fällt Einem ein, was man so an Papier anhäuft, an das man sich ein wenig später gar nicht mehr erinnert...
Ich meine diese "Berliner Vereinsarbeit", aber nur als Beispiel.
Dabei fällt mir ein, dass ich die von dir am Stammtisch gesuchten SPARartikel tatsächlich noch nicht gefunden habe.
Das geht wohl vielen Sammlern ähnlich, besonders, wenn man tatsächlich ALLES sammelt...
Nun, es soll noch Ausstellungen im Foyer des Berliner Ensembles gegebne haben?
Ansonsten ist praktisch nichts bekannt, auch nicht von Edith. Vielleicht hat er sich ja wirklich in eine "Schmollecke" verzogen?
Zur Ausstellung im Berliner Ensemble hatte ich Mitte letzten Jahres mal einen Nachforschungsantrag gestellt. Das Ergebnis war:
,,Im Zuge unserer Recherchen haben meine Kolleginnen und ich leider keine eindeutigen Informationen zu der Ausstellung oder gar einer Datierung zusammentragen können.''
Ich hatte dann auch noch die Enkelin von Brecht/Weigel kontaktiert, ob Informationen bzw. sogar Zeichnungen als Erbe ihrer Großmutter auf sie gekommen sind. Das Ergebnis:
,,Ich hab nochmal beim Brecht-Archiv nachgefragt, mit denen Sie ja schon gesprochen hatten und habe leider keine Neuigkeiten für Sie. Ich besitze keine Arbeiten von Hegenbarth und weiß, leider, auch nur ganz wenig über ihn. tut mir leid.''
Gerade abgeschlossen wurde noch ein Suchauftrag an der Akademie der Künste zur Ausstellung anlässlich des 10. Todestages von Bert Brecht. Der Flyer zu der Ausstellung ist ja auch im ZGF online abgebildet.
Das Ergebnis:
,,In den Materialien aus dem Brecht-Archiv haben wir leider keine Nennungen von Johannes Hegenbarth gefunden.''
Ich werde aber die gefundenen Materialien zu der Ausstellung (Fotos, Presseberichte) selbst bei nächster Gelegenheit nochmal kritisch durchforsten. Da muss doch etwas sein!
Die Schmollecke mag ja für seine ehemaligen Mitarbeiter gegolten haben, aber doch nicht generell.
Habe mir gerade nochmal den Flyer zu der Brecht-Ausstellung im ZGF angesehen und die Namen von Edith und Johannes Hegenbarth sind im Künstlerverzeichnis schwach zu erkennen und sogar markiert:
https://www.comicforum.de/attachment...2&d=1643055241
Und, außer Edith sind Johannes und Josef sogar beide dabei.
Ich war heute mal im Brecht-Archiv und habe mir den Flyer im Original angesehen. Die Ausstellung war schon eine bedeutende mit ca. 300 Werken von 130 Künstlern aus 15 Ländern (wobei DDR, BRD und Westberlin separat gezählt wurden). Es waren Künstler aus allen Ostblockstaaten, aber auch aus Dänemark, Italien Frankreich und sogar entfernteren Ländern wie USA und Mongolei vertreten.
In den vielen Zeitungsartikeln im Archiv wurden viele Künstler namentlich erwähnt, auch Josef Hegenbarth, aber Johannes und Edith Hegenbarth findet man wirklich nur im Künstlerverzeichnis des Flyers.
Ich bin aber auf folgende Webseite gestossen, auf der vielleicht eins der ausgestellten Werke zu sehen ist:
https://erinnerungsort.de/sitemap/er...-kunst-teil-2/
Die Darstellung zeigt Ernst Busch als Koch aus dem Theaterstück ,,Mutter Courage und ihre Kinder'' und ist auch von Hegen signiert.
Gemeint ist diese Graphik:
https://www.comicforum.de/attachment...2&d=1643219793
Geändert von komnenos (26.01.2022 um 17:57 Uhr)
...übrigens gerade bei e...y entdeckt und für wenig Geld gekauft diese Karte aus der Frühzeit von Hannes Hegen, zu sehen an dem kleinen ,,H'' als Signatur. Diese Karte war mir bisher nur als Geburtstagsgrußkarte bekannt, wurde aber offensichtlich von dem Leipziger Kunstverlag auch neutral in Umlauf gebracht.
https://www.comicforum.de/attachment...5&d=1643226989
super, das ist ein Fund, Vorlagen dazu sind wahrscheinlich auch bekannt!
hier mal mit Geburtstagsgrüßen
...und mit Pfingsgrüßen...
https://www.comicforum.de/attachment...2&d=1643232667
Das muss heute Tag der "Funde" sein...
gerade entdeckt und erworben..., da freue ich mich jetzt auch!
dann müssten wir doch bald alle zusammen haben?
Geändert von gbg (26.01.2022 um 21:43 Uhr)
Tja, Ostern und Weihnachten fehlen noch.
Interessant wäre auch mal eine Datierung. Sicher sind die Zeichnungen in der Leipziger Zeit (1947-50) entstanden, aber wann genau? Daher suche ich Karten die verwendet und von der Post gestempelt wurden, um den Zeitraum einzugrenzen. Mal sehen, ob auf der jetzt erstandenen was auf der Rückseite ist...
auf meiner ist auch nichts drauf, es könnten aber auch die Karten sein, die er 1946-47 in Benneckenstein gezeichnet hat?
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