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Thema: Taiwan

  1. #26
    Moderator die neunte • Internationaler Comic-Salon Erlangen Avatar von Martin Jurgeit
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    @Markus:

    Tibet: Da frage ich mich dann angesichts der von dir verlinkten Revolutionsprosa nur, warum die Rotchinesen bis zur Niederschlagung des größten Widerstands dort Ende der 1950er Jahre fast ein Zehntel der Tibeter niedermetzeln mussten und noch viel mehr aus ihrer Heimat vertrieben?

    Korea: Vor dem Eingreifen Chinas war der Korea-Krieg praktisch beendet und das ganze Land befreit. Selbst Stalin hatte diese Situation bereits akzeptiert (genauso wie die Niederlage der Kommunisten im Griechischen Bürgerkrieg kurz zuvor). Was wir heute an Gräuel und Schrecken mit dem Koreakrieg verbinden, fand größtenteils erst NACH dem gezielten Eingreifen Maos statt. Er nutzte dieses auch ausdrücklich zur innenpolitischen Festigung seiner Macht. An der Koreafront wurden nämlich zu großen Teilen nationalchinesische Kriegsgefangene in Strafbataillonen verheizt, die damit ein für allemal als Machtfaktoren "ausgeschaltet" werden sollten.

    Chinesisch-vietnamesischer Krieg: Schauen wir uns auch einmal etwas genauer an, was du so einfach mal als "Grenzkonflikte" verniedlichst, etwa am Beispiel des Krieges mit Vietnam. Dort kämpften größere Armeen gegeneinander als heute im Ukrainekrieg und es gab nach vorsichtigen Schätzungen mindestens 50 Tausend Tote auf beiden Seiten – allein unter den Soldaten! So etwas nennst du tatsächlich einen Konflikt? Ab wie vielen Toten fängst bei dir denn ein "richtiger" Krieg an?

    Und bitte akzeptiere zumindest, dass alle diese von mir aufgeführten "Konflikte" ausnahmslos von China ausgingen – nie ist eine tibetische, (süd-)koreanische, vietnamesische oder indische Armee in die VR China eingefallen.

    Beim Lesen deiner zynischen Beiträge fühle ich mich in meine schlimmsten AstA-Zeiten Ende der 1980er zurückgebeamt. In welcher Zeitschleife hängst du denn fest?
    Geändert von Martin Jurgeit (24.08.2022 um 07:06 Uhr)

  2. #27
    fuxiger Teilzeit-SysOp Avatar von Markus
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    also erstmal zu Tibet: von der angesprochenen Seite habe ich zitiert, da sie das gruselige klerikale Regime an der Stelle kurz und knapp gut beschreibt und dies mit westlichen Quellen belegt (die meisten älteren Quellen sind heute kaum ohne weiteres digital abrufbar). Und ja, Mao und seine Leute waren definitiv keine Engel und haben in den ersten Revolutionsjahren auch viele fürchterliche Dinge und Fehler begannen, aus denen z.B. um 1960 auch die große Hungersnot hervorging. Dies dürfte einen großen Teil der von dir genannten Opfer erklären, ebenso gab es ja den bewaffnete Aufstand der Lama-Anhänger zu dieser Zeit, der konsequent und brutal bekämpft wurde.

    Korea: Ja, durch das Eingreifen der USA wäre der Krieg beendet gewesen. Das eine Macht eines anderen Kontinents ihre Interessen gnadenlos verfolgt und Truppen reinschickt, ist scheinbar normal, aber wehe China unterstützt sein Nachbarland auf gleiche Weise. Das Mao auch Gegner dort verheizte, bestreite ich garnicht. Innenpolitik ist auch oft der Grund für Kriege und mögen mit eine Rolle gespielt haben. In dem Fall ist die konkrete Bedrohungen durch die USA allerdings belegt. Ich habe aus einem wissenschaftlichen Artikel der UNO zitiert. China hat erst eingegriffen, als die Amerikaner zuvor dasselbe taten.

    Der Krieg mit Vietnam - da gebe ich dir weitgehend recht. Teile deine Ansicht bezüglich Tibet und Korea, wie ich geschrieben habe, nun garnicht. Und nein, keine Zeitschleife - ich finde es allerdings wichtig, gleiche Maßstäbe anzusetzen oder Dinge einzuordnen oder aus der Vergessenheit zu holen. Das heisst nicht, dass deswegen China keine Fehler begänge oder man seine polizeistaatliche repressive Innenpolitik auszublenden soll.

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