erinnere ich mich wieder an meinen ehemaligen Kumpel Klaus und dessen Tat. Bei Klaus nebenan war eine Moslemfamilie eingezogen. Ihr Antrag auf Asyl war noch nicht durch, und gelegentlich bekamen sie Post vom Amt in der Sache. Klaus half ihnen, übersetzte es für sie. Ein wenig Deutsch sprach nur die achtzehnjährige Tochter Fatima, eine Schönheit wie aus "Tausend und einer Nacht". Klaus hatte mich einmal mitgenommen. Die Leute waren mir auf Anhieb sympathisch und selbstverständlich gastfreundlich.

Dann kam es zu einem Vorfall, der alles veränderte. Klaus und ich kamen ziemlich angeduselt bei ihm zuhause an. Im Treppenhaus kam uns Fatima entgegen. Klaus, der sich offenbar in sie verliebt hatte, umschmeichelte sie und sagte, sie könne hier in Deutschland ruhig ihr Kopftuch abnehmen, wozu der böse Islam die Moslems zwinge. Fatima guckte ängstlich. Klaus dachte wohl, er müsse sie unterstützen bei dem Schritt in die Freiheit und riss ihr das Tuch vom Kopf. Anstatt, dass Fatima sich ihm nun dankbar zeigte, widersetzte sie sich und rannte mit schamerfülltem Gesichtsausdruck davon. Klaus glaubte, der böse Moslemglaube hätte sie bereits unterwürfig gemacht, abgerichtet wie einen Hund.

Die nette Familie brach jeden Kontakt zu Klaus ab. Ich begegnete ihnen beim Einkaufen in der Stadt. Sie grüßten mich und ich schämte mich für Klaus.