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Thema: Im Fuxholzener Rotlichtviertel

  1. #1
    Mitglied Avatar von Lupo
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    Im Fuxholzener Rotlichtviertel

    Vor einigen Monaten fasste ich den ambitionierten Entschluss, meine zwar lückenhafte, aber doch umfangreiche FF-Sammlung chronologisch durchzulesen. Dabei musste ich zwar einiges Leid ertragen, aber durfte auch so manche Perle entdecken, deren Existenz ich entweder vergessen hatte oder die ich nach Flohmarktkauf zum Kilopreis bisher noch gar nicht gelesen hatte.

    Besonders angetan haben es mir die zahlreichen Geschichten von Fecchi und Costa, durch die die Stadt Fuxholzen für mich einen ganz neuen Charakter und eine Tiefe erhalten hat, die ich bisher noch nicht gekannt hatte. Ich weiß, dass es dort eine Mehrzweckhalle gibt und ein Stadion, ein Messegelände und einen Stadtpark. Und so manche Straßenecke erkennt man dann doch wieder.

    Inzwischen bin ich bei Band 9/1988 angelangt, und in der Lupo-Geschichte "Der Trinkgeldjäger" über eine Szene gestolpert, bei der mir fast die Augen aus dem Kopf fielen. Kurz zur Vorgeschichte: Lupo setzt einen Postboten außer Gefecht, um in dessen Rolle zu schlüpfen und die üppigen Trinkgelder zu kassieren. Dabei erlebt er erwartungsgemäß einige Enttäuschungen, um schließlich auf S. 7 im "Knutscherwinkel 6" zu landen. Hier, in einem rosa gestrichenen Haus, das an allen Ecken und Enden mit kleinen roten Herzchen dekoriert ist, öffnet ihm eine mittelalte, reichlich aufgebrezelte Dame im knappen Frotteemantel, die seine Frage nach Trinkgeld mit den Worten quittiert: "Aber ja, mein Süßer, du sollst alles haben, was dein Herz begehrt!" und weiter: "Deine Mühen sollen tausendfach belohnt werden!"
    Daraufhin zieht sie ihn ins Haus, und fortan sind nur noch teils mehr-, teils eindeutige Laute zu vernehmen (z. B. BOING, SMACK, GULP, KRACK). Ein Passant kommentiert das Geschehen: "Jaja...jung verheiratet sollte man noch mal sein."

    Was im Haus derweil geschieht, sieht man nicht, man kann es nur ahnen.
    Und nun quälen mich die Bilder in meinem Kopf. Was erlebt Lupo im Haus Knutscherwinkel 6? Welchem Gewerbe geht die Dame nach? Wer besucht sie sonst noch? Wohin geht Fax, wenn er vorgibt, zu einer Reserveübung zu müssen? Und vor allem: Was würde Onkel Rolf dazu sagen???
    Freitag ist Freutag - ist Fix-und-Foxi-Tag

  2. #2
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    Zitat Zitat von Lupo Beitrag anzeigen
    Vor einigen Monaten fasste ich den ambitionierten Entschluss, meine zwar lückenhafte, aber doch umfangreiche FF-Sammlung chronologisch durchzulesen.
    Was zahlt man dir dafür? Ernsthaft, das ist Arbeit, zumindest wenn man auch Perioden von FF liest, die nicht mehr zu denen zählen, die man favorisiert.
    Was im Haus derweil geschieht, sieht man nicht, man kann es nur ahnen.
    Und nun quälen mich die Bilder in meinem Kopf. Was erlebt Lupo im Haus Knutscherwinkel 6? Welchem Gewerbe geht die Dame nach? Wer besucht sie sonst noch? Wohin geht Fax, wenn er vorgibt, zu einer Reserveübung zu müssen? Und vor allem: Was würde Onkel Rolf dazu sagen???
    Nuja, ahnen muss man eigentlich nicht. Die Adresse gibt es vor: Lupo wird von der Dame vergeknutscht. Mehr kann nicht gewesen sein, weil FF erstens ein Kindercomic ist, zweitens Rolf das nicht akzeptiert hätte (und er schon dieses Heft und nicht erst das mit den "Prinzen" zerrissen hätte) und drittens in der Geschichte Lupo voll bekleidet durchs geschlossene Fenster flüchtet.
    Es weist auch nichts auf ein Etablissement hin, die Dame dürfte die einzige Bewohnerin sein, von den Herzen auf der Tür und der Klingel sollte man sich nicht täuschen lassen. Was dem einen seine Gartenzwerge, sind dieser liebestollen Person halt die Herzchen. - Und dass Fax tatsächlich zur Reserveübung geht, darauf kann man wetten! Mein Gedächtnis lässt mich vielleicht im Stich, aber an amouröse Ausritte des alten Haudegens kann ich mich überhaupt nicht erinnern, zumindest nicht in den 60er Jahren.
    Geändert von fixundfertig (03.09.2023 um 22:07 Uhr)

  3. #3
    Mitglied Avatar von Lupo
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    Zitat Zitat von fixundfertig Beitrag anzeigen
    Was zahlt man dir dafür? Ernsthaft, das ist Arbeit, zumindest wenn man auch Perioden von FF liest, die nicht mehr du denen zählen, die man favorisiert.
    Das kannst du laut sagen!

    Ich war aktiver Leser so etwa zwischen 1976 und 1982, daher kenne ich diese Jahrgänge inzwischen natürlich in- und auswendig und konsumiere sie immer wieder gerne mit ordentlich Nostalgie überbacken.
    Die vorherigen Jahrgänge lassen sich teils leicht lesen, da sie storytechnisch noch einigermaßen variantenreich sind. Und besonders in der Zeit, da viele Lizenzcomics enthalten waren, kann man über mangelnde Abwechslung nun wirklich nicht klagen. Anfang bis Mitte der 80er fand ich bisher am schwierigsten - grottige Stories, immer wieder aufgewärmte Plots und dann noch die Nachdrucke der altbackenen Hops und Stops- und Fridolin-Geschichten, die so gar nicht in die Zeit passen. Da nehme ich mir dann schon die Freiheit, auch mal was zu überspringen oder nur flüchtig durchzublättern, genauso wie die lahmen Uralt-Bobo-Geschichten, mit denen ich mich momentan konfrontiert sehe. Auch bei Pauli fange ich oft das Blättern an, wenn sich in den ersten zwei Bildern schon abzeichnet, dass es wieder mal darum geht, Egon auf besonders raffinierte Weise () bei Mimi auszustechen.
    Allerdings finde ich viele der FF-Geschichten aus den Jahrgängen ab 1985 geradezu erfrischend, hab da schon so manche Überraschung erlebt.

    Aber ja, wenn ich es für Geld machen müsste, dann würde ich gut verhandeln
    Geändert von Lupo (03.09.2023 um 21:40 Uhr)
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  4. #4
    Mitglied Avatar von Lupo
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    Zitat Zitat von fixundfertig Beitrag anzeigen
    Es weist auch nichts auf ein Etablissement hin, die Dame dürfte die einzige Bewohnerin sein, von den Herzen auf der Tür und der Klingel sollte man sich nicht täuschen lassen. Was dem einen seine Gartenzwerge, sind dieser liebestollen Person halt die Herzchen. - Und dass Fax tatsächlich zur Reserveübung geht, darauf kann man wetten! Mein Gedächtnis lässt mich vielleicht im Stich, aber an amouröse Ausritte des alten Haudegens kann ich mich überhaupt nicht erinnern, zumindest nicht in den 60er Jahren.
    Danke, du rettest meine Nachtruhe!
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  5. #5
    Mitglied Avatar von albert-enzian
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    Also ich glaube, die beschriebene Dame fällt eher in die Kategorie "Grüne Witwe".

  6. #6
    Mitglied Avatar von Horatio
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    Also ich musste ja bei der Beschreibung an den Tex-Avery-Zeichentrickfilm Red Hot Riding Hood und die Begegnung des Wolfs mit der Großmutter denken:
    https://www.dailymotion.com/video/x6cpean
    Geändert von Horatio (06.09.2023 um 17:51 Uhr) Grund: Link eingefügt.
    Horatio

  7. #7
    Mitglied Avatar von Grünling
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    Generell hätte ich es in den FF-Geschichten besser gefunden wenn Fix und Foxi und Lupinchen eindeutig wie Kinder agiert hätten.
    Das war bei Pauli und Tom & Biber ganz eindeutig und dadurch waren die Geschichten auch nachvollziehbarer und lustiger.

  8. #8
    Mitglied Avatar von albert-enzian
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    Ja und Nein. Man darf dabei nicht vergessen, dass Fix und Foxi bis 1961 komplett eigenständig agierten und ihnen erst mit Band 303 eine erwachsene Autoritätsperson (Onkel Fax) vor den Latz geknallt wurde. Fix und Foxi waren nie als bevormundete Kinder konzipiert. Die Abenteuer der Fuchszwillinge geht immer eher in Richtung "5 Freunde" oder "Die Rasselbande". Selbst Pauli war bis zu seiner Rückkehr nach Maulwurfshausen sein eigener Herr und wurde erst dann verjüngt und zum "Kind" zurückgestuft.

  9. #9
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    Pauli als Zigarre rauchender Schnapstrinker war vor meiner Zeit.

  10. #10
    Mitglied Avatar von Lupo
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    Na na, rauchende Kinder gab es in Maulwurfshausen bis weit in die 80er. Vor allem Mecki sah man selten ohne Zigarre.
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  11. #11
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    Könnt ihr euch noch an die Kaugummi-Zigarren und -Zigaretten erinnern? Wir hatten doch eine sehr freie Kindheit!

  12. #12
    Mitglied Avatar von albert-enzian
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    Zitat Zitat von Grünling Beitrag anzeigen
    Wir hatten doch eine sehr freie Kindheit!
    Absolut! Da konnte man ganz ohne schlechtes Gewissen beim Bäcker "Amerikaner", "Granatsplitter" und "Mohrenköpfe" bzw. "Negerküsse" kaufen. Und bei letzteren hatte auch meine farbige Ziehkusine keinerlei Probleme beim Genuss!

  13. #13
    Mitglied Avatar von Grünling
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    Wir nannten sie Bumsköpfe. Keine Ahnung woher der Begriff kam.
    Beim Bäcker gab's dann Bumskopfsemmel plus Cola.
    Völlig überzuckert und hyperaktiv – es war herrlich. Lange her.

  14. #14
    Mitglied Avatar von Lupo
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    Jetzt wird's spannend: Auf der Rückseite von Heft 27/1990 darf Freund tatsächlich Lupo blank ziehen...
    Und das auch noch in einem vollbesetzten Fußballstadion!
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  15. #15
    Mitglied Avatar von albert-enzian
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    Nackige Füchse findest Du aber auch in FF 118 und FF 164. Waren also in den 50ern gar nicht sooo prüde.

  16. #16
    Mitglied Avatar von Lupo
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    Nachdem ich mit meinen FF-Heften durch bin, kommen als nächste Etappe die Sonderhefte dran. Die liebe ich besonders wegen der Titelgeschichten, in denen der gute Julio seine herrlich schrägen Einfälle ziemlich ungebremst umsetzen durfte.

    Im Ferien-Sonderheft von 1976 findet sich neben Jo-Jo, der im Tagtraum mehrere Haifische unzensiert massakriert und einer Lilli-Geschichte, die den ein Jahr später bevorstehenden Deutschen Herbst quasi vorwegnimmt, die recht eigenartige und unlogische FF-Story "Im Lande der Fatzteken". Und was sehe ich, bzw. sehen Lupo und Knox da auf Seite 14? eine schlanke und in Lupos Augen wohl durchaus ansehnliche, aber vor allem: voll- und barbusige Tempeldienerin...
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  17. #17
    Mitglied Avatar von Grünling
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    Also wenn du auf der Suche nach mangelhaft bekleideten Tempeldienerinnen bist,
    dann ist Fix+Foxi aber ein- bis zweideutig die falsche Lektüre für dich.
    Für deine Zielgruppe brachte Onkel Rolf PIP heraus.

  18. #18
    Mitglied Avatar von Lupo
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    Ich suche ja nicht danach, die Gute wirft dem geneigten Leser ihre Möpse ja geradezu entgegen.
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  19. #19
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    Das Ferien-Sonderheft von 1976 fällt in die Zeit des "befreiten Busens", wie es der "SPIEGEL" 1978 nannte.
    In diesem Merkur-Artikel von 2003 wird bereits ein Gegentrend bemerkt:
    https://www.merkur.de/boulevard/nicht-ohne-meinen-bikini-141465.html

    In den 70ern war das noch anders. Unvergessen ist ja der Auftritt einer jungen Frau in transparenter Bluse in "Wünsch dir was", anno 1970 ...

  20. #20
    Mitglied Avatar von Lupo
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    Ein weiterer Blitzer findet sich im Ferien-Sonderheft 1985 auf Seite 16, hier ist auf Panel 8 Lupos blanker Po zu sehen, nachdem ein Hai seine Badehose zerfetzt hat. Dafür darf er sich aber zuvor mit der blonden Ursula und der schwarzen Erika vergnügen - jugendfrei natürlich. Ich finde, sein Geschmack ist nicht der schlechteste.
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