Welche Comics habt ihr heute gelesen? - Der große Review-Thread

[Largo Beutlin]

Beide Geschichten sind meines Erachtens nach durchaus gelungen.

Stimmt. GA 1 hat im Vergleich zu GA 2 die deutlich besseren Stories.

[dino1]

Monster 2, Urasawa, Carlsen

Dr. Tenma wird jetzt als Serienmörder gesucht und befindet sich einerseits auf der Flucht, andererseits auf der Verfolgung Johanns.

Wie bei so vielen Urasawa Stories und Mangas allgemein säuft der starke Auftakt jetzt in seriellem Einheitsbrei ab, bei Urasawa gern, dass drölfmillionen Nebencharaktere eingeführt werden. So auch in Band 2. Das geht von Brandanschlägen von Neonazis zu ehemaligen Berufskillern, Tenma kommt zeitweilig bei einem Landarzt unter etc. Eben kurze Anekdoten die aber die eigentliche Handlung nur minimal weitertreiben.

Auch hier bleibt es jetzt für mich bei den zwei Bänden, ähnlich wie schon bei Billy Bat, den 20th Century Boys und Co. werde ich die Serie nicht komplettieren. Halte das bei vielen Mangas so, gerade typische Shonen Mangas kommen bei mir über die Anfänge nicht hinaus.

Da wir aber den Anime gucken werde ich zumindest wohl das Ende dann auf dem Fernseher erleben. Schauen übrigens nur auf Japanisch, verstehe gar nicht wie man einen Anime synchronisiert gucken kann, das nimmt ja bestimmt die Hälfte der Stimmung.

Der 'böse' Verlag hat aber wieder eine schöne Ausgabe gebracht. Doch, macht Spaß das auf gutem Papier und mal ohne seltsame verrenkte Sprache.

[PhoneBone]

Monster 2, Urasawa, XXXXXDa wir aber den Anime gucken werde ich zumindest wohl das Ende dann auf dem Fernseher erleben. Schauen übrigens nur auf Japanisch, verstehe gar nicht wie man einen Anime synchronisiert gucken kann, das nimmt ja bestimmt die Hälfte der Stimmung.

Naja, besonders stimmungsvoll ist das dauernde Untertitel-Lesen auch nicht. da bekomme ich nix vom Film mit sondern lese quasi nur.

[OK Boomer]

Simulacrum und ich finden das auch sehr anstrengend, wie wir bereits erwähnt haben. Ich les da nur und gerade bei einem Anime will ich schauen, nicht nur lesen. Kommt noch dazu, dass Monster (2004) auf Netflix technisch gruselig ist, die noch älteren Klassiker Cowboy Bebop (1998) und Prinzessin Mononoke (1997) - zwei meiner ewigen Lieblings-Anime, beide auch auf Netlifx - sehen deutlich besser aus. Ebenso Gintama (2006) und Spice and Wolf (2008), beide derzeit auf Prime.

Daher begrüße ich es, dass Monster, gerade weil die Serie in Deutschland spielt, bald auch deutsch synchronisiert kommt und dabei mit Sicherheit auch technisch aufbereitet erscheinen wird.

[Largo Beutlin]

Donjon 1 - Das Herz einer Ente, Reprodukt

Spät aber doch und nach langem Zögern (die Reihe ist doch umfangreich, "nur "SC") habe ich mir dann doch diesen ersten Band aus dem Donjon-Universum zugelegt.
Die meisten Forumsuser werden den Donjon vermurtlich schon kennen, weshalb ich mich kurz halte.

Das war ein herrlich skurriles und lustiges Lesevergnügen für mich. Als ehemaliger D&D Spieler habe ich mich in diesem Dungeon, wenn auch ohne Dragons, gleich wohlgefühlt.

Immer noch eine klare Empfehlung!

[Jovis]

Mit "Die Buschpiraten" hab ich heute den zweiten Band der Sven Janssen GA begonnen (von Kult). Ein Abenteuer, dass in Zack als Sammelabenteuer zum Rausnehmen enthalten war, eines was ich nicht hatte. Aber es zeigt echt gut, wie brilliant diese Abenteuer ausgesucht waren. Sie haben sich immer außergewöhnliche Bände aus jeder Serie ausgesucht, sei es Indianapolis von MV oder Alptraum ohne Ende von Rick Master oder Akashitos Vermächtnis von Bruno Brazil. Und dieses Sven Janssen Abenteuer hat das auch. Nach einem Prolog zur Einführung in das Problem folgt eine nicht enden wollende Tour De Force für den Helden, der sehr James Bond-artig von einem Sumpfmonster zum nächsten und dann in Dr. No's Geheimlabor gelangt. Dabei begegnen ihm die unheimlichsten und stärksten Gegner seiner bisherigen Abenteuerkarriere. Mit Zauberen und Prophezeiungen, mit Andeutungen von Voodoo wird es auch ein bisschen okkult.

Fazit: ein sehr klassisches Abenteuer frankobelgischer Hochphase, eines das nicht beansprucht, Fragen zu klären oder den bestmöglichen Weg durch ein Abenteuer zu finden. Der Held ist hier nicht schlauer als der Leser, aber er versteht es, ihn atemlos zu unterhalten. Die GA 2 ist ein megadicker Schinken, der mich sicher noch verdammt gut unterhalten wird. Ein Hoch auf Kult, die nicht Meister des optischen Designs sind, aber in der Auswahl ihrer Bände ein erstaunlich gutes Geschick an den Tag legen.

Sven Janssen: Buschpiraten (44 Seiten) in GA Band 2... 10/10 Punkten, was sonst.

[Largo Beutlin]

Zwei meiner Superheldenklassiker ausgegraben, beide schon ewig nicht mehr gelesen.

Batman: A long Halloween

1996 gekauft, war schon damals eine tolle Geschichte und ist auch heute noch richtig gut.


Superman: Der Tag an dem Superman starb
1993 gekauft. Kaum zu glauben, das mir so ein Schwachsinn mal gefallen hat. Stumpfe Prügelorgie mit lächerlichen Dialogen.
Gehört eigentlich ins Altpapier

[God_W.]

Berserk – Ultimaive Edition 1



Das hochgelobte Opus Magnum von Mangaka Kentaro Miura, leider mittlerweile verstorben, beginnt mit einem „dreisten Szenenklau“ aus John Milius‘ erster Conan-Verfilmung mit Arnold Schwarzenegger, denn Guts, der Held unserer Geschichte hat ein sexuelles Stelldichein mit einer Lady, die sich als Monster entpuppt. Nachdem der nicht sonderlich überrascht wirkende Krieger die Lady mit den scharfen Hauern beseitigt hat folgen wir ihm auf seinem weiteren Weg.

Im weiteren Verlauf ist der Titel Programm, denn wie ein Berserker schnetzelt sich der wortkarge, und bislang nicht sonderlich sympathische Schwertschwinger durch Banditen, Skelette, Söldner und andere Krieger. Er scheint auf der Suche nach irgendetwas zu sein, trägt ein mysteriöses Mal an seinem Hals und ein Schert auf dem Rücken, welches eine absurde Größe aufzuweisen hat. Könnte locker als Vierhänder durchgehen.

->Spoiler öffnen<-

Unterwegs rettet Guts einer kleinen Elfe das Leben, welche fortan an seiner Seite bleibt und ihm bei Bedarf ihre Heilkräfte angedeihen lässt, auch wenn es der einäugige Recke ganz und gar nicht leiden kann, wenn er angefasst wird. Am Ende scheint Guts in einem dämonischen Herrscher, den er bekämpft, etwas von dem gefunden zu haben, wonach er sucht, aber das werden wir wohl erst im nächsten Band erfahren.

Ich muss sagen, das etwas pulpige Dauergeschnetzel war schon ganz kurzweilig, aber rein erzählerisch bin ich noch nicht wirklich abgeholt. Der gefühlskalt wirkende Protagonist hat bislang kaum Tiefe, aber ich hoffe mal, dass in der Richtung noch einiges kommt, bei den Actionszenen hätte ich mir stellenweise ein oder zwei Panels mehr gewünscht, um besser verfolgen zu können, was da gerade passiert. Da fließt schon ganz schön viel „Blut den Rinnstein runter“ (will heißen, von einem Panel zum nächsten passieren sprunghaft Dinge, die nicht immer leicht nachzuvollziehen sind). Das Artwork selbst ist zumeist stark und gibt das größere Format absolut her, da bin ich froh, nicht die kleineren Max-Bände zu haben.

->Spoiler öffnen<-

Bislang also eine recht dünne, sehr blutige und actionlastige Geschichte, in die durch die kleine Elfe etwas Text und Witz gebracht wird. Alles in starken Bildern, aber für ein Meisterwerk fehlt da noch Einiges. Aber hey, das waren die ersten zwei von bislang 41(!!) Ausgaben (in den Ultimativen Editionen werden immer zwei reguläre Bände zusammengefasst), da kann noch viel passieren.

6/10

VG, God_W.

[God_W.]

Phantom #2



Das zweite Phantom-Magazin des Zauberstern-Verlags wartet so ziemlich mit den gleichen Stärken und Schwächen auf wie der Erstling. In den ersten drei enthaltenen Heften wird der zweite und finale Teil von „Der Geist und das Monster“ zu Ende erzählt, was zwar schon unterhaltsam ist, aber kaum Überraschungen bietet und zeichnerisch einfach am unteren Ende rangiert.

->Spoiler öffnen<-

Die Classic Story „Die Giganten vom Niemandsland“ weiß dann schon etwas mehr zu gefallen, als die Fischmenschen-Geschichte im ersten Heft, bietet mit ihrem Plädoyer für Dialog und gegen Sklaverei auch eine schöne Botschaft, ist aber ebenfalls sehr vorhersehbar und eher einfach gestrickt. Vermutlich wieder für ein eher jüngeres Publikum angedacht, an sich aber nicht schlecht und optisch zumindest eine kleine Verbesserung.

->Spoiler öffnen<-

Das Cover ist erneut grandios und auch das Poster in der Mitte ist gelungen. Dennoch bin ich mir nicht sicher, ob das Magazin in der Form lange Bestand haben kann, denn für mich ergibt sich der Eindruck, dass die Größe und der Umfang den Preis von 9,99€ zwar rechtfertigen, dieser aber eher was für finanzstarke Käufer ist. Dieses „ältere“ Publikum wird aber vielleicht mit den recht seichten Stories nicht so warm werden. Naja, wir werden sehen.

4,5/10

VG, God_W.

[Jovis]

Die kurze Geschichte "Valentina in Stiefeln" (15 Seiten) von Guido Crepax im 3. Band der Valentina GA von Avant "Valentina - My Funny Valentine". - 10/10 natürlich. Ein unerreichter Klassiker.

Ich persönlich sehe in Valentina ja das perfekte Beispiel für einen Comic der eben NICHT erotisch ist, sondern philosophisch, aber dem Zeitgeist entsprechend mit sehr viel erotischen Elementen versehen ist. Das gefällt mir sehr gut und das kommt auch im Gegensatz zu so vielen plakativ körperbetonten Comics (vor allem aus dem US-Bereich) gar nicht scheinheilig rüber. Ich glaube allerdings, der Zeitgeist hat sich seitdem mehrfach gewandelt und wir kriegen es so heute wohl eher nicht mehr hin.

Und überhaupt ist Crepax ein ganz schön verschwollen erzählender Autor, den Umberto Eco dafür ausdrücklich lobt, während ich hingegen da schon wirklich Lust haben muss. Und wenn ich denke, ich zieh mir mal eben 15 Seiten rein, und stelle dann fest, dass ich das nicht so mal eben machen kann, dann habe ich vor der nächsten Story mit 80 Seiten ganz schön viel Respekt. Das also dann lieber am Abend mit viel Zeit im Sessel.

Die Ausgabe von Avant hat ein Problem der Serie meistern müssen und das leider nicht gut hingekriegt. Und das ist die Chronologie. Crepax machte ganz früh eine Geschichte, die er Jahre später fortsetzte. Diese Geschichte wurde komplett hintereinander in Band 2 veröffentlicht. Doch dabei ist dann leider die Kontinuität der anderen Serien-Ereignisse gehörig durcheinander geraten. So setzt die Stiefel-Episode wieder an einer früheren Stelle an, die angesichts der komplexen Erzählweise nicht mehr so ganz präsent war. Ich empfehle hier eindringlich, sich beim Lesen an der Entstehungschronologie zu orientieren. Dabei können die Jahresangaben an der Seitensignatur behilflich sein. Dann wird natürlich die eine Geschichte in Band 2 auseinander gerissen werden, aber dafür gelangen alle anderen Erzählstränge wieder an ihren Platz.

[Jovis]

Tja, was sag ich zu Rhonda? Band 2? Ich werde weiterhin nicht warm mit der Serie aus verschiedenen Gründen (und vielleicht hätte ich sie in kleineren Häppchen im Zack mehr gemocht?). Jedenfalls ist die Story in Band 2 am Anfang etwas geradliniger und macht sogar plötzlich Spaß... bis auf einmal wieder zig neue Zusammenhänge zu plötzlich auftauchenden neuen Personen eingeführt werden (Politik) und die Gängster aus Band 1 wieder auftauchen, die ich einfach nur lästig finde. Die Story ist komplett überfrachtet und immer noch VIEL zu geschwätzig. Ein Beispiel: in Band 2 auf Buchseite 19 oben rechts ist ein Superpanel mit einer emotionalen Schlüsselszene, die entsprechend hätte dramaturgisch gesetzt werden können, die aber wirklich von unsäglichem Gelaber völlig überdeckt wird.

Die Story insgesamt kommt mir an Haaren herbeigezogen vor und die armen Figuren müssen die Geschichte mit ihren Texten umsetzen, obwohl sie an vielen Stellen ganz anders hätten reagieren müssen. Das lässt der Autor aber nicht zu. Er lässt sie doofes Zeug sagen. Ganz schön doof, zumal die Kernstory 'Frau ohne Gedächtnis wird durch die Ereignisse gezwungen eine andere Frau zu personifizieren und glaubt für einige Zeit tatsächlich, diese Frau zu sein und dann...", diese Story ist so gar nicht übel. Leider wird sie durch viel zu viele Personen und Handlungsturns unsäglich überschattet.

Die Zeichnungen sind toll (insofern sie nicht von den haufenweisen Textfeldern überdeckt werden) und ich weiß aus der einen Kurzgeschichte in Zack, dass der Künstler durchaus eine ironische Distanz zu seiner Heldin einnehmen kann. Das hätte er mal besser auch in der Hauptgeschichte getan, die sich nämlich leider in den Texten und im Handlungsverlauf viel zu ernst nimmt. In den Bildern ist es etwas besser, aber wie gesagt: verdeckt von zu vielem überflüssigen Text in zu vielen Sprechblasen und Textkästen.

Bin so enttäuscht, dass ich emotional eine 4/10 geben möchte, doch ich finde Band 2 besser als Band 1, alsio gebe ich 6/10. Aber da ist VIEL guter Wille bei.

[Largo Beutlin]

PETIT, Reprodukt

Auch schon ein etwas älterer Band, den i auf Empfehlung eines Forumsfreundes gelesen habe.

Und für diesen Tipp sag ich Danke.
Grandioses Artwork, geniale Story über menschenfessende, Inzucht treibende Riesen und deren Familiendrama. Und über einen kleinen Prinzen, der seinen Platz in all diesem Drama sucht.

Hat mir auch besser gefallen als die beiden Bände von das goldene Zeitalter.


Herz was willst du mehr?
Nunja, die Fortsetzungen will ich haben. Die bringt Reprodukt aber leider nicht, also werde ich mir die englischen Comics besorgen.

Gibt
10/10

[Kumahiro]

Ultimate X-Men Volume 2: Return To Weapon X

Manchmal weiß die eine Hand nicht, was die andere tut. So wurden die X-Men am Ende des letzten Bandes noch von der Regierung gefeiert, nun werden sie von einer anderen staatlichen Organisation gefangen genommen und für Militäroperationen missbraucht. Erinnert ein bissl an Suicide Squad von DC.

Das bringt uns mal wieder weg vom Schulalltag hin zum Weapon-X-Programm, was auch hier unter anderem für das Adamantium im Wolverines Körper verantwörtlich ist. Die eigentliche Handlung trifft meinen Geschmack überhaupt nicht, aber dafür gibt es Rogue und Nightcrawler zu sehen.
Letzterer bringt uns Sprechblasen zum Fremdschämen. So spricht er gern mal Deutsch, aber offensichtlich Autor und Editor nicht. So wird hier der Plural gebildet, indem man dem Stammwort einfach ein "s" anhängt ("Auslanders"), Pronomen orientieren sich an das zu vertretende Wort in Bezug im Englischen anstatt im Deutschen ("es" in Bezug auf ein männliches Wort) und Umlaute werden komplett ignoriert ("druek" - den fehlenden Buchstaben gibt es als Bonus). Man könnte dies aber auch tatsächlich auch als Hommage ansehen, schließlich soll im allerersten X-Men-Comic etwas ähnliches mit der französischen Sprache angestellt worden sein.

Die Handlung selbst ist okay, spricht mich halt nicht so an. Mutanten werden gegen ihren Willen für militärische Zwecke ausgebildet, haben keine wirklichen Menschenrechte und müssen halt Befehle befolgen, wenn sie überleben wollen. Kurz vorher gibt es wenigstens einen schönen Moment zwischen Storm und Beast. Da fällt mir nur gerade ein, dass nach der Zeit bei Weapon X leider gerade die beiden eher genau so aussehen, wie sie es klassisch in der normalen Marvelreihe tun. Schade, das der neue Ultimate-Look scheinbar bei den beiden verschwunden ist.

Wo es mir gerade auffällt: Von den X-Men ist tatsächlich erstmal nur Wolverine auf dem Cover. Das wird sich erst mit dem achten Band ändern. Bevor beispielsweise Storm sich zeigen darf, kommen vorher Captain America und Spider-Man vor. So einen extremen Fokus auf einen Charakter bei einer Comicreihe über eine Gruppe finde ich doof.

[God_W.]

Berserk – Ultimative Edition 2



Gerade weil mich Band 1 nicht zu 100% überzeugt hat wollte ich möglichst schnell Band zwei hinterdrein lesen und was soll ich sagen? Hier wird die Geschichte um Guts schon deutlich tiefgehender und packender. Zu Beginn spitzt sich der im Vorgängerband begonnene Dämonen-Fight zu einem blutigen Finale zu, jedoch nicht ohne zuvor fünf übermächtige Wesen, die Dämonen der God Hand auf den Plan zu rufen. Zu einem von denen, Griffith, scheint Guts ein ganz spezielles Verhältnis zu haben, aber davon später mehr.

->Spoiler öffnen<-

Jetzt folgt erstmal ein zeitlicher Rücksprung, nämlich zu Guts Geburt, als die Nabelschnur aus einer erhängten Frau bis zum Boden führt und an deren Ende ein schreiendes Baby im Schlamm liegt. Ihr merkt, zimperlich geht es in der rauen Welt unseres späteren „Schwarzen Ritters“ nicht gerade zu. Auch im weiteren Verlauf seiner Kindheit hat es der Junge nicht leicht. Von Kindesbeinen an wird er zum Söldner, zum Krieger, zum meisterlichen Schwertschwinger erzogen, muss aber auch schon mit sechs Jahren als Knappe dienen, mit neun in seine erste Schlacht ziehen und nur wenig später erfahren wir auf denkbar furchtbarste Art, weshalb unser Dämonen-Jäger nicht von anderen angefasst werden möchte.

Viele Widrigkeiten hat der Teenager auf seinem Weg zum Mann zu bestehen, aber er übersteht sie alle, wird zu einem immer besseren und besseren Kämpfer, macht sich einen und hält sich mit seinem furchtlosen und wilden Kampfstil schon bald für unbesiegbar – doch dann trifft er Griffith…

->Spoiler öffnen<-

Na geht doch! Ein spannender Pageturner, bei dem man endlich mehr über den wortkargen Helden erfährt, dem ich hier aufgrund seiner zu erleidenden Torturen schon deutlich wohlwollender und mitfühlender gegenüberstehe. So langsam bekommt der Charakter Tiefe und wie die Geschichte weitergeht hat sich zu einem spannenden Rätsel entwickelt. Was Guts alles für Verletzungen und Wunden wegzustecken weiß, ohne zu sterben oder zumindest bewegungsunfähig zu werden ist schon eine wahre Pracht, sowas sollte man also nicht allzu kritisch hinterfragen. Das Artwork ist nochmal stärker als im Ersten Band, gerade in den Schlachten unglaublich detailreich, und auch die Actionszenen wirken flüssiger inszeniert als noch im ersten Band, ich denke da hat Mangaka seinerzeit noch Fortschritte gemacht. Klasse, so kann es weiter gehen!

8/10

VG, God_W.

[Kumahiro]

Ultimate Spider-Man Collection (2000) Volume 7

Nach einer kleinen Pause mit dieser Reihe freue ich mich bestimmte Charaktere wieder zu sehen. Doch der nächste Story Arc sagt mir nicht zu. Harry Osborn ist zurück in der Schule. Der Klappentext spricht hier von Peters besten Freund, ein Umstand, den diese Comicreihe bisher nicht so ganz vermitteln konnte. Dafür glänzt Harry zu sehr mit Abwesenheit. Jetzt wird auch noch ein Flashback nachgeschoben, der sich nicht so anfühlt, als sei dies von Anfang an geplant gewesen.

Norman hatte einiges mit seinem Sohn vor. Das unstreicht seinen Charakter und zeigt anfangs eine schöne Alternativversion, wie der Sohn in die Fußstapfen den Vaters treten kann ohne es wirklich zu wollen. Doch dann wird plötzlich eine weitere Sache aus der Vergangenheit nachgeschoben und die Erzählung kippt in meinen Augen. Wie man auf dem Cover sieht wird hier eine weitere Variante vom "Hulkgoblin" eingeführt, der Name Hobgoblin steht nur im Klappentext, im Comic fällt diese Bezeichnung nie.
Hier bin ich ein bisschen gelangweilt und genervt, wie unbefriedigend hier wieder mal ein Thema angeschnitten, aber eben auch abgewürgt wird. Auch wenn der Inhalt anders ist erinnert es vom Aufbau zu sehr an einen früheren Arc um den Green Goblin und Venom. Gerade die Erinnerung an Letzterem vermiest mir die Stimmung, da dieser weiterhin nie wieder auftauchte oder erwähnt wurde. Zumindest bin ich emotional diesmal auf Peters Seite wenn es um MJ geht, auch wenn ich ihre Seite ebenfalls verstehen kann.

In einer geheimen Einrichtung sieht man im Hintergrund Masken vom Green Goblin aus den Universum der normalen Marvelcomics sowie der Filmadaption von 2002. Das ist zwar ein schönes Easter Egg, macht aber innerhalb des Ultimate-Universums keinen Sinn.

Weiter geht es mit dem Kingpin. Dieser Teil harmoniert besser in meinen Augen. Seit einer Weile wird immer mal wieder die Polizistin Jeanne De Wolfe gezeigt, die sich zu einer Verbündeten von Spider-Man entwickelt. Black Cat ist wieder dabei und es gibt einige neue Gesichter wie Hammerhead und Moon Knight. Hier passiert wirklich eine Menge und es gefällt mir bedeutend besser als der Teil um Harry. Es endet in einen kleinen Cliffhanger, doch nach diesem finde ich es vollkommen okay, wenn die Fortsetzung dazu nicht schon im nächsten Heft kommt.

[Örtliche Bücherei]

Obwohl die Zeichnungen sehr gelungen und die Kolorierung wirklich toll sind kann ich mich mit dieser Art Comic einfach nicht richtig anfreunden.



In der Reihe Pik As werden Detektiv-Geschichten erzählt. So im Zeitalter von Sherlock Holmes. Jedoch im Vergleich zu letzterem sind es eher verworrene Voodoo Stories als echte Untersuchungen in Spürnasenarbeit.




Die beiden ersten Alben beinhalten eine in sich abgeschlossene Geschichte. Skurril und morbide.
Ich bin mir unsicher, ob es sich lohnt Zeit zu investieren um die anderen Bände zu lesen.




Dafür lasse ich ausnahmsweise das Licht an.

Es ist mitten in der Nacht - und ich muss gestehen ein grosser Angsthase zu sein. Es ist so dunkel hier...

[Mollari]

Ich fand die Serie toll. Schade das die Serie mit Band 8 ein schönes und würdiges Ende fand. Ich hätte gerne mehr Geschichten mit den beiden gelesen.
Den einzigen Minuspunkt mußte ich vergeben als Lamontagne aufhörte die Serie zu zeichnen und ein anderer übernahm. Das war schon ein kräftiger Rückschritt in der Gesamtqualität, aber die Geschichten blieben Sehr Gut.
LG
Mollari

[Largo Beutlin]

Simon und Louise, Reprodukt

Okay, da Reprodukt dieses Comic als Kindercomic bin ich ja definitiv nicht mehr die Zielgruppe. Die wäre wohl so bei den 11 bis 14 jährigen anzusiedeln.

Gekauft und gelesen habe ich das Teil trotzdem, denn wer erinnert sich nicht gerne an diese Jugendjahre samt dem ersten Herzschmerz zurück.

Erzählt wird die Geschichte zweier junger Teens, deren Romanze durch die Trennung in den Sommerferien ein jähes Ende findet.
Gut gefallen hat mir die Idee, diese Story zunächst aus der Sicht des Jungen (fertig) zu erzählen, um dann im zweiten Teil des Comics die sich zeitglich abspielenden Erlebnisse des Mädchen zu schildern.
Die Zeichnungen sind auch in diesem typisch "kindlichen Stil" von de Radigues gehalten.

Die 128 Seiten im Kleinformat hat man daher auch relativ schnell durch.

Leider wird der sehr liebenswerte Ansatz der Geschichte durch die Verwendung unzähliger Klischees getrübt ziemlich getrübt.

Ein paar Bsp:

->Spoiler öffnen<-

Als Simon per Anhalter auf den Weg zu seiner Herzensdame macht, trifft er "natürlich" sofort auf einen pädophilen Autofahrer.
Er trifft dann auf eine Familie aus dem "fahrenden Volk", die ein Schaf schlachten.
Alle Eltern, der im Comic näher vorkommenden Kinder sind geschieden.
Die Männer, die Simons Mutter trifft sind alles Deppen
Ein Mädchen stopft sich den BH mit Socken aus.

So bleibt ein eher bitterer Beigeschmack und ich werde das Teil trotz persönlicher Widmung des Zeichner/Autors für mich wohl eher zu verkaufen versuchen.

Gibt 5/10

[PhoneBone]

Nach langer Abstinenz habe ich auch mal wieder einen Comic gelesen, und was taugt besser für den Wiedereinstieg als der neueste Spirou?

Der Tod von Spirou



So heißt er also, der erste reguläre Spirou Band seit 2016. Kaum zurück, muss der Pagenmann gleich wieder abtreten, zumindest suggeriert das der Titel dieses Abenteuers.

Zunächst mal das Artwork: ich war nie großer Fan der "nouvelle ligne claire" und bin es auch nach Lektüre des neuesten Spirou Abenteuers nicht. Allerdings muss ich gestehen, dass ich es mir schlimmer vorgestellt hatte. Hat man sich erstmal an den Stil gewöhnt, geht das schon. Unpassend fand ich eigentlich nur den ganzen technischen Firlefanz, der mir schon in unserer realen Welt mächtig auf den Zeiger geht. Aber ok, kann ich auch mit leben.

Die Story ist das eigentliche Herzstück dieses neuen Spirous. Wie in alten Zeiten beginnt die Geschichte langsam und schafft es im Fortlauf tatsächlich Spannung aufzubauen. Den zuletzt immer wieder gesehenen Slapstick findet man hier kaum, die Geschichte atmet den Geist der alten Abenteuer und das ist großartig. Trotzdem bleibt die Geschichte frisch, und wartet mit einigen Überraschungen auf. Ausgangspunkt ist ein harmloser Zelturlaub, der unsere Freunde dann über den obligatorischen Grafen-Besuch nach Korallion führt, jener Unterwasser Kolonie, die wir bereits in Tiefenrausch kennenlernen durften. Es hat sich einiges verändert in Korallion, aus der Kolonie der "Aussteiger" ist eine Touristen-Attraktion geworden, bei der einige Unstimmigkeiten die Aufmerksamkeit von Spirou und Fantasio erregen, zudem scheint Zyklotrop seine Finger im Spiel zu haben, und das ist, wie wir alle wissen, kein gutes Zeichen.
Die Story ist spannend erzählt, und es kommt wie es kommen muss, oder besser: wie der Titel schon verrät, Spirou findet den Tod.
Was es damit auf sich hat werden die meisten wohl erst mit Erscheinen des nächsten Bands erfahren, der dann die Abenteuer von

->Spoiler öffnen<-

Stefanie

und Fantasio einleitet.

Der aufmerksame Leser wird vielleicht nicht ganz so lange warten müssen

Ein gelungener Neustart! Weiterfahrn!

4/5 blaue Pillen...oder waren es die roten?

[Jovis]

Aus gegebenem Anlass:

Die Geschäfte der Unsterblichen, Teil 1 der Alexander Nikopol Trilogie von Enki Bilal in der Carlsen Gesamtausgabe. Natürlich 10/10

Nachdem die Pandemie-Trilogie (Animal'Z, Julia und Roem, sowie Die Farbe der Luft) etwas folgenreicher war als unsere 'echte' Pandemie (jedenfalls soweit wir es bis jetzt wissen ), können wir jetzt die frühere Trilogie einschätzen, denn die Handlung beginnt Anfang März 2023! Wie weitsichtig, wie visionär ist Enki Bilal wirklich? Die Antwort ist natürlich anderer Natur als die Frage. Es geht bei der Beurteilung einer der besten Comic-Zyklen überhaupt weniger darum, wie gut Bilal die Zukunft vorhersagte, sondern mehr darum, wieviel Zukunft bereits im Jahr der Entstehung (1993) absehbar war. Aber immerhin sehen wir viele geschminkte Männer, deren Männlichkeit schick verdeckt wird durch clowneskes Make-Up. Hier sehe ich durchaus eine gewisse visionäre Ader. Jedoch haben wir es bis heute noch nicht soweit gebracht. Stattdessen streiten wir uns ganz 80er-like über die wahre Bedeutung und Existenz biologischen Geschlechts. Hier war Bilal doch zu optimistisch. Noch immer bewegen wir uns in den Zwängen hormoneller Festgefahrenheit. Ich will hier keinen Fahrplan aufmachen für die Reise durch diese phantastische Geschichte. Hier soll jeder selber seine Themen finden und seine eigene kleine oder große Welt wahrnehmen. Es wird leider nie ganz fröhlich und auch nicht ganz optimistisch. Aber es ist was im Busch für Optimisten. Die Saga um Alexander Nikopol ist keine nihilistische, keine zerstörerische. Eine entmythologisierende aber durchaus und da sollte jeder von uns für sich seinen Spaß haben können. Lasst euch Zeit. Teil 2, Die Frau in der Zukunft, spielt erst 2025.

[God_W.]

Nikopol finde ich auch ganz grandios! Müsste mal wieder was von Bilal lesen. Exterminator 17 und Monster warten noch auf dem K2.

[Jovis]

Extermninator 17 ist recht weit oben auf meiner Kaufliste. Ich kann mich nur nicht durchringen und wei0 nicht wieso. Ich glaube, ich bin skeptisch bezüglich der Nachfolgebände. Kann da jemand was zu sagen?

[God_W.]

Habe bislang nur Negatives gehört, will mir aber eine eigene Meinung bilden.

[Largo Beutlin]

Extermninator 17 ist recht weit oben auf meiner Kaufliste. Ich kann mich nur nicht durchringen und wei0 nicht wieso. Ich glaube, ich bin skeptisch bezüglich der Nachfolgebände. Kann da jemand was zu sagen?

Ich fand Exterminator schlecht. War gar nicht meins. Habs sofort wieder verkauft.

Monster, das auf God W.s Lesestapel liegt, ist hingegen ein Meisterwerk. ZU einem unschlagbar fairen Preis erhältlich.

[Jovis]

Ah, das ist doch mal ein konkreter Tip. Danke!