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Thema: Warum eigentlich nicht? - Was lest ihr zur Zeit?

  1. #1601
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    Ich bin jetzt im Urlaub fertig geworden mit meinem Buch und bin jetzt auf der Suche nach einem neuen. Ich hatte überlegt doch mal die Geschichte von Natascha Kampusch zu lesen. Hat das hier schon jemand gelesen? Was haltet ihr davon? Oder hättet ihr eine Idee für ein neues Buch für mich? Meine letzten Bücher waren Geschichten von einem Medium, dann habe ich Abgeschnitten von Sebastian Fitzek gelesen, und Shades of Grey. Also eigentlich quer Beet. Ich muss die erste Seite eines Buches gut lesen können und wenn das passt, dann macht es Spaß zu lesen. Ich merke das wirklich schon anhand der ersten Seite. Danke für eure Tipps.

  2. #1602
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    Das Schweigen der lämmer von Thomas Harris. Richtig gut

  3. #1603
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    Ich war gestern Nachmittag in Sci-Fi-Laune und die spontane Auswahl in meiner Bibliothek fiel auf "Der wilde Planet“ von John Scalzi.
    Nun habe ich es leider auch schon durch.

    Man stelle sich einen ehemaligen Anwalt namens Jack Holloway, charakterlich dem Antihelden Saul Goodman aus "Breaking Bad“ ähnelnd, vor, der seine Anwaltslizenz auf der Erde verloren hat und nun als Subunternehmer und Prospektor eines profitgeilen Bergbau-Konzerns auf dem erdähnlichen und rohstoffreichen Planeten Zara XXIII arbeitet und zufällig den Fund seines Lebens, sog. Sonnensteine, macht, die sehr wertvoll sind.

    Zudem entdeckt er äußerst clevere Tierchen, von Holloway: "Fuzzys" genannt, die einer Mischung aus Katzen und Äffchen ähneln. Auch wenn sie anders aussehen, musste ich irgendwie immer an Masupilamis bei ihnen denken, auch weil sie in einem Dschungel leben und sehr sympathisch und irgendwie knuffig sind.

    Dies ändert einiges, denn falls es sich bei ihnen um (richtig) intelligente Lebewesen handeln sollte, wäre u.U. die Rohstoff-Ausbeutung des Planeten durch den Konzern wie bisher nicht mehr zulässig, da die Rechte der Fuzzys zu wahren sind.

    Der Roman handelt davon, wie Holloway mit juristischen Winkelzügen rhetorisch eloquent versucht, seine Ansprüche gegenüber dem tricky und intrigant agierenden Konzern durchzusetzen und - vielleicht -auch die Fuzzys vor dem Konzern zu schützen.

    Die Konflikte aus Avatar usw. mal nicht mit den üblichen militärischen Scharmützeln, sondern wendungsreich vor dem Gericht wie bei "Suits“ gelöst Halloway als nicht ganz unsympathischer, aber auch nicht immer leicht zu durchschauender Charakter ist witzig und macht Spaß. Mit den Fuzzys hat die Story dann auch ihre herzerwärmenden Elemente.

    Liest sich flott und vergnüglich weg. Laut Scalzi ist er eine Neuerzählung des Romans "Der kleine Fuzzy“ von H. Beam Piper von 1962, den Roman kenne ich aber nicht.



    Weiter geht's mit "Imperium" von Christian Kracht, hat dann auch wieder etwas Comic-Bezug ...

  4. #1604
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    Ich lese gerade ein Buch, das mir einerseits sehr gut gefällt, andererseits aber auch ziemlich anstrengend ist: The Fifth Season von N. K. Jemisin, den ersten Band der Broken Earth-Trilogie. Der Fantasy-Roman spielt in einer Welt, in der die Erde sehr viel aktiver ist als wir es hier gewohnt sind. Nur in der einigermaßen ruhigen Zone um den Äquator haben Dörfer überhaupt eine realistische Chance, sich zu Städten oder gar Metropolen zu entwickeln. Überall sonst hat bis dahin längst ein Erdbeben zerstört, was die Menschen aufgebaut hatten. Zahllose Zivilisationen sind gekommen und untergegangen, meist ohne viele Spuren zu hinterlassen. Aber die Erdbeben schlagen nicht immer zufällig zu: Manche Menschen, sogenannte Orogenes, können die Kräfte der Erde lenken.

    Es gibt zwar eine deutsche Übersetzung, aber ich lese den Roman im englischen Original. Zumindest nach der Leseprobe der deutschen Version zu urteilen, fängt die Übersetzung den Tonfall, die Atmosphäre des Originals nicht wirklich ein. Das ist nämlich einer der Punkte, die mir so gut gefallen, die Sprache:

    It is ordinary, as lands go. Mountains and plateaus and canyons and river deltas, the usual. Ordinary, except for its size and its dynamism. It moves a lot, this land. Like an old man lying restlessly abed it heaves and sighs, puckers and farts, yawns and swallows. Naturally this land's people have named it the Stillness. It is a land of quiet and bitter irony.

    The Stillness has had other names. It was once several other lands. It's one vast, unbroken continent at present, but at some point in the future it will be more than one again.

    Very soon now, actually.
    Sowas ist für mich schon fast ein physischer Genuss, ähnlich wie man bestimmte Musik genießen kann, ohne auf die musiktheoretische Struktur, den Inhalt des Texts oder sonstwas zu achten.

    Auf der anderen Seite führt das aber auch dazu, dass ich nicht so recht voran komme. Ich lese jetzt seit einigen Wochen an dem Buch, und bin kaum 100 Seiten weit gekommen. In der Zeit hätte ich sonst mehrere dicke Wälzer "geschafft". Ein Faktor ist sicher auch, dass Jemisin wie selbstverständlich die Begriffe ihrer Welt verwendet. Ich frage mich dann, ist das eine "normale" englische Vokabel, die ich noch nicht kenne, oder ein spezifischer Broken Earth-Begriff. Außerdem verwendet die Autorin nur sehr begrenzt Exposition. Das meiste muss man sich als Leser aus der Handlung selbst zusammenreimen. Das schätze ich zwar einerseits ("show, don't tell"), macht das Buch aber noch weniger zu einem page turner als es schon ist.

    Bis dann,

    scribble
    If you have enough book space, I don't want to talk to you - Terry Pratchett

    Populistische Vereinfachungen und autokratische Durchgriffsideologien verheißen, den Zumutungen der modernen Welt schadlos entkommen zu können.
    Deswegen machen sie den sachlichen Diskurs ebenso verächtlich wie die methodische Wahrheitssuche und die Begründungsbedürftigkeit von Geltungsansprüchen.

    - Peter Strohschneider, Präsident der Deutschen Forschungsgemeinschaft


  5. #1605
    Mitglied Avatar von Kumahiro
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    Die Ladenhüterin von Sayaka Murata

    Keiko Furukura ist 36 und arbeitet in einen Konbini irgendwo in Japan. Sie leidet an Autismus und hat daher Schwierigkeiten im Umgang mit ihren Mitmenschen. Schon früh merkt sie, dass ihr Umfeld schwer zu verstehen ist, also behält sie viele Gedanken einfach für sich und versucht sich durch Nachahmungen anzupassen. Sie liebt ihre Stelle als Aushilfe, blüht darin richtig auf. Plötzlich wird von den anderen immer wieder betont, das diese Tätigkeit nichts ist, was man in ihrem Alter noch machen sollte. Auch kann sie doch nicht ledig bleiben. Der Klappentext verspricht eine Wendung durch einen neuen Angestellten, doch eine Romanze sollte man hier nicht erwarten.

    Das Keiko Autistin ist bemerkt niemand im Buch. Im Kontrast dazu ist mir dies eben bewusst geworden und ich sehe vieles wieder, was mir bei Menschen mit dieser Störung selbst aufgefallen ist. Ich empfinde die Darstellung sehr authentisisch, wüsste aber nicht wie ich diese aufnehmen würde, hätte ich nicht Erfahrungen in dieser Richtung gemacht. Vermutlich wird diese als sonderbar und komisch aufgefasst.

    Ein gewisser Humor auf subtiler Ebene macht sich auch breit. Doch viel interessanter finde ich die Gesellschaftskritik, die hier verpackt wird in alltäglichen Situationen und Dialogen. Diese richtet sich natürlich auf die japanische Norm, lässt sich teilweise auch auf die westliche übertragen. Letztendlich geht es um die große Frage, wie man sich mit der Zeit selbst definiert, wenn nicht über Karriere oder Ehe, wie das Umfeld alles besser weiß und wie das Herz eigentlich will.

    Das Buch umfasst keine 150 Seiten, hat mir jedoch sehr gefallen!
    Geändert von Kumahiro (23.02.2023 um 19:01 Uhr)

  6. #1606
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    Kirschblüten und rote Bohnen von Durian Sukegawa

    Eigentlich wollte Sentaro Schriftsteller werden, stattdessen landete er im Gefängnis. Jahre später ergibt er sich dem Alkohol und verkauft leidenschaftslos Dorayaki, so eine Art Pfannkuchen mit süßer Bohnenmusfüllung. Das ändert sich als die ältere Frau Tokue bei ihm im Laden anfängt und zeigt, wie man die Rezeptur bedeutend verbessern kann. Später gesellt sich noch die Schülerin Wakana hinzu, doch ihr Anteil an der Geschichte bleibt recht blass. Hauptsächlich bildet sie einen Kontrast zu Tokue und hat ihr gesamtes Leben noch vor ihr. Der alten Frau erging es in Wakanas Alter nämlich anders, bei ihr wurde damals Lepra diagnostiziert und sie musste ihr bisheriges Leben zurücklassen.

    Der Roman dreht sich um Perspektivlosigkeit, Isolation und Ungerechtigkeit. Eine lange Zeit widmet er sich der Zubereitung der roten Bohnen, bis schließlich aus Sicht von Tokue auf die Zustände bei Leprakranken in Japan der letzten Jahrzehnte eingegangen wird. Gleichzeitig wird eine Brücke zu Sentaro geschlagen, was mit einem Kanarienvogel im Käfig noch verstärkt wird.

    Wie Sentaro hatte ich eines Abends eine Internetrecherche über diese Krankheit durchgeführt, die die Menschheit nun schon seit Jahrtausenden begleitet. Wobei keine gefundene westliche Quelle sich mit der Lage in Japan befasste, womit der Roman auch weiterhin Neues bieten konnte. Anhand von Erzählungen und den Reaktionen der Kundschaft wird eine Gesellschaftskritik deutlich, die sich diesbezüglich scheinbar kaum seit dem Mittelalter weiterentwickelte, selbst wenn die allgemeinen Zustände sich zumindest in den reichen Ländern gewaltig änderten.

    Die Kirschblüten spielen eine untergeordnete Rolle und tauchen im Titel der japanischen und englischen Versionen gar nicht auf. Mit den roten Bohnen wird da schon mehr verbunden, vor allem Hoffnung und Enttäuschung. Ich fand es sehr interessant wie aus Sicht einer fiktiven Person eine reale Gegenheit glaubhaft geschildert wurde und man trotzdem einen Roman erhält. Dafür wurde das letzte Viertel des Buches mit einer Traumsequenz eingeleitet, die ich schon als Klischee empfand, obwohl der Klappentext versprach, dass es gerade sowas nicht geben soll. Danach wurde es langweilig, weil sehr vorhersehbar, da halfen auch keine passenden Metaphern.

    Unterm Strich informativ und gefüllt mit lebensbejahenden Aussagen, doch ohne Spannung. Mir selbst bleibt nur ein Charakter in Erinnerung, aber nicht so sehr wie bei Die Ladenhüterin. Das Buch ist übrigens verfilmt worden und kam 2015 in deutsche Kinos.

  7. #1607
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    Immun: Alles über das faszinierende System, das uns am Leben hält von Philipp Dettmer

    Wer kurzgesagt kennt, weiß was man hier zu erwarten hat. Erkenntnisse aus der Wissenschaft zu einem Thema vereinfacht zusammengefasst und das Resultat gewürzt mit einer Priese Humor (und im Falle des YouTube-Kanals mit zahlreichen Anspielungen im Hintergrund).

    Auf lockere und trotzdem sehr informative Weise wird das Immunsystem des Menschen erklärt, was mit zahlreichen Abbildungen im Stil der Videos begleitet wird. Hier gefällt mir vor allem, wie die Thematik auf Augenhöhe erklärt wird. So werden für furchtbar komplizierte Begriffe eingängige Synonyme gefunden, die auch das Verständnis angenehm erleichtern. Wenn zum Ende der Autor meint, das man manches (vor allem Begrifflichkeiten) schon wieder vergessen haben könnte und das dies vollkommen okay ist, dann fühlt man sich einfach gut aufgehoben.

    Sehr empfehlenswertes Buch! Wer sich unschlüssig ist oder kurzgesagt überhaupt nicht kennt, kann ja mal in nachfolgendes Video reinschauen:

    Geändert von Kumahiro (10.04.2023 um 12:24 Uhr)

  8. #1608
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    On Writing and Worldbuilding: Volume II von Timothy Hickson

    Der zweite Band ist inhaltlich vielleicht etwas spezieller, finde ich dafür gelungener als den ersten. So sind Beispiele besser implementiert und es wird eine größere Breite an Quellen abgedeckt. Diesmal finde ich auch kein Werk zu oft zitiert, die Balance ist hier gut getroffen worden. Die Themen zum Schreiben allgemein fühlen sich ein bisschen bunt zusammengewürfelt an, die Kapitel zum Worldbuilding greifen besser ineinander.

    So wird unter anderem auf das Beschreiben von Kampfszenen eingegangen, das Präsentieren von Mentorcharaktere und das Verwenden von Rückblenden. Das ist für sich alles gut, doch es gibt keinen roten Faden. Beim fiktiven Weltenbauen geht es um Rassen, Weltgeschichte und eher mittelalterliche Gesellschaftsformen. Letzteres entpuppt sich nicht nur für High Fantasy relevant, sondern kann gut auch für Science-Fiction übertragen werden. Am interessantesten fand ich die Entwicklung von Städtenamen, zumal hier gute Beispiele aus Fiktion und Realität gewählt worden sind. Zum Abschluss gibt es einen Vergleich zwischen Hard Worldbuilding und Soft Worldbuilding, was mich überzeugte beiden Varianten offener zu sein. Vorher hatte ich Ersteres bevorzugt, doch die Möglichkeiten vom Zweiten sind gar nicht mal so schlecht. Ich fühle mich sogar ermuntert bestimmte Filme nochmal zu sehen und auf bestimmte Details zu achten.

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