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Thema: Welche Comics habt ihr heute gelesen? - Der große Review-Thread

  1. #7776
    Mitglied Avatar von Kumahiro
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    Zitat Zitat von Örtliche Bücherei Beitrag anzeigen
    Komisch, in meiner digitalen Ausgabe sieht es tatsächlich besser aus. Siehe Foto:




    Eindeutig ist der Text lesefreundlicher verteilt und überdeckt die Zeichnung nicht.
    Das sieht bedeutend besser aus und hier gibt es normale Groß- und Kleinschreibung. Ich muss mal schauen, ob ich vielleicht ein Update verpasst hatte.

    Vielleicht gibt es auch technische Unterschiede je nach Shop/Anbieter? Wo hast du denn diese Version gekauft?

  2. #7777
    Mitglied Avatar von Örtliche Bücherei
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    Zitat Zitat von Kumahiro Beitrag anzeigen
    Wo hast du denn diese Version gekauft?
    Den habe ich bereits mehrere Jahre schon bei mir. Das „Wo“ weiss ich nicht mehr mit Bestimmtheit. Könnte sein, dass es aus dem grossen Fundus (www) ist. Ansonsten entweder bei Amazon oder in einem schweizerischen Shop (Thalia, ExLibris, etc.) gekauft.

    Ob sich Unterschiede bei Shop oder Anbieter ergeben? Gute Frage.

    Ganz sicher darf ich aussagen, dass der Kaufzeitpunkt sehr entscheidend ist. Über die Jahre werden offenbar verschiedene Versionen angeboten. Und öfters ist die jüngste Ausgabe nicht wirklich besser. (Z.B. bei den Schlümpfen kommen die neueren e-comics bei weitem nicht an die uralten ran.) Gut möglich, dass beim Lucky Luke früher auch professioneller gearbeitet wurde.

  3. #7778
    Mitglied Avatar von Kumahiro
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    Das Leben von Peter Parker wird in Spider-Man: Life Story neu erzählt. Diesmal unter der Berücksichtigung, dass die verstrichende Zeit auch tatsächlich im Marveluniversum vergeht. So ist Peter im Jahre 1962 noch 15 Jahre alt als die Geschichte seinen Anfang nimmt. Doch die Handlung springt immer zum nächsten Jahrzehnt und sucht sich ein bestimmtes Jahr aus. Die Schulzeit ist somit schnell vorbei und man sieht die freundliche Spinne aus der Nachbarschaft in seinem Berufsleben und später auch als Vater, was ein seltener Anblick ist. Bekannte Ereignisse treten weiterhin auf, wenn auch nicht alle und nicht immer in der Art, wie man sie vielleicht bereits kennt. So gibt es in den 1980er die Secret Wars, was vermutlich befremdlich auf Unwissende wirkt. Es wird zumindest genügend erklärt was man sieht, ohne sich zu sehr in Details zu verlieren. Der Comic umfasst sechs Hefte und endet in seinem Erscheinungsjahr 2019.

    Fand ich okay. Die Idee gefällt mir sehr, die Umsetzung ist teilweise etwas zu komprimiert als das es einen tieferen Eindruck hinterlassen konnte. Man hat sogar Storyarcs aufgegriffen die seinerzeit auf viel Ablehnung gestoßen sind. Diese werden aber auch immer "sicher" fortgeführt, was sie erträglicher macht. Das lässt vielleicht jedoch Langzeitfans aufseufzen, weil man im Grunde dann ja doch nur das serviert bekommt, was man schon zu sehr kennt.

  4. #7779
    Mitglied Avatar von God_W.
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    Die Türme von Bos-Maury – Integral 3 (Teil 1 von 2) (Hermann)



    Der dritte und finale Integral-Band der Türme von Bos-Maury enthält gleich vier Alben statt wie bislang drei. Dennoch werde ich nach drei Alben unterbrechen, um das später erschienene, und als Album 9b nummerierte Album „Der Mann mit der Axt“ einzuschieben, denn an die Stelle gehört es im zeitlichen Ablauf der Geschichte. Also eigentlich ganz einfach: Erst die ersten drei Alben aus dieser Gesamtausgabe hier, dann folgt eine kleine Pause, bevor wir zum großen Finale mit den Bänden 9b und 10 kommen.


    „William“ ist der Titel des siebten Bos-Maury-Albums und der Name von Sir Aymars jungem, stürmischen und vielleicht etwas zu selbstbewussten Begleiters. Vorlaut und arrogant könnte man ihn vielleicht auch nennen, denn Bescheidenheit lernte er von seinem wohlhabenden Vater keinesfalls. Dennoch deucht Aymar, dass der Junge das Herz am rechten Fleck hat und so ziehen sie gemeinsam weiter, die Schar um den Ritter der Türme wächst also. Nachdem wir auf dem Meer gewahr werden, dass der Herr von Bos-Maury zwar sattel-, keineswegs aber seefest ist, gelangt die Reisegruppe in Ungarn zu einem Kloster. Doch an dem zuerst friedvoll erscheinenden Ort ist nicht alles, wie es erscheinen mag.

    Auf dem Weg ins heilige Land durchstreifen unsere Helden auf der nächsten Etappe unter anderem Anatolien. In dem wilden, kargen und ungezähmten Land warten allerlei Gefahren, allen voran „Der Seldschuk“, oder ist er gar ein Freund? Das gilt es herauszufinden, während sich Aymar auch immer wieder seinen inneren Dämonen stellen muss und wir, wie in den vergangenen Bänden auch, mehr und mehr über die Vergangenheit und die inneren Kämpfe unseres Protagonisten erfahren.


    Endlich im Königreich der Himmel angekommen findet Aymar dort, wie so viele Kreuzritter vor ihm, vor allem Blut und Tod. Aber auch lohnende Aufgaben mit hehren Zielen und vielleicht sogar reichem Lohn stellen sich in Aussicht. Einer schar Männer zu Hilfe zu eilen, die in einer Burg belagert werden, könnte ein solches Unterfangen sein, aber auch das Schicksal des jungen „Khaled“ soll noch von Belang sein.

    Wieder drei große Geschichten auf weiten Reisen, die Hermann uns hier auftischt, doch auch wenn wir den ein oder anderen Charakter aus früheren Abenteuern wiedersehen, so hatte ich doch gehofft und erwartet, dass sich die Erzählung mehr zu einem großen Ganzen formt. Mittlerweile hege ich eher die Vermutung einer geraden Linie, einer Rundreise mit dem Ritter von Bos-Maury, auf dessen Weg uns viele Charaktere begegnen, aber auch die allermeisten wieder verlassen, ohne wiederzukehren, oder einen bleibenden Einfluss auf Späteres Geschehen zu hinterlassen. Das ist zwar nichts Schlechtes, hatte ich mir aber halt anders vorgestellt. Das Artwork und auch die Farben sind weiterhin toll, wobei das vor allem auf Landschaften, Bauten und Schlachten zutrifft. Personen und Gesichter sehen mir noch immer manchmal zu breiig, undefiniert und gleich aus. Man muss beim Lesen schon gut aufpassen, um die Personen nicht zu verwechseln.


    Das alles ist zwar Jammern auf hohem Niveau, rückt den Band (also die ersten drei Alben) bei mir aber eine Stufe unter Meisterwerk. Auf das Finale mit den letzten beiden Alben 9b und 10 freue ich mich dennoch schon ungemein!

    8,5-9/10

    VG, God_W.
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  5. #7780
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    Zitat Zitat von God_W. Beitrag anzeigen

    Wieder drei große Geschichten auf weiten Reisen, die Hermann uns hier auftischt, doch auch wenn wir den ein oder anderen Charakter aus früheren Abenteuern wiedersehen, so hatte ich doch gehofft und erwartet, dass sich die Erzählung mehr zu einem großen Ganzen formt. Mittlerweile hege ich eher die Vermutung einer geraden Linie, einer Rundreise mit dem Ritter von Bos-Maury, auf dessen Weg uns viele Charaktere begegnen, aber auch die allermeisten wieder verlassen, ohne wiederzukehren, oder einen bleibenden Einfluss auf Späteres Geschehen zu hinterlassen. Das ist zwar nichts Schlechtes, hatte ich mir aber halt anders vorgestellt.
    Ich hatte nie den Eindruck, dass Hermann die "Türme" als einen Comicroman angelegt hat, wie Bourgeon es mit "Die Reisenden im Wind" und "Gefährten der Dämmerung" gemacht hat, sondern als Reihe. Die hat zwar durchaus übergeordnete Bögen, aber sie ist deutlich offener konzipiert als eine von vornherein auf soundsoviel Bände verteilte Geschichte (als Beispiel dafür wäre auch "Die 7 Leben des Falken" zu nennen, um bei den großen Historiencomics der 80er zu bleiben).

    Für mich hat das bei den "Türmen" aber immer gut gepasst. Hermann bemüht sich ja um ein recht "realistisches" Bild des Hochmittelalters, das ja schon sehr von Vergänglichkeit (so ja auch die Holzburgen zu Beginn) und dem Gelenktwerden von Gott geprägt ist. Kreuzzüge und Pilgerfahrten sind eines der Leitmotive dieser Zeit, und auch die staatlichen, gesellschaftlichen und herrschaftlichen Institutionen sind im Vergleich zum Spätmittelalter noch etwas mehr im Fluss. Drum finde ich diesen Reihencharakter hier sehr schlüssig, es ist eine zeittypische Irrfahrt durch die Welt, deren Unbeständigkeit eben auch zur Folge hat, dass Figuren nicht wiederkehren. Freilich geht das nicht konform mit der zeitgenössischen Erzählliteratur, die beinahe obsessiv Strukturen wie zum Beispiel der Ringkomposition folgt, aber wir wissen ja, dass diese Literatur gegen die Realität ein Ideal propagiert hat und eben nicht die Wirklichkeit abgebildet hat.

  6. #7781
    Mitglied Avatar von God_W.
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    Das was Du schreibst trifft es sehr gut. Meine Erwartungshaltung war nur eine Andere, weil mir das Werk eben haufenweise nach meiner Rezi zu den 7 Leben des Falken empfohlen wurde. Deshalb hatte ich da eine vergleichbare Gesamtheit erwartet. Aber alles was Du sagst stimmt schon und insgesamt bin ich auch sehr angetan von der Reihe! (Wertungen zwischen 8,5 und 9,5 zeigen das ja deutlich).
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  7. #7782
    Mitglied Avatar von God_W.
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    Prinz Eisenherz Band 14 - Jahrgang 1963/1964



    Zu Beginn des nächsten Jahres der Eisenherz-Abenteuer geht es mal wieder schön listig zu, wenn der älteste Sprössling einmal mehr aus den Fängen eines gerissenen Entführers befreit werden will. Anschließend werden wieder große Schlachten im Auftrag König Arthurs geschlagen, es stehen allerlei Zweikämpfe auf dem Plan, häufig auch witzig und nicht unbedingt von Eisenherz selbst bestritten, und im Herzen Camelots regt sich finsteres Unheil, als ein Manne namens Mordred seine Unzufriedenheit Kundtut und heimlich Gleichgesinnte um sich schart.


    Als es schließlich gegen die einfallenden Sachsen geht schlägt für Arn die große Stunde. Das spannendste Abenteuer in dem Band hat nämlich Eisenherz‘ ältester Sohn zu bestreiten, wobei er sich ähnlich schlau und gewitzt anstellt wie sein alter Herr. Der hat im weiteren Verlauf mit Eifersüchteleien im Eheleben und Nebenbuhlern zu kämpfen, trifft einen alten Schüler Merlins, der sich der dunklen Seite der Macht verschrieben hat , und darf gar in der historischen Schlacht von Badon Hill seine Kampfkunst unter Beweis stellen. Zum Ende hin treffen wir die Wikinger, von denen es hoffentlich im nächsten Band noch mehr zu sehen gibt.


    Erneut ein herausragend erzählter und gezeichneter Band in perfekter Aufmachung. Dass die Vorworte und Bonusseiten mittlerweile größtenteils zu inhaltlichen Zusammenfassungen unter der Herausstellung einiger besonders erwähnenswerter Panels geworden sind, ist verständlich, was soll man denn nach 14 Ausgaben noch groß Neues schreiben? Foster selbst legt den Fokus mittlerweile häufiger nicht mehr auf Eisenherz, sondern auch auf dessen Kinder oder auch Nebenfiguren, deren Handlungen breiter ausgeschmückt werden, was eine tolle Entwicklung darstellt, die frischen Wind und Auflockerung bringt. Es bleibt einfach ein Meisterwerk.

    10/10

    VG, God_W.
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  8. #7783
    Mitglied Avatar von Kumahiro
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    Band 15 von Yotsuba&! ist genau so wundertoll wie der erste und alle dazwischen. Die Reihe ist ein Riesenspaß und Stimmungserheller! Mit der Unschuldigkeit eines Kindes wird hier ein sorgenfreies Bild von Familie und Freunde geschaffen. Die Erzählung ist im Groben zwar episodischer Natur, doch vieles reiht sich zusammen zu etwas Größerem.
    So passiert ein Ausflug nicht einfach so. Er wird geplant, vorbereitet und Bekannte werden eingeladen. Kein Kapitel fühlt sich wie eine zufällige Idee des Mangakas an, sondern wie ein weiterer Tag im Leben der Charaktere, der meist nah am vorherigen Kapitel ist. Die Figuren selbst sind alle goldig und vollkommen sympatisch.

    Für mich ist dies definitiv der beste Manga überhaupt. Der Humor ist herzallerliebst, was so viel schöner ist als Scherze auf Kosten von anderer. Die Bezeichnung Feel Good war noch nie so passend wie hier.

  9. #7784
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    Flash Gordon – Band 3: Der Untergang von Ming



    Der namensgebende Sturz von Erzbösewicht Ming gelingt Flash tatsächlich bereits im ersten Drittel des Bandes. Daraufhin bekommen wir schon bald eine neue alte Umgebung geboten, nämlich die der Erde, dorthin kehren unsere Helden nämlich zurück. Wozu? Um die Welt zu retten und vornehmlich um für Amerika zu kämpfen natürlich. Typisch für Kriegszeiten geht es in der Geschichte außerordentlich patriotisch zur Sache, zumindest nachdem Flash unter Beweis gestellt hat, dass er kein feindlicher Doppelagent ist, der für die Gegenseite spioniert.


    Hier beweist Raymond, dass er auch allerlei irdische Vehicle, Kriegsgerät und Landschaften atemberaubend und hochdetailliert in Szene zu setzen weiß, bevor wir nach getaner Arbeit wieder nach Mongo zurückkehren, wo weitere große Abenteuer warten. Ob in glühenden Lavalandschaften, in luftigen Höhen oder auf Kapitän Nemos Spuren, es wird zumindest optisch enorme Abwechslung geboten. Die Erzählweise bleibt freilich vorhersehbar und naiv gestrickt, gespickt mit schönen Frauen, Eifersuchtseskapaden und schließlich dem Zurückbesinnen auf die wahren Werte. Nostalgisches Flair und Zeitgeist, wie ich ihn mag.

    Mit den Sonntagsseiten vom 19. Januar 1941 bis zum 13. August 1944 liegen in der dreibändigen Sammlung jetzt alle von Alex Raymond gezeichneten Flash Gordon Abenteuer (und ein paar Seiten mehr) in großartiger Aufmachung und Qualität in deutscher Sprache bei Hannibal Kult vor. Bis auf einige Seiten mit unschönem Moire-Effekt (solchen quer verlaufenden Schlieren) ist die Ausgabe absolut gelungen und auch das Bonusmaterial ist nicht nur reichlich, sondern auch äußerst informativ.


    Nach seiner Rückkehr aus dem Kriegsdienst durfte Raymond leider nicht mehr zurück an die Arbeit an „seinem“ Flash Gordon, denn der Vertrag seines Ersatzmannes lief noch für mehrere Jahre. Aber was solls? Ohne diesen Umstand wäre uns einer der grandiosesten Krimi-Zeitungs-Tagesstrips aller Zeiten abgegangen, Denn Alex Raymond erschuf mit Rip Kirby einen neuen Helden, dem er bis zu seinem tragischen Unfalltod, zehn Jahre später, die Treue hielt. Anderes Genre, aber deutlich durchdachter und in allen Belangen besser erzählt und mit mindestens ebenso hübschen Vertretern des sogenannten schwachen Geschlechts bevölkert. Dazu diese oft aufkeimende, wunderbare Noir-Atmosphäre, hach, ich freu mich schon drauf! Wir lesen uns also bald wieder drüben bei Bocola, wo die Alex Raymond-Quelle für mich noch lange nicht versiegt ist, denn da bin ich erst bei Band drei angelangt.

    7,5/10

    VG, God_W.
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  10. #7785
    Mitglied Avatar von Kumahiro
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    My Little Pony: Pony Tales Vol. 1 enthält den Anfang einer typischen IDW-Micro-Series. So werden die sechs Hauptponys in Geschichten vorgestellt, die mich meist an Simpsons-Episoden erinnern. Was nichts Schlechtes sein muss, denn gefühlt gab es alles schon mal bei den Simpsons. Die Optik ist schön knallig bunt. Beim Hauptthema Freundschaft ist Magie kann man erstmal Kinderkram erwarten, doch es hat schon einen Grund, warum das Brony-Fandom mit dieser Ponygeneration entstanden ist. Die Hälfte der Geschichten finde ich sehr gut, zwei gut und nur eine durchschnittlich. Insgesamt also gar nicht mal so schlecht.
    Geändert von Kumahiro (25.11.2022 um 10:07 Uhr)

  11. #7786
    Mitglied Avatar von God_W.
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    Könnte was für Krümelchen sein, die liebt die Serie.
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  12. #7787
    Mitglied Avatar von Kumahiro
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    Time Paradox Ghostwriter ist recht langweilig mit seinen zwei Bänden. Ein angehender Mangaka kann nicht selbst überzeugen und bekommt plötzlich regelmäßig ein Mangamagazin aus der Zukunft. Der erste Band verarbeitet dieses Konzept recht zügig und der zweite fühlt sich irgendwie anders an. So gibt es zum Beispiel einen neuen Charakter, der gar nicht so zum Manga passt und von sich selbst sagt, er sei nur da, weil es der Autor so möchte. Will der Manga etwa Satire sein? Die eigentliche Geschichte ist nicht gut umgesetzt und hängen bleibt nur die Metaaussage im Epilog: Für einen großen Hit muss man sich der Masse anpassen und seine eigenen Vorlieben runterschrauben. Ein Manga, der jedoch den Charakter des Autors widerspiegelt, wird nicht viele Fans finden. Eine komische Aussage für ein Erstwerk.





    Not a Boy erzählt in zwei Bänden die Liebesgeschichte zwischen zwei Studentinnen, wobei einer der beiden nicht bewusst ist, dass die andere ebenfalls weiblich ist. Ich mag den Zeichenstil. Die eigentliche Geschichte ist okay, aber mehr auch nicht. Es wird ein bisschen mit den Missverständnissen durch die Ausgangssituation gespielt. Hier fehlt ein bisschen Würze.

  13. #7788
    Mitglied Avatar von Largo Beutlin
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    Wie ich versuchte, ein guter Mensch zu sein. Suhrkamp.

    Nachdem mich schon die erste autobiographische Graphic Novel von Ulli Lust mit gemischten Gefühlen zurückgelassen hat, geht es mir mit diesem Werk nicht anders.
    Uli Lusts und mein moralischer Kompass bzw. Unsere Wertevorstellungen gehen wohl ziemlich auseinander, denn zb.

    Das Eingehen einer Scheinehe zwecks Aufenthaltsgenehmigung

    ist so gar nicht meins. Auch das Jammern darüber, dass

    die Polizei den gewalttätigen Freund nicht einsperrt, um , als es dann doch passiert, gleich die Anzeige zurückzunehmen (was übrigens bei einem Offizialdelikt gar nicht geht)

    lässt mich Kopfschüttelnd zurück.

    So bleibt für mich nur, der Künstlerin meinen Respekt für ihre Ehrlichkeit zu zollen, mit der sie uns ihre gleichzeitigen Beziehungen zu 2 Männern in ihren frühen 20ern schildert.
    Ein interessantes Werk aus einer anderen Lebenswelt als meiner.

  14. #7789
    Mitglied Avatar von Kumahiro
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    Motor Girl Volume 1

    Eine Mechanikerin unterhält sich auf einem Schrottplatz mitten in der Wüste mit einem Gorilla. Das ist ein witziges Bild bis man merkt, dass wir hier eher eine reale Welt haben und der Gorilla nur eine Einbildung ist. Die junge Frau war nämlich bei den Marines während des Irakkrieges (Dritter Golfkrieg), wurde von der Gegenseite gefangen genommen und misshandelt. Eines Nachts stürzt plötzlich ein UFO auf dem Schrottplatz ab, doch es bleibt erstmal fraglich, ob das nicht auch eine Einbildung ist. Die US-Regierung möchte für ihre Zwecke das Grundstück der Mechanikerin kaufen und akzeptiert keine Ablehnung.

    Ich bin begeistert. Mit der nächsten Volume ist zwar auch gleich wieder Schluss, aber wenn dann die Geschichte auserzählt ist finde ich das in Ordnung. Der Humor ist wunderschön, die Dialoge sind gut geschrieben und auch sonst bin ich gut unterhalten worden. Mal sehen, wie weit sich hier noch mit Psychologie beschäftigt wird. Der Umgang ist bisher respektvoll mit dem Thema umgesetzt, ohne aufgesetzt zu wirken oder Hauptbestandteil der Handlung zu sein.

  15. #7790
    Mitglied Avatar von Diskomo
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    Keine Bange, Moore hält das Niveau von Anspruch und Irrwitz und löst die Geschichte auch vernünftig auf.
    Ein Leben ohne Roboter ist möglich, aber sinnlos.

  16. #7791
    Premium-Benutzer Avatar von HerrHase
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    Hab den Motor Girl vor Jahren auch mal auf Deutsch gelesen und fand ihn ziemlich flach. Mit psychologischer Tiefe war da gar nichts. Ist halt so ein typischer US-Indiecomic, der recht anspruchsvoll tut, aber letztlich banal ist. Für das Comicpublikum in den USA, das sonst nur Superheldengeschichten kennt, geht sowas wahrscheinlich schon als große Literatur durch, aber wir von europäischen Autorencomics Verwöhnten sind doch Anderes gewohnt. (No offence, liebe Moore-Fans, ich kenne sonst gar nichts von ihm außer dem GCT-Tag-Heft zu SiP.)

  17. #7792
    Mitglied Avatar von Largo Beutlin
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    SIP ist grossartig. Und dass sag ich, der mit den Amis nicht viel am Hut hat.

  18. #7793
    Mitglied Avatar von Simulacrum
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    Terry Moore ist bestens erzählte Dramedy und will nicht vor psychologischer Tiefe triefen oder besonders anspruchsvoll sein.

  19. #7794
    Premium-Benutzer Avatar von dino1
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    Zitat Zitat von dino1 Beitrag anzeigen
    Motor Girl, Terry Moore, Abstract Studios

    Sam arbeitet irgendwo in der Wüste Nevadas auf einem Schrottplatz ihrer älteren Freundin Libby, zusammen mit ihrem Gorilla.
    Soweit so gut.
    Dazu kommen auch noch Aliens, und ein verrückter Wissenschaftler, zwei untaugliche Möchtegernschurken und Sams Irak Erlebnisse als Marine.

    Gutes Werk von Terry Moore den viele bestimmt von Strangers in Paradise kennen. Anders als in seinem Hauptwerk wo mich die ständigen Ausraster Katchoos irgendwann genervt haben bleibt die Story interessant, wenn auch etwas vorhersagbar. Eine Prise Calvin und Hobbes findet sich auch, muss aber nix Schlechtes sein.
    Zitiere mich mal selber.

  20. #7795
    Mitglied Avatar von Kumahiro
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    Motor Girl Volume 2

    Der Comic ist wunderschön und das Ende rundet ihn richtig gut ab. Es wird mehr auf die Ereignisse im Krieg und deren Auswirkungen auf die Mechanikerin eingegangen. Weiterhin gibt es Aliens und einen stimmigen Humor. Beim Anfang vom letzten Heft dachte ich schon das Ende wird nur 08/15, doch dann wurde die Bedeutung des imaginären Gorillas aufgedeckt und das hat mich berührt.

    Eine schöne Geschichte, eine schöne Aussage am Ende, einfach wunderschön!

    Andere Werke vom Autor sollte ich mir dann auch mal anschauen, bisher wurde ja Strangers in Paradise erwähnt.

  21. #7796
    Premium-Benutzer Avatar von Rabbit1958
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    Schön geschrieben und die Story hat für mich jedenfalls emotionale Tiefe.

    Verweise mal in einen anderen Threat:

    Terry Moore - Comicographie?
    https://r.tapatalk.com/shareLink/top...ink_source=app

  22. #7797
    Mitglied Avatar von God_W.
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    Die Türme von Bos-Maury – Der Mann mit der Axt (Band 9b) & Die Türme von Bos-Maury – Integral 3 (Teil 2 von 2) (Hermann)



    Über ein viertel Jahrhundert später, nachdem die ursprüngliche, zehnbändige Storyline abgeschlossen war, hat sich Hermann Huppen nochmal dazu hinreißen lassen ein Abenteuer des Herrn Aymar von Bos-Maury zu schreiben und zu zeichnen. Es ist nicht so, als hätte er zwischenzeitlich nicht noch mehr Bände verfasst, nach dem vorläufigen Abschluss der Reihe 1994 folgten von 1998 bis 2012 doch fünf weitere Alben, doch die Ausgaben elf bis 15 beschäftigten sich wohl eher mit Randfiguren aus der Reihe, oder Vorfahren von Sir Aymar.


    2021 jedoch erschien mit „Der Mann mit der Axt“ ein spätes Album, welches sind nahtlos in die Hauptgeschichte einfügt, zumindest erzählerisch. Optisch nicht so wirklich, denn Hermanns Stil hat sich über die Jahre doch deutlich verändert, und nicht unbedingt zum Besseren muss ich leider sagen. Hatte ich zuvor schon öfter mal Probleme mit seinen Gesichtern, so ist das hier noch etwas schlimmer geworden und auch beim Drumherum ist der gute Mann mittlerweile weniger Detailverliebt und fleißig. Schleicht sich da etwa eine gewisse Schludrigkeit oder Faulheit ein? Die Aquarellhintergründe lassen es vermuten. Sei es drum, ganz schlecht sieht es nicht aus, nur eben nicht mehr meisterhaft und doch deutlich anders wie der Rest der Reihe.


    Die Geschichte führt Herrn Aymar nach seiner Rückkehr aus dem Morgenland schon sehr nach an sein Ziel, die heimatlichen Türme von Bos-Maury heran, sprichwörtlich in Sichtweite muss er verharren, während er sich überlegt, wie er sein rechtmäßiges Erbe zurückerobern will. In die Quere kommt ihm dabei der sadistische „Mann mit der Axt“. Eine packende, brutale und von Ungerechtigkeit durchzogene Geschichte über ein gequältes Volk, welches es lange Zeit nicht wagt sich gegen das Joch der Unterdrückung aufzulehnen.


    Nach einem hochspannenden, aber auch bitteren Finale, welches nicht für jeden ein Happy End bereithält, geht es zurück zum dritten Integral-Band und dem letzten dort enthaltenen Album „Oliver“. Weshalb diese letzte Etappe nicht nach dem Ritter von Bos-Maury, sondern seinem Knappen benannt ist liegt auf der Hand, denn die meiste Zeit über folgen wir ihm und erleben die hochdramatischen Geschehnisse aus seiner Sichtweise. Treue und Verrat, Hoffnung und Verzweiflung, Tod und Wiedergeburt. All das bietet uns Hermann Huppen in grandiosen Bildern, vor allem im Vergleich zum Vorgängerband, und führt sein Mittelalter-Epos mit einem Wechselspiel aus archaischer Wucht und leisen, aber hochemotionalen Tönen zu einem würdigen Abschluss, Kloß im Hals inklusive. Ein passendes Ende einer beeindruckenden Reise, auch wenn man sich vielleicht einen anderen Ausgang gewünscht hätte.

    8,5-9/10

    Ja, auch für mich sind die Türme von Bos-Maury ein Ausnahmewerk und wie es Hermann gelang nach so langer Zeit einen weiteren Band erzählerisch absolut schlüssig mit einzuschieben fand ich auch beeindruckend. Ich freue mich jedenfalls sehr, dass ich den Band 9b mit reingenommen habe. Dennoch hat die groß angelegte und am Ende dichter Verwobene Geschichte der „7 Leben des Falken“ (Gesamtausgabe bei Splitter) bei mir die Nase insgesamt knapp vorn.

    VG, God_W.
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  23. #7798
    Mitglied Avatar von Örtliche Bücherei
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    Lasso Western - Fort der Verlorenen



    Wie habe ich mich gefreut ein Juwel aus der Jugendzeit erneut lesen zu dürfen.

    Der „Wilde Westen“ mit seinen wilden Büffeln, Cowboys, Indianer, Trapper, Siedler und einer mehr als menschenfeindlichen Natur: In einer Zeit als Sheriffs noch nicht anwesend waren und nur das intelligente Handeln, so wie der eigene Colt dem Überleben verhalf.

    Der Comic erzählt die Geschichte eines Einzelgängers, der sich mit anderen zusammenraufte um das erste Fort in der Wildnis zu errichten.



    Eigentlich wäre es interessante Lektüre. Wäre. Wenn nicht derart unfreiwillige Komik den Text begleitet. Irgendwie scheint der Texter damals in Gedanken wohl woanders gewesen zu sein. Anders kann ich mir diese stilistischen Sätze nicht erklären.



    So so, kaltblütig feuert Jim mehrmals in die Luft. Wie kaltblütig muss dieser Jim gewesen sein, um so unglaublich tapfer in die Luft zu schiessen. Mann oh Mann!

    Weiter im Text: Die vielen Apachen wollen ihn töten. Es geht um sein Leben! Und er verplempert seine kostbare Munition durch Luftschüsse? Wie schräg ist das denn?


    Ein anderes Panel, gleiche Handlung:



    Auch hier wieder: Jim schiesst direkt vor die Hufe des vordersten Pferdes einer ganzen Horde von Apachen, welche ihm ans Leder wollen.

    Mutig, wie Jim nun mal ist, schiesst er sogar zweimal! Zweimal!!! Vor die Pferde! Ein todesmutiger Mann, dieser Jim Bridges. Echt! Und das obwohl er nun fast ohne Munition mit einem müden Pferd und in praller Sonne jeden Moment skalpiert werden könnte. Wow, was für ein edler Genosse! Lieber selber sterben als einem Wilden ein Haar zu krümmen.



    Fazit: Früher hatten wir solche Western regelrecht verschlungen. Zum einen gab es nicht viel anderes und zum anderen wussten wir es nicht besser.
    Heute verstehe ich, dass es keine Neuauflagen von solchen Geschichten gibt. Ein mutiger Versuch so eine Reihe zu verlegen dürfte einem finanziellen Fiasko gleichkommen. Lasso-Western sind Schund. (Löbliche Ausnahmen dürften Silberpfeil und Bessy sein, welche sich immer noch zu lesen lohnen.) Von weiteren Lasso-Western werde ich mich zukünftig fernhalten. Versprochen.
    Geändert von Örtliche Bücherei (28.11.2022 um 09:56 Uhr) Grund: Fehler bereinigt

  24. #7799
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    Zitat Zitat von Örtliche Bücherei Beitrag anzeigen
    Lasso Western - Fort der verlorenen




    Der Comic erzählt die Geschichte eines Einzelgängers, der sich mit anderen zusammenraffte um das erste Fort in der Wildnis zu errichten.
    zusammenraffte? oder zusammenraufte?

  25. #7800
    Mitglied Avatar von Örtliche Bücherei
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    Zitat Zitat von Gagel Beitrag anzeigen
    zusammenraffte? oder zusammenraufte?
    Stimmt, das ist richtig! Habe es umgehend korrigiert.

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