zur hölle mit den feuilletons, spong! das cover hält ein sehr feines gleichgewicht zwischen trash, glamour und elend. ich finde, es wird der thematik bestens gerecht. das design auf ein geschmäcklerisches bildungsbürgertum auszurichten wäre zynisch und würde jede authentizität zunichte machen.
Hey, du musst ja nicht direkt anrauschen wie ein Motörhead-SongZitat von Breitschuh
! War wohl etwas missverständlich, meinte ja nur, daß das Cover, so wie es jetzt ist, vielleicht den falschen Eindruck vermittelt, viele gucken nur drauf und haben bereits entschieden was es ist ohne reinzugucken, und das ist halt sehr schade bei einem so interessanten Projekt.
Greeeeeetz ....
Spong: Aber wenn es so rüberkommt, wie Du befürchtest, ist doch eine riesige Zielgruppe erreicht
Breitschuh: Zum geschmäcklerischen Bildungsbürgertum zähl ich mich selbst auch irgendwie. Aber ich zumindest gehe davon aus, dass im Feuilleton nicht mehr nur falbe, leinenhosentragende Philharmoniegänger sitzen, in deren Wohnzimmern geschlitzte Tonklumpen aus Afrika und mindestens ein Flügel zu finden sind
Ich denke, Spong geht es vielleicht einfach um genug Respekt für die Damen, die da aus ihrem Leben erzählen?
Ja, ich weiss. Man hat immer die Wahl, ob man eine Sache "übersetzt" - in dem Fall ein "artyges" Cover macht, oder ob man sie schlicht beschreibt, also ein Drude-Cover macht.
Ich kannte mal einen Pathologen, der hat in seiner Freizeit Fotos von Leichen gemacht.
Sehrsehr schöne Fotos. Schönes Licht, schöne Perspektiven.
Hammerharte Bilder, aber für mich alles andere als respektlos/pietätlos.
Aber wie Leinenhose das wohl fänd?
Ja aber die sind doch fies und spackigSpong: Aber wenn es so rüberkommt, wie Du befürchtest, ist doch eine riesige Zielgruppe erreicht
Respekt, hm, hm, kann sein, vor allem wohl Respekt vor den Geschichten, die da erzählt werden. Die Sache ist, jede ästhetische "künstlerische" Umsetzung ist eine Wertung. Indem man die Ästhetik auswählt, setzt man seine Geschichten in einen bestimmten Kontext. Und ich habe einfach das Gefühl, beim Anblick des Covers ist die Assoziation weniger Ehrlichkeit und "Strasse" (denn das Cover ist ja auch, trashig oder nicht, eine Verschönung, finde ich) als "oh, ein neuer Band mit ausgedachten Porno/Erotik-Schmuddelcomics". Die dies kaufen, kriegen nicht das was sie erwartet haben, und viele die es interessieren könnte überguckens wegen des Covers. Aber ich lasse nicht gerne eines besseren belehren
woher kommt die abwegige idee, leinenhosen hätte für irgendwas ausser sich selbst respekt?
was du als respekt bezeichnest, asher, läuft doch letztlich auf eine beschönigende stilisierung heraus. mach es arty, damit das bürgertum sich fein distanziert in wonnigem ekel und voyeurismus suhlen kann.
hey, spong hat schon recht, hab wohl heute den motörhead
nix für ungut, ihr lieben!
bei der huren-feuilleton-kombi denk ich immer an die feuchtenbergerund mein proletarischer background läuft sturm gegen die selbstgefälligen heuchlerbrigaden des kulturestablishment
dabei gehör ich ja selbst dazu
Das Cover ist doch jetzt auch eine beschönigende Stilisierung.
Da haben wir grade ein kommunikatives Problem. Vieleicht hätte ich es anders formulieren sollen, als so zu übertreiben. Ich finde Feuchtenberger so ne Sache, es kommuniziert nicht mit mir, und es hätte in dem Kontext hier auch GAR nichts verloren, viele der Comics sind ja dann erzählerische und stilistisch eher Mainstream. Aber wieso muss es so IN YOUR FACE daherkommen? Wieso nicht z.B. eine Schattensilhouette? Oder ein Schlaglicht auf ein sprechendes Detail? Einfach nur ein Gesicht mit einem sprechenden Ausdruck? Vielleicht ist es neben diesem 80er Appeal auch die Offensichtlichkeit, die mir ein bisschen komisch kommt.
@ Breitschuh wie heisst es bei FiL: "Ich teile deine Gier nicht. Die einzige Karte die ich benötige ist das Pik As. Das Pik As."
Grüsse ...
Geändert von Spong (19.04.2005 um 12:59 Uhr)
Wie kann das Cover beschönigend sein, wenn es IN THE FACE ist? Und gleichzeitig trashig und respektlos?
Ich komm da nicht mehr mit.
Aber ist auch egal. Spong, Du magst es nicht, und das respektier ich.
Ich glaub, dass ich auch weiss wieso.
Me, myself an I können mit dem Cover gut leben
Habemus Mamam Renke I
In your face: Obendrüber steht "Hurengeschichten", darunter sieht man eine Hure, bzw. eine Frau im klassischen Arbeitsoutfit vor einer Rotlichtkulisse. Es ist ein bisschen zweimal dieselbe Info, während z.B. nur ein Gesicht, oder nur eine Silhouette etwas hinzufügen oder Fragen aufwerfen würde und eventuell neugierig machen würde. So hat man das Gefühl zu wissen was einen erwartet.
Beschönigt, oder eher "ästhetisiert" ist es durch die dann eben doch sehr mainstreamige, glättende Optik. Aber egal, ich glaube mein Haupteinwand ist der, daß das Cover in Form wie Inhalt viele Leute nicht ansprechen könnte, für die der Comic selbst vielleicht was wäre.
Tja, das is es wohl. Mein ja nur
also ich finde die ästhetik eher körnig und dem realismus verpflichtet mit einem leichten drall ins depressive. speziell im vergleich zu dem alternativvorschlag. und neben all den widersprüchen, die mapst renke I schon aufgezählt hat: das argument, dass die leute etwas nicht lesen, weil es zu sehr auf mainstream getrimmt ist, hinkt ooch auf allen sieben stummelbeinchen, oder?
dascha nu ma bei den meisten dingen so, irgendeiner findets immer schaisse.
frage ist doch, warum willst du tausende von mainstreamlesern gegen ein paar leinenhosenignoranten eintauschen? kann es sein, dass du den deutschen comic aus der schmuddelecke ins kulturelysium retten willst?
lass sein, alter spong, daran arbeiten schon zu viele leute zu lange zeit erfolglos. rettung kommt wenn dann über verkaufszahlen, un die kommen nicht übers feuilleton, sondern wenn dann über den mainstream, mit dem du hier haderst.
das pik as! das pik as!
nicht zu vergessen: Leinenhose wird bei der Messe das Heft seiner Begleitung mit den flotten roten Haaren zeigen und lächelnd durchblättern und die Augenbrauen hochziehen. Dann hinlegen und ab zu .. äh .. vergilbten Seyfrieds etwa. Nee besser: MAUS von Spiegelmann. Und später dann wird er allein sein und um den Stand herumschleichen und es schnell kaufen, bevor sie von der Toilette ist, und es tief in die Seiten seiner Süddeutschen schieben.
Wer zum %$& isn Leinenhose?
Mit Restbestand flotter roter Haare: Spong
Spong, wenn Du selbst ne Leinenhose hast, brauchst Du gar keine Begleitung!
Klischees: Mein Vater erzählte mal, dass einer seiner Kollegen folgenden Witz erzählt habe:
"Es gibt zwei Dinge, die ich hasse:
1. Vorurteile und
2. Frauen am Steuer."
Ein solide konstruierter Witz. Es gab also Gelächter.
Und ein dritter, ältlicher Kollege habe gelacht und gelacht, sich richtig das Bäuchlein gehalten. Und schliesslich vergnügt hervorgestossen: "Herrlich Kinder..Frauen am Steuer..kichichihi...und..hihi..was war noch mal das erste?"
Da wird der Witz erst richtig gut
wieso hab ich ne Benachrichtigung darüber, dass Spong geantwortet hat, aber hier steht gar nix??
Sehr seltsam
Ich hatte was gepostet, war aber irrelevant und da hab ichs wieder weggemacht. Aber wo ich schonmal hier bin:
@ Breitschu et al: Es gibt ja auch noch irgendwas zwischen Darkchylde und Strapazin. Das Cover muss ja nicht künsteln wer weiss wie. Es kann ja auch durchaus straight und konkret sein, aber es könnte Fragen aufwerfen, anstatt den Titel quasi eins zu eins nochmal zu wiederholen.
Das verkauft-sich-Argument hakt ein bisschen, ich habe das Gefühl bei den Comics gibt es die Ansicht, alles was nicht Mainstream im Sinne von CATWOMAN ist, ist ein Nischenprodukt und verkauft nix, während Sachen wie BLANKETS oder der letzten Tomine eigentlich besser laufen als z.b. (seinerzeit?) der mainstreamige DORN oder irgendwelche Agententhrillergeschichten, Anwesende ausgenommen
Mein Hauptargument ist bei dem Cover weiterhin, daß es den Comic in eine sehr konkrete Ecke rückt, die dem Comic nicht gerecht wird.
EDIT ... und damit einige, auch ohne Leinenhose rumlaufende Leute als potentielle Käufer & Leser ausschliesst. Es ist ja hier keine Frage von entweder - oder.
UND WAS FÜR EIN INSIDER, for Christ's F*CKING SAKE, ist die "Leinenhose"?
Geändert von Spong (20.04.2005 um 14:35 Uhr)
Kuckstu...Aber ich zumindest gehe davon aus, dass im Feuilleton nicht mehr nur falbe, leinenhosentragende Philharmoniegänger sitzen, in deren Wohnzimmern geschlitzte Tonklumpen aus Afrika und mindestens ein Flügel zu finden sind
Ich habe die Zahlen vorliegen, und die sind so schlecht nicht.
Das Cover ist OK (wenn man mal von dem rosa Schriftzug absieht), es soll die Leute ja dazu animieren das Teil erstmal in die Hand zu nehmen + nicht abschrecken. Und 1000 Mainstream-Käufer sind mir lieber als 100 Intelelle von denen die Hälfte als Kritiker Belegexemplare bekommen.
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