Welche Comics habt ihr heute gelesen? - Der große Review-Thread

[dino1]

Es gibt ein fehlender Buchstabe, was hast Du noch gefunden an „Fehlern“ ?

Korrigiert, mein Fehler.

[Jovis]

Da rezensiert schon mal einer 'n neuen Comic und es ist auch nicht Recht.

Dann mach ich's mal kurz bei Andy Morgan 12: Teuflischer Anschlag (Carlsen GA Band 4) - interessant, dass Zack noch 1977/78 kein Interesse an Kontinuität hatte. 78 wurde dieser Band in Zack veröffentlicht, während Band 13 schon 1 Jahr früher veröffentlicht war, wo die Auswirkungen von Band 12 Voraussetzung für die Ereignisse waren.

EDIT: In der Architektur des Anwesens des ausgesuchten Mordopfers Sebastian sehe ich erste Anzeichen von Jeremiah! Diese Art von Luxus wird später als futuristische Dekadenz in einer ansonsten verfallenen Welt symbolisch genutzt. Und hat hier ja durchaus auch schon genau diese oder eine sehr ähnliche Bedeutung. Wäre interessant zu wissen, ob Hermann hier kreative Freiheit hatte, diese Symbolik hier anzusetzen, oder ob das etwas ist, was er von Greg lernte und in Jeremiah umsetzte. Weiß das jemand? ZAQ? Horst?

[frnck1960]

Hoka Hey, Neyef, Splitter



Am Ende lässt mich der Comic etwas ratlos zurück. Einerseits mag ich das etwas sperrige Artwork mit herrlichen Szenen, die Charaktere sind auch größtenteils schön ausgearbeitet, allerdings ist gerade der Protagonist George viel zu ‚erwachsen‘ geschrieben, man hört förmlich die Stimme des Autors aus dem 21. Jahrhundert heraus.

Insgesamt zu wenig für mich um den Comic oben anzusiedeln. Würde ihn nur bedingt empfehlen, für Hardcore Westernfans die ihre Blueberrys mögen sicher nicht, für Leute die frische Aspekte mögen bleibt die Geschichte zu schwach. Somit sitzt man zwischen den Stühlen. Mit 45€ dazu kein Schnapper, ohne Extras und auch noch einem Fehler. (Der mir beim erstmaligen Lesen auffiel.)

Sehe ich auch so. Der Junge ist viel zu überpowert. Peter Wiechmann hat man damals kritisiert, dass Thomas der Trommler sich nicht altergemäß verhält. Und in einem modernen Werk hat das mMn erst recht nichts zu suchen.
Außerdem werden viel zu viele Seiten mit sinnlosem Zeug vergeudet. Wie man Tierfallen aufstellt oder mehrere Seiten Dialog auf Lakotisch. Die hätte man besser für eine tiefgründigere Figurenzeichnung verwenden sollen.
Alle Charaktere bleiben blass und man fühlt nicht wirklich mit ihnen mit.

[dino1]

Außerdem werden viel zu viele Seiten mit sinnlosem Zeug vergeudet. Wie man Tierfallen aufstellt oder mehrere Seiten Dialog auf Lakotisch. Die hätte man besser für eine tiefgründigere Figurenzeichnung verwenden sollen.

Das finde ich wiederum extra stark. Die Ausflüge ins Alltägliche. Die Schwierigkeit des Überlebens, nahe an der Natur sein, aber eben auch aufzeigen wie hart das Leben ist wenn man keine westlichen Annehmlichkeiten hat. Doch, doch, da holt Neyef mich ab.

Ich freue mich übrigens, dass wir mal wieder einen Austausch haben, dazu so viele unterschiedliche Meinungen, das macht Spaß und ich bin froh und total begeistert eure Eindrücke mitzunehmen.

[BobCramer]

EDIT: In der Architektur des Anwesens des ausgesuchten Mordopfers Sebastian sehe ich erste Anzeichen von Jeremiah! Diese Art von Luxus wird später als futuristische Dekadenz in einer ansonsten verfallenen Welt symbolisch genutzt. Und hat hier ja durchaus auch schon genau diese oder eine sehr ähnliche Bedeutung. Wäre interessant zu wissen, ob Hermann hier kreative Freiheit hatte, diese Symbolik hier anzusetzen, oder ob das etwas ist, was er von Greg lernte und in Jeremiah umsetzte. Weiß das jemand? ZAQ? Horst?

Ein interessanter Aspekt. Diese Art architektonischer Symbolik gab es ja schon neun Jahre vorher in "Die Rebellen von Coronado", damals in Form von Bronzens futuristischer Protzvilla im Space-Age-Design, die in einem scharfen Kontrast zum ärmlichen Dorf von El Lobo stand. Eine ganz ähnliche Konstellation gibt es im Mafia-Zweiteiler bei Brazil, wo die Mafia-Dons in einer maßlosen Opulenz leben, die ihnen aber nur ermöglicht wird, weil sie aus armen Schweinen wie Gauchos Vater den letzten Cent brutalstmöglich rauspressen. Gedanklich angelegt wurde das von Greg, aber ich denke, dass Vance und Hermann in der zeichnerischen Ausformung mehr oder weniger freie Hand hatten. Ich glaube auch, dass die selbsbewusst genug waren, sich da von ihrem Szenaristen nicht reinreden zu lassen.

[Jovis]

Ein interessanter Aspekt.

Danke. Was mich die Parallele ziehen liess, war der Aspekt von Unwirklichkeit. Die Szenerie, in die Andy da reinstolpert (selber obendrein in Polizeiuniform!) wirkt surreal. Und irgendwie 'nicht von dieser Welt' und das hat mich sehr an vergleichbare Szenen in Jeremiah erinnert. Zum Beispiel bei Afromerica, aber auch bei "Göttliche Geschäfte" im Palast dieses Gurus. Aber du hast Recht: bei Band 2 hatte Bronzens Villa tatsächlich auch diese surrealen Vibes. Wenn man den Brazil-Zweiteiler da auch so empfinden kann, dann lässt sich da wohl eher schließen, dass es wirklich Gregs Regieanweisungen waren? Die Hermann dann für Jeremiah nutzte? Wer weiß. Ich behalte das mal im Auge. Bin ja derzeit in meinem Lesefluss Anfang 1976, also im Grunde kurz vor Beginn der Jeremiah-Ära. Das ist natürlich relativ. Bei meinem Lesetempo bin ich Ende des Jahres soweit.

[BobCramer]

Danke. Was mich die Parallele ziehen liess, war der Aspekt von Unwirklichkeit. Die Szenerie, in die Andy da reinstolpert (selber obendrein in Polizeiuniform!) wirkt surreal. Und irgendwie 'nicht von dieser Welt' und das hat mich sehr an vergleichbare Szenen in Jeremiah erinnert. Zum Beispiel bei Afromerica, aber auch bei "Göttliche Geschäfte" im Palast dieses Gurus. Aber du hast Recht: bei Band 2 hatte Bronzens Villa tatsächlich auch diese surrealen Vibes. Wenn man den Brazil-Zweiteiler da auch so empfinden kann, dann lässt sich da wohl eher schließen, dass es wirklich Gregs Regieanweisungen waren? Die Hermann dann für Jeremiah nutzte? Wer weiß. Ich behalte das mal im Auge. Bin ja derzeit in meinem Lesefluss Anfang 1976, also im Grunde kurz vor Beginn der Jeremiah-Ära. Das ist natürlich relativ. Bei meinem Lesetempo bin ich Ende des Jahres soweit.

Ja, man kommt einfach nicht hinterher bei der Lektüre von Material, das man eigentlich schon mindestens sechs-, achtmal gelesen hat ... geht mir auch so bei den ganzen Gesamtausgaben, die sich hier stapeln... und stapeln... und stapeln...

Möglicherweise sind diese architektonischen Aspekte sogar in "Bos-Maury" relevant. Hauen sich die "Eliten" da nicht immer in ihren Trutzburgen die Wänste voll, während das Volk im Schlamm vegetiert und Dreck frisst? Aber die Serie ist mir gerade nicht so präsent...

[Jovis]

Da habe ich gefühlsmäßig nichts dergleichen in Erinnerung, aber ich werde drauf achten, wenn ich soweit bin. Ich bin ja da in einer Endlosschleife. Sobald ich das allerneueste Album in meiner Sammlung gelesen habe, das sind derzeit Meta-Baron 8, "Die andere Seite der Mauer" (Blattgold), Corto Maltese: Die Königin von Babylon und Schuitens "Rückkehr des Kapitän Nemo", fange ich mit "Tim bei den Sowjets" wieder an. Ich kauf ja nix, nur um hier im Gelesen-Thread einen guten Eindruck zu machen, oder um was im Regal stehen zu haben. Bei mir wird die Sammlung noch gelebt. Ganz egal was die üblichen Verdächtigen dagegen einzuwenden haben.

[frnck1960]

Der Schatten der Aufklärung - Band 1


Ayroles, Autor von so grandiosen Werken wie Garulfo, Mit Mantel und Degen, D und Der Indienschwindel, liefert hier wiederum den
Auftakt zu etwas Großem.
Es wirkt alles wie Der Indienschwindel 2.0. Nur dass wir uns hier nicht im Spanien des 16.Jh., sondern im Frankreich zu Zeiten Ludwig XV..
Im Zentrum der Handlung steht ein gewisser Chevalier de Saint-Sauveur. Seine Korrespondenz, die 1794 beim Aufbrechen eines Zylindersekretärs gefunden wurde, liefert den Plot.
Sie beginnt 29. Mai 1745 und endet in diesem Band am 25. Juli 1753, mit dem Aufbruch des Chevalier in die Neue Welt.
Das Ganze ist hierbei im Stile eines Briefromans angeordnet (wie bei Die Leiden des jungen W.).
Wir dürfen gespannt sein, wie es weiter geht.

[BobCramer]

Ich kauf ja nix, nur um hier im Gelesen-Thread einen guten Eindruck zu machen, oder um was im Regal stehen zu haben. Bei mir wird die Sammlung noch gelebt. Ganz egal was die üblichen Verdächtigen dagegen einzuwenden haben.

Bei mir ist es auch ganz klar, dass gelesen wird, was gekauft wird. Aber der Rückstau wird immer größer, zumal ich in letzter Zeit aus einer Laune heraus in viele aktuelle Serien wie "Wunderwaffen", "Team Rafale" oder "Kathy Austin" eingestiegen bin, wo permanent neues Material produziert wird, während ich noch dabei bin, mühsam die Serienhistorie aufzuarbeiten... Das Pensum ist eigentlich nur mit einem Klon zu schaffen, der permanent was wegliest!!

Was sagen denn die "üblichen Verdächtigen" so? Ich kriege hier nicht mehr so viel mit...

[Jovis]

Die sagen, dass ich hier endlos mit altem Zeug monologisiere. Und die sagen auch, dass mein Geld nichts wert ist, wenn ich altes Zeug davon kaufe. Dass man die Comic-Industrie nur fördert, wenn man davon gerade neu entstandene Comics kauft. Neu herausgegebene alte Comics zählen nicht. Das ist so'n Geltungsding. Schwanzvergleich. Wie bei Autos. Hab ich aber auch nicht. Ich bin einfach einer dieser lästigen Typen, die hier zuviel Platz verbrauchen. Diesen Schlag von üblichen Verdächtigen meine ich.

[albert-enzian]

Bei mir ist es auch ganz klar, dass gelesen wird, was gekauft wird. Aber der Rückstau wird immer größer, zumal ich in letzter Zeit aus einer Laune heraus in viele aktuelle Serien wie "Wunderwaffen", "Team Rafale" oder "Kathy Austin" eingestiegen bin, wo permanent neues Material produziert wird, während ich noch dabei, mühsam die Serienhistorie aufzuarbeiten... Das Pensum ist eigentlich nur mit einem Klon zu schaffen, der permanent was wegliest!!

Was sagen denn die "üblichen Verdächtigen" so? Ich kriege hier nicht mehr so viel mit...

Tja, für "Klone" sind wir noch nicht soweit. Und in "Rente" gehen hilft auch nicht wirklich weiter. Leider. Hatte echt gedacht, da könnte ich meine SuCs deutlich abarbeiten. Nix ist's.
Es gibt dauernd Neues zu entdecken (nicht zuletzt durch das "doofe" Bilderrätsel ), dauernd klopfen Leute an für tolle Projekte ("Du hast doch jetzt mehr Zeit in der Rente") und nicht zuletzt will ja auch die liebe Frau (übrigens, natürlich die Beste Ehefrau von allen!) ein bisschen gemeinsame Zeit mit Einem verbringen.

[BobCramer]

Die sagen, dass ich hier endlos mit altem Zeug monologisiere. Und die sagen auch, dass mein Geld nichts wert ist, wenn ich altes Zeug davon kaufe. Dass man die Comic-Industrie nur fördert, wenn man davon gerade neu entstandene Comics kauft. Neu herausgegebene alte Comics zählen nicht. Das ist so'n Geltungsding. Schwanzvergleich. Wie bei Autos. Hab ich aber auch nicht. Ich bin einfach einer dieser lästigen Typen, die hier zuviel Platz verbrauchen. Diesen Schlag von üblichen Verdächtigen meine ich.

Ah... das wusste ich nicht... aber ich habe auch keinen Überblick über diesen Thread.

Ich muss gestehen, dass ich meine Comics nicht kaufe, um die Comic-Industrie zu fördern. Ich bin doch nicht dafür zuständig, Comic-Schaffenden oder Comic-Unternehmern die Existenz zu sichern... Außerdem deutet die Entwicklung der letzten Jahre für mich nicht unbedingt darauf hin, dass die Comic-Industrie am Zusammenbrechen wäre. Es wird doch unglaublich viel Material produziert und publiziert, gefühlt viel mehr als früher. Alles in allem gehe ich davon aus, dass die Comic-Industrie sogar einen Nostalgie-Käufer wie mich mitschleppen kann!

[Largo Beutlin]

Kurz eine Rezi zu einer Neuerscheinung:
VON DER ANDEREN SEITE DER MAUER (so heisst das Comic nämlich richtig), Blattgold

Kurzweilige Geschichte über ein paar gerissene und doch sehr unterschiedliche Menschen, die im Auftrag von, ja von wem genau, möglichst viele Personen zur Flucht in den Westen verhelfen sollen.

Eine sehr lässig gezeichnete Reise in die noch gar nicht so lange vergangene Vergangenheit.
Aber ganz überzeugt hat mich die Story dann doch nicht, so war das Ende war zwar überraschend, aber nicht wirklich überzeugend. Hatte beim Lesen dann zum Schluss das Gefühl, dass der Geschichte auch mehr Seiten gut getan hätten.
Wieder mal ein gutes, aber kein sehr gutes Comic.

[BobCramer]

Es gibt dauernd Neues zu entdecken (nicht zuletzt durch das "doofe" Bilderrätsel ), dauernd klopfen Leute an für tolle Projekte ("Du hast doch jetzt mehr Zeit in der Rente") und nicht zuletzt will ja auch die liebe Frau (übrigens, natürlich die Beste Ehefrau von allen!) ein bisschen gemeinsame Zeit mit Einem verbringen.

In diesem Fall muss man ernsthaft darüber nachdenken, 30 % seiner Comicsammlung zu verkaufen, um einen Scheidungsanwalt bezahlen zu können.

[Jovis]

Das habe ich durch Nicht-Heiraten eingespart. Total super! Ich habe meinen Sohn eingepackt und ein paar Möbel, meine Comics, Bücher und Filme, ein paar Klamotten und weg bin ich gewesen. Dieses Heiraten ist sowas von 18th Century. Das habe ich schon als Jugendlicher nicht verstanden, warum das noch jemand macht. Das bringt nur Ärger. Hat weder Sinn noch Zweck und - seien wir ehrlich - romantisch ist IMMER vorher.

Einschränkung: bei BDSM-Beziehungen könnte heiraten noch Sinn machen. Als Klärung des Machtgefälles. Gibt's aber auch wieder Alternativen zu, die mehr sexy sind.

[BobCramer]

Das habe ich durch Nicht-Heiraten eingespart. Total super! Ich habe meinen Sohn eingepackt und ein paar Möbel, meine Comics, Bücher und Filme, ein paar Klamotten und weg bin ich gewesen. Dieses Heiraten ist sowas von 18th Century. Das habe ich schon als Jugendlicher nicht verstanden, warum das noch jemand macht. Das bringt nur Ärger. Hat weder Sinn noch Zweck und - seien wir ehrlich - romantisch ist IMMER vorher.

Meine frühe "Analyse" der Ehen der Eltern- und Großelterngeneration hat schon vor Jahrzehnten ergeben, dass in keiner der untersuchten Verbindungen noch Liebe und Zuneigung im Spiel waren, sondern nur noch Gewohnheit oder wechselseitige Verachtung. Hab dann meine Schlüsse draus gezogen...

Einschränkung: bei BDSM-Beziehungen könnte heiraten noch Sinn machen. Als Klärung des Machtgefälles. Gibt's aber auch wieder Alternativen zu, die mehr sexy sind.

Das zu lesen, lässt mich hinter meinem Fächer ganz dezent erröten...

[Jovis]

Das zu lesen, lässt mich hinter meinem Fächer ganz dezent erröten...

Das ist doch gut. Dann bin ich heute schon mal nicht umsonst aufgestanden.

[Largo Beutlin]

Rummelsdorf - 3

Ich kann mich den bisher geäußerten Wertungen dieses Bandes nur anschließen. Großes, wichtiges Thema, dennoch seltsam inhaltsleer. Am Ende bleibt nicht viel, außer einem starken Anfang und einem starken Ende. Bislang konnte mich noch leider keiner der Rummelsdorf Bände wirklich begeistern, trotz der tollen Zeichnungen. Kann man stoppen die Serie und dafür bitte mehr Zyklotrop, danke!

Ich hingegen fand Band 3 wieder echt gut. Die Zeichnungen sind sogar sensationell gut und das Thema Anti Baby Pille in einem Rummelsdorf Comic unterzubringen, ist per se schon ein dickes Plus wert.
Hoffe, die Rummelsdorf Reihe geht noch weiter.

[frnck1960]

Harry und Platte: Wo ist Kiki? (Blutch/Robber)

Nach der LL-Hommage wollte ich mehr Blutch und hab mir diese weitere Verbeugung vor einem frankobelgischen Klassiker geholt.
Blutch, der hier mit seinem Bruder Robber zusammenarbeitet, liefert auch bei diesem Band ab. Wem der Lucky Luke gefallen hat, sollte
sich auch diesen unbedingt besorgen.

Worum geht es? Harry und Platte sind hier Krimiautoren (welchen Beruf haben die eigentlich in der Hauptserie?). Durch ihre Hilfe wird ein
Kunstdieb überführt, dessen Sammlung ein astronomisches Ausmaß aufweist. Gleichzeitig wird Kiki entführt und ein Alberichs Trankappe
spielt eine größere Rolle.
Es gibt alles was das Genre-Herz begehrt: Rätsel, Verfolgungsjagden, knallharte Actionsequenzen, Flachwitze und eine Kneipenschießerei, gegen die
sogar die Tavern-Szene in "Inglorious Basterds" abstinkt.
Und Platte erschiesst einen Hund. Der eiskalte Mistkerl.

[Jovis]

(welchen Beruf haben die eigentlich in der Hauptserie?).

Ich glaube, die sind beide Entrepreneure. Vielleicht auch Privatiers.

Alldieweil hat Graton vor Michel Vaillant 31 zwei Jahre lang eine Handvoll Julie Wood-Geschichten gemacht und die erste davon Julie Wood 1: Ein Mädchen namens Julie Wood (GA 1 in der Zack Edition bei Mosaik) habe ich gerade mal wiede gelesen und da fiel mir glatt auf - und das passt ja gerade gut zusammen - dass hier kein Wort darüber verloren wird, was Julie denn eigentlich macht. Zur Schule geht die wohl nicht und auch sonst wird da nix erwähnt. Womöglich impliziert Graton, dass die auf den Prinzen wartet? Nur, dass in dem staubigen Nest in dem sie wohnt nur Rowdies, Chauvinisten und andere Idioten wohnen. Am Besten vertiefen wir das Thema nicht allzu sehr. Das Ganze hat nämlich einen nicht unerheblichen Vorteil: es hebt die Serie ganz klar ab von dem Kapitalismus-getränkten, Landsitz-geprägten, familien-orientierten Vaillant-savoir vivre.

Im Vergleich mit dem legendären, aber inzwischen angejahrten, wenn auch gut gealterten Band 1 der Vaterserie ist Julie Woods Debutalbum flockig, spritzig und rasant erzählt. Die Geschichte selbst ist dazu nicht allzu ausschweifend, eher episodisch, aber dafür hält sie einen auch nicht gerade davon ab, sich ganz auf die visuellen Reize zu fokussieren. Damit meine ich nicht mal die schlanke, blonde Hauptdarstellerin, die mindestens einen Kopf größer ist als jeder der männlichen Charaktere. Ich meine damit DAS Amerika, welches so ausgiebig Schauplatz zu 70er Jahre Road Movies wie Easy Rider und Thunderbolt and Lightfoot gewesen ist und für uns die eigentliche Seele des Films Indianapolis gewesen ist. Dieses Amerika sehen wir in aller Schönheit, wenn Julie Wood seitenlang die Highways durchrast um ein Ersatzteil aus der Werkstatt zu holen. Und das hebt die Serie aus dem Vaillant-Zirkus ab und macht sie zur perfekten Ergänzung.

Dazu noch ein ungezeigter, aber offensichtlich älterer Nemesis-Interessent, der sich bereit macht auch in den nächsten Alben noch aufzutauchen, ganz wie der Leader.

Fazit: das hat er richtig gut gemacht, der Graton.

[albert-enzian]

...Dieses Heiraten ist sowas von 18th Century. Das habe ich schon als Jugendlicher nicht verstanden, warum das noch jemand macht. Das bringt nur Ärger. Hat weder Sinn noch Zweck und -

Nun, hier seien noch ein paar Off Topic-Worte gestattet.
Mein kleiner Bruder war in frühen Jahren zweimal verheiratet und auch zweimal geschieden. Ging aber immer sehr glimpflich aus.
Mit seiner "dritten" (längeren) Beziehung war er dann viele Jahre "Trauscheinlos" zusammen. Ist im Grundsatz ja auch kein großes Problem.
Allerdings haben sie sich im Laufe ihres Zusammenlebens dann zwei Wohnungen angeschafft und ein bisschen Geld angespart.
Als ich ihm dann erklärt habe, was im Falle eines Todes der jeweils Überlebende wesentlich mehr an Erbschaftssteuer abdrücken müsste, ist er doch ziemlich aus den Wolken gefallen.
Und er hat sich im gleichen Atemzug tierisch darüber echauffiert, dass es für gleichgeschlechtliche Lebensgemeinschaften nun die "Eingetragene Lebenspartnerschaft" gäbe, und für die Heteros nix.
Daraufhin habe ich ihm zusätzlich erklärt, dass es das schon seit über 100 Jahren gäbe und laut BGB schlicht und ergreifend EHE heißt. Hat auch überhaupt NIX mit der Kirche zu tun.
Und auch in Bezug auf Anwartschaften und Versorgung bei der Rente hat das nicht unerhebliche Vorteile.
Oder die Rechte als Angehöriger, wenn ein Partner im Krankenhaus oder noch schlimmer, im Koma liegt. Als "trauscheinloser" Partner bekommst Du dann nicht mal Auskunft.

[Diskomo]

Sag mal, wie klein genau ist dieser kleine Bruder? Wie kann der mit acht Jahren schon zweimal verheiratet gewesen sein?

[Jovis]

Oder die Rechte als Angehöriger, wenn ein Partner im Krankenhaus oder noch schlimmer, im Koma liegt. Als "trauscheinloser" Partner bekommst Du dann nicht mal Auskunft.

Das ist übrigens nicht mehr so streng. Da wird im Krankenhaus doch SEHR oft nach gesundem Menschenverstand entschieden. Irgendwelche Dokumente zum Beweis muss jedenfalls keiner mehr vorlegen. Ich wurde zum Beispiel zur Schilddrüsen-OP der Mutter meines Sohnes noch vor ihrem Erwachen ausführlich informiert, da kannte ich die erst zwei Wochen. Das hat gar keinen interessiert und das war noch in den frühen 90ern!

Ich kenne mehr Männer die richtig Kohle latzen müssen für mehrere geschiedene Frauen. Wobei ich bei einem aber auch beim dritten Mal dann nur noch unwillig mit dem Kopf geschüttelt habe. Wer sich so eisern an eine völlig überholte religiöse Tradition klammert, dass er dreimal jeden Monat Geld latzen muss, der will es eben so. Ich halte ja keinen ab. Das Alter aber, in dem Männer vom Tode ihrer Ehefrauen profitieren können, erreichen doch die wenigsten.

[albert-enzian]

Das ist übrigens nicht mehr so streng. Da wird im Krankenhaus doch SEHR oft nach gesundem Menschenverstand entschieden.

Sorry, wenn ich hier OT-mäßig nochmal eingrätsche.
Das hat sich zwischenzeitlich aufgrund des immer mehr um sich greifenden "Datenschutzwahns" wieder sehr stark verschlechtert. In der Regel bekommst Du ohne Legitimation so gut wie nirgends mehr "locker" Auskünfte. Selbst bei uns in der Steuerberatung ist der "kleine" Dienstweg via Telefon oder E-Mail so gut wie nicht mehr vorhanden.

Ich kenne mehr Männer die richtig Kohle latzen müssen für mehrere geschiedene Frauen. .....

Das ist doch nun wirklich überholter Schnee von vorgestern! Kannst Du alles im Vorfeld (Ehevertrag, Gütertrennung etc.) regeln und wenn sie wirklich "Kohle latzen" mussten, dann war es mit großer Wahrscheinlichkeit auch "rechtmäßig".

Wer sich so eisern an eine völlig überholte religiöse Tradition klammert, dass er dreimal jeden Monat Geld latzen muss, der will es eben so.......

Die zivilrechtlichen Regelungen des BGB zum Familienrecht (darunter fällt auch die Ehe) hatten dem Grundsatz noch nie was mit "überholten religiöse Traditionen" zu tun. Sie waren immer schon rein säkularen Ursprungs.

Das Alter aber, in dem Männer vom Tode ihrer Ehefrauen profitieren können, erreichen doch die wenigsten.

Da ging es mir ja nicht um den natürlichen "Alterstod", sondern um die Nachteile, die für den überlebenden Partner entstehen, wenn der andere Partner durch ein außergewöhnliches Ereignis aus dem Leben gerissen wird. Und die sind nicht von schlechten Eltern (z.B. wie erwähnt im Erbschaftsteuerrecht und der Hinterbliebenenversorgung im Rentenrecht). Da kannst Du wirklich ganz schön die A...karte ziehen.