„Der kleine Prinz“ liest wahrscheinlich nur die Minderheit. In der Schule war das seinerzeit Pflichtstoff. Man wurde als Kind damit regelrecht gefoltert. Reinste Marter!
„Zola“ und „Tschick“ dürften bestenfalls Nischenprodukte sein.
Zunächst mal: Ich bin einer, der sich nicht gern sagen lässt, was er zu lesen hat.
"Don Quichotte" fand ich nicht so toll, bei Celine passt mir seine Einstellung nicht, und zu Murakami hab ich keinen Zugang.
Andersrum muss ich fragen: Warum hat niemand Zola erwähnt, oder "Der kleine Prinz", oder "Tschick"?
„Der kleine Prinz“ liest wahrscheinlich nur die Minderheit. In der Schule war das seinerzeit Pflichtstoff. Man wurde als Kind damit regelrecht gefoltert. Reinste Marter!
„Zola“ und „Tschick“ dürften bestenfalls Nischenprodukte sein.
An Jean-Pierre Zola erinnere Ich mich. Und Tschik Cajkovski dürfte dem einen oder anderen auch noch ein Begriff sein.
The Importance of Being Earnest
Das war der mit dem "kleines dickes Müller". Richtig?
Richtig!
The Importance of Being Earnest
Kennst Du noch die "Radi" Single. Bin i Radi bin i Keenig...
Geändert von Raro (12.02.2025 um 12:37 Uhr)
Ja, klar. Und Sepp Maier hat daraufhin gedichtet: Bin i Radi, bin i Depp, König ist der Maier Sepp. Hehe
The Importance of Being Earnest
OK Boomer, verarscht euch selber.
Für alle Liebhaber großer Literatur gibt es hier ein absolutes Schnäppchen:
Thomas Bernhard. Werke. 22 Bände in Kassette
Wer Interesse hat ... kaufen ... in den Ohrensessel zurücklehnen .... und sich Klassiker wie Wittgensteins Neffe zu Gemüte führen.
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Ein echtes Schnäppchen!![]()
Geändert von Örtliche Bücherei (27.05.2025 um 13:49 Uhr) Grund: Fehlerkorrektur, wegen falsch gedrückter Taste…
Alladings.
Es ist eben NICHT alles relativ!
Ein Mann, der sich nicht nur Freunde gemacht hat.
Allen menschlichen Einrichtungen sind unvollkommen - am meisten staatliche.
Otto von Bismarck
Kannst du das näher ausführen? Was ist denn mit dem? Bei dieser Generation Mann muss man ja immer vorsichtig sein. Ich konnte aber bei Wiki nix finden.
Hier aber, wo er aber ziemlich verteidigt wird (wenn ich nicht die Ironie wieder falsch verstehe): https://www.welt.de/kultur/literaris...alist-war.html
Geändert von Exphilosoph (28.05.2025 um 09:55 Uhr)
Es ist eben NICHT alles relativ!
https://www.suhrkamp.de/buch/thomas-...-9783518461860
https://www.suhrkamp.de/buch/thomas-...-9783518460740
https://de.wikipedia.org/wiki/Holzf%C3%A4llen
https://de.wikipedia.org/wiki/Heldenplatz_(Drama)Die Veröffentlichung von Holzfällen löste einen Skandal aus, der die Verkaufszahlen des Buchs in die Höhe trieb, nicht zuletzt deshalb, weil sich ein Bekannter und früherer Freund Bernhards, der österreichische Komponist Gerhard Lampersberg, in der Figur des Herrn Auersberger zu erkennen glaubte und Ehrenbeleidigungsklage einreichte.
Die Skandalisierung von Heldenplatz begann mit zeitgleich am 7. Oktober in der konservativen Wochenzeitung Wochenpresse und der Tageszeitung Kronen Zeitung unautorisiert veröffentlichten Textpassagen aus dem Stück. Die Zitate waren dabei ohne Kontext und Zuordnung zu den Protagonisten des Stückes abgedruckt, was den Eindruck erwecken konnte (oder sollte), sie würden direkt Ansichten Bernhards wiedergeben. Nach weiteren Zeitungsartikeln in der Kronen Zeitung, mit Überschriften wie „Österreich, 6,5 Millionen Debile“, „Steuerzahler soll für Österreich-Besudelung auch noch zahlen!“
Ah, super! Danke! Das klingt doch aber eher nach ehrenwerter Umstrittenheit. Das sollte dem Leser ja eher Vergnügen als Stirnrunzeln bereiten.
Es ist eben NICHT alles relativ!
@frnck1960 hat freundlicherweise schon für mich geantwortet.
Allen menschlichen Einrichtungen sind unvollkommen - am meisten staatliche.
Otto von Bismarck
Stefan Zweig schreibt in Drei Meister: Balzac - Dickens - Dostojewski
Nenne ich Balzac, Dickens und Dostojewski hier die einzigen großen Romanschriftsteller des neunzehnten Jahrhunderts,
so verkenne ich in dieser Voranstellung keineswegs die Größe einzelner Werke Goethes, Gottfried Kellers, Stendhals, Flauberts, Tolstois, Victor Hugos und anderer,
von denen mancher einzelne Roman oftmals das abgesonderte Werk insbesondere Balzac und Dickens weitaus übertrifft.
Und ich glaube, meinen innerlichen und unerschütterlichen Unterschied zwischen dem Verfasser eines Romanes und dem Romancier darum ausdrücklich feststellen zu müssen.
Romanschriftsteller im letzten, im höchsten Sinne ist nur das enzyklopädische Genie, der universale Künstler, der -
hier wird Breite des Werkes und Fülle der Figuren zum Argument -
einen ganzen Kosmos baut, der eine eigene Welt mit eigenen Typen, eigenen Gravitationsgesetzen und einem eigenen Sternenhimmel neben die irdische stellt.
Der jede Figur, jedes Geschehnis so sehr mit seinem Wesen imprägniert, dass sie nicht nur für ihn
typisch werden, sondern auch für uns selbst mit jener Eindringlichkeit bildkräftig, …
Balzac die Welt der Gesellschaft … Dickens die Welt der Familie … Dostojewski die Welt des Einen und des Alls.
Wir befinden uns mittlerweile über 80 Jahre nach dem selbst gewählten Tod Stefan Zweigs. Gibt es nun wieder einen oder mehrere Autoren, die diesen Anforderungen gerecht werden?
Mir würde spontan Haruki Murakami einfallen. Diesem ist es gelungen auf dem Fundament der Stilepoche der Romantik, dem Magischen Realismus,
das Tor zu einer Welt aufzustoßen, die sich irgendwo zwischen Traum und Wirklichkeit, Tod und Leben, Fiktion und Realität befindet.
Eine eigene Welt mit eigenen Gesetzmäßigkeiten, die jedoch so gut konzipiert wurde, dass sie nicht in die Einfachheit der Phantastik … Fantasy/Horror/Science Fiction… abdriftet.
Alle seine Hauptcharaktere eint, dass sie mehr oder weniger ziellos durchs Leben stolpern, jedoch als Suchende in eine Welt gezogen werden, die sie vom linearen Verlauf ihres Lebensweges abbringt.
Man kann sich das ungefähr so vorstellen, wie die Momente, in denen man im Schlaf träumt, kurz vorm Aufwachen.
Man ist noch nicht wach, schläft aber auch nicht mehr so richtig und kann seine Träume in gewissem Maße beeinflussen.
Wenn ich so drüber nachdenke … vielleicht sind seine Hauptcharaktere alles Träumende, die am Ende jedes Romans aufwachen.
Was die abrupten Enden, die i.d.R. wenig bis gar nichts aufklären, erklären würde.
Auch gibt es unzählige Nebenfiguren, die sich dadurch auszeichnen, dass sie Sachen machen, die in der realen Welt so nicht funktionieren würden.
Gleichzeitig aber in einer unserer Realität nachempfundenen Umgebung agieren, die sie wieder glaubwürdig macht.
Der Fremde (Albert Camus)
mal ein bisschen mit ChatGPT rumgespielt:
Warum schoss Meursault 4 x auf den Araber
Meursault schießt viermal auf den Araber, weil er in diesem Moment von der absurden Realität seines Daseins überwältigt wird und keine moralische oder rationale Kontrolle über seine Handlungen hat.
Die vier Schüsse sind eine Reaktion auf die erdrückende und unbarmherzige Sonne, auf die sinnlose Welt um ihn herum und auf die völlige Gleichgültigkeit, die er gegenüber den moralischen oder sozialen Normen zeigt.
Diese Handlung ist nicht unbedingt ein Ausdruck von Wut oder Hass, sondern vielmehr ein Ergebnis von Meursaults Entfremdung und seiner existenziellen Leere.
Camus verwendet diesen Moment, um die Philosophie des Absurdismus weiter zu entfalten, in der der Mensch als ein Wesen im Angesicht der Sinnlosigkeit des Universums agiert, ohne in der Lage zu sein, einem höheren Sinn oder einer endgültigen Erklärung zu folgen.
Hätte Meursault eine realistische Chance vor Gericht gehabt?
Juristisch betrachtet hatte Meursault eine realistische Chance, vor Gericht mit einer milderen Strafe davonzukommen, insbesondere wenn psychische Faktoren und die Frage nach verminderter Schuldfähigkeit in Betracht gezogen worden wären.
Doch der Prozess gegen ihn wird nicht nur als juristische Auseinandersetzung über einen Mord geführt, sondern auch als eine tiefgehende gesellschaftliche und moralische Verurteilung seiner Weltanschauung.
Insofern kann man sagen, dass Meursault vor Gericht keine „echte“ Chance hatte, weil das Urteil weniger auf seiner tatsächlichen Schuld basierte, sondern vielmehr auf seiner Weigerung, sich den gesellschaftlichen Normen zu unterwerfen.
Die Frage bleibt also: War Meursault ein „Fremder“ nicht nur im sozialen, sondern auch im juristischen Sinne?Vielleicht wurde er nicht wirklich für den Mord verurteilt, sondern für das, was er in den Augen der Gesellschaft repräsentiert: eine Ablehnung der Bedeutung, der Werte und der Illusionen, die das Leben umgeben.
Wieso wird die Tat nicht als Notwehr eingestuft?
Ah, du hast einen wichtigen Punkt angesprochen! Wenn wir Der Fremde aus der Perspektive der Notwehr betrachten, wird die Situation tatsächlich komplexer, und es gibt gute Argumente dafür, dass der Fall vor Gericht nicht einfach als Mord gewertet werden sollte.
Die erste Handlung von Meursault, das Schießen auf den Araber, könnte theoretisch als eine emotionale Reaktion auf eine wahrgenommene Gefahr interpretiert werden – und könnte somit als Notwehr verteidigt werden.
Aber die weitere Gewalt nach dem ersten Schuss, insbesondere der vierte Schuss, stellt ein ernsthaftes Problem dar, wenn es um eine Notwehrbegründung geht, da der Araber zu diesem Zeitpunkt keine Bedrohung mehr darstellt.
In diesem Fall könnte das Gericht Meursault für übermäßige Gewalt und damit für Mord oder zumindest für Totschlag verurteilen.
Juristisch gesehen hätte Meursault also keine reale Chance auf Notwehr, zumindest nicht nach dem ersten Schuss. Die fortgesetzte Gewalt spricht gegen die Verteidigung der Notwehr.
Was symbolisiert die Beziehung zu seinem Hund?
Die Beziehung von Meursault zu seinem Hund in Der Fremde ist tatsächlich ein sehr interessantes, oft übersehenes Detail, das tiefere Einblicke in seine Charakterstruktur und die symbolische Bedeutung des Werkes bietet. Obwohl der Hund selbst keine zentrale Rolle im Plot spielt, ist die Art, wie Meursault mit ihm umgeht, sehr aufschlussreich für sein Verständnis von Leben, Beziehungen und Emotionen. Lassen wir uns die symbolische Bedeutung dieser Beziehung einmal genauer anschauen:
Die Beziehung zwischen Meursault und seinem Hund symbolisiert in vielerlei Hinsicht Seine Entfremdung von der Welt, seine Indifferenz gegenüber zwischenmenschlichen und zwischenartlichen Bindungen sowie die Absurdität des Lebens.
Der Hund, als ein gewöhnliches Lebewesen, das in einer menschlichen Welt existiert, wird von Meursault weder als Lebewesen mit eigenen Bedürfnissen anerkannt, noch als ein Wesen, dem man Fürsorge und Verantwortung schuldet.
Durch diese Gleichgültigkeit gegenüber dem Hund zeigt Camus, wie tief die existenzielle Leere in Meursaults Leben eingegraben ist. Der Hund ist nicht nur ein Symbol für das Fehlen einer tiefen emotionalen Bindung, sondern auch ein Spiegelbild von Meursaults eigener passiven Haltung gegenüber der Welt.
Wie siehst du das? Hast du das Gefühl, dass Meursaults Beziehung zu seinem Hund mehr oder weniger symbolisch für sein gesamtes Leben steht?
Warum attackiert Meersault den Priester?
Meursaults Angriff auf den Priester ist ein kraftvoller Ausdruck seiner existenziellen Verweigerung. Es ist ein physischer Akt des Widerstands gegen die religiösen und moralischen Vorstellungen, die die Gesellschaft ihm aufzwingen will. Für Meursault ist der Priester nur ein Symbol für all das, was er ablehnt – für die Idee eines Lebens nach dem Tod, für moralische Zwänge und für die Vorstellung, dass es eine höhere Bedeutung oder Ordnung gibt, der man folgen sollte. In diesem Moment zeigt sich Meursault als jemand, der trotz der Bedrohung des Todes unerschütterlich an seiner Überzeugung festhält, dass das Leben keine objektive Bedeutung hat und dass jeder Versuch, ihm eine zu geben, für ihn eine Täuschung ist.
Aufzeichnungen aus dem Kellerloch (Dostojewski)
Ist Aufzeichnungen aus dem Kellerloch von Dostojewski ein Existenzialistischer Roman?
Aufzeichnungen aus dem Kellerloch ist in der Tat ein Vorläufer des Existentialismus, auch wenn Dostojewski nicht direkt als Existentialist bezeichnet werden kann.
Der Roman behandelt viele existenzialistische Themen wie die Absurdität des Lebens, die Freiheit des Individuums, die Isolation und die Sinnlosigkeit der gesellschaftlichen Normen. Besonders der Fokus auf die individuelle Existenz und die Komplexität der menschlichen Psyche steht im Einklang mit späteren existentialistischen Gedanken. Die zentrale Frage, die Dostojewski aufwirft – wie der Mensch mit seiner eigenen Existenz umgeht, wenn er sich von einer rationalen oder moralischen Ordnung befreit hat – ist das, was auch Existentialisten wie Sartre und Camus später weiterverfolgen werden.
Trotz der Ähnlichkeiten bleibt Dostojewski jedoch in einer traditionelleren christlich-philosophischen Dimension verankert, die in den Existentialismus von Sartre und Co. weniger integriert wird. Es ist daher besser, Aufzeichnungen aus dem Kellerloch als einen frühen Existentialismus oder als eine literarische Auseinandersetzung mit existenziellen Fragen zu betrachten, die späteren Denkrichtungen weit voraus ist.
Warum strebt die Hauptfigur ein Duell an?
Der Wunsch des Kellerbewohners nach einem Duell ist also vielschichtig und symbolisiert sowohl eine Suche nach Selbstbestätigung als auch ein existentielles Experiment in einem Leben, das von Leere und Sinnlosigkeit geprägt ist. Es ist ein Ausdruck seiner inneren Zerrissenheit, seines Hasses auf die Gesellschaft und seiner Frustration über die Unmöglichkeit, eine wahrhaftige Verbindung zu anderen Menschen und zur Welt zu finden. Gleichzeitig repräsentiert das Duell auch seine Unfähigkeit, ein aktives, sinnvolles Leben zu führen – er ist nicht wirklich bereit, sich einem wirklichen Duell zu stellen, sondern sehnt sich nur nach der Vorstellung eines großen, kathartischen Moments.
Es ist eine philosophische, existenzielle und psychologische Eskalation, die das zentrale Thema des gesamten Romans – die Isolation des Individuums und seine innere Zerrissenheit – in einem sehr grellen Licht erscheinen lässt.
Ist die Niederlage und der Tod des Protagonisten vorprogrammiert?
Die Niederlage und der Tod des Kellerbewohners sind in Aufzeichnungen aus dem Kellerloch vorprogrammiert, wenn man seine existenziellen Konflikte, seine Unfähigkeit zur Handlung und seine Unvereinbarkeit mit der Welt betrachtet.
Der Kellerbewohner ist in einem Teufelskreis der Selbstverachtung und Verzweiflung gefangen, aus dem es kein Entkommen gibt. Der Roman endet somit nicht nur mit einer physischen Niederlage, sondern auch mit einer psychologischen und moralischen Katastrophe.
Es ist diese Verweigerung, sich mit der Welt auseinanderzusetzen, und die Weigerung, Verantwortung für sich selbst zu übernehmen, die seine Niederlage unausweichlich machen. Der Tod ist die letzte Konsequenz einer Existenz, die von Verdrängung, Isolation und nihilistischer Resignation geprägt ist.
Warum flieht die Prostituierte Lisa am Ende?
Lisas Flucht am Ende des Romans ist vielschichtig und symbolisiert ihre Befreiung aus der toxischen und destruktiven Beziehung zum Kellerbewohner. Es ist eine Geste der Selbstrettung, aber auch eine Existenzbewältigung.
Ihre Entscheidung, zu fliehen, zeigt, dass sie die Unmöglichkeit einer gesunden Verbindung mit einem Mann erkennt, der so tief in seinem inneren Chaos und seiner Verachtung gefangen ist.
Ihre Flucht könnte auch als Schlussfolgerung aus dem philosophischen Dilemma des Romans gesehen werden: dass der Versuch, sich selbst durch den anderen zu retten, letztlich in einer Vergeblichkeit endet, und dass der einzige Ausweg oft darin besteht, sich selbst zu befreien. Lisas Weg ist der eines Schritts in die Selbstbestimmung, der das Fehlen einer wirklichen Erlösung für den Kellerbewohner noch schmerzhafter betont.
Warum kann der Kellerbewohner sie trotz geringem Vorsprung nicht einholen?
Dass der Kellerbewohner Lisa nicht einholen kann, ist also weit mehr als eine einfache physische Unfähigkeit. Es ist ein Symbol für seine existenzielle Verlorenheit und die Unmöglichkeit, sich mit anderen Menschen zu verbinden oder aus seiner eigenen inneren Gefangenschaft auszubrechen.
Es reflektiert auch seine Unentschlossenheit und die Tatsache, dass er sowohl physisch als auch emotional gefangen bleibt.
Lisa hingegen wird durch ihre Flucht zu einem Symbol für Hoffnung und Befreiung, die der Kellerbewohner nie wirklich erreichen kann. Ihre Flucht zeigt die Kontraste zwischen den Möglichkeiten des Menschen, sich selbst zu verändern und die Unfähigkeit, sich aus einer Welt der Verzweiflung und Selbsttäuschung zu befreien. Es ist diese Dynamik zwischen Flucht und Verweigerung, die den Kellerbewohner in seinem tragischen Zustand festhält.
Ist der Selbstmord des Kellerbewohners das wahrscheinlichste Szenario?
Der **Selbstmord** des Kellerbewohners ist aus psychologischer und existenzieller Sicht das wahrscheinlichste Szenario, wenn man seine innere Verzweiflung, seine existenzielle Einsamkeit und seine Unfähigkeit zur Veränderung berücksichtigt. Für den Kellerbewohner scheint der Tod die einzige Lösung zu sein, um aus seiner qualvollen **Existenz** zu entkommen – eine Welt, in der er keine wirkliche **Verbindung** zu anderen Menschen oder zu sich selbst herstellen kann. Seine **unaufhörliche Verweigerung**, sich selbst zu retten, macht den Selbstmord zu einer **logischen Konsequenz** seiner existenziellen **Eingesperrtheit**.
Dostojewski selbst lässt die Frage offen, ob der Kellerbewohner wirklich sterben wird, aber die **dunkle Stimmung** und die **tragische Perspektive** des Romans machen es wahrscheinlich, dass der **Selbstmord** als eine Art **flimmernde Möglichkeit** präsent bleibt.
Zeige Gemeinsamkeiten zwischen dem Kellerbewohner und Travis Bickle aus Taxi Driver auf
Zeige Gemeinsamkeiten zwischen dem Kellerbewohner und Patrick Bateman aus American Psycho
Zeige Gemeinsamkeiten zwischen dem Kellerbewohner und dem Protagonisten aus Fight Club auf
Geändert von frnck1960 (16.07.2025 um 20:02 Uhr)
jetzt wäre das auch geklärt:
Die Göttliche Komödie von Dante. In diesem Werk wird ausführlich der Aufbau von Hölle und Fegefeuer beschrieben. Warum erfolgt dies nicht ebenfalls über den Himmel?Das ist eine interessante Frage! In Dantes Göttlicher Komödie wird tatsächlich der Aufbau der Hölle und des Fegefeuers sehr detailliert beschrieben, während der Himmel eher in einer abstrakteren und weniger detaillierten Weise behandelt wird.
Es gibt mehrere Gründe, warum Dante sich so entschieden haben könnte:
- Menschliche Erfahrung und Verständlichkeit: Die Hölle und das Fegefeuer sind Erfahrungen, die mit der menschlichen Existenz und den moralischen Entscheidungen, die jeder trifft, in direkter Verbindung stehen.
Diese Welten sind greifbar und können durch das menschliche Verhalten und die Konsequenzen dieses Verhaltens erklärt werden. Der Himmel hingegen wird in vielen religiösen und philosophischen Traditionen als etwas jenseits der menschlichen Erfahrung dargestellt – ein Zustand, der schwer vorstellbar und zu beschreiben ist.
Dante könnte sich also entschieden haben, den Himmel weniger detailliert zu beschreiben, um den Lesern nicht ein Bild zu vermitteln, das sie als unrealistisch oder zu entrückt empfinden würden.- Erzieherische Absicht: Dante nutzt die Hölle und das Fegefeuer als Werkzeuge, um moralische und religiöse Lehren zu vermitteln. Durch die Strafen und Prüfungen in der Hölle und im Fegefeuer kann er den Leser auf die Konsequenzen von sündigem Verhalten hinweisen und die Bedeutung der Buße und der Reinigung des Seelenzustands betonen. Der Himmel ist zwar das endgültige Ziel, aber er wird eher als Belohnung und als Zustand der Erlösung dargestellt, bei dem die moralische Botschaft weniger unmittelbar vermittelt werden kann.
- Klassische Traditionen: Dante orientiert sich in vielen Aspekten an der klassischen Literatur, besonders an der griechischen und römischen Mythologie. In vielen dieser Traditionen gibt es detaillierte Darstellungen von Unterwelten und Höllen, aber die Vorstellungen vom Himmel sind oft vage oder gar nicht beschrieben. Dante könnte diese Tradition übernommen haben und sich daher auf die „dunklen“ Aspekte der Jenseitsvorstellungen konzentriert haben.
- Poetische Struktur: Die Struktur der Göttlichen Komödie ist auch poetisch und dramatisch ausgelegt. Die Reisen von Dante durch die Hölle, das Fegefeuer und den Himmel folgen einer klaren, aufsteigenden Struktur, die den Leser von den schlimmsten Sünden und Qualen hin zu den höchsten göttlichen Belohnungen führt. Während die Hölle mit ihren spezifischen Kreisen und Strafen eine „dramatische“ Reise darstellt, ist der Himmel eher als ein Zustand des Friedens und der Ruhe konzipiert, was sich schwerer in einem dramatischen Rahmen darstellen lässt.
- Religiöse Symbolik: Dante ist tief in der mittelalterlichen christlichen Theologie verwurzelt, und viele Aspekte seines Werkes zielen darauf ab, die Theologie seiner Zeit zu spiegeln. In der christlichen Tradition wird der Himmel oft als Zustand der Vereinigung mit Gott und des ewigen Friedens beschrieben – etwas, das jenseits menschlicher Vorstellungskraft liegt. Die Hölle und das Fegefeuer hingegen sind sichtbare „Strafen“, die direkt aus dem menschlichen Handeln resultieren. Dante könnte den Himmel daher als weniger „narrativ“ beschrieben haben, weil er ihn als göttliche Belohnung sah, die nicht denselben didaktischen Zweck erfüllt wie die Hölle oder das Fegefeuer.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die detaillierte Darstellung der Hölle und des Fegefeuers in der Göttlichen Komödie dazu dient, moralische, religiöse und philosophische Botschaften zu vermitteln, die den Leser zum Nachdenken anregen sollen. Der Himmel hingegen wird als das ultimative Ziel und die Belohnung für die Tugend dargestellt, was sich weniger für eine detaillierte Beschreibung eignet.Gibt es eine ausführliche, fassbare Beschreibung des Himmels in einem Werk der Weltliteratur?
War das Buch Henoch eine Inspiration für Dante?
Geändert von frnck1960 (17.07.2025 um 18:59 Uhr)
Da sieht man mal, woher Hergé seine Ideen hatte:
Quelle: Krieg und Frieden, S. 332 (Hanser Verlag)Timochin stürzte sich mit einem so heftigen Schrei auf die Franzosen und lief mit so wahnsinniger, trunkener Entschlossenheit,
nur mit dem Degen, gegen den Feind, dass die Franzosen gar nicht mehr zur Besinnung kamen, die Gewehre wegwarfen und flüchteten.
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Angesichts der Art, wie die Welt sich seit den 70ern entwickelt hat, würde ich gerne hinzufügen
Robert Anton Wilson und Robert Shea: Die Illuminatus-Trilogie
Tatsächlich führen wir heute den Kampf gegen die Illuminaten, die aber in Wahrheit nicht echte Personen sind, sondern ein Erbe, das wir uns durch Politik und Philosophie selbst geschaffen haben. Die Bereitschaft, auch das sicherste Quantum an Wahrheit als relativ zu bezeichnen, diese irrwitzige Bereitschaft, Einsteins Sätzchen, dass alles relativ sei, zur einzigen Weltgewissheit zu machen, hat uns intellektuell so geschwächt und aus dem Ruder laufen lassen, dass unser Überleben davon abhängt, dass wir unseren degenerierten Geist wieder in die Spur kriegen. Diesen Kampf hat uns dieses Buch bis in kleinste Detail beschrieben und vorexerziert und daraus ein Action-Abenteuer gestrickt, das ich zu gerne als die Mutter der Verschwörungstheorieromane betrachte (nicht zeitlich gesehen, aber von der Bedeutung her, dass es für uns heute hat) und posthum für den wichtigsten Roman unserer Zeit. Und wenn man es erstmal durch die ersten hundert Seiten geschafft hat, merkt man auch, wieviel Spaß es macht, ihn zu lesen. Ist aber nicht ganz einfach.
Es ist eben NICHT alles relativ!
Der ist richtig gut. Schade, dass die Illuminatus-Trilogie relativ unbekannt ist und stattdessen Dan Brown
gefeiert wird.
Allerdings.Aber wie das so ist mit der Qualität. Dan Brown ist halt für die Masse. Selbst ich habe Illuminatus dreimal angefangen und erst der übermenschliche Wille, endlich das Rockkonzert in Ingolstadt, den finalen Höhepunkt des Romans, zu erleben, ließ mich die erste Komplettlesung bewältigen.
Aber seitdem lese ich es immer wieder. Und Wilson sowieso immer gerne. Seine Bücher "Cosmic Trigger I-III" sind auch super. Tagebücher sozusagen. Wilson war der erste Mensch, der es geschafft hat, seine Tochter bzw. ihren Kopf zu cryogenisieren, obwohl sie ein Gewaltopfer war, was bis dahin ein Ausschlussgrund war.
Was auch super ist: das Buch ist immer noch und seit zwanzig Jahren permanent verfügbar! Eine Gunst, die nicht mehr vielen Büchern gewährt wird.
Geändert von Exphilosoph (02.11.2025 um 10:02 Uhr)
Es ist eben NICHT alles relativ!
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