@Psiclops :

Deine Versuche, Dich selbst als Forist mit multipler Persönlichkeit zu etablieren, haben durchaus hohen Unterhaltungswert.



Aber im Ernst: Wenn Sätze "nicht mehr so gut klingen", kann das immer mehrere Ursachen haben, die nicht zwangsläufig im Unvermögen des Übersetzers oder der Übersetzerin zu finden sein müssen.
Im nichtgraphischen Literaturbetrieb sitzen seit ein paar Jahren zunehmend jüngere Redakteurinnen und Redakteure an den längeren Hebeln, denen es wichtiger ist, über den Einsatz digitaler Technik die Arbeitsleistung ihrer Übersetzerinnen und Übersetzer überwachen zu können [mit dem absehbaren Ziel, irgendwann durch den Einsatz sogenannter Künstlicher Intelligenz die Übersetzungskosten weiter minimieren zu können], als dass am Ende eine im kantschen Sinne schöne Übersetzung steht.
Leider sitzen auch im Kulturbetrieb zunehmend mehr Menschen an wichtigen Positionen, die Informatik und/oder BWL studiert haben und glauben, dabei ein nützliches oder zumindest komplexes Weltbild vermittelt bekommen zu haben.
Die mosern dann herum, wenn der Übersetzer oder die Übersetzerin etwas Schöner abliefern will ... und dafür auch noch mehr Geld will.



Zumindest Steffen Volkmer [Panini] hat aber vor gar nicht so langer Zeit noch zu Protokoll gegeben, dass er als Redakteur immer versucht, die von ihm betreuten Übersetzungen zu optimieren - also besser lesbar zu machen.
Kann sein, dass er - sollte Dein Eindruck Dich nicht trügen - inzwischen gegen Windmühlen ankämpft.


@#churchi :

Die Glossare werden "hinten raus" tatsächlich immer kürzer ... was, so mein Eindruck damals, vor allem daran liegt, dass in dem Augenblick, in dem die Handlung auf den finalen Showdown zusteuert, weder neue Figuren noch Handlungsorte eingeführt werden, die einer Erklärung bedurft hätten.
Und dann ist natürlich nicht auszuschließen, dass dem Übersetzer auf den letzten Metern einer umfangreichen Serie striktere Zeilen- und/oder Vergütungsvorgaben gemacht werden ... weil die verkaufte Auflage am Ende so niedrig geworden ist, dass allen Beteiligten klar ist: "Die Weiterproduktion der Serie wird mit jedem folgenden Band ein immer größeres Loch in die Kalkulation reißen ... also abbrechen oder zumindest wo immer möglich die Kosten minimieren!"

Ich finde:
Wir brauchen mehr Interviews mit Übersetzerinnen und Übersetzern ... darüber, unter welchen Bedingungen bestimmte Übersetzungen zustande gekommen sind, wer alles daran "mitgewirkt" hat, was die Vorgaben waren und welche Abstriche gemacht worden sind.
Vor allem aber sollte das Wissen darüber nicht verloren gehen, was für Persönlichkeiten eigentlich hinter den großen Lektüreereignissen gestanden haben, die uns einst dauerhaft zu Süchtigen gemacht haben [und die uns heute dabeibleiben lassen].
Dokumentaristinnen und Dokumentaristen vor! Hier gibt's ein Desiderat!



[Und: Ich hatte nicht überlesen, dass es Dir um die Rahmenhandlung gegangen war. Die ist, wie Du sie beschreibst. Einzelne Episoden haben es aber dessen ungeachtet erzählerisch durchaus in sich - und zwar auf ganz unterschiedliche Weise.]

Mit 1000 Grüßen,
JRN