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  1. #1
    Mitglied Avatar von Mick Baxter
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    Comics zu Umweltthemen in Disney-Comics

    Wir planen im COMIC!-Jahrbuch 2022 einen Artikel über Comics und Umwelt/Natur.

    Also natürlich über Comics, die sich explizit mit Umweltverschmutzung, atomarer Verstrahlung (durch Bomben oder AKWs) und Klimawandel auseinandersetzen, und das nicht nur in Publikationen der letzten zwei Jahre.

    Aber auch über die Rolle von Natur in Funnys und Abenteuercomics von "Pogo" über Disney und "Tarzan" bis hin zu "Andy Morgan".

    Wie sieht das in Disney-Comics aus? Geht es in der MICKY MAUS jetzt häufiger um solche Themen? Gibt es Barks-Comics, die sich explizit mit Umweltverschmutzung beschäftigen? Wie ist überhaupt das Verhältnis von anthropomorphen Tieren zur Natur?
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  2. #2
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    Ich wünsche dir viele Antworten, das ist im Bereich Disney ein ziemlich weites Feld.

    Ich denke, dass das Fähnlein Fieselschweif da gute erste Adresse ist. Gerade die späten Barks-Fragmente, die unter anderem von Daan Jippes vollendet wurden, lassen die Fieselschweiflinge immer wieder gegen ernsthafte Umweltbedrohungen ankämpfen. Hier ist eine Liste von Geschichten, an denen Barks und Jippes beteiligt waren (nicht alle, aber viele Geschichten, behandeln das Thema Umweltverschmutzung).

    Auch in den neueren italienischen Geschichten wird die Umwelt thematisiert, ein sehr aktuelles Beispiel ist "Mission Kanada" im frisch erschienen LTB Winter 4, wobei diese Geschichten auch noch andere Aspekte hat. Ohnehin ist das Topolino schon seit Jahren recht ökologisch ausgerichtet, das schlägt sich in einer Reihe von Geschichten nieder. Das Micky-Maus-Magazin hatte entsprechende Phasen aber früher auch schon mal, mindestens in den 1990ern, als ein Schlaues Buch mit Karten zum Sammeln über viele Ausgaben gefüllt werden konnte.

    Erwähnen sollte man auch den Autor Giorgio Pezzin, der quasi ein Pionier war, wenn es darum ging, umweltschädliches Verhalten im Alltag zu thematisieren - und das wohlgemerkt schon seit den frühen 1980er Jahren. Nur mal vier Beispiele- und das sind die, die ich per generischer Suche gefunden habe, nicht die, die mir eingefallen sind (die erste Geschichte kenne ich nicht mal).

    Ebenfalls wichtig: "Der Krieg der Wendigowak" von Don Rosa, die eindrückliche Fortsetzung von "Im Lande der Zwergindianer" von Carl Barks. Zwar fasst Disney diese Geschichten auch schon mal wegen der thematisierten First Nations mit spitzen Fingern an, aber gerade durch dieses Setting wird die Botschaft, in Einklang mit der Natur zu leben, noch nachdrücklicher.

    Die Liste ist definitiv nicht vollständig, ich hoffe, sie wird verlängert.

    Zu den anderen Fragen: Anthropomorphe Tiere wie Donald oder Micky sind ja im Endeffekt Menschen, die wie Tiere aussehen. Das ändert also erst mal nichts an ihrer Einstellung zur Natur. Und die Tiergestalten, die Tiere sein sollen, verhalten sich im großen und ganzen entsprechend ihrer Natur.

    Zu zerstörerischer Atomkraft fällt mir wenig ein. Ja, es gibt Geschichten, in denen Böse die Welt zerstören wollen. Und es gibt, vor allem in älteren Geschichten, auch eher naive Auseinandersetzungen mit Atomkraft (Scarpas Erfindung Atömchen ist ja ein enorm vergrößertes Atom - aber wenn es in Geschichten mit ihm ernste Bedrohungen gibt, nutzen die Bösen eher herkömmliche Waffen). Aber eine realitätsnahe, direkt so bezeichnete Bedrohung sehe ich in den Funnies nicht - es wäre ja auch schwierig, die wieder auflösen. In ernsteren Comics wie dem neuen Phantomias (PK) wäre das eher möglich. Die habe ich zwar alle mal gelesen, aber da kennen sich andere besser aus.

  3. #3
    Mitglied Avatar von BlackSun84
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    Gerade im Bereich 100-200 gab es massig Themen zum Naturschutz, allen voran auch Regenwaldschutz, was halt so Themen in den 80ern und frühen 90ern waren. Mir fallen da sofort die LTB 129 (Folgen der Umlenkung des Golfstroms), 156 (Regenwaldabenteuer) und 180 (Dagobert führt brutalste Landwirtschaft ein) ein. Ach ja, beim LTB 169 lagert Dagobart seine Industrie auf einen Eisberg aus, weil die Entenhausener die Schnauze voll haben. Übrigens ging es schon vor dreißig Jahren gerade in der MM ständig um Umweltschutz. Soll kein Millenial sagen, dass er vom Thema Nichts mitbekommen hätte als Kind.

    Atomkraft ist aber, wie NRW-Radler schon schreibt, eigentlich nie ein Thema gewesen. War vielleicht zu abstrakt oder zu erschreckend für Kinder.

  4. #4
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    In der Geschichte "Eine Stadt im Kunststofffieber" (LTB 128) ersetzt OD praktisch alles im Alltag durch Duckoplast und ähnliche Kunststoffe. Schöne Geschichte mit Umweltkatastrophe und anschließender Läuterung von OD.

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  5. #5
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    Der Autor Fabio Michelini hat verschiedene Umweltgeschichten geschrieben. So liess er die Ducks schrumpfen und in einem Blatt umherreisen (LTB 122, I TL 1455-BP), einem Kaktus (LTB 198, I TL 1983-B) und einem Pilz (auf Deutsch noch nicht veröffentlicht), Die Paradiesinsel (I TL 2441-2) Dann gibt es noch die didaktische Geschichte „Der Lauf des Wassers“ (I TL 1587-A). Von Casty ist „Tutors Welt“ zu empfehlen (I TL 2839-1P).
    Interessant ist, dass sowohl Casty als auch Michelini neben Umweltgeschichten auch mal Autos leben liessen (I TL 2071-1, I TL 2613-7), überhaupt sind Micky, Donald & Co. in gefühlt 99% der Fälle mit dem Auto unterwegs, Bus und Zug sieht man selten, dafür gerne mal Privatflugzeuge (überraschend viele Entenhausener haben den Flugschein, hier zwei Symbolbilder: I TL 1202-A, I TL 1607-B). Das Problembewusstsein hat offenbar Grenzen.
    Es gibt neben den Barks-Geschichten (Barks Fähnlein Fieselschweif) auch eine Reihe über das Fähnlein FIeselschweif (U.F.F. Unternehmen Fähnlein Fieselschweif) sowie Themenbände über die Pfadfinder (Enten Edition 23, 49, 69, SBGF 1), aber explizit zum Thema Umwelt kenne ich keinen Band. Chefredakteur Peter Höpfner meinte mal auf die Frage, ob es mal ein Spezial oder sonst einen Band zum Thema Umwelt geben würde, sowas müsse man dann auch konsequent durchziehen mit Ökopapier. Bisher ist es nicht passiert. Dafür gibt es mehrere Bände über Donalds Auto (Enten Edition 24, 59, DHH 9) oder Autos allgemein (DTEA 1, Spezial 35) und sogar einen übers Fliegen (Spezial 83). Kreuzfahrten werden auch nicht problematisiert (D 28072).

  6. #6
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    Atomare Verstrahlung ist Thema in der Barks-Geschichte In Ancient Persia, allerdings nicht in der Übersetzung. Im Original sind es Radiumdämpfe, die die Menschen in Staub auflösen. Der Professor liest in der Übersetzung das Buch "Hoch das Atom", im Original ist es "Up and Atom".
    Für noch mehr Infos: https://www.duckipedia.de/Vor_Neugier_wird_gewarnt

  7. #7
    Mitglied Avatar von Cap'n Kuda
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    Hier gabs doch erst vor einiger Zeit ein ähnliches Thema: https://www.comicforum.de/showthread...um-Klimawandel

  8. #8
    Mitglied Avatar von BlackSun84
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    Argh. Wie konnte ich nur das LTB 128 vergessen?! Wie wir aber merken, gerade in den 80ern und auch noch frühen 90ern war das Thema Umwelt-/Waldschutz auch in Kindercomics präsent.

  9. #9
    Mitglied Avatar von Spectaculus 1/4
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    Zitat Zitat von kater karlo Beitrag anzeigen
    Der Autor Fabio Michelini hat verschiedene Umweltgeschichten geschrieben. So liess er die Ducks schrumpfen und in einem Blatt umherreisen (LTB 122, I TL 1455-BP), einem Kaktus (LTB 198, I TL 1983-B) und einem Pilz (auf Deutsch noch nicht veröffentlicht), Die Paradiesinsel (I TL 2441-2) Dann gibt es noch die didaktische Geschichte „Der Lauf des Wassers“ (I TL 1587-A). Von Casty ist „Tutors Welt“ zu empfehlen (I TL 2839-1P).
    Michelini hat auch Gentechnik und DNA thematisiert, allerdings (wenn ich mich recht entsinne) ohne ökologische Message: https://inducks.org/story.php?c=I+TL+2006-2
    Dafür gab es bei ihm später mit den außerirdischen Bäumen wieder Umweltbewusstsein, siehe hier und hier. Das Thema Abfallwirtschaft, Mülltrennung und Recycling spielt auch immer wieder eine Rolle. Hier wollte Pezzin den Müll einfach in einem schwarzen Loch verschwinden lassen.

    Noch mehr Pezzin gefällig? Die beiden Phantomias-Geschichten "Der Auto-Krieg" und "Die Algen-Plage". Und "Gefahr erkannt, Gefahr gebannt?", eine nachdrückliche Geschichte über die absichtliche Zerstörung der Ozonschicht.

    Bei Casty sollten auch noch "Die Insel Niemalsnie" (LTB 495) und "Der verschwundene Mond" (LTB Maus-Edition 6) erwähnt werden. Ersteres zeichnet ein düsteres Zukunftsbild von unserem Planeten, auf dem mittlerweile keine Säugetiere mehr leben, sondern nur noch hoch entwickelte Insekten. Zweiteres nähert sich der Tutor-Thematik von einem anderen Blickwinkel.

    Was das Thema Atom und Phantomias/PKNA angeht, so fallen mir ein paar Dinge ein, die allerdings allesamt nicht so ganz passen.

    Einmal ist da die berühmte Explosion des Kernfusionskraftwerks, die in "Der Tag der kalten Sonne" letztlich noch verhindert wird, aber eigentlich einen Großteil von Entenhausen verwüsten sollte. Wie das aussehen könnte, erfährt man dann in "Was wäre, wenn..." - mit einer doppelseitigen Nuklearexplosion.

    Für meinen Geschmack eindeutig zu leichtsinnig behandelt wird das Thema in "Auf der dunklen Seite". Hier reist eine Delegation von der Erde zum Mond, um dort mit Evronianern zu verhandeln. Wenn der Kontakt abreißen sollte, würden die Befehlshaber auf der Erde den Beschluss treffen, den Mond mit Atomraketen zu bombardieren! Was das für gravierende Folgen hätte, darüber hat sich Gianfranco Cordara ganz offensichtlich keinen Gedanken gemacht.

    In "Der Agdy" wird offiziell von Nukleartests geredet, allerdings geht es tatsächlich im Meteoriten, die auf die Erde prallen. Höchstens zu gebrauchen als Anschauungsmaterial dafür, dass Atom auch in Entenhausen ein Thema ist, das Demonstrationen hervorruft.

    In Byron Ericksons "Ein teuflisches Täuschungsmanöver" ist das Endziel ein Plutoniumklumpen, der Bestandteil einer schrecklichen Waffe werden könnte. Der Leser muss kurz denken, dass sich Micky der tödlichen Strahlung ausgesetzt hat.

    Uran wird in "Die Pilz-Mine" gefördert.

  10. #10
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    Für meinen Geschmack eindeutig zu leichtsinnig behandelt wird das Thema in "Auf der dunklen Seite". Hier reist eine Delegation von der Erde zum Mond, um dort mit Evronianern zu verhandeln. Wenn der Kontakt abreißen sollte, würden die Befehlshaber auf der Erde den Beschluss treffen, den Mond mit Atomraketen zu bombardieren! Was das für gravierende Folgen hätte, darüber hat sich Gianfranco Cordara ganz offensichtlich keinen Gedanken gemacht.
    Klingt ein wenig nach so üblichem "Military-SciFi-Gedöns" Marke Stargate: "Wenn Sie in 24 Stunden nicht zurück sind, schicken wir eine Atomwaffe durchs Tor." Atomwaffen, die Knallbonbons des Genres.

  11. #11
    Mitglied Avatar von Mick Baxter
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    Hallo!

    Herzlichen Dank allen Teilnehmern des Threads.

    Wir möchten natürlich auch im COMIC!-Jahrbuch allen danken, die mit ihren Tipps zum (hoffentlichen) Gelingen des Artikels beigetragen haben, der mittlerweile bezüglich seines Umfangs alle erwarteten Grenzen sprengt.

    Aus Platzgründen werde ich vielleicht ein wenig sieben müssen (nach Anzahl der Tipps und ob sie von den Autoren aufgegriffen wurden z.B.).

    Und natürlich kann ich nur die Foren-Nicknamen nennen, da ich die Taufnamen von nur wenigen kenne. Ich lasse mich aber gerne belehren. PN oder Mail an icomic@t-online.de.
    Geändert von Mick Baxter (09.05.2022 um 22:59 Uhr)
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