Spider-Gwen: Amazing Powers (2015B)
Ich mag nicht unterschiedliche Versionen einer Reihe holen, doch es stellte sich heraus, dass meine angefangene Kollektion seit fünf Jahren nicht fortgeführt wurde, obwohl die eigentliche Serie in dem Jahr beendet wurde. Also schwenke ich zu dieser Sammelbandreihe, die eine ähnliche Seitenzahl für weniger Geld bietet, doch dafür nicht durchnummiert ist.
Seit dem letzten von mir vorgestellten Band gab es ein Crossover mit Spider-Woman und Silk. Die Folge ist der Verlust der Kräfte für Gwen, was ein interessanter neuer Ansatz des klassischen Stroyarcs Spider-Man No More ist. Nur ist jetzt nicht vollkommen Schluss, so kann Gwen ähnlich wie beim Webshooter ihre Fähigkeiten temporär aufladen, hat allerdings nur sehr begrenzt Ladungen dafür übrig.
Visuell mag ich den Band größtenteils. Der Stil ist anders, setzt mitunter auf knallige Farben ohne dabei zu übertreiben, nur manche Gesichter sind schlecht getroffen, stellenweise sogar nur auf Amateurniveau. Das Geschehen ist interessant. Bekannte Elemente aus Amazing Spider-Man werden aufgriffen und kreativ neuinterpretiert, nochmal eine Ecke mehr als es in Ultimate Spider-Man der Fall war. So ist der große Antagonist im Grunde schon eine moralische Perversion des Originals, aber gerade das macht ihn so interessant. Gwens Vater wird auch stark eingebunden, er bringt ein großes Opfer, muss hier wenigstens nicht dabei den Löffel abgeben.
Neben zwei Story Arcs wird hier auch Alltag präsentiert. So ist Spider-Woman zu Besuch und weckt Interesse auf ihre eigene Comicreihe. Weibliche Helden gibt es mittlerweile viele, doch welche, die eine komplette Schwangerschaft durchlaufen nur selten. Ansonsten gibt es auch mehr Zeit mit Gwens Freunden aus ihrer Band mit dem tollen Namen the Mary Janes. Irritiert bin ich über die seltenen Auftritte von Spider-Ham, der hier anscheinend nur ein imaginäres Hirngespinst Gwens ist.
Zum Abschluss gibt es ein Aufeinandertreffen mit der Klontochter des verstorbenen Wolverine. Die Herbeiführung ist ein wenig mit der erzählerischen Brechstange erwirkt, dennoch möchte ich nun auch mal in die Comics von X-23 reinsehen.
Der Band hat mir doch sehr gefallen. Ich muss auf jeden Fall das vorangehende Crossover Spider-Women nachholen und es ist schade, dass man Spider-Gwen kaum eigenständig lesen kann, weil gefühlt ständig woanders was passiert, was für den Charakter relevant ist.
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