Nach dem Digedon und Mutawakkel hat das unermüdliche Kreativteam aus den Tiefen der nordostdeutschen Wald-und Wiesengebiete ein neues Fanmagazin in den Markt penetriert, passend der Titel ,,Suleika''.
Es ist der Versuch, sich weiblichen Themen auf männlich-dezimierte Weise zu nähern, und doch wird mit jeder Penisode klarer, dass es hier nicht um ein Femizine sondern eher um Femizid geht, spätestens wenn Orlando von Schlachtschiffen, Hyterikerinnen und Kaffeetanten prostatiert.
Ich habe selten so gelacht!

Ein paar Dinge sind mir aufgefallen.

1. Der Titel. Es steht Suleika drauf und man erblickt sie auch auf dem Titel und auf ein paar Innenseiten, aber wo ist denn bitte der Artikel über die morgenländische Prinzessin abgeblieben? Seitenlang wird nach Apachen Milly geforscht, Adelaides Zipfel mit anderen zeitgenössischen Mützen verglichen, aber nichts wird berichtet über das, was unter Suleikas Turban vor sich geht.

2. Auf Seite 5 wird geschrieben, dass der Spitzhut Ende des 14. Jahrhunderts entstand, frühestens 1385. Auf Seite 6 ist dann Johanna von Flandern mit Spitzhut in jungen Jahren abgebildet, die von 1295-1374 lebte. Wie passt denn das zusammen?

3. Apachen-Milly ist nahezu zeitgleich zu einer anderen Comic-Saloon-Sängerin aufgetreten. Die Geschichten zum späteren Blueberry-Album ,,Chihuahua Pearl'' von Jean Giruad erschienen als Erstabdruck 1970-71 im französischen Magazin Pilote. Es ist schon aus zeitlichen Gründen nahezu ausgeschlossen, dass das eine Quelle für Hegen war. Immerhin ist aber Chihuahua Pearl blond und sie tritt tatsächlich im Apachengebiet auf. Und wenn man die Bilder vergleicht, siehe im unter nachfolgendem Link abgebildeten Album die Seiten 40-42, so gibt es schon ein paar Ähnlichkeiten:

https://www.bpandiani.ch/2020/04/04/...ihuahua-pearl/

Nun hat Giraud zwar Mexiko bereist, aber ist vielleicht auch mal in einschlägigen Pariser Etablissements gewesen. Seinen Blueberry soll er ja auch nach dem Aussehen des Schauspielers Jean Paul Belmondos gestaltet haben. Das brachte mich auf den Gedanken, dass Apachen-Milly ja äußerlich den französischen Can Can Tänzerinnen ähnelt, wie sie beispielsweise im Moulin Rouge auftreten:

https://www.youtube.com/watch?v=3F7B2i02jrM

Der französische Maler Henri Toulouse-Lautrec hat die Tänzerinnen des Moulin Rouge im 19. Jahrhundert festgehalten, darunter auch eine Jane Avril, der er freundschaftlich verbunden war. Sie wurde auch Mélinite (Melinit ist ein Sprengstoff) genannt und er hat sie beispielsweise auf folgendem Plakat verewigt:

https://de.m.wikipedia.org/wiki/Date...e-Lautrec.jpeg

Sind natürlich auch nur Spekulatiusse.

4. Es fällt natürlich auf, dass Jan Suski diesmal nicht das Cover gezeichnet hat. Ich hoffe, er wurde nicht ähnlich brutal aus dem Weg geräumt wie der arme Mutawakkel auf der Rückseite. Da stellt sich tatsächlich die noch unbeantwortete Frage nach dem ,,Warum''?

Abschließend nochmal zu Orlando und dem Wort ,,gendern''. Als Sachse würde man wohl doch eher ,,umgibben'' - ,,neiblumbsen'' und ,,absoofen'' gebrauchen, aber lustig ist die Erklärung allemal. Sie wird nur noch von dem Spruch mit dem Ozonloch übertrumpft. Hoffentlich kleben bei Dir nicht bald lauter Klimaaktivisten auf der Straße!

Insgesamt ein Jumbo-Plaisir, vielen Dank den Machern!!!