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Thema: Beste Nebenfigur

  1. #151
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    1. Coffins. Siehe Reim oben
    2. Dan Botcher. ein bisschen was von Doc Emmett Brown
    3. Miss Victoria Jefferson. Geld macht sexy
    4. Teufelsbrüder. die armen Suppen, aber sympathisch
    5. Kuckucksberger. wie hab ich mich gefreut, als der Vorhang fiel. ähm. der Leuchter
    6. Abe Gunstick. lässig und mein Patron
    7. Jenny Joker. taff
    8. Smoky. der coole Käpt'n
    9. Suleika. SEXY! Sexyer jedenfalls als old curvy Jefferson
    10. Isabella di Tornados. weil sie ihn so schön um den Finger wickeln kann (und ein bisschen wie Milva aussieht)
    11. SONDERWERTUNG: Mr. Muffle aus der Kostümabteilung der Army. einfach köstlich

  2. #152
    Mitglied Avatar von Nante
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    Tja, nun habe ich es doch schon heute geschafft. Vielleicht auch besser, ehe ich bei anderen Voten wieder ins Grübeln kommen.
    War auch so nicht leicht. Zumal ich diesmal vor dem gleichen Problem stand, wie viele jüngere Voter bei den Faxen: Ich habe nur die Orientreihe lückenlos in der richtigen Reihenfolge gelesen. Bei allen anderen galt: Je älter desto später und um so größer die Lücken (Dafür erhöhte Wahrscheinlichkeit auf Hefte mit fehlenden Seiten.) Und wie ich jetzt merke, hat sich das wohl auch auf meine Auswahl ausgewirkt.

    Platz 10: Hilfssheriff Barker Keine Ahnung wieso, aber ich fand ihn einfach schon immer cool.

    Platz 9: Komnenos hatte ja gefragt: Papin oder James Watt. In Anlehnung an einen 90er-Gag (Frage: Oasis oder Blur - Antwort: PULP!) sage ich Thomas Newcomen! Das Heft war das erste der Dampfmaschinenreihe, was ich lesen konnte und man konnte in der Schule immer angeben, denn auch die Lehrer wußten in der Regel eher weniger über ihn als ich.

    Platz 8 : Maureen (O’Hara) Mockturtle. Ein cleveres Biest und wie schon mal gesagt, die ältere und verruchtere Schwester der braven Jenny.

    Platz 7: Eckensteher Nante Tja, warum wohl?

    Platz 6: Apachen- Milly Darüber habe ich mich ja schon bei den Covern ausgelassen.

    Platz 5: Die Gardisten Achmed, Omar und Ibrahim. Ihr Auftreten speziell in Heft 213 hat mich schon 1974 begeistert und tut es jetzt auch noch.

    Platz 4: Ehrwürden Coffins Daß er nicht weiter vorne landet, liegt sicher vor allem daran, daß ich ihn ausgerechnet in Heft 192 das erste mal kennen lernte. Abgesehen von seinem letztlichen „Abtauchen“ auch sonst nicht gerade sein stärkster Auftritt. Später wußte man dann immer schon, wie es für ihn mal enden würde.

    Platz 3 : Mutawakkel Die meisten Tiere im Mosaik waren entweder fies wie die Affen oder die Papageien oder lieb und brav wie Türkenschreck oder Nero. Unser ‚Schnappy‘ ist dagegen die perfekte Mischung aus liebenswerter Tollpatschigkeit, nur schwer zu erschütterndem Selbstbewußtsein und zielstrebigem Egoismus. Möge sein ungeklärtes Schicksal nicht im Startschuß einer neuen Handtaschen-Linie geendet haben.

    Platz 2 : Victoria Jefferson Wenn wir mal die liebenswerte Tollpatschigkeit beiseite lassen, trifft die Beschreibung auch auf Tante Victoria zu. Unbeirrt in der Verfolgung ihrer Ziele („Reden Sie kein Blech, Major. Wenn es um meine Goldmine geht, bin ich zu allem berechtigt.“) bis hin zur Billigung eines möglichen Tötungsverbrechens (Wurde das Schicksal von Sheriff Joe Watson je aufgeklärt?) und der felsenfesten Überzeugung erfüllt, mit Geld ließe sich ALLES regeln.
    Und wer braucht schon eine Annie Oakley, wenn er Victoria Jefferson in Heft 167 in action erlebt hat?

    Platz 1 : Komnenos hat sich über Sultan Mahmud II. geäußert. Meiner Meinung nach ist er aber zwar kein Plagiat aber zumindest eine (wenn auch verbesserte) Kopie des Römischen Kaisers Celsius.
    Ich habe ihn als erstes in dem (natürlich unvollständigen) Heft 19 kennen gelernt. Und Sprüche wie „Alle seid Ihr gegen mich! Ihr wollt mich nur loswerden! Aber ich lasse mich nicht fertig machen! Ich nicht!“ oder „Ich werde wahnsinnig! Aber Ihr sollt mich kennen lernen! … ich… ich!“ kann ich noch heute im Job manchmal gut nachempfinden
    Auf den Bonus-Punkt muss er allerdings verzichten. Denn gegen das Spottlied der Standartentruppe im gleichen Heft würde alles blass wirken.
    Eine Krise kann jeder Idiot meistern. Was uns zu schaffen macht, ist der Alltag.
    (angeblich) Anton Tschechow

  3. #153
    Mitglied Avatar von Nante
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    So, jetzt liegen erst mal ein ehrwürdiger Prediger und eine ehrsame Witwe klar in Führung.
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  4. #154
    Mitglied Avatar von komnenos
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    @Nante:
    An Deinem Celsius-Mahmud-Vergleich ist was dran, aber Mahmud kommt mir als Herrscher doch deutlich kraftvoller rüber als sein antiker Vorgänger. Aber dass Du auf Deinem Weg zum Poeten jetzt aussetzt, und nicht wenigstens einen Vierzeiler raushaust, da scheint mir das letzte Wort noch nicht geschrieben .

    Und was Deine Nominierung von Mutawakkel angeht, so hatte ich eigentlich mit einer eigenständigen Tierfiguren-Abstimmung geliebäugelt, bei der das Schnappmaul sicher größere Siegchancen hätte.
    Ich weiß natürlich auch, dass es im MvHH nicht so viele Tierfiguren (zumindest mit Namen) gibt wie Homo sapiens, aber es lohnt sich in meinen Augen, da nochmal einen separaten Fokus drauf zu legen.
    Du brauchst jetzt auch nicht Deine Liste zu überdenken, es ist mehr so ein Vorschlag in die Runde, lasst uns doch die Tiere später nochmal extra betrachten.
    Geändert von komnenos (13.05.2021 um 07:33 Uhr)

  5. #155
    Moderator Digedags Forum Avatar von Uhrviech
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    Zitat Zitat von komnenos Beitrag anzeigen
    ... so hatte ich eigentlich mit einer eigenständigen Tierfiguren-Abstimmung geliebäugelt... Du brauchst jetzt auch nicht Deine Liste zu überdenken, es ist mehr so ein Vorschlag in die Runde...
    Prima ... und wenn alle meine besten Nebenfiguren 4 Beine haben, brauche ich nur eine Liste machen
    Es grüsst
    Uhrviech aus Passow, wo die Digedags ein Zuhause haben

  6. #156
    Mitglied Avatar von komnenos
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    Zitat Zitat von Uhrviech Beitrag anzeigen
    Prima ... und wenn alle meine besten Nebenfiguren 4 Beine haben, brauche ich nur eine Liste machen
    Hätte ich jetzt aus Deiner Cover-und Backcoverliste so nicht unbedingt abgeleitet, aber wenn's so ist...
    Aber mein Vorschlag war ja genau, tierische und menschliche Nebenfiguren zu trennen, insofern würde eine Liste eben nicht reichen. Alle menschlichen Nebenfiguren werden Dir ja nicht so misslungen erschienen sein, oder war für Dich mit Heft 5 schon der Höhepunkt des MvHH erreicht?

  7. #157
    Mitglied Avatar von Nafi Dhu Asrar
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    1. Bogumil - Mein Favorit vor allen anderen. Bogumil hat in meinem Mosaikherzen einen besonderen Platz, vielleicht, weil diese Mosaikbände meine ersten und meistgelesenen waren. Er ist hintertrieben, aber auch gewieft und kann in neuem Umfeld sich wieder hocharbeiten (vom Gefangenen zum Söldner bei Diplomates, später dann in Konstantinopel. Er kommt mir auch brutal vor, etwas, was ich bei anderen Bösewichten vermisse.
    2. Coffins - Coffins, ein weiterer Bösewicht, aber diese bekommen einfach am meisten Handlung und können so ihre Persönlichkeit am klarsten darstellen. Coffins war, wie Komnenos schon geschrieben hat, der durchtriebenste Charakter, gerade weil er sein Predigerrolle vorschieben konnte.
    3. Strategos - Hier gefällt mir die, wie auch in der Mosapedia beschriebene, Ambivalenz zwischen Dienstvergessenheit/Korruption, Opportunismus und seine Loyalität gegenüber dem byzantinischen Staat. Außerdem habe ich mir den Strategos immer als einen etwas zappeligen Zeitgenossen vorgestellt.
    4. Irene von Thessalien - Irene greift auch mal zum Schwert und scheut sich nicht, ihren Gemahl zurechtzuweisen.
    5. Kapitän Fiasco - wunderbar gezeichnet.
    6. Victoria Jefferson - wenn die Amerika verfilmt würde, würde ich Judi Dench als Mrs. Jefferson sehen.
    7. Dan Botcher - ich mag seine Erfindungen.
    8. Polizeipräfekt von Campanien - ich mag wieder das Doppelspiel.
    9. Pedro, der stärkste Mann der Welt - Pedro mischt alles auf, ist aber herzensgut und etwas naiv.
    10. Don Manuel di Tornados - skurril und reich an Redewendungen

  8. #158
    Mitglied Avatar von Nafi Dhu Asrar
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    Bogumil, du Teufelsbruder!
    Raubst dir Bräute,
    Ausgekochtes Luder!
    Suchst stets Beute,
    Und schnupfst Puder!

    Mit deiner Meute
    pullst du Ruder
    Und noch heute
    Leerst du das Fuder!

    Bist verschlagen wie ein Kuder
    Doch wie schmerzen deine Häute
    Nicht dass dich die Bosheit reute!
    Was schert dich Hagiens Geläute!
    Geändert von Nafi Dhu Asrar (13.05.2021 um 14:04 Uhr) Grund: Verschreiber verbessert, danke pteroman!

  9. #159
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    Holla! Raffiniert aufgebaut! Und der seltene Luchskater tritt auch auf.
    Aber meintest du in der letzten Zeile vielleicht "Was schert dich ..."?

  10. #160
    Mitglied Avatar von komnenos
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    @Nafi Dhu Asrar:
    Sehr cool, aus Deinen Zeilen höre ich beim Lesen richtig den Rap raus, das müsste ja glatt noch einen Zusatzpunkt für die Mucke geben....

    Mit ,,Hagiens Geläute'' meinst Du die Hagia Sophia in Istanbul?
    Geändert von komnenos (13.05.2021 um 14:02 Uhr)

  11. #161
    Mitglied Avatar von Nafi Dhu Asrar
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    @Komenos: Ja, damit ist die Hagia Sophia gemeint. Leider passt das Metrum nicht immer, und es fehlen Anspielungen auf die Ereignisse in Konstantinopel und Pordoselene.

  12. #162
    Mitglied Avatar von komnenos
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    Zitat Zitat von Nafi Dhu Asrar Beitrag anzeigen
    @Komenos: Ja, damit ist die Hagia Sophia gemeint. Leider passt das Metrum nicht immer, und es fehlen Anspielungen auf die Ereignisse in Konstantinopel und Pordoselene.
    Also, ich bin offen für eine extended version, es sind doch noch 30 Tage Zeit. Oder Du wartest auf die Tierabstimmung, erwählst das goldige Schnappmaul, und setzt den Konstantinopel-Rap auf.

    Mutawakkel hat sich schon in Al Muta umbenannt und eine Goldkette umgehängt, gleich wakkelt er los

  13. #163
    Moderator Digedags Forum Avatar von Uhrviech
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    Uhrviechs alt- und ultimative Top-10 Nebenfiguren

    Ich habe doch geahnt worauf das hier hinausläuft – und dem muss ich unbedingt etwas entgegensetzen! Fiktive Charaktere machen hier das Rennen. Figuren, die sich Hegen, Dräger & Co. einfach so ausgedacht haben. Nicht mit mir! Die Digedags sind real (ich weiß sogar wo sie zuhause sind). Also stimme ich nur für Nebenfiguren, die ebenfalls real existierten aber im Gegensatz zu den Digedags inzwischen das zeitliche gesegnet haben.
    Nun bin ich ja bekannter Weise ein großer Freund der Erfinderserie. Was also liegt näher als sich dort umzusehen und fündig zu werden?

    Ja – und dann noch die Sache mit den 4-Zeilern. Leute, in diesem Forum ist schon einmal ein User wegen seiner lyrischen Exzesse „gesteinigt“, verschmäht und letztlich vertrieben worden! Die Tatsache, dass er post mortem verdient zu Ruhm und Ehre kommt, ist für mich kein Ansporn zwecks Ergatterung eines Zusatzpunktes im Reimformat blankzuziehen.

    Trotz meiner Eingrenzung der Auswahl war es schwer genug mich auf nur 10 Kandidaten festzulegen. Wichtige Persönlichkeiten Christiaan Huygens, Edmond Hally oder William Murdock sind letztlich durch das Sieb gerutscht. Thomas Newcomen wäre ein Kandidat gewesen, aber glücklicherweise hat Nante ihn in seiner Liste, und somit vergebe ich ihm außerhalb der Wertung den 11. Platz.

    Gerne hätte ich auch Förderer der Wissenschaft und Technik mit in die Galerie des Ruhmes genommen – aber mir waren die Erfinder dann doch wichtiger. Natürlich hat sich etwa Friedrich Wilhelm IV in der Phase der industriellen Revolution ein paar Sporen verdient – aber hier will ich ihn dann doch erst einmal an seinem hammerstarken Auftritt in Nr. 80 messen. Oder nehmen wir Karl von Hessen. Dessen Verständnis für den technischen Fortschritt wurde von Papin ja nun wirklich ziemlich auf die Probe gestellt. Aber er kann sich zugutehalten, in seiner Landgrafschaft per Dekret (1726) die allgemeine Schulpflicht eingeführt zu haben.


    Natürlich möchte ich die Leistungen meiner Kandidaten nicht gegeneinander abwägen und verwende deshalb für die Platzierung meine alt-bewährte Uhrviech-Methode. Getreu dem Motto „die Ersten werden die Ersten sein“, beginne ich mit Ktesibios und Heron aus Alexandria. Die beiden Kumpels können selbst zwar nicht getroffen haben, aber auf solchen Kleinigkeiten wollen wir mal nicht achten und deshalb landet auf …

    Platz 1: Ktesibios aus Alexandria lebte in der ersten Hälfte des 3. Jh. vor unserer Zeitrechnung und gilt als einer der ersten uns überlieferten Techniker überhaupt. Schon deshalb gebührt ihm der Spitzenplatz meiner Aufzählung. Ihm verdanken wir unter anderem die Wasseruhr, Wasserorgel und den Wasserstands-Regler. Aber ganz oben steht natürlich seine Erfindung der Feuerspritze, bei dessen Bau die Digedags tatkräftig beteiligt waren. Mein Grundstücksnachbar ist die Freiwillige Feuerwehr von Passow. Ich glaube in deren Geräteschuppen steht noch der Prototyp aus Heft 47, Seite 13.
    Warum allerdings im Mosaik seine wichtigste Erfindung, die Feuerspritze, Heron zugeschrieben wird, entzieht sich meinem Verständnis …


    Platz 2: Heron von Alexandria lebte vermutlich im 1. Jh. unserer Zeitrechnung. Neben all seinen Erfindungen zur Ausnutzung der Dampfkraft finde ich die Bacchus-Figur (mit der Wasser in Wein verwandelt werden konnte ;-) am beeindrucktesten. Für Weicheier gab es den Automaten auch mit Milchausgabe. Zu finden auch unter „Stein der Weisen des Heron“ oder „Weinautomat“.


    Die nachfolgenden Platzierungen (3-10) wurden nach anderen, nicht weniger willkürlichen Kriterien ausgewählt. Bestes Beispiel wäre

    Platz 3: Johann Friedrich August Borsig (1804 – 1854). Als Begründung kann ich leider nur anfügen, dass mein erster Rasierapparat (Bebo Sher Junior) im VEB Bergmann-Borsig produziert wurde. Durch häufige Verwendung hatte das Teil einen gewissen Anteil am Übergang vom Pflaum- zum kräftigen Barthaar. Zugegeben … Borsig hat dabei nur mit seinem Namen herhalten müssen. Hersteller waren die ehemaligen Bergmann-Elektrizitätswerke, die nach der Verstaatlichung (Ag2Veb) in Bergmann-Borsig umbenannt wurden weil viele Arbeiter der früheren Borsigwerke in Berlin-Tegel bei Wiederaufbau halfen und der Name einen guten Klang hatte.

    Platz 4: Sebastian Wilhelm Valentin Bauer (1822-1875). Einer der wenigen Handlungsorte im MvHH, die ich 2004 selbst persönlich in Augenschein nahm. Wonderworld bastelte mir zu diesem Zeitpunkt wie es damals häufiger vorkam zum 50. Jubeltag ein passendes Variantcover nach einer bekannten Vorlage von Hannes Hegen. Informationen und Bilder wollte ich dann später in die Mosaik-Heftbesprechungen einfließen lassen. Dazu beschaffte ich mich auch das Buch „Der eiserne Seehund“ von Hans Arthur Thies (1940). Leider ist das Projekt nicht bis zu diesem Heft gekommen.

    Platz 5: Otto Guericke, ab 1666 von Guericke (1602-1686). Auch so ein Erfinder, den ich über das Mosaik hinaus bewundere. Nicht etwa wegen seines gefälschten Einhorn-Skeletts, mir hatten es vor allem die Magdeburger Halbkugeln, sein Gesamtwerk und die Familiengeschichte angetan. Hervorragend dargestellt auch in dem Buch „Die Welt im leeren Raum“ (Deutscher Kunstverlag 2002, 480 Seiten). In diesem Buch gibt es im Kapitel „Ehrung und Traditionsstiftung“ sogar den Absatz 389 „Die Digedags besuchen Guericke“ mit einer Ablichtung der Seiten 20/21 aus Heft 54. In Magdeburg lässt es sich übrigens auch hervorragend auf den Spuren Guerickes wandeln.

    Platz 6: Konstantin Eduardowitsch Ziolkowski (1857-1935). Hier treffen gleich drei meiner Leidenschaften aufeinander: Raumfahrt und Sience-Fiction, Erfindungen der Menschheit und das Mosaik der Digedags. Man kann die Digedags nur beneiden, dass sie bereits 5 Jahre bevor Ziolkowski den ersten russischen Windkanal konstruierte bei seinen Luftströmungstests selbst-persönlich an der Kurbel drehen durften.

    Platz 7: James Watt (1736 – 1819). Watt begegnet uns nicht nur im Mosaik, sein Name steht in der Physik auch für Leistung (Energieumsatz pro Zeitspanne). Damit wurden seine Arbeiten zur Verbesserung des Wirkungsgrades von Dampfmaschinen gewürdigt. Aber noch heute tun wir uns schwer die traditionelle Einheit PS (Pferdestärke) durch Watt zu ersetzen. An dieser Stelle darf auch das Stoßgebet eines Elektrikers nicht unerwähnt bleiben: „Ihr da Ohm! Macht doch Watt ihr Volt!“ Die Digedags haben sich auf jeden Fall mächtig für Watt ins Zeug gelegt, immerhin begleiten sie James Watt von Juli bis September 1962 (oder auch von 1765 – 1776) bei seinen Bemühungen eine einsatzfähige Dampfmaschine nach dem Wattschen Prinzip herzustellen. Wie tief selbst Dag inzwischen mit technischen Details dieser Materie vertraut war, erkennt man an seiner Wandzeichnung der verschrotteten Dampfmaschine in Heft 70. Und dabei ist doch eigentlich Dig der technisch versierte Kopf der Dreierbande …

    Platz 8: Denis Papin (1647 – 1713). Meinen größten Berührungspunkt mit Papin hatte ich in den 60er Jahren, als in der elterlichen Küche ein 7L Schnellkochtopf aus dem VEB Union Quedlinburg zum Einsatz kam. Ventil verklemmt, Deckel nicht korrekt eingerastet … VollGAS -> Die Erbsensuppe (oder was immer das auch war) konnten wir von der Küchendecke abkratzen. Aber so explosiv wie in Heft 58 war es dann doch nicht.

    Platz 9: Hermann Ludwig Heinrich Graf von Pückler-Muskau, ab 1822 Fürst von Pückler-Muskau (1785 – 1871). Das wird jetzt etwas Verwunderung auslösen, war doch Fürst Pückler eher Landschaftsarchitekt und Reiseschriftsteller als ein Erfinder. Hier unterlagen die Mosaik-Autoren vermutlich dem weit verbreiteten Irrtum, Pückler hätte das Fürst Pückler-Eis selbst erfunden. Zumindest lassen sie ihn in Heft 81, Seite 14 mit dieser Behauptung prahlen. Tatsache ist, dass das Rezept vom Königlich-Preußischen Hofkoch Louis Ferdinand Jungius stammt, der zwischen 1817 und 1819 als Koch im Muskauer Schloss tätig war. Pückler war aber so scharf auf dieses Eis, dass Jungius es dauerhaft auf den Speiseplan des Fürsten setzen musste und auch seine Gäste am Hof bekamen es immer wieder vorgesetzt. Darum benannte Jungis diese spezielle Eiszubereitung in seinem Kochbuch von 1839 nach Pückler, der inzwischen in den Fürstenstand erhoben worden war.
    Nun muss ich gestehen, auch ich war als Kind ganz versessen auf Pückler-Eis. Damals gab es das nämlich noch zu kaufen! Was heute (wenn überhaupt) als Pückler-Eis angeboten wird ist eine unverschämte Frechheit! Milcheis in drei Sorten (Schoko, Vanille und Erdbeere/Himbeere) in einen Behälter geklatscht oder zwischen 2 Waffeln gequetscht macht noch kein Pückler-Eis aus. Im echten Rezept wird Sahne verwendet, die wegen ihres hohen Fettgehalts nur halb gefriert (deshalb auch die Bezeichnung „Halbgefrorenes“). Saulecker – zumindest in meiner Erinnerung – kann ich nur sagen. Deshalb landet der Fürst bei mir auch noch vor …

    Platz 10: Ernst Werner Siemens, ab 1888 von Siemens (1816 – 1892). Auf Grund seiner Bedeutung und den knallhalten Auftritten in Heft 83 und 84 darf er natürlich in meiner Aufzählung nicht fehlen. Trotzdem habe ich ihn auf den letzten Platz verbannt. Dazu müsst ihr wissen, dass mir im letzten Jahr sowohl ein Elektroherd als auch eine Spülmaschine von Siemens kurz nach Ablauf der Herstellergarantie verreckt sind. Da sollte sich der saubere Herr Leutnant vor Scharm im Grabe umdrehen! Aber was den Höhepunkt meines Frustes ausmacht ist die Rolle von Siemens im Zusammenhang mit der Magnetschwebebahn Transrapid. In Zuge meiner oben erwähnten Rundreise und in Anbetracht des Heftes 29 besuchte ich die Teststrecke im Emsland, die natürlich „Außer Betrieb“ war und schon damals einer Invest-Ruine glich. In meiner „Not“ bin ich dann schnell nach Wuppertal gefahren um zumindest einmal mit einer Einschienen-Schwebebahn gesessen zu haben. Nach dem dann im September 2006 ein Unfall die Teststrecke dauerhaft lahmlegte (bis 2011 zog sich das Leiden hin) habe ich mich umgehend nach Shanghai begeben bevor die Jungs von Thyssen, Krupp und Siemens dort auch noch alles gegen die Wand fahren würden (Siemens warf in China aber erst 2008 das Handtuch).
    PS. Um der Wahrheit die Ehre zu geben, bin ich natürlich nicht wegen der Transrapid-Fahrt nach China geflogen … und außerdem ist der Zug an diesem Tag 100 Km/h unter seiner Höchstgeschwindigkeit geblieben (zu behaupten Siemens-Technik wäre dafür verantwortlich gewesen könnte man als freche Unterstellung auslegen – und deshalb tue ich das auch nicht).

    Soweit also mein Einsatz für die Erfinder-Crew im Mosaik als Gegenpol zu den Actionhelden unter den Nebenfiguren.
    Geändert von Uhrviech (17.05.2021 um 16:07 Uhr) Grund: Bildteil korrigiert -> Heron auf Platz 2
    Es grüsst
    Uhrviech aus Passow, wo die Digedags ein Zuhause haben

  14. #164
    Mitglied Avatar von Nante
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    Solange Du hier so umfangreiche und (wie immer) fundierte Prosa ablieferst, seien Dir lyrische Ergüsses auch weiterhin erlassen.

    Allerdings muß ich einwenden, daß zumindest DEIN Heron ja eigentlich nur eine fiktive Figur sein kann, da er ja bekanntlich real doch ein wenig später lebt.
    Geändert von Nante (17.05.2021 um 11:58 Uhr)
    Eine Krise kann jeder Idiot meistern. Was uns zu schaffen macht, ist der Alltag.
    (angeblich) Anton Tschechow

  15. #165
    Moderator Digedags Forum Avatar von Uhrviech
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    Zitat Zitat von Nante Beitrag anzeigen
    ...
    Allerdings muß ich einwenden, daß zumindest DEIN Heron ja eigentlich nur eine fiktive Figur sein kann, da er ja bekanntlich real doch ein wenig später lebt.
    Kläre mich bitte auf... meines Wissens nach ist die "Heronische Frage" noch immer auf dem Stand der Erkenntnisse von Neugebauer 1938 ...

    Ups ... ich sehe gerade, dass ich die Rangfolge im Bildteil korrigieren muss (Heron sollte auf Platz 2)
    Geändert von Uhrviech (17.05.2021 um 12:37 Uhr)
    Es grüsst
    Uhrviech aus Passow, wo die Digedags ein Zuhause haben

  16. #166
    Mitglied Avatar von Nante
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    Zitat Zitat von Uhrviech Beitrag anzeigen
    Kläre mich bitte auf... meines Wissens nach ist die "Heronische Frage" noch immer auf dem Stand der Erkenntnisse von Neugebauer 1938 ...
    Nun, Du schreibst ja selbst, daß der historische Heron im 1 Jh. u.Z in Alexandria gelebt hat. Folglich muß dieser Blondkopf, der sich mit Ktesibios im Alexandria des 3 Jh. v.u.Z. herum treibt ja eine fiktive Figur gleichen Namens sein. - OK, ich beende dieses Quatsch jetzt besser.

    PS: Was Deinen ersten Rasierer angeht (Ich selbst war immer "Nass") solltest Du Dich dankbar schätzen, nicht mit dem Apparat aus Heft 47 Bekantschaft gemacht zu haben.
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    (angeblich) Anton Tschechow

  17. #167
    Moderator Digedags Forum Avatar von Uhrviech
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    Zitat Zitat von Nante Beitrag anzeigen
    Nun, Du schreibst ja selbst, daß der historische Heron im 1 Jh. u.Z in Alexandria gelebt hat. Folglich muß dieser Blondkopf, der sich mit Ktesibios im Alexandria des 3 Jh. v.u.Z. herum treibt ja eine fiktive Figur gleichen Namens sein. - OK, ich beende dieses Quatsch jetzt besser....
    Nein @Nante, das muss jetzt ausdiskutiert werden! Ich denke, die Mosaik-Autoren hatten schon den wahren Heron im Visier. Das sieht man ja schon an den im Mosaik gezeigten Erfindungen! Es gibt aber durchaus Uneinigkeiten in der Datierung.

    Zitat aus Wikipedia:
    Herons Lebensdaten sind noch nicht sicher bekannt. Gemäß den Quellen muss er nach Archimedes (den Heron zitiert), aber vor Pappos gelebt haben, der aus der Mechanik von Heron zitiert, d. h. vage zwischen 200 v. Chr. und 300 n. Chr. Eine genauere Einordnung durch Otto Neugebauer hat 1938 gezeigt, dass Heron wahrscheinlich im 1. Jahrhundert n. Chr. lebte. Denn in seinem Werk Dioptra wird eine Mondfinsternis erwähnt, die zehn Tage vor dem Frühlingsäquinoktium gesehen worden sei. Seine Angabe, dass sie in Alexandria in der 5. (Nacht-)Stunde auftrat, führt für den Zeitrahmen 200 v. Chr. bis 300 n. Chr. eindeutig zur Mondfinsternis vom 13. März 62 (julianisch).
    Neuerdings wurde von Nathan Sidoli und anderen diese Datierung Neugebauers bezweifelt. Neugebauer wäre zu ungenau mit den Angaben bei Heron umgegangen, man könne somit auch andere Mondfinsternisse zur Datierung heranziehen. Es scheint aber, dass Sidoli bei seiner Berechnung für das Frühlingsäquinoktium und die Mondfinsternis einmal nach dem gregorianischen und dann nach dem julianischen Kalender gerechnet habe. Somit bliebe die Datierung Neugebauers weiterhin in Kraft.

    Im Mosaik wird aber auch bei der Erfindung der Feuerspritze geschlampt, die muss man eindeutig Ktesibios zuordnen. Das zeigt mir, dass man bei diesen Figuren seine Hausaufgaben nicht richtig gemacht hatte ...
    Es grüsst
    Uhrviech aus Passow, wo die Digedags ein Zuhause haben

  18. #168
    Mitglied Avatar von CHOUETTE
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    Zitat Zitat von Uhrviech Beitrag anzeigen
    Im Mosaik wird aber auch bei der Erfindung der Feuerspritze geschlampt, die muss man eindeutig Ktesibios zuordnen. Das zeigt mir, dass man bei diesen Figuren seine Hausaufgaben nicht richtig gemacht hatte ...
    Mitnichten. Das zeigt lediglich, dass es schon von Anfang an beim Mosaik üblich war, auf die exakte historische Genauigkeit zugunsten einer gewissen Praktikabilität beim Erzählen der Geschichte zu verzichten. Also nicht zwei Geschichten am selben Ort mit relativ kurzem Zeitabstand, sondern eben eine historisch nicht ganz exakte, die aber die Erfindungen, die gezeigt werden sollen, in einer Geschichte präsentiert.

    Erzähl' das aber mal einer bestimmten Person im jetzt zuen Faxe-Forum, dann gibt's wieder Beef.
    Fasse dich kurz! Nimm Rücksicht auf Wartende!

  19. #169
    Mitglied Avatar von Nante
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    Wann läuft seine (und unsere ) Gnadenfrist ab?
    Eine Krise kann jeder Idiot meistern. Was uns zu schaffen macht, ist der Alltag.
    (angeblich) Anton Tschechow

  20. #170
    Moderator Digedags Forum Avatar von Uhrviech
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    @CHOUETTE, das macht für mich bezüglich der Feuerspritze zwar keinen Sinn - schon weil ja beide Protagonisten in der Geschichte verfügbar waren - aber ich will das mal so stehen lassen, sonst verfangen wir und zu sehr in einen Nebenschauplatz der Nebenfiguren ...
    Es grüsst
    Uhrviech aus Passow, wo die Digedags ein Zuhause haben

  21. #171
    Mitglied Avatar von Nante
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    Zitat Zitat von Uhrviech Beitrag anzeigen
    Denn in seinem Werk Dioptra wird eine Mondfinsternis erwähnt,..
    Das ist aber noch lange kein Grund, die Dioptrien meiner Brille auszutesten.
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  22. #172
    Mitglied Avatar von Nante
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    Nach knapp einer Woche mal ein erster Zwischenstand. Wie zu erwarten gibt es eine Menge von Vorschlägen (bis jetzt knapp 50) aus denen sich bis jetzt eigentlich nur zwei Figuren etwas deutlicher absetzen konnten.

    Die Details überlasse ich diesmal dem New Orleans Courier, der sich bis in die heutige Zeit gerettet zu haben scheint. Die letzten Jahre hat er sich wohl auch nicht überraschend als Trump-Postille betätigt.
    Auf jeden Fall läßt er sich bei der Jagd auf Sensationen unsere Abstimmung nicht entgehen…
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  23. #173
    Mitglied Avatar von komnenos
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    Sehr schön, das wäre ja schon einer Endauswertung würdig, aber ich hoffe, da kommt noch was vorher...
    Steckt aber bestimmt nicht weniger Kreativität drin als in einem Vierzeiler

  24. #174
    Mitglied Avatar von Remory
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  25. #175
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    Zitat Zitat von CHOUETTE Beitrag anzeigen
    Mitnichten. Das zeigt lediglich, dass es schon von Anfang an beim Mosaik üblich war, auf die exakte historische Genauigkeit zugunsten einer gewissen Praktikabilität beim Erzählen der Geschichte zu verzichten. Also nicht zwei Geschichten am selben Ort mit relativ kurzem Zeitabstand, sondern eben eine historisch nicht ganz exakte, die aber die Erfindungen, die gezeigt werden sollen, in einer Geschichte präsentiert.
    Völlig richtig. Im akuten Fall kommt jedoch noch hinzu, daß die von Dräger konsultierte Sekundärliteratur zwischen Heron und Ktesibios ein Lehrer-Schüler-Verhältnis postulierte, die beiden also zu Zeitgenossen und Kollegen machte. Schlauer als die jeweils benutzte Literatur ist kaum jemand, und Fehler bzw. überholte Forschungsstände sind so vorprogrammiert. Das hat man im Mosaik, das sich ja einem Bildungsauftrag verschrieben hat, entsprechend häufig. Kleinere menschliche Fehler wie Verschreibungen oder Verwechslungen kommen obendrauf und dann schließlich die von dir angesprochene Virtuosität im Einfügen der historischen Hintergründe in die erzählte Fabel. Insbesondere für letzteres habe ich inzwischen eine enorme Hochachtung, darin waren Hegenbarth und Dräger wirklich Meister.

    Dräger hat diesen Stil in den ersten Faxegeschichten noch beibehalten (bzw. wiederbelebt), also bei Harlekin und Hanswurst, ihn aber später zugunsten einer anderen Herangehensweise schrittweise aufgegeben: historischer Hintergrund nur noch als äußerer Rahmen, innerhalb dessen eine völlig eigenständige Geschichte mit selbstgeschaffenen Charakteren erzählt wird. Der Pivotpunkt scheint die Schöpfung von Don Ferrando gewesen zu sein, der die eigentlichen Begleitfiguren Don Quichote & Sancho Pansa komplett in den Schatten stellte. Schwer zu sagen, ob Dräger das bewußt so plante, sei es, daß er für den minutiösen Einbau einer Vielzahl von historisch-kulturellen Hintergründen weder Zeit noch Kraft noch Lust mehr hatte, sei es, daß er zunehmend die kreative Einschränkung durch das derart selbstgebaute Korsett spürte. Oder ob sich das erst spontan ergab, als er merkte, wie viel Potential in einer Figur wie Don Ferrando steckte. Vielleicht beides. Der Nachfolger des Dons ist dann Alex Papatentos mit ähnlicher Funktion als Handlungstreiber, diesmal natürlich als "Guter" statt als "Böser".
    Geändert von Tilberg (18.05.2021 um 12:47 Uhr)
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